Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

der Pyrmontischen Gesund-Brunnen.
bald mehr, bald weniger derjenigen Saltz-Lau-
ge gleich ist, welche sich in denen Saltzsiederey-
en nicht will crystallisiren lassen, habe bißher in
keinem mineralischen Wasser finden können,
ob ich gleich die vornehmsten und gebräuchlich-
sten fast alle selbst probiret habe.

§. 89.

Wenn man diese simple Wahrheit,
welche wir unter diesem Saltz vorgestellet ha-
ben, recht einsiehet, und die Veränderungen
in den mineralischen Wassern also betrachtet,
daß ihre schärffliche und saure Spiritus nicht
wegfliegen, sondern mit dem Alcali Salia enixa
werden, so wird dadurch zugleich unser fünffter
Satz * bestätiget, nehmlich, daß durch die-
se Vereinigung des säuerlichen
Spiritus
mit dem Alcali, derselbe das aufgelösete
und angenommene Eisen fallen lassen,
und also das Wasser alle
vitriolische Qua-
li
täten verliehren müsse.

§. 90.

Daß ein vollkommenes Eisen in un-
serem Wasser ** enthalten, solches ist schon
Cap. 3. §. 30. angedeutet worden; wie nun die
roth-gelbe Erde, welche in und um die Quellen
lieget, im Feuer zusammen schmiltzet, und von
den Magneten beweget wird, so kan man auch
die gelbe Materie sauber aus dem Wasser, und
von denen übrigen Contentis scheiden, hernach
in einem Schmeltz-Ofen zusammen schweis-

sen
* Der fünffte Satz.
** Das Eisen in unserm Wasser.
I 4

der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
bald mehr, bald weniger derjenigen Saltz-Lau-
ge gleich iſt, welche ſich in denen Saltzſiederey-
en nicht will cryſtalliſiren laſſen, habe bißher in
keinem mineraliſchen Waſſer finden koͤnnen,
ob ich gleich die vornehmſten und gebraͤuchlich-
ſten faſt alle ſelbſt probiret habe.

§. 89.

Wenn man dieſe ſimple Wahrheit,
welche wir unter dieſem Saltz vorgeſtellet ha-
ben, recht einſiehet, und die Veraͤnderungen
in den mineraliſchen Waſſern alſo betrachtet,
daß ihre ſchaͤrffliche und ſaure Spiritus nicht
wegfliegen, ſondern mit dem Alcali Salia enixa
werden, ſo wird dadurch zugleich unſer fuͤnffter
Satz * beſtaͤtiget, nehmlich, daß durch die-
ſe Vereinigung des ſaͤuerlichen
Spiritus
mit dem Alcali, derſelbe das aufgeloͤſete
und angenommene Eiſen fallen laſſen,
und alſo das Waſſer alle
vitrioliſche Qua-
li
taͤten verliehren muͤſſe.

§. 90.

Daß ein vollkommenes Eiſen in un-
ſerem Waſſer ** enthalten, ſolches iſt ſchon
Cap. 3. §. 30. angedeutet worden; wie nun die
roth-gelbe Erde, welche in und um die Quellen
lieget, im Feuer zuſammen ſchmiltzet, und von
den Magneten beweget wird, ſo kan man auch
die gelbe Materie ſauber aus dem Waſſer, und
von denen uͤbrigen Contentis ſcheiden, hernach
in einem Schmeltz-Ofen zuſammen ſchweiſ-

