XVI. Daß daraus erhelle, welcher- ley der geistliche Einfluß von seiner Urquelle an bis zu den Würkungen ist.
18. Es ist bisher ein geistlicher Einfluß von der Seele in den Körper, nicht aber von GOtt in die Seele, und von daher in den Körper statuirt worden; und dieses ist daher gekommen, weil kein Mensch von der geistlichen Welt, und von der Sonne darin- nen, woraus alles Geistliche als aus seiner Quelle fließt, und folglich von dem Einfluß des Geistlichen in das Natürliche etwas ge- wußt hat. Weil mir nun gegeben worden ist, zugleich in der geistlichen Welt und in der natürlichen zu seyn, und also beyde Wel- ten und beyde Sonnen zu sehen, so bin ich nach meinem Gewissen verbunden solches zu offenbaren; denn was hilft das Wissen, wenn nicht das, was einer weiß, auch der andere weiß, was wäre sonst jenes ohne dieses an- ders, als Schätze sammlen und in einem Schrank verbergen, und solche nur manch- mal ansehen und zählen ohne die geringste Ab- sicht zu haben Nutzen damit zu stiften; der geistliche Geitz ist nichts anders. Damit man aber vollständig wissen möge, was und wel- cherley der geistliche Einfluß ist, so ist nöthig zu wissen, was in seinem Wesen das Geist-
liche,
Von der Verbindung
XVI. Daß daraus erhelle, welcher- ley der geiſtliche Einfluß von ſeiner Urquelle an bis zu den Würkungen iſt.
18. Es iſt bisher ein geiſtlicher Einfluß von der Seele in den Körper, nicht aber von GOtt in die Seele, und von daher in den Körper ſtatuirt worden; und dieſes iſt daher gekommen, weil kein Menſch von der geiſtlichen Welt, und von der Sonne darin- nen, woraus alles Geiſtliche als aus ſeiner Quelle fließt, und folglich von dem Einfluß des Geiſtlichen in das Natürliche etwas ge- wußt hat. Weil mir nun gegeben worden iſt, zugleich in der geiſtlichen Welt und in der natürlichen zu ſeyn, und alſo beyde Wel- ten und beyde Sonnen zu ſehen, ſo bin ich nach meinem Gewiſſen verbunden ſolches zu offenbaren; denn was hilft das Wiſſen, wenn nicht das, was einer weiß, auch der andere weiß, was wäre ſonſt jenes ohne dieſes an- ders, als Schätze ſammlen und in einem Schrank verbergen, und ſolche nur manch- mal anſehen und zählen ohne die geringſte Ab- ſicht zu haben Nutzen damit zu ſtiften; der geiſtliche Geitz iſt nichts anders. Damit man aber vollſtändig wiſſen möge, was und wel- cherley der geiſtliche Einfluß iſt, ſo iſt nöthig zu wiſſen, was in ſeinem Weſen das Geiſt-
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[62/0066]
Von der Verbindung
XVI.
Daß daraus erhelle, welcher-
ley der geiſtliche Einfluß von ſeiner
Urquelle an bis zu den Würkungen iſt.
18. Es iſt bisher ein geiſtlicher Einfluß von
der Seele in den Körper, nicht aber
von GOtt in die Seele, und von daher in
den Körper ſtatuirt worden; und dieſes iſt
daher gekommen, weil kein Menſch von der
geiſtlichen Welt, und von der Sonne darin-
nen, woraus alles Geiſtliche als aus ſeiner
Quelle fließt, und folglich von dem Einfluß
des Geiſtlichen in das Natürliche etwas ge-
wußt hat. Weil mir nun gegeben worden
iſt, zugleich in der geiſtlichen Welt und in
der natürlichen zu ſeyn, und alſo beyde Wel-
ten und beyde Sonnen zu ſehen, ſo bin ich
nach meinem Gewiſſen verbunden ſolches zu
offenbaren; denn was hilft das Wiſſen, wenn
nicht das, was einer weiß, auch der andere
weiß, was wäre ſonſt jenes ohne dieſes an-
ders, als Schätze ſammlen und in einem
Schrank verbergen, und ſolche nur manch-
mal anſehen und zählen ohne die geringſte Ab-
ſicht zu haben Nutzen damit zu ſtiften; der
geiſtliche Geitz iſt nichts anders. Damit man
aber vollſtändig wiſſen möge, was und wel-
cherley der geiſtliche Einfluß iſt, ſo iſt nöthig
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/66>, abgerufen am 28.03.2024.
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