Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

Bild:
<< vorherige Seite
Ritter und Dame.
I .
Zu den Füßen seiner Dame
Liebestrunken sitzt der Ritter;
Sprechend blitzen seine Augen,
Schweigend ruhen seine Lippen.
Am Balkone sitzt die Dame,
Eine goldne Schärpe wirkt sie;
Auf den Ritter blickt sie lächelnd,
Und mit hellem Klange spricht sie:
"Denket ihr auf Tod und Schlachten,
Oder sinnt ihr Minnelieder?
Wahrlich, eure stumme Weise
Bleibt mir unerklärlich, Ritter!
Ritter und Dame.
I .
Zu den Füßen ſeiner Dame
Liebestrunken ſitzt der Ritter;
Sprechend blitzen ſeine Augen,
Schweigend ruhen ſeine Lippen.
Am Balkone ſitzt die Dame,
Eine goldne Schärpe wirkt ſie;
Auf den Ritter blickt ſie lächelnd,
Und mit hellem Klange ſpricht ſie:
„Denket ihr auf Tod und Schlachten,
Oder ſinnt ihr Minnelieder?
Wahrlich, eure ſtumme Weiſe
Bleibt mir unerklärlich, Ritter!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0135" n="125"/>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ritter und Dame.</hi><lb/>
            </head>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq #b">I</hi> <hi rendition="#aq">.</hi><lb/>
              </head>
              <lg type="poem">
                <lg n="1">
                  <l><hi rendition="#in">Z</hi>u den Füßen &#x017F;einer Dame</l><lb/>
                  <l>Liebestrunken &#x017F;itzt der Ritter;</l><lb/>
                  <l>Sprechend blitzen &#x017F;eine Augen,</l><lb/>
                  <l>Schweigend ruhen &#x017F;eine Lippen.</l><lb/>
                </lg>
                <lg n="2">
                  <l>Am Balkone &#x017F;itzt die Dame,</l><lb/>
                  <l>Eine goldne Schärpe wirkt &#x017F;ie;</l><lb/>
                  <l>Auf den Ritter blickt &#x017F;ie lächelnd,</l><lb/>
                  <l>Und mit hellem Klange &#x017F;pricht &#x017F;ie:</l><lb/>
                </lg>
                <lg n="3">
                  <l>&#x201E;Denket ihr auf Tod und Schlachten,</l><lb/>
                  <l>Oder &#x017F;innt ihr Minnelieder?</l><lb/>
                  <l>Wahrlich, eure &#x017F;tumme Wei&#x017F;e</l><lb/>
                  <l>Bleibt mir unerklärlich, Ritter!</l><lb/>
                </lg>
              </lg>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[125/0135] Ritter und Dame. I . Zu den Füßen ſeiner Dame Liebestrunken ſitzt der Ritter; Sprechend blitzen ſeine Augen, Schweigend ruhen ſeine Lippen. Am Balkone ſitzt die Dame, Eine goldne Schärpe wirkt ſie; Auf den Ritter blickt ſie lächelnd, Und mit hellem Klange ſpricht ſie: „Denket ihr auf Tod und Schlachten, Oder ſinnt ihr Minnelieder? Wahrlich, eure ſtumme Weiſe Bleibt mir unerklärlich, Ritter!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/135
Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/135>, abgerufen am 29.03.2024.