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Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869.

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Anmerkung 7. Bei der Einfahrt in den Fluss Pasig ziehen diese mächtigen Netze mit den hochgestellten Hebelbäumen, an denen sie sich bewegen, gleich die Aufmerksamkeit des Reisenden auf sich. Sie bilden hier in der That eines der am meisten charakteristischen Momente. Der ganze Hebelapparat steht auf einem grossen von Bambusrohren gebauten Floss, auf welchem sich der Fischer mit seiner Familie häuslich für Tage und Wochen niederlässt. Eine leichtgebaute Hütte gewährt ihnen Schutz gegen Regen und Sonne, und seine Fischmahlzeit mit Reis kocht er sich dicht daneben in freier Luft.

III. Skizze.--Das Klima und das organische Leben.

Anmerkung 1. Ich theile hier mit gütiger Erlaubnis des Herrn Prof. Karsten in Kiel den nachfolgenden Aufsatz in extenso mit, lasse dabei jedoch die graphische Darstellung der allgemeineren Resulate fort, die ich in meinem Reisewerke zugleich mit dem wiederabgedruckten Aufsatz geben werde.

Ueber das Klima der Philippinen.

Die Beobachtungsresultate von den Philippinen, welche im Folgenden zusammengestellt sind, gründen sich auf das von Herrn Dr. Semper hergestellte Material. Die einzelnen Beobachtungsreihen sind die folgenden:

1) Sta. Ana bei Manila, die ausgedehnteste Reihe, welche nach der Lage des Ortes und wie auch aus den Resultaten der einzelnen Jahre sich ergibt, sehr gute Mittelwerthe liefert, so dass Sta. Ana als Normalort für die übrigen Punkte betrachtet werden kann. Die Beobachtungen umfassen die Zeit vom Februar 1859 bis September 1862. Sehr vollständig sind Temperaturen, Winde, die Niederschläge und die Psychrometer. Das Barometer ist nur ein Jahr hindurch notirt. Ausserdem finden sich Nebenbemerkungen über die Himmelsansicht, Form der Niederschläge, Gewitter und Erdbeben. 2) St. Miguel bei Manila, Januar bis Mitte März 1863. 3) Bohol, südlich von Manila, 15 Monate, von Oct. 1863 bis Dec. 1864. 4) Kürzere Reihen und Notizen des Reisejournals von nordwärts Manila und zum Theil hoch gelegenen Orten: Cagayan, Mancayan, Benguet, Calumpit u. s. f. Die Beobachtungen von Benguet etwa 4000' über dem Meere sind spanische zu den Stunden 7, 2, 9 angestellt. Ebenso sind die Beobachtungen von Calumpit spanische. Eine kleine Beobachtungsreihe (Thermometer und Barometer) von Mr. Green von October 1851 bis December 1852 in Binondo (zwischen Häusern). Desgl. eine Reihe Thermometer- und Barometerbeobachtungen für 1860 von Aguirre aus Manila.

Ich beschränke mich im Wesentlichen auf die Reihe 1 und werde nur einige Bemerkungen über das sonstige Material hinzufügen. Die Beobachtungszeiten waren 6, 2, 10, so dass nach Anbringung der für die Instrumente ermittelten Correktion die Mittelwerthe direkt als das arithmetische Mittel genommen werden konnten.

Anmerkung 7. Bei der Einfahrt in den Fluss Pasig ziehen diese mächtigen Netze mit den hochgestellten Hebelbäumen, an denen sie sich bewegen, gleich die Aufmerksamkeit des Reisenden auf sich. Sie bilden hier in der That eines der am meisten charakteristischen Momente. Der ganze Hebelapparat steht auf einem grossen von Bambusrohren gebauten Floss, auf welchem sich der Fischer mit seiner Familie häuslich für Tage und Wochen niederlässt. Eine leichtgebaute Hütte gewährt ihnen Schutz gegen Regen und Sonne, und seine Fischmahlzeit mit Reis kocht er sich dicht daneben in freier Luft.

III. Skizze.—Das Klima und das organische Leben.

Anmerkung 1. Ich theile hier mit gütiger Erlaubnis des Herrn Prof. Karsten in Kiel den nachfolgenden Aufsatz in extenso mit, lasse dabei jedoch die graphische Darstellung der allgemeineren Resulate fort, die ich in meinem Reisewerke zugleich mit dem wiederabgedruckten Aufsatz geben werde.

Ueber das Klima der Philippinen.

