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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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Bassgeige.

1 Eine Bassgeige überschreit viel Harfen. - Sprichwörtergarten, 357.

2 Je mehr die Bassgeige ausgespielt ist, desto mehr brummt sie.


Bast.

1 Den Bast reiss, wo er reisst, die Tochter verheirathe, wohin man sie weist (holt). (Galiz.)

2 Gestohlenen Bast muss man mit Leder bezahlen.

Theuer oder mit der eigenen Haut.

3 Man muss den Bast reissen, solang' er sich löst; wenn er anbäckt, kann man's nicht mehr. (Lit.)


Basta.

1 Jetzt basta über Privatsachen, sagte der Major, da lobten die Offiziere den Sonnenaufgang.

*2 Damit basta.

Holl.: Dat is basta. (Harrebomee, I, 32.)


Bastard.

1 Bastard - Ausart.

Holl.: Bastaarden slaan altijd uit den aard. - Een bastaard aardt wel naar zijn' bast. (Harrebomee, I, 32.)

2 Ein bastart bringt so gross pfennigbrot als das Ehekind. - Henisch, 196; Eiselein, 56; Simrock, 748; Lehmann, II, 147, 17.

Die Mutter hat es so lieb wie die andern.


Bastschuh.

1 Den Bastschuh, den man angezogen, muss man tragen. (Lit.)

Folgen guter oder schlechter Verheirathung.

2 Der Bastschuh kommt in der Wirthschaft weiter als der Stiefel. (Lit.)

*3 Ich hab' ihn zu einem Bastschuh getreten. (Lit.)

*4 Wenn er auch nicht einmal einen Bastschuh anspannen kann, er ist doch ein Wirth.


Bate (s. Albott).

1 Al Bade1 helpt, se(de) de Düwel, as he de Botter mit de Heuforke2 et. (Oldenburg.) - Für Lippe vgl. Firmenich, I, 269.

1) Auch Bate, Bott (s. Allbott) = Gewinn, Nutzen, Vortheil. (Vgl. über dies Wort: Frommann, II, 391, 10; Grimm, Wörterbuch, I, 1158.)

2) Heugabel.

2 Al Bade helpt, se(de) de Mügge, do pissde se in de Jahde (in't Jahder Meer). - (Oldenburg.) - Hagen, 101, 8.

Auch mit dem Zusatz: Harr'n saewen Möhlen van egan. (Hoefer, 770).

3 Alle Bade halpt, sait sjü Miir, an do passet sjü un Sia. (Nordfries.) - Lappenkorb; Firmenich, III, 7.

Jeder Beitrag, jede Gabe, jeder Zuschuss hilft, sagt die Ameise, und so pisst sie in die See.

4 Alle Bate helpet. - Henisch, 196.

Auch eine Kleinigkeit nützt, hat ihren Werth.

5 Alle Bate helpet, sagte der Duiwel, da fratt'n de Baueter met der Mistfoerk. (Westf.)

Dies Sprichwort gehört zu den vielen (apologischen) Sprichwörtern, denen ein Erfahrungsfall angehängt ist, welcher, um mit den Grenzboten (1860, I, 409) zu reden, wie ein spöttisch wedelndes Schwänzchen der darin eingeschlossenen Moral in die Augen schlägt und sie ironisch vernichtet.

6 Alle Bate helpet, segde de Moie1 un meg2 in den Rein (in de Ems). - Schambach, 300.

1) Mücke.

2) Pisste.

7 Alle Bate helpet, segde de Mügge und meg1 in den Rein. (Paderborn.)

1) Migen = pissen. Auch: Do pissede se in'en Rhein.

Holl.: Alle baat helpt, zei de muis, en zij waterde in de zee. (Harrebomee, I, 26.)

8 Alle Bate helpet, seg(de) de Sueg, un fret en Mügge.

Holl.: Alle baat helpt, de zog hapt naar de mug. - Alle baat helpt, zei de bagijn, en zij roeide met eene naald. - Alle baat helpt, zei de bagijn, en zij roerde hare pap met eene naald. (Harrebomee, I, 26.)

