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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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Bestättigung der Lehre Lutheri.
selben abfallen. Der Kelch, sagte es ferner, be-
deutet das Heil. Abendmahl in beyder Gestalt.
Alle, die solches ändern, begehen eine grosse
Sünde, als die Christi Wort verdrehen, und
nur die eine Gestalt vor recht sprechen. Und
sprach weiter zu mir: Was ich dir jetzo gesagt
habe, das sollt du am allermeisten den vertrie-
benen Exulanten, Geistlichen und Weltlichen
anzeigen, daß sie in ihrem Gebet fortfahren
und fleißig beten.

Als ich aber darauf antworete: Jch seye
ein schlechter Mann, die Leute würden mir
nicht glauben, sondern meiner spotten, sagte
es zu mir: Du mußt es offenbahren. Weist
du nicht, daß GOtt immer etwas durch schlech-
te und verachtete Leute hat offenbahren lassen,
die Frommen werden dein nicht lachen; sage
es nur fleißig den Exulanten, die werden schon
wissen, wie sie sich gegen dir verhalten sollen.

Den 4. Febr. kamen wieder nach und nach
4. Knäblein zu mir, als ich Morgens zur Kir-
che gieng, und ermahneten mich stark, ich solle
alles sagen, was ich gesehen und gehört, da-
mit die Leute Busse thun. Dann man müsse
GOtt mehr gehorchen dann den Menschen.

Den 5. Martii kamen Morgens wieder 4.
Knäblein in der Kirche zu mir, alle schneeweiß,
und sagten zu mir: Weil du verrichtet, was
dir befohlen worden, wird der Friede des HErrn
mit dir seyn, und du wirst stets beschützet wer-

den;

Beſtaͤttigung der Lehre Lutheri.
ſelben abfallen. Der Kelch, ſagte es ferner, be-
deutet das Heil. Abendmahl in beyder Geſtalt.
Alle, die ſolches aͤndern, begehen eine groſſe
Suͤnde, als die Chriſti Wort verdrehen, und
nur die eine Geſtalt vor recht ſprechen. Und
ſprach weiter zu mir: Was ich dir jetzo geſagt
habe, das ſollt du am allermeiſten den vertrie-
benen Exulanten, Geiſtlichen und Weltlichen
anzeigen, daß ſie in ihrem Gebet fortfahren
und fleißig beten.

Als ich aber darauf antworete: Jch ſeye
ein ſchlechter Mann, die Leute wuͤrden mir
nicht glauben, ſondern meiner ſpotten, ſagte
es zu mir: Du mußt es offenbahren. Weiſt
du nicht, daß GOtt immer etwas durch ſchlech-
te und verachtete Leute hat offenbahren laſſen,
die Frommen werden dein nicht lachen; ſage
es nur fleißig den Exulanten, die werden ſchon
wiſſen, wie ſie ſich gegen dir verhalten ſollen.

Den 4. Febr. kamen wieder nach und nach
4. Knaͤblein zu mir, als ich Morgens zur Kir-
che gieng, und ermahneten mich ſtark, ich ſolle
alles ſagen, was ich geſehen und gehoͤrt, da-
mit die Leute Buſſe thun. Dann man muͤſſe
GOtt mehr gehorchen dann den Menſchen.

Den 5. Martii kamen Morgens wieder 4.
Knaͤblein in der Kirche zu mir, alle ſchneeweiß,
und ſagten zu mir: Weil du verrichtet, was
dir befohlen worden, wird der Friede des HErrn
mit dir ſeyn, und du wirſt ſtets beſchuͤtzet wer-

den;
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[238/0238] Beſtaͤttigung der Lehre Lutheri. ſelben abfallen. Der Kelch, ſagte es ferner, be- deutet das Heil. Abendmahl in beyder Geſtalt. Alle, die ſolches aͤndern, begehen eine groſſe Suͤnde, als die Chriſti Wort verdrehen, und nur die eine Geſtalt vor recht ſprechen. Und ſprach weiter zu mir: Was ich dir jetzo geſagt habe, das ſollt du am allermeiſten den vertrie- benen Exulanten, Geiſtlichen und Weltlichen anzeigen, daß ſie in ihrem Gebet fortfahren und fleißig beten. Als ich aber darauf antworete: Jch ſeye ein ſchlechter Mann, die Leute wuͤrden mir nicht glauben, ſondern meiner ſpotten, ſagte es zu mir: Du mußt es offenbahren. Weiſt du nicht, daß GOtt immer etwas durch ſchlech- te und verachtete Leute hat offenbahren laſſen, die Frommen werden dein nicht lachen; ſage es nur fleißig den Exulanten, die werden ſchon wiſſen, wie ſie ſich gegen dir verhalten ſollen. Den 4. Febr. kamen wieder nach und nach 4. Knaͤblein zu mir, als ich Morgens zur Kir- che gieng, und ermahneten mich ſtark, ich ſolle alles ſagen, was ich geſehen und gehoͤrt, da- mit die Leute Buſſe thun. Dann man muͤſſe GOtt mehr gehorchen dann den Menſchen. Den 5. Martii kamen Morgens wieder 4. Knaͤblein in der Kirche zu mir, alle ſchneeweiß, und ſagten zu mir: Weil du verrichtet, was dir befohlen worden, wird der Friede des HErrn mit dir ſeyn, und du wirſt ſtets beſchuͤtzet wer- den;

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/238>, abgerufen am 29.03.2024.