Die Beobachtungsresultate von den Philippinen, welche im Folgenden zusammengestellt sind, gründen sich auf das von Herrn Dr. Semper hergestellte Material. Die einzelnen Beobachtungsreihen sind die folgenden:

1) Sta. Ana bei Manila, die ausgedehnteste Reihe, welche nach der Lage des Ortes und wie auch aus den Resultaten der einzelnen Jahre sich ergibt, sehr gute Mittelwerthe liefert, so dass Sta. Ana als Normalort für die übrigen Punkte betrachtet werden kann. Die Beobachtungen umfassen die Zeit vom Februar 1859 bis September 1862. Sehr vollständig sind Temperaturen, Winde, die Niederschläge und die Psychrometer. Das Barometer ist nur ein Jahr hindurch notirt. Ausserdem finden sich Nebenbemerkungen über die Himmelsansicht, Form der Niederschläge, Gewitter und Erdbeben. 2) St. Miguel bei Manila, Januar bis Mitte März 1863. 3) Bohol, südlich von Manila, 15 Monate, von Oct. 1863 bis Dec. 1864. 4) Kürzere Reihen und Notizen des Reisejournals von nordwärts Manila und zum Theil hoch gelegenen Orten: Cagayan, Mancayan, Benguet, Calumpit u. s. f. Die Beobachtungen von Benguet etwa 4000′ über dem Meere sind spanische zu den Stunden 7, 2, 9 angestellt. Ebenso sind die Beobachtungen von Calumpit spanische. Eine kleine Beobachtungsreihe (Thermometer und Barometer) von Mr. Green von October 1851 bis December 1852 in Binondo (zwischen Häusern). Desgl. eine Reihe Thermometer- und Barometerbeobachtungen für 1860 von Aguirre aus Manila.

Ich beschränke mich im Wesentlichen auf die Reihe 1 und werde nur einige Bemerkungen über das sonstige Material hinzufügen. Die Beobachtungszeiten waren 6, 2, 10, so dass nach Anbringung der für die Instrumente ermittelten Correktion die Mittelwerthe direkt als das arithmetische Mittel genommen werden konnten.

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                         charakteristischen Momente. Der ganze Hebelapparat steht auf einem grossen
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[114/0114] Anmerkung 7. Bei der Einfahrt in den Fluss Pasig ziehen diese mächtigen Netze mit den hochgestellten Hebelbäumen, an denen sie sich bewegen, gleich die Aufmerksamkeit des Reisenden auf sich. Sie bilden hier in der That eines der am meisten charakteristischen Momente. Der ganze Hebelapparat steht auf einem grossen von Bambusrohren gebauten Floss, auf welchem sich der Fischer mit seiner Familie häuslich für Tage und Wochen niederlässt. Eine leichtgebaute Hütte gewährt ihnen Schutz gegen Regen und Sonne, und seine Fischmahlzeit mit Reis kocht er sich dicht daneben in freier Luft. III. Skizze.—Das Klima und das organische Leben. Anmerkung 1. Ich theile hier mit gütiger Erlaubnis des Herrn Prof. Karsten in Kiel den nachfolgenden Aufsatz in extenso mit, lasse dabei jedoch die graphische Darstellung der allgemeineren Resulate fort, die ich in meinem Reisewerke zugleich mit dem wiederabgedruckten Aufsatz geben werde. Ueber das Klima der Philippinen. Von Prof. G. Karsten in Kiel. Die Beobachtungsresultate von den Philippinen, welche im Folgenden zusammengestellt sind, gründen sich auf das von Herrn Dr. Semper hergestellte Material. Die einzelnen Beobachtungsreihen sind die folgenden: 1) Sta. Ana bei Manila, die ausgedehnteste Reihe, welche nach der Lage des Ortes und wie auch aus den Resultaten der einzelnen Jahre sich ergibt, sehr gute Mittelwerthe liefert, so dass Sta. Ana als Normalort für die übrigen Punkte betrachtet werden kann. Die Beobachtungen umfassen die Zeit vom Februar 1859 bis September 1862. Sehr vollständig sind Temperaturen, Winde, die Niederschläge und die Psychrometer. Das Barometer ist nur ein Jahr hindurch notirt. Ausserdem finden sich Nebenbemerkungen über die Himmelsansicht, Form der Niederschläge, Gewitter und Erdbeben. 2) St. Miguel bei Manila, Januar bis Mitte März 1863. 3) Bohol, südlich von Manila, 15 Monate, von Oct. 1863 bis Dec. 1864. 4) Kürzere Reihen und Notizen des Reisejournals von nordwärts Manila und zum Theil hoch gelegenen Orten: Cagayan, Mancayan, Benguet, Calumpit u. s. f. Die Beobachtungen von Benguet etwa 4000′ über dem Meere sind spanische zu den Stunden 7, 2, 9 angestellt. Ebenso sind die Beobachtungen von Calumpit spanische. Eine kleine Beobachtungsreihe (Thermometer und Barometer) von Mr. Green von October 1851 bis December 1852 in Binondo (zwischen Häusern). Desgl. eine Reihe Thermometer- und Barometerbeobachtungen für 1860 von Aguirre aus Manila. Ich beschränke mich im Wesentlichen auf die Reihe 1 und werde nur einige Bemerkungen über das sonstige Material hinzufügen. Die Beobachtungszeiten waren 6, 2, 10, so dass nach Anbringung der für die Instrumente ermittelten Correktion die Mittelwerthe direkt als das arithmetische Mittel genommen werden konnten.

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Zitationshilfe: Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semper_philippinen_1869/114>, abgerufen am 16.04.2024.