9 Alle Bate helpt, säd' de Scheper, un pisst in'n Strann'n. - Hagen, 97, 4.

10 Alle Bate helpt, säd' Metj Hart, un sop en Näsdröpel vor Döst. - Hagen, 98, 11.

11 Alle Bate helpt, säd Michel, un pisst in de Eider.

12 Lucke bate, gute bate. - Henisch, 196.

Kleine Hülfe, gute Hülfe.


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Baten (helfen).

Bat't et nit, et schadt ok nit. (Büren.) - Eichwald, 72.


Batenberger.

1 D' Batenberger hei' d's Mul über der Nase. - (Schweiz.)

Die Batenberger wohnen nämlich am Thunersee in der Höhe auf einem Vorsprunge, welcher die "Nase" heisst.

2 Es ist der ältest Batenberger.

Diese Redensart pflegt man in Sanct-Batenberg und in der Gegend am Thunersee als Antwort auf die Frage "Wer chunt?" zu geben, wenn ein starker Windstoss heranbraust.


Batogge.

Ich lasse dir die Batogge auf alle vier Seiten geben.

Eine russische Drohung, die sich auf eine jetzt abgeschaffte russische Strafe bezieht, wobei der Sträfling entkleidet und sein Rücken blutig gepeitscht wurde, was indess nur die mittlere Form der Strafe war. Früher wurde sie auf alle vier Seiten des Körpers angewendet und ausser dem Rücken und Hüften ebenso Seiten und Bauch zerfleischt. Daher auch die sprichwörtliche Drohung.


Batterie.

*1 Die Batterie wechseln.

Die Sache anders angreifen, andere oder neue Mittel wählen, zu andern Massregeln schreiten.

*2 Die ganze Batterie spielen lassen.

Holl.: De batterij laten spelen. (Harrebomee, I, 32.)


Batzen.

1 Besser ein geschwinder Batzen, als ein langsamer Sechser. - Simrock, 752; Eiselein, 62.

2 Der Batzen gilt halt bei euch auch vier Kreuzer.

Es ist bei euch so wie bei uns.

3 Drei Batzen machen einen Orth und fünf Orth ist ein Gulden.

4 Ein Batzen im Seckel ist besser als ein Gulden draussen.

Lat.: Fugientem quid insequeris, praesentem mulge. (Theokrit.)

5 Es ist ein böser Batzen, der seinen Herrn selbst nicht lösen will (in der Noth). - Simrock, 749; Eiselein, 62.

6 Es ist ein guter Batzen, der einen Gulden erspart. - Simrock, 751; Körte, 468.

Engl.: The penny is well spent, which saves a groat.

7 Gält ein Batzen jeder Streich, wir wären noch einmal so reich. - Eiselein, 62.

8 Gib funfzehn Batzen für einen Gulden (oder: Aepfel für Birnen)! - Eiselein, 62.

9 Ich will lieber einen geschwinden Batzen, als ein gemach Biesslein1. - Kirchhofer, 356.

1) Biessli, aus dem französischen Piece, eine Silbermünze von etwa 5 Sous oder 6 Kreuzer. (Stalder, I, 170.)

10 Ihr möchtet um den Batzen vor Lachen gern zerplatzen.

11 Wer nur nach Batzen freit, ist nicht gescheidt.

*12 Der (sie) hat Batzen.

Vermögen, Geld; in der Studentensprache: Spiesse.

Frz.: Elle est vilaine, mais elle est belle au coffre.

*13 Funfzehn Batzen für einen Gulden geben. - Simrock, 2920; Körte, 467; Lehmann, II, 178, 64; Wurzbach, II, 169.

Gleich für Gleich.

*14 Heut geäh ich 'n Batze noch on verlier' 'n Thaler. (Henneberg.)


Bau.

1 Der feste Bau der Alten ist schwer in Dach und Fach zu halten.

2 Ein Bau mit fremden Steinen macht weinen.

3 Viel Bäue scheue; (denn) Häuser soll man stützen, Gelder kann man nützen. - Simrock, 780.

4 Wenn der Bau fertig ist, wird das Gerüst abgebrochen.

5 Willst du (über) den Bau nicht weinen, baue nur mit eigenen Steinen. - Troll, Geschichte der Stadt Winterthur, 3, 17; Simrock, 779; Venedey, 57.

Hüte dich vor geborgtem Gelde.


Bauch.

