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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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sere sünde gebüsset/ der durch die sünden be-
leidigten gerechtigkeit ein genüge gethan/
damit aber GOTT/ der solches opffer
als gnugsam angenommen/ versöhnet hat.
Weil aber gleichwol göttlicher weißheit
und gerechtigkeit nicht gemäß gewesen/ ob
wol ein genüge vor die sünde geleistet wor-
den/ daß wir anders als in einer gewissen
ordnung solches von CHristo gestiffte-
ten friedens geniessen solten/ welche ord-
nung in der buß und glauben bestehet/ als
hat GOtt durch das wort des Evangelii
solchen frieden uns verkündigen und anbie-
ten lassen/ damit wir denselben annehmen
und darein treten möchten.

§. 4.

Hievon lauten nun die stellen der
Schrifft/ 2. Cor. 5/ 18. u. f. Gotthat uns
mit ihm selber versöhnet durch Je-
sum Christ/ und das amt gegeben/ das
die versöhnung predigt. Denn Gott
war in Christo/ und versöhnet die
welt mit ihm selber/ und rechnet ih-
nen ihre sünde nicht zu/ und hat un-
ter uns auffgerichtet das wort von
der versöhnung. So sind wir nun
bottschaffter an Christi statt/ denn
GOTT vermahnet durch uns. So
bitten wir nun an Christi statt/ lasset

euch

ſere ſuͤnde gebuͤſſet/ der durch die ſuͤnden be-
leidigten gerechtigkeit ein genuͤge gethan/
damit aber GOTT/ der ſolches opffer
als gnugſam angenommen/ verſoͤhnet hat.
Weil aber gleichwol goͤttlicher weißheit
und gerechtigkeit nicht gemaͤß geweſen/ ob
wol ein genuͤge vor die ſuͤnde geleiſtet wor-
den/ daß wir anders als in einer gewiſſen
ordnung ſolches von CHriſto geſtiffte-
ten friedens genieſſen ſolten/ welche ord-
nung in der buß und glauben beſtehet/ als
hat GOtt durch das wort des Evangelii
ſolchen frieden uns verkuͤndigen und anbie-
ten laſſen/ damit wir denſelben annehmen
und darein treten moͤchten.

§. 4.

Hievon lauten nun die ſtellen der
Schrifft/ 2. Cor. 5/ 18. u. f. Gotthat uns
mit ihm ſelber verſoͤhnet durch Je-
ſum Chriſt/ uñ das amt gegeben/ das
die verſoͤhnung predigt. Denn Gott
war in Chriſto/ und verſoͤhnet die
welt mit ihm ſelber/ und rechnet ih-
nen ihre ſuͤnde nicht zu/ und hat un-
ter uns auffgerichtet das wort von
der verſoͤhnung. So ſind wir nun
bottſchaffter an Chriſti ſtatt/ denn
GOTT vermahnet durch uns. So
bitten wir nun an Chriſti ſtatt/ laſſet

euch
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[18/0030] ſere ſuͤnde gebuͤſſet/ der durch die ſuͤnden be- leidigten gerechtigkeit ein genuͤge gethan/ damit aber GOTT/ der ſolches opffer als gnugſam angenommen/ verſoͤhnet hat. Weil aber gleichwol goͤttlicher weißheit und gerechtigkeit nicht gemaͤß geweſen/ ob wol ein genuͤge vor die ſuͤnde geleiſtet wor- den/ daß wir anders als in einer gewiſſen ordnung ſolches von CHriſto geſtiffte- ten friedens genieſſen ſolten/ welche ord- nung in der buß und glauben beſtehet/ als hat GOtt durch das wort des Evangelii ſolchen frieden uns verkuͤndigen und anbie- ten laſſen/ damit wir denſelben annehmen und darein treten moͤchten. §. 4. Hievon lauten nun die ſtellen der Schrifft/ 2. Cor. 5/ 18. u. f. Gotthat uns mit ihm ſelber verſoͤhnet durch Je- ſum Chriſt/ uñ das amt gegeben/ das die verſoͤhnung predigt. Denn Gott war in Chriſto/ und verſoͤhnet die welt mit ihm ſelber/ und rechnet ih- nen ihre ſuͤnde nicht zu/ und hat un- ter uns auffgerichtet das wort von der verſoͤhnung. So ſind wir nun bottſchaffter an Chriſti ſtatt/ denn GOTT vermahnet durch uns. So bitten wir nun an Chriſti ſtatt/ laſſet euch

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/30>, abgerufen am 28.03.2024.