ſen
* Der fuͤnffte Satz.
** Das Eiſen in unſerm Waſſer.
I 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0155" n="135"/><fw place="top" type="header">der Pyrmonti&#x017F;chen Ge&#x017F;und-Brunnen.</fw><lb/>
bald mehr, bald weniger derjenigen Saltz-Lau-<lb/>
ge gleich i&#x017F;t, welche &#x017F;ich in denen Saltz&#x017F;iederey-<lb/>
en nicht will <hi rendition="#aq">cry&#x017F;talli&#x017F;i</hi>ren la&#x017F;&#x017F;en, habe bißher in<lb/>
keinem <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;er finden ko&#x0364;nnen,<lb/>
ob ich gleich die vornehm&#x017F;ten und gebra&#x0364;uchlich-<lb/>
&#x017F;ten fa&#x017F;t alle &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#aq">probi</hi>ret habe.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 89.</head>
          <p>Wenn man die&#x017F;e <hi rendition="#aq">&#x017F;imple</hi> Wahrheit,<lb/>
welche wir unter die&#x017F;em Saltz vorge&#x017F;tellet ha-<lb/>
ben, recht ein&#x017F;iehet, und die Vera&#x0364;nderungen<lb/>
in den <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;ern al&#x017F;o betrachtet,<lb/>
daß ihre &#x017F;cha&#x0364;rffliche und &#x017F;aure <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> nicht<lb/>
wegfliegen, &#x017F;ondern mit dem <hi rendition="#aq">Alcali Salia enixa</hi><lb/>
werden, &#x017F;o wird dadurch zugleich un&#x017F;er fu&#x0364;nffter<lb/>
Satz <note place="foot" n="*">Der fu&#x0364;nffte Satz.</note> be&#x017F;ta&#x0364;tiget, <hi rendition="#fr">nehmlich, daß durch die-<lb/>
&#x017F;e Vereinigung des &#x017F;a&#x0364;uerlichen</hi> <hi rendition="#aq">Spiritus</hi><lb/><hi rendition="#fr">mit dem</hi> <hi rendition="#aq">Alcali,</hi> <hi rendition="#fr">der&#x017F;elbe das aufgelo&#x0364;&#x017F;ete<lb/>
und angenommene Ei&#x017F;en fallen la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
und al&#x017F;o das Wa&#x017F;&#x017F;er alle</hi> <hi rendition="#aq">vitrioli</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;che</hi> <hi rendition="#aq">Qua-<lb/>
li</hi><hi rendition="#fr">ta&#x0364;ten verliehren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 90.</head>
          <p>Daß ein vollkommenes Ei&#x017F;en in un-<lb/>
&#x017F;erem Wa&#x017F;&#x017F;er <note place="foot" n="**">Das Ei&#x017F;en in un&#x017F;erm Wa&#x017F;&#x017F;er.</note> enthalten, &#x017F;olches i&#x017F;t &#x017F;chon<lb/><hi rendition="#aq">Cap. 3. §. 30.</hi> angedeutet worden; wie nun die<lb/>
roth-gelbe Erde, welche in und um die Quellen<lb/>
lieget, im Feuer zu&#x017F;ammen &#x017F;chmiltzet, und von<lb/>
den Magneten beweget wird, &#x017F;o kan man auch<lb/>
die gelbe <hi rendition="#aq">Materie</hi> &#x017F;auber aus dem Wa&#x017F;&#x017F;er, und<lb/>
von denen u&#x0364;brigen <hi rendition="#aq">Contentis</hi> &#x017F;cheiden, hernach<lb/>
in einem Schmeltz-Ofen zu&#x017F;ammen &#x017F;chwei&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">I 4</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;en</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0155] der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen. bald mehr, bald weniger derjenigen Saltz-Lau- ge gleich iſt, welche ſich in denen Saltzſiederey- en nicht will cryſtalliſiren laſſen, habe bißher in keinem mineraliſchen Waſſer finden koͤnnen, ob ich gleich die vornehmſten und gebraͤuchlich- ſten faſt alle ſelbſt probiret habe. §. 89. Wenn man dieſe ſimple Wahrheit, welche wir unter dieſem Saltz vorgeſtellet ha- ben, recht einſiehet, und die Veraͤnderungen in den mineraliſchen Waſſern alſo betrachtet, daß ihre ſchaͤrffliche und ſaure Spiritus nicht wegfliegen, ſondern mit dem Alcali Salia enixa werden, ſo wird dadurch zugleich unſer fuͤnffter Satz * beſtaͤtiget, nehmlich, daß durch die- ſe Vereinigung des ſaͤuerlichen Spiritus mit dem Alcali, derſelbe das aufgeloͤſete und angenommene Eiſen fallen laſſen, und alſo das Waſſer alle vitrioliſche Qua- litaͤten verliehren muͤſſe. §. 90. Daß ein vollkommenes Eiſen in un- ſerem Waſſer ** enthalten, ſolches iſt ſchon Cap. 3. §. 30. angedeutet worden; wie nun die roth-gelbe Erde, welche in und um die Quellen lieget, im Feuer zuſammen ſchmiltzet, und von den Magneten beweget wird, ſo kan man auch die gelbe Materie ſauber aus dem Waſſer, und von denen uͤbrigen Contentis ſcheiden, hernach in einem Schmeltz-Ofen zuſammen ſchweiſ- ſen * Der fuͤnffte Satz. ** Das Eiſen in unſerm Waſſer. I 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/155
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/155>, abgerufen am 19.04.2024.