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Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.

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Das IV. Capitul
Auch bey den besten Tagen,
Hat man gar grosse Plagen:
Drum bleibet derselbige höchstens beglückt
Der seine Gedancken zum Himmel geschickt.

Siehe das Musen-Cabinet p. 1259.

IV. Von Trochaischen und Dactylischen Versen. z. e.
Kunst hat jederzeit erhoben:
Drum muß man denselben loben,
Der nach guten Künsten strebt:
Wer hingegen müßig lebt,
Gleichet den Eseln, so Freude verspüren,
Wenn sie die lastbaren Säcke verlieren.
V. Von Trochaischen und Anapaestischen Versen. z. e.
Gut macht Muth! wem Geld gebricht,
Achtet mancher Freude nicht:
Doch es wirfft ein edier Sinn
Seine Freude niemahls hin:
Denn ist nur die Tugend ins Hertze gegraben,
So wird man gar wenig von Traurigkeit haben.
16. Hat man ausser gedachten Oden keine
andere mehr?

Es sind derer noch etliche, als:

1. Madrigalische Oden.
2. Pindarische Oden.
3. Ringel-Oden.
4. Nach-Oden.
17. Wie sind die Madrigalischen Oden
beschaffen?

Wenn man dieses recht verstehen will, so muß man
diese zwey Stücke besonders ansehen:

1. Was ein Madrigal sey.
2. Was
Das IV. Capitul
Auch bey den beſten Tagen,
Hat man gar groſſe Plagen:
Drum bleibet derſelbige hoͤchſtens begluͤckt
Der ſeine Gedancken zum Himmel geſchickt.

Siehe das Muſen-Cabinet p. 1259.

IV. Von Trochaiſchen und Dactyliſchen Verſen. z. e.
Kunſt hat jederzeit erhoben:
Drum muß man denſelben loben,
Der nach guten Kuͤnſten ſtrebt:
Wer hingegen muͤßig lebt,
Gleichet den Eſeln, ſo Freude verſpuͤren,
Wenn ſie die laſtbaren Saͤcke verlieren.
V. Von Trochaiſchen und Anapæſtiſchen Verſen. z. e.
Gut macht Muth! wem Geld gebricht,
Achtet mancher Freude nicht:
Doch es wirfft ein edier Sinn
Seine Freude niemahls hin:
Denn iſt nur die Tugend ins Hertze gegraben,
So wird man gar wenig von Traurigkeit haben.
16. Hat man auſſer gedachten Oden keine
andere mehr?

Es ſind derer noch etliche, als:

1. Madrigaliſche Oden.
2. Pindariſche Oden.
3. Ringel-Oden.
4. Nach-Oden.
17. Wie ſind die Madrigaliſchen Oden
beſchaffen?

Wenn man dieſes recht verſtehen will, ſo muß man
dieſe zwey Stuͤcke beſonders anſehen:

1. Was ein Madrigal ſey.
2. Was
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[60/0064] Das IV. Capitul Auch bey den beſten Tagen, Hat man gar groſſe Plagen: Drum bleibet derſelbige hoͤchſtens begluͤckt Der ſeine Gedancken zum Himmel geſchickt. Siehe das Muſen-Cabinet p. 1259. IV. Von Trochaiſchen und Dactyliſchen Verſen. z. e. Kunſt hat jederzeit erhoben: Drum muß man denſelben loben, Der nach guten Kuͤnſten ſtrebt: Wer hingegen muͤßig lebt, Gleichet den Eſeln, ſo Freude verſpuͤren, Wenn ſie die laſtbaren Saͤcke verlieren. V. Von Trochaiſchen und Anapæſtiſchen Verſen. z. e. Gut macht Muth! wem Geld gebricht, Achtet mancher Freude nicht: Doch es wirfft ein edier Sinn Seine Freude niemahls hin: Denn iſt nur die Tugend ins Hertze gegraben, So wird man gar wenig von Traurigkeit haben. 16. Hat man auſſer gedachten Oden keine andere mehr? Es ſind derer noch etliche, als: 1. Madrigaliſche Oden. 2. Pindariſche Oden. 3. Ringel-Oden. 4. Nach-Oden. 17. Wie ſind die Madrigaliſchen Oden beſchaffen? Wenn man dieſes recht verſtehen will, ſo muß man dieſe zwey Stuͤcke beſonders anſehen: 1. Was ein Madrigal ſey. 2. Was

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Zitationshilfe: Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/64>, abgerufen am 28.03.2024.