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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 2. Halle (Saale), 1701.

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Das dritte Capitel.
4. Andres schreiben.
5. Von der vornehmen Standes-jugend zukommender arbeit.
6. Ob ein Herr gegen ansehnliche offerten die clöster seines landes wieder an
die Papisten überlassen könne.
7. Ob ein Evangelischer Herr seine unterthanen durch verkauff/ in die gefahr
ihre religion zu verliehren/ setzen könne.
8. Von sonderbahren begegnüssen. Ob GOttes lästerung am leben zu
straffen.
9. Die sorge vor die besserung der schulen ein haupt-stück der sorgen Christli-
cher Regenten: Einige vorschläge.
10. An eine höhere Standes-person; von der prüfung sein selbs/ kleidern/ con-
fect;
gebet über das allgemeine verderben.
11. An eine höhere Stands-person wegen der kleider.
12. Ob vornehme weibs-personen schuldig/ ihre kinder selbs zu stillen.
13. Was unterthanen in ihrer schwehren beträngnüß von der Obrigkeit/ zu
thun haben.
14. Von vervortheilung der höchsten Obrigkeit in der bier-accise.
15. Wegen einer vor der Obrigkeit gelängneten mißhandlung.
16. Von den tituln: Als eine hohe Stands-person in schrifften ohne die ge-
wöhnliche titul angesprochen zu werden verlangt.
17. Vom geschenck-geben und nehmen in gerichtlichen händeln.
18. An eine Christliche Mutter/ deren söhne in böses leben gerathen.
19. Als eine Mutter einen ungerathenen sohn ins zucht-hauß bringen lassen
wolte.
20. Ob väterlicher wille im testament/ die söhne nach seinem todt ver-
binde?
SECTIO I.
Hoher stand bleibt eben so wohl an die gemeine
Christen-pflichten verbunden.

ES ist freylich nöthig/ den getreuen himmlischen Vater demüthigst
und stäts anzuruffen/ daß wie er vielmehr durch seine eigene regie-
rung und direction, als menschliche genugsame vorsichtigkeit/ die
religions-gefahr von der lieben Fürsten-seele kräfftig abgewendet
hat/ er noch über sie ferner in gnaden walten wolle; nicht nur allein
seine weise regierung zu erkennen/ und ihm vielmehr dafür danck zu
sagen/ als sich einen gedancken der reue in das hertz kommen zu lassen/ (wie zwahr
au[c]ch höre/ daß sie von sich über das jenige/ was ihr der Allerhöchste bescheh-
ret/ eine völlige vergnügung bezeuge) sondern auch das hertz allerdings von

der
Das dritte Capitel.
4. Andres ſchreiben.
5. Von der vornehmen Standes-jugend zukommender arbeit.
6. Ob ein Herr gegen anſehnliche offerten die cloͤſter ſeines landes wieder an
die Papiſten uͤberlaſſen koͤnne.
7. Ob ein Evangeliſcher Herr ſeine unterthanen durch verkauff/ in die gefahr
ihre religion zu verliehren/ ſetzen koͤnne.
8. Von ſonderbahren begegnuͤſſen. Ob GOttes laͤſterung am leben zu
ſtraffen.
9. Die ſorge vor die beſſerung der ſchulen ein haupt-ſtuͤck der ſorgen Chriſtli-
cher Regenten: Einige vorſchlaͤge.
10. An eine hoͤhere Standes-perſon; von der pruͤfung ſein ſelbs/ kleidern/ con-
fect;
gebet uͤber das allgemeine verderben.
11. An eine hoͤhere Stands-perſon wegen der kleider.
12. Ob vornehme weibs-perſonen ſchuldig/ ihre kinder ſelbs zu ſtillen.
13. Was unterthanen in ihrer ſchwehren betraͤngnuͤß von der Obrigkeit/ zu
thun haben.
14. Von vervortheilung der hoͤchſten Obrigkeit in der bier-acciſe.
15. Wegen einer vor der Obrigkeit gelaͤngneten mißhandlung.
16. Von den tituln: Als eine hohe Stands-perſon in ſchrifften ohne die ge-
woͤhnliche titul angeſprochen zu werden verlangt.
17. Vom geſchenck-geben und nehmen in gerichtlichen haͤndeln.
18. An eine Chriſtliche Mutter/ deren ſoͤhne in boͤſes leben gerathen.
19. Als eine Mutter einen ungerathenen ſohn ins zucht-hauß bringen laſſen
wolte.
20. Ob vaͤterlicher wille im teſtament/ die ſoͤhne nach ſeinem todt ver-
binde?
SECTIO I.
Hoher ſtand bleibt eben ſo wohl an die gemeine
Chriſten-pflichten verbunden.

ES iſt freylich noͤthig/ den getreuen himmliſchen Vater demuͤthigſt
und ſtaͤts anzuruffen/ daß wie er vielmehr durch ſeine eigene regie-
rung und direction, als menſchliche genugſame vorſichtigkeit/ die
religions-gefahr von der lieben Fuͤrſten-ſeele kraͤfftig abgewendet
hat/ er noch uͤber ſie ferner in gnaden walten wolle; nicht nur allein
ſeine weiſe regierung zu erkennen/ und ihm vielmehr dafuͤr danck zu
ſagen/ als ſich einen gedancken der reue in das heꝛtz kom̃en zu laſſen/ (wie zwahꝛ
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ret/ eine voͤllige vergnuͤgung bezeuge) ſondern auch das hertz allerdings von

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[182/0190] Das dritte Capitel. 4. Andres ſchreiben. 5. Von der vornehmen Standes-jugend zukommender arbeit. 6. Ob ein Herr gegen anſehnliche offerten die cloͤſter ſeines landes wieder an die Papiſten uͤberlaſſen koͤnne. 7. Ob ein Evangeliſcher Herr ſeine unterthanen durch verkauff/ in die gefahr ihre religion zu verliehren/ ſetzen koͤnne. 8. Von ſonderbahren begegnuͤſſen. Ob GOttes laͤſterung am leben zu ſtraffen. 9. Die ſorge vor die beſſerung der ſchulen ein haupt-ſtuͤck der ſorgen Chriſtli- cher Regenten: Einige vorſchlaͤge. 10. An eine hoͤhere Standes-perſon; von der pruͤfung ſein ſelbs/ kleidern/ con- fect; gebet uͤber das allgemeine verderben. 11. An eine hoͤhere Stands-perſon wegen der kleider. 12. Ob vornehme weibs-perſonen ſchuldig/ ihre kinder ſelbs zu ſtillen. 13. Was unterthanen in ihrer ſchwehren betraͤngnuͤß von der Obrigkeit/ zu thun haben. 14. Von vervortheilung der hoͤchſten Obrigkeit in der bier-acciſe. 15. Wegen einer vor der Obrigkeit gelaͤngneten mißhandlung. 16. Von den tituln: Als eine hohe Stands-perſon in ſchrifften ohne die ge- woͤhnliche titul angeſprochen zu werden verlangt. 17. Vom geſchenck-geben und nehmen in gerichtlichen haͤndeln. 18. An eine Chriſtliche Mutter/ deren ſoͤhne in boͤſes leben gerathen. 19. Als eine Mutter einen ungerathenen ſohn ins zucht-hauß bringen laſſen wolte. 20. Ob vaͤterlicher wille im teſtament/ die ſoͤhne nach ſeinem todt ver- binde? SECTIO I. Hoher ſtand bleibt eben ſo wohl an die gemeine Chriſten-pflichten verbunden. ES iſt freylich noͤthig/ den getreuen himmliſchen Vater demuͤthigſt und ſtaͤts anzuruffen/ daß wie er vielmehr durch ſeine eigene regie- rung und direction, als menſchliche genugſame vorſichtigkeit/ die religions-gefahr von der lieben Fuͤrſten-ſeele kraͤfftig abgewendet hat/ er noch uͤber ſie ferner in gnaden walten wolle; nicht nur allein ſeine weiſe regierung zu erkennen/ und ihm vielmehr dafuͤr danck zu ſagen/ als ſich einen gedancken der reue in das heꝛtz kom̃en zu laſſen/ (wie zwahꝛ aucch hoͤre/ daß ſie von ſich uͤber das jenige/ was ihr der Allerhoͤchſte beſcheh- ret/ eine voͤllige vergnuͤgung bezeuge) ſondern auch das hertz allerdings von der

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 2. Halle (Saale), 1701, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken02_1701/190>, abgerufen am 29.03.2024.