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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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Capillargalvanometer zu Widerstands-
messungen an submarinen Kabeln.

(Mon.ber. d. Berl. Akad. d. W. v. 16. Febr.)

1874.



Hr. Siemens legte der Klasse ein von ihm construirtes Ca-
pillar-Galvanoskop vor, welches vorzugsweise die Bestimmung
hat, Widerstandsmessungen an submarinen Kabeln auf schwan-
kenden Schiffen zu ermöglichen.

Das Instrument ist eine Modification des Lippmann'schen
Capillar-Elektrometers. Es besteht aus zwei senkrecht im un-
gefähren Abstande von 3 cm. von einander auf einem kleinen
Brette befestigten weiten Glasröhren. Dicht über der Ober-
fläche des Brettchens sind dieselben durch ein schwach nach
oben gebogenes dünnes Glasrohr von etwa 1/2 mm. innerer Weite
verbunden. Unter diesem capillaren Verbindungsrohre wird auf
dem Brettchen eine Scale mit Millimetertheilung befestigt. Die
beiden weiten senkrechten Glasröhren nebst dem capillaren Ver-
bindungsrohre werden nun luftfrei mit reinem Quecksilber so
gefüllt, dass in der Mitte des Capillarrohres der Quecksilber-
faden durch einen einige Millimeter langen Schwefelsäurefaden
unterbrochen wird. Bei einiger Uebung lässt sich diese Füllung
leicht luftfrei herstellen.

Vor der Lippmann'schen Anordnung, bei welcher das Ca-
pillarrohr zur Hälfte mit Quecksilber und zur Hälfte mit Schwefel-
säure gefüllt ist, hat die oben beschriebene wesentliche Vorzüge.
Bei der Lippmann'schen Anordnung ist die Verschiebung des
Meniscus, welche durch die mit der Polarisation verknüpfte Ver-
änderung der Capillar - Constante hervorgerufen wird, weit ge-

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Capillargalvanometer zu Widerstands-
messungen an submarinen Kabeln.

(Mon.ber. d. Berl. Akad. d. W. v. 16. Febr.)

1874.



Hr. Siemens legte der Klasse ein von ihm construirtes Ca-
pillar-Galvanoskop vor, welches vorzugsweise die Bestimmung
hat, Widerstandsmessungen an submarinen Kabeln auf schwan-
kenden Schiffen zu ermöglichen.

Das Instrument ist eine Modification des Lippmann’schen
Capillar-Elektrometers. Es besteht aus zwei senkrecht im un-
gefähren Abstande von 3 cm. von einander auf einem kleinen
Brette befestigten weiten Glasröhren. Dicht über der Ober-
fläche des Brettchens sind dieselben durch ein schwach nach
oben gebogenes dünnes Glasrohr von etwa ½ mm. innerer Weite
verbunden. Unter diesem capillaren Verbindungsrohre wird auf
dem Brettchen eine Scale mit Millimetertheilung befestigt. Die
beiden weiten senkrechten Glasröhren nebst dem capillaren Ver-
bindungsrohre werden nun luftfrei mit reinem Quecksilber so
gefüllt, dass in der Mitte des Capillarrohres der Quecksilber-
faden durch einen einige Millimeter langen Schwefelsäurefaden
unterbrochen wird. Bei einiger Uebung lässt sich diese Füllung
leicht luftfrei herstellen.

Vor der Lippmann’schen Anordnung, bei welcher das Ca-
pillarrohr zur Hälfte mit Quecksilber und zur Hälfte mit Schwefel-
säure gefüllt ist, hat die oben beschriebene wesentliche Vorzüge.
Bei der Lippmann’schen Anordnung ist die Verschiebung des
Meniscus, welche durch die mit der Polarisation verknüpfte Ver-
änderung der Capillar ‒ Constante hervorgerufen wird, weit ge-

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[[321]/0339] Capillargalvanometer zu Widerstands- messungen an submarinen Kabeln. (Mon.ber. d. Berl. Akad. d. W. v. 16. Febr.) 1874. Hr. Siemens legte der Klasse ein von ihm construirtes Ca- pillar-Galvanoskop vor, welches vorzugsweise die Bestimmung hat, Widerstandsmessungen an submarinen Kabeln auf schwan- kenden Schiffen zu ermöglichen. Das Instrument ist eine Modification des Lippmann’schen Capillar-Elektrometers. Es besteht aus zwei senkrecht im un- gefähren Abstande von 3 cm. von einander auf einem kleinen Brette befestigten weiten Glasröhren. Dicht über der Ober- fläche des Brettchens sind dieselben durch ein schwach nach oben gebogenes dünnes Glasrohr von etwa ½ mm. innerer Weite verbunden. Unter diesem capillaren Verbindungsrohre wird auf dem Brettchen eine Scale mit Millimetertheilung befestigt. Die beiden weiten senkrechten Glasröhren nebst dem capillaren Ver- bindungsrohre werden nun luftfrei mit reinem Quecksilber so gefüllt, dass in der Mitte des Capillarrohres der Quecksilber- faden durch einen einige Millimeter langen Schwefelsäurefaden unterbrochen wird. Bei einiger Uebung lässt sich diese Füllung leicht luftfrei herstellen. Vor der Lippmann’schen Anordnung, bei welcher das Ca- pillarrohr zur Hälfte mit Quecksilber und zur Hälfte mit Schwefel- säure gefüllt ist, hat die oben beschriebene wesentliche Vorzüge. Bei der Lippmann’schen Anordnung ist die Verschiebung des Meniscus, welche durch die mit der Polarisation verknüpfte Ver- änderung der Capillar ‒ Constante hervorgerufen wird, weit ge- 21

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. [321]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/339>, abgerufen am 23.04.2024.