Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] darauf ankommen lassen, ob sie in der letzten Zeit ihres Lebens noch etwas für die Befriedigung der nöthigsten Lebensbedürfnisse haben werden.

24 Alles vollauf.

Lat.: Cornu copiae.

25 Alles währt nur eine Weile.

Frz.: Toute chose n'a qu'un temps.

26 Alles, was geboren, hat der Tod erkoren.

27 Alles, was ich habe, ist des Höchsten Gabe. - Sprichwörterschatz, 66.

28 Alles zu seiner Zeit, sagt der Prediger (Koheles). - Tendlau, 886.

29 Alles zu seiner Zeit, sagt Salomo, zu seiner Zeit essen, zu seiner Zeit trinken und fasten und zu seiner Zeit an die Pumpe tasten.

30 Dau is alles afganga, wei aff der Matthes'n- Hauchzet. (Nürnberg.) - Frommann, VI, