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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Der Blaubart.
wir müssen ihn höflich und anständig empfangen.
Ich will ihm entgegen.
(ab.)
Agnes. Komm, Schwesterchen, so fällt doch
Gottlob einmal etwas Neues vor. Komm, hilf
mir beim Putz, du bist gar geschickt und verstän-
dig.
(sie gehn.)


Zweite Scene.
(Burg Marloff.)


Hans von Marloff, Brigitte.
Brigitte. Aber Ihr kehrt doch bald zurück,
lieber Vater?
Hans. Sobald es das Ceremoniel, der
Wohlstand, die Ehre erlaubt, Kind. Es ist keine
Kleinigkeit, meine Tochter; Agnes ist meine Pathe
und Hugo vom Wolfsbrunn, ein angesehener rei-
cher Rittersmann will um sie werben, und das
muß ich jetzt, verstehst du mich, vollends zu Stande
bringen. Der Ritter hat sich noch nicht völlig
erklärt, aber mir ein Sendschreiben zugesandt,
worinnen er um mein Fürwort bei dem Fräulein
und den Gebrüdern höflichst ansucht.
Brigitte. Mir ist bange, da Ihr mich so
allein laßt.
Hans. Dir sollte nicht bange seyn, meine
Tochter, denn mein Seegen bleibt bei dir zurück.
II. [ 4 ]
Der Blaubart.
wir muͤſſen ihn hoͤflich und anſtaͤndig empfangen.
Ich will ihm entgegen.
(ab.)
Agnes. Komm, Schweſterchen, ſo faͤllt doch
Gottlob einmal etwas Neues vor. Komm, hilf
mir beim Putz, du biſt gar geſchickt und verſtaͤn-
dig.
(ſie gehn.)


Zweite Scene.
(Burg Marloff.)


Hans von Marloff, Brigitte.
Brigitte. Aber Ihr kehrt doch bald zuruͤck,
lieber Vater?
Hans. Sobald es das Ceremoniel, der
Wohlſtand, die Ehre erlaubt, Kind. Es iſt keine
Kleinigkeit, meine Tochter; Agnes iſt meine Pathe
und Hugo vom Wolfsbrunn, ein angeſehener rei-
cher Rittersmann will um ſie werben, und das
muß ich jetzt, verſtehſt du mich, vollends zu Stande
bringen. Der Ritter hat ſich noch nicht voͤllig
erklaͤrt, aber mir ein Sendſchreiben zugeſandt,
worinnen er um mein Fuͤrwort bei dem Fraͤulein
und den Gebruͤdern hoͤflichſt anſucht.
Brigitte. Mir iſt bange, da Ihr mich ſo
allein laßt.
Hans. Dir ſollte nicht bange ſeyn, meine
Tochter, denn mein Seegen bleibt bei dir zuruͤck.
II. [ 4 ]
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[49/0058] Der Blaubart. wir muͤſſen ihn hoͤflich und anſtaͤndig empfangen. Ich will ihm entgegen. (ab.) Agnes. Komm, Schweſterchen, ſo faͤllt doch Gottlob einmal etwas Neues vor. Komm, hilf mir beim Putz, du biſt gar geſchickt und verſtaͤn- dig. (ſie gehn.) Zweite Scene. (Burg Marloff.) Hans von Marloff, Brigitte. Brigitte. Aber Ihr kehrt doch bald zuruͤck, lieber Vater? Hans. Sobald es das Ceremoniel, der Wohlſtand, die Ehre erlaubt, Kind. Es iſt keine Kleinigkeit, meine Tochter; Agnes iſt meine Pathe und Hugo vom Wolfsbrunn, ein angeſehener rei- cher Rittersmann will um ſie werben, und das muß ich jetzt, verſtehſt du mich, vollends zu Stande bringen. Der Ritter hat ſich noch nicht voͤllig erklaͤrt, aber mir ein Sendſchreiben zugeſandt, worinnen er um mein Fuͤrwort bei dem Fraͤulein und den Gebruͤdern hoͤflichſt anſucht. Brigitte. Mir iſt bange, da Ihr mich ſo allein laßt. Hans. Dir ſollte nicht bange ſeyn, meine Tochter, denn mein Seegen bleibt bei dir zuruͤck. II. [ 4 ]

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/58>, abgerufen am 28.03.2024.