1 Als de Bauk vull is, so is dat Höwet frölik.

2 Am Bauch gross, hinten bloss. - Fischart, Gesch.

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Bassgeige.

1 Eine Bassgeige überschreit viel Harfen.Sprichwörtergarten, 357.

2 Je mehr die Bassgeige ausgespielt ist, desto mehr brummt sie.


Bast.

1 Den Bast reiss, wo er reisst, die Tochter verheirathe, wohin man sie weist (holt). (Galiz.)

2 Gestohlenen Bast muss man mit Leder bezahlen.

Theuer oder mit der eigenen Haut.

3 Man muss den Bast reissen, solang' er sich löst; wenn er anbäckt, kann man's nicht mehr. (Lit.)


Basta.

1 Jetzt basta über Privatsachen, sagte der Major, da lobten die Offiziere den Sonnenaufgang.

*2 Damit basta.

Holl.: Dat is basta. (Harrebomée, I, 32.)


Bastard.

1 Bastard – Ausart.

Holl.: Bastaarden slaan altijd uit den aard. – Een bastaard aardt wel naar zijn' bast. (Harrebomée, I, 32.)

2 Ein bastart bringt so gross pfennigbrot als das Ehekind.Henisch, 196; Eiselein, 56; Simrock, 748; Lehmann, II, 147, 17.

Die Mutter hat es so lieb wie die andern.


Bastschuh.

1 Den Bastschuh, den man angezogen, muss man tragen. (Lit.)

Folgen guter oder schlechter Verheirathung.

2 Der Bastschuh kommt in der Wirthschaft weiter als der Stiefel. (Lit.)

*3 Ich hab' ihn zu einem Bastschuh getreten. (Lit.)

*4 Wenn er auch nicht einmal einen Bastschuh anspannen kann, er ist doch ein Wirth.


Bate (s. Albott).

1 Al Bade1 helpt, se(de) de Düwel, as he de Botter mit de Heuforke2 êt. (Oldenburg.) – Für Lippe vgl. Firmenich, I, 269.

1) Auch Bate, Bott (s. Allbott) = Gewinn, Nutzen, Vortheil. (Vgl. über dies Wort: Frommann, II, 391, 10; Grimm, Wörterbuch, I, 1158.)

2) Heugabel.

2 Al Bade helpt, se(de) de Mügge, dô pissde se in de Jahde (in't Jahder Meer). – (Oldenburg.) – Hagen, 101, 8.

Auch mit dem Zusatz: Harr'n saewen Möhlen van egân. (Hoefer, 770).

3 Alle Bade halpt, sait sjü Miir, an do passet sjü un Sia. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 7.

Jeder Beitrag, jede Gabe, jeder Zuschuss hilft, sagt die Ameise, und so pisst sie in die See.

4 Alle Bate helpet.Henisch, 196.

Auch eine Kleinigkeit nützt, hat ihren Werth.

5 Alle Bate helpet, sagte der Duiwel, da fratt'n de Bûeter met der Mistfoerk. (Westf.)

Dies Sprichwort gehört zu den vielen (apologischen) Sprichwörtern, denen ein Erfahrungsfall angehängt ist, welcher, um mit den Grenzboten (1860, I, 409) zu reden, wie ein spöttisch wedelndes Schwänzchen der darin eingeschlossenen Moral in die Augen schlägt und sie ironisch vernichtet.

6 Alle Bate helpet, segde de Moie1 un mêg2 in den Rîn (in de Ems).Schambach, 300.

1) Mücke.

2) Pisste.

7 Alle Bate helpet, segde de Mügge und mêg1 in den Rîn. (Paderborn.)

1) Migen = pissen. Auch: Do pissede se in'en Rheïn.

Holl.: Alle baat helpt, zei de muis, en zij waterde in de zee. (Harrebomée, I, 26.)

8 Alle Bate helpet, seg(de) de Sueg, un frêt en Mügge.

Holl.: Alle baat helpt, de zog hapt naar de mug. – Alle baat helpt, zei de bagijn, en zij roeide met eene naald. – Alle baat helpt, zei de bagijn, en zij roerde hare pap met eene naald. (Harrebomée, I, 26.)

