Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
solche würde befestiget, ja, solche bis in die Hölle
würde verwünscht haben?

386. Es wurde mir gezeigt, wie die Ergötzung
der ehelichen Liebe zum Himmel, hingegen die Lust
des Ehebruchs zur Hölle schreitet: die Fortschrei-
tung der von der ehelichen Liebe herrührenden Er-
götzungen gen Himmel zu geht unaufhörlich in
mehrere bis in unzählige und unaussprechliche Se-
ligkeiten und Glückseligkeiten, und je tiefer sie
hinein kommt, in desto unzähligere und unaus-
sprechlichere kommt sie, bis selbst in die Seligkei-
ten des innersten Himmels oder des Himmels
der Unschuld, und dieses mit der größten Freyheit;
denn alle Freyheit ist aus der Liebe, und also kommt
die größte Freyheit aus der ehelichen Liebe, die un-
mittelbar die himmlische Liebe ist, Aber die Fort-
schreitung des Ehebruchs gieng auf die Hölle zu,
und stufenweise bis zu dem Untersten, wo nichts
als Grausamkeit und Schrecken vorhanden: ein
solches Loos haben die Ehebrecher nach Verlauf
ihres Lebens in der Welt zu erwarten. Durch
Ehebrecher werden diejenigen verstanden, die zwar
eine Lust an den Ehebrüchen, aber keine Ergötzung
an den Ehen empfinden.

Von den Amtsverrichtungen der
Engel im Himmel

387. Die Amtsverrichtungen in den Himmeln
sind nicht zu zählen, noch insonderheit zu beschrei-

ben,

Vom Himmel.
ſolche wuͤrde befeſtiget, ja, ſolche bis in die Hoͤlle
wuͤrde verwuͤnſcht haben?

386. Es wurde mir gezeigt, wie die Ergoͤtzung
der ehelichen Liebe zum Himmel, hingegen die Luſt
des Ehebruchs zur Hoͤlle ſchreitet: die Fortſchrei-
tung der von der ehelichen Liebe herruͤhrenden Er-
goͤtzungen gen Himmel zu geht unaufhoͤrlich in
mehrere bis in unzaͤhlige und unausſprechliche Se-
ligkeiten und Gluͤckſeligkeiten, und je tiefer ſie
hinein kommt, in deſto unzaͤhligere und unaus-
ſprechlichere kommt ſie, bis ſelbſt in die Seligkei-
ten des innerſten Himmels oder des Himmels
der Unſchuld, und dieſes mit der groͤßten Freyheit;
denn alle Freyheit iſt aus der Liebe, und alſo kom̄t
die groͤßte Freyheit aus der ehelichen Liebe, die un-
mittelbar die himmliſche Liebe iſt, Aber die Fort-
ſchreitung des Ehebruchs gieng auf die Hoͤlle zu,
und ſtufenweiſe bis zu dem Unterſten, wo nichts
als Grauſamkeit und Schrecken vorhanden: ein
ſolches Loos haben die Ehebrecher nach Verlauf
ihres Lebens in der Welt zu erwarten. Durch
Ehebrecher werden diejenigen verſtanden, die zwar
eine Luſt an den Ehebruͤchen, aber keine Ergoͤtzung
an den Ehen empfinden.