9 Alle Bate helpt, säd' de Schêper, un pisst in'n Strann'n.Hagen, 97, 4.

10 Alle Bate helpt, säd' Metj Hart, un sôp en Näsdröpel vôr Döst.Hagen, 98, 11.

11 Alle Bate helpt, säd Michel, un pisst in de Eider.

12 Lucke bate, gute bate.Henisch, 196.

Kleine Hülfe, gute Hülfe.


[Spaltenumbruch]
Baten (helfen).

Bat't et nit, et schadt ok nit. (Büren.) – Eichwald, 72.


Batenberger.

1 D' Batenberger hei' d's Mul über der Nase. – (Schweiz.)

Die Batenberger wohnen nämlich am Thunersee in der Höhe auf einem Vorsprunge, welcher die „Nase“ heisst.

2 Es ist der ältest Batenberger.

Diese Redensart pflegt man in Sanct-Batenberg und in der Gegend am Thunersee als Antwort auf die Frage „Wer chunt?“ zu geben, wenn ein starker Windstoss heranbraust.


Batogge.

Ich lasse dir die Batogge auf alle vier Seiten geben.

Eine russische Drohung, die sich auf eine jetzt abgeschaffte russische Strafe bezieht, wobei der Sträfling entkleidet und sein Rücken blutig gepeitscht wurde, was indess nur die mittlere Form der Strafe war. Früher wurde sie auf alle vier Seiten des Körpers angewendet und ausser dem Rücken und Hüften ebenso Seiten und Bauch zerfleischt. Daher auch die sprichwörtliche Drohung.


Batterie.

*1 Die Batterie wechseln.

Die Sache anders angreifen, andere oder neue Mittel wählen, zu andern Massregeln schreiten.

*2 Die ganze Batterie spielen lassen.

Holl.: De batterij laten spelen. (Harrebomée, I, 32.)


Batzen.

1 Besser ein geschwinder Batzen, als ein langsamer Sechser.Simrock, 752; Eiselein, 62.

2 Der Batzen gilt halt bei euch auch vier Kreuzer.

Es ist bei euch so wie bei uns.

3 Drei Batzen machen einen Orth und fünf Orth ist ein Gulden.

4 Ein Batzen im Seckel ist besser als ein Gulden draussen.

Lat.: Fugientem quid insequeris, praesentem mulge. (Theokrit.)

5 Es ist ein böser Batzen, der seinen Herrn selbst nicht lösen will (in der Noth).Simrock, 749; Eiselein, 62.

6 Es ist ein guter Batzen, der einen Gulden erspart.Simrock, 751; Körte, 468.

Engl.: The penny is well spent, which saves a groat.

7 Gält ein Batzen jeder Streich, wir wären noch einmal so reich.Eiselein, 62.

8 Gib funfzehn Batzen für einen Gulden (oder: Aepfel für Birnen)!Eiselein, 62.

9 Ich will lieber einen geschwinden Batzen, als ein gemach Biesslein1.Kirchhofer, 356.

1) Biessli, aus dem französischen Pièce, eine Silbermünze von etwa 5 Sous oder 6 Kreuzer. (Stalder, I, 170.)

10 Ihr möchtet um den Batzen vor Lachen gern zerplatzen.

11 Wer nur nach Batzen freit, ist nicht gescheidt.

*12 Der (sie) hat Batzen.

Vermögen, Geld; in der Studentensprache: Spiesse.

Frz.: Elle est vilaine, mais elle est belle au coffre.

*13 Funfzehn Batzen für einen Gulden geben.Simrock, 2920; Körte, 467; Lehmann, II, 178, 64; Wurzbach, II, 169.

Gleich für Gleich.

*14 Heut geäh ich 'n Batze noch on verlier' 'n Thaler. (Henneberg.)


Bau.

1 Der feste Bau der Alten ist schwer in Dach und Fach zu halten.

2 Ein Bau mit fremden Steinen macht weinen.

3 Viel Bäue scheue; (denn) Häuser soll man stützen, Gelder kann man nützen.Simrock, 780.

4 Wenn der Bau fertig ist, wird das Gerüst abgebrochen.

5 Willst du (über) den Bau nicht weinen, baue nur mit eigenen Steinen.Troll, Geschichte der Stadt Winterthur, 3, 17; Simrock, 779; Venedey, 57.

Hüte dich vor geborgtem Gelde.


Bauch.

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[[122]/0150] Bassgeige. 1 Eine Bassgeige überschreit viel Harfen. – Sprichwörtergarten, 357. 2 Je mehr die Bassgeige ausgespielt ist, desto mehr brummt sie. Bast. 1 Den Bast reiss, wo er reisst, die Tochter verheirathe, wohin man sie weist (holt). (Galiz.) 2 Gestohlenen Bast muss man mit Leder bezahlen. Theuer oder mit der eigenen Haut. 3 Man muss den Bast reissen, solang' er sich löst; wenn er anbäckt, kann man's nicht mehr. (Lit.) Basta. 1 Jetzt basta über Privatsachen, sagte der Major, da lobten die Offiziere den Sonnenaufgang. *2 Damit basta. Holl.: Dat is basta. (Harrebomée, I, 32.) Bastard. 1 Bastard – Ausart. Holl.: Bastaarden slaan altijd uit den aard. – Een bastaard aardt wel naar zijn' bast. (Harrebomée, I, 32.) 2 Ein bastart bringt so gross pfennigbrot als das Ehekind. – Henisch, 196; Eiselein, 56; Simrock, 748; Lehmann, II, 147, 17. Die Mutter hat es so lieb wie die andern. Bastschuh. 1 Den Bastschuh, den man angezogen, muss man tragen. (Lit.) Folgen guter oder schlechter Verheirathung. 2 Der Bastschuh kommt in der Wirthschaft weiter als der Stiefel. (Lit.) *3 Ich hab' ihn zu einem Bastschuh getreten. (Lit.) *4 Wenn er auch nicht einmal einen Bastschuh anspannen kann, er ist doch ein Wirth. Bate (s. Albott). 1 Al Bade1 helpt, se(de) de Düwel, as he de Botter mit de Heuforke2 êt. (Oldenburg.) – Für Lippe vgl. Firmenich, I, 269. 1) Auch Bate, Bott (s. Allbott) = Gewinn, Nutzen, Vortheil. (Vgl. über dies Wort: Frommann, II, 391, 10; Grimm, Wörterbuch, I, 1158.) 2) Heugabel. 2 Al Bade helpt, se(de) de Mügge, dô pissde se in de Jahde (in't Jahder Meer). – (Oldenburg.) – Hagen, 101, 8. Auch mit dem Zusatz: Harr'n saewen Möhlen van egân. (Hoefer, 770). 3 Alle Bade halpt, sait sjü Miir, an do passet sjü un Sia. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 7. Jeder Beitrag, jede Gabe, jeder Zuschuss hilft, sagt die Ameise, und so pisst sie in die See. 4 Alle Bate helpet. – Henisch, 196. Auch eine Kleinigkeit nützt, hat ihren Werth. 5 Alle Bate helpet, sagte der Duiwel, da fratt'n de Bûeter met der Mistfoerk. (Westf.) Dies Sprichwort gehört zu den vielen (apologischen) Sprichwörtern, denen ein Erfahrungsfall angehängt ist, welcher, um mit den Grenzboten (1860, I, 409) zu reden, wie ein spöttisch wedelndes Schwänzchen der darin eingeschlossenen Moral in die Augen schlägt und sie ironisch vernichtet. 6 Alle Bate helpet, segde de Moie1 un mêg2 in den Rîn (in de Ems). – Schambach, 300. 1) Mücke. 2) Pisste. 7 Alle Bate helpet, segde de Mügge und mêg1 in den Rîn. (Paderborn.) 1) Migen = pissen. Auch: Do pissede se in'en Rheïn. Holl.: Alle baat helpt, zei de muis, en zij waterde in de zee. (Harrebomée, I, 26.) 8 Alle Bate helpet, seg(de) de Sueg, un frêt en Mügge. Holl.: Alle baat helpt, de zog hapt naar de mug. – Alle baat helpt, zei de bagijn, en zij roeide met eene naald. – Alle baat helpt, zei de bagijn, en zij roerde hare pap met eene naald. (Harrebomée, I, 26.) 9 Alle Bate helpt, säd' de Schêper, un pisst in'n Strann'n. – Hagen, 97, 4. 10 Alle Bate helpt, säd' Metj Hart, un sôp en Näsdröpel vôr Döst. – Hagen, 98, 11. 11 Alle Bate helpt, säd Michel, un pisst in de Eider. 