Von den Amtsverrichtungen der
Engel im Himmel

387. Die Amtsverrichtungen in den Himmeln
ſind nicht zu zaͤhlen, noch inſonderheit zu beſchrei-

ben,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0123" n="124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
&#x017F;olche wu&#x0364;rde befe&#x017F;tiget, ja, &#x017F;olche bis in die Ho&#x0364;lle<lb/>
wu&#x0364;rde verwu&#x0364;n&#x017F;cht haben?</p><lb/>
          <p>386. Es wurde mir gezeigt, wie die Ergo&#x0364;tzung<lb/>
der ehelichen Liebe zum Himmel, hingegen die Lu&#x017F;t<lb/>
des Ehebruchs zur Ho&#x0364;lle &#x017F;chreitet: die Fort&#x017F;chrei-<lb/>
tung der von der ehelichen Liebe herru&#x0364;hrenden Er-<lb/>
go&#x0364;tzungen gen Himmel zu geht unaufho&#x0364;rlich in<lb/>
mehrere bis in unza&#x0364;hlige und unaus&#x017F;prechliche Se-<lb/>
ligkeiten und Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeiten, und je tiefer &#x017F;ie<lb/>
hinein kommt, in de&#x017F;to unza&#x0364;hligere und unaus-<lb/>
&#x017F;prechlichere kommt &#x017F;ie, bis &#x017F;elb&#x017F;t in die Seligkei-<lb/>
ten des <hi rendition="#fr">inner&#x017F;ten Himmels</hi> oder des Himmels<lb/>
der Un&#x017F;chuld, und die&#x017F;es mit der gro&#x0364;ßten Freyheit;<lb/>
denn alle Freyheit i&#x017F;t aus der Liebe, und al&#x017F;o kom&#x0304;t<lb/>
die gro&#x0364;ßte Freyheit aus der ehelichen Liebe, die un-<lb/>
mittelbar die himmli&#x017F;che Liebe i&#x017F;t, Aber die Fort-<lb/>
&#x017F;chreitung des Ehebruchs gieng auf die Ho&#x0364;lle zu,<lb/>
und &#x017F;tufenwei&#x017F;e bis zu dem Unter&#x017F;ten, wo nichts<lb/>
als Grau&#x017F;amkeit und Schrecken vorhanden: ein<lb/>
&#x017F;olches Loos haben die Ehebrecher nach Verlauf<lb/>
ihres Lebens in der Welt zu erwarten. Durch<lb/>
Ehebrecher werden diejenigen ver&#x017F;tanden, die zwar<lb/>
eine Lu&#x017F;t an den Ehebru&#x0364;chen, aber keine Ergo&#x0364;tzung<lb/>
an den Ehen empfinden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Von den Amtsverrichtungen der<lb/>
Engel im Himmel</hi> </head><lb/>
          <p>387. <hi rendition="#in">D</hi>ie Amtsverrichtungen in den Himmeln<lb/>
&#x017F;ind nicht zu za&#x0364;hlen, noch in&#x017F;onderheit zu be&#x017F;chrei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ben,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[124/0123] Vom Himmel. ſolche wuͤrde befeſtiget, ja, ſolche bis in die Hoͤlle wuͤrde verwuͤnſcht haben? 386. Es wurde mir gezeigt, wie die Ergoͤtzung der ehelichen Liebe zum Himmel, hingegen die Luſt des Ehebruchs zur Hoͤlle ſchreitet: die Fortſchrei- tung der von der ehelichen Liebe herruͤhrenden Er- goͤtzungen gen Himmel zu geht unaufhoͤrlich in mehrere bis in unzaͤhlige und unausſprechliche Se- ligkeiten und Gluͤckſeligkeiten, und je tiefer ſie hinein kommt, in deſto unzaͤhligere und unaus- ſprechlichere kommt ſie, bis ſelbſt in die Seligkei- ten des innerſten Himmels oder des Himmels der Unſchuld, und dieſes mit der groͤßten Freyheit; denn alle Freyheit iſt aus der Liebe, und alſo kom̄t die groͤßte Freyheit aus der ehelichen Liebe, die un- mittelbar die himmliſche Liebe iſt, Aber die Fort- ſchreitung des Ehebruchs gieng auf die Hoͤlle zu, und ſtufenweiſe bis zu dem Unterſten, wo nichts als Grauſamkeit und Schrecken vorhanden: ein ſolches Loos haben die Ehebrecher nach Verlauf ihres Lebens in der Welt zu erwarten. Durch Ehebrecher werden diejenigen verſtanden, die zwar eine Luſt an den Ehebruͤchen, aber keine Ergoͤtzung an den Ehen empfinden. Von den Amtsverrichtungen der Engel im Himmel 387. Die Amtsverrichtungen in den Himmeln ſind nicht zu zaͤhlen, noch inſonderheit zu beſchrei- ben,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/123
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/123>, abgerufen am 19.04.2024.