12 Lucke bate, gute bate. – Henisch, 196. Kleine Hülfe, gute Hülfe. Baten (helfen). Bat't et nit, et schadt ok nit. (Büren.) – Eichwald, 72. Batenberger. 1 D' Batenberger hei' d's Mul über der Nase. – (Schweiz.) Die Batenberger wohnen nämlich am Thunersee in der Höhe auf einem Vorsprunge, welcher die „Nase“ heisst. 2 Es ist der ältest Batenberger. Diese Redensart pflegt man in Sanct-Batenberg und in der Gegend am Thunersee als Antwort auf die Frage „Wer chunt?“ zu geben, wenn ein starker Windstoss heranbraust. Batogge. Ich lasse dir die Batogge auf alle vier Seiten geben. Eine russische Drohung, die sich auf eine jetzt abgeschaffte russische Strafe bezieht, wobei der Sträfling entkleidet und sein Rücken blutig gepeitscht wurde, was indess nur die mittlere Form der Strafe war. Früher wurde sie auf alle vier Seiten des Körpers angewendet und ausser dem Rücken und Hüften ebenso Seiten und Bauch zerfleischt. Daher auch die sprichwörtliche Drohung. Batterie. *1 Die Batterie wechseln. Die Sache anders angreifen, andere oder neue Mittel wählen, zu andern Massregeln schreiten. *2 Die ganze Batterie spielen lassen. Holl.: De batterij laten spelen. (Harrebomée, I, 32.) Batzen. 1 Besser ein geschwinder Batzen, als ein langsamer Sechser. – Simrock, 752; Eiselein, 62. 2 Der Batzen gilt halt bei euch auch vier Kreuzer. Es ist bei euch so wie bei uns. 3 Drei Batzen machen einen Orth und fünf Orth ist ein Gulden. 4 Ein Batzen im Seckel ist besser als ein Gulden draussen. Lat.: Fugientem quid insequeris, praesentem mulge. (Theokrit.) 5 Es ist ein böser Batzen, der seinen Herrn selbst nicht lösen will (in der Noth). – Simrock, 749; Eiselein, 62. 6 Es ist ein guter Batzen, der einen Gulden erspart. – Simrock, 751; Körte, 468. Engl.: The penny is well spent, which saves a groat. 7 Gält ein Batzen jeder Streich, wir wären noch einmal so reich. – Eiselein, 62. 8 Gib funfzehn Batzen für einen Gulden (oder: Aepfel für Birnen)! – Eiselein, 62. 9 Ich will lieber einen geschwinden Batzen, als ein gemach Biesslein1. – Kirchhofer, 356. 1) Biessli, aus dem französischen Pièce, eine Silbermünze von etwa 5 Sous oder 6 Kreuzer. (Stalder, I, 170.) 10 Ihr möchtet um den Batzen vor Lachen gern zerplatzen. 11 Wer nur nach Batzen freit, ist nicht gescheidt. *12 Der (sie) hat Batzen. Vermögen, Geld; in der Studentensprache: Spiesse. Frz.: Elle est vilaine, mais elle est belle au coffre. *13 Funfzehn Batzen für einen Gulden geben. – Simrock, 2920; Körte, 467; Lehmann, II, 178, 64; Wurzbach, II, 169. Gleich für Gleich. *14 Heut geäh ich 'n Batze noch on verlier' 'n Thaler. (Henneberg.) Bau. 1 Der feste Bau der Alten ist schwer in Dach und Fach zu halten. 2 Ein Bau mit fremden Steinen macht weinen. 3 Viel Bäue scheue; (denn) Häuser soll man stützen, Gelder kann man nützen. – Simrock, 780. 4 Wenn der Bau fertig ist, wird das Gerüst abgebrochen. 5 Willst du (über) den Bau nicht weinen, baue nur mit eigenen Steinen. – Troll, Geschichte der Stadt Winterthur, 3, 17; Simrock, 779; Venedey, 57. Hüte dich vor geborgtem Gelde. Bauch. 1 Als de Bûk vull is, so is dat Höwet frölik. 2 Am Bauch gross, hinten bloss. – Fischart, Gesch.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [122]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/150>, abgerufen am 28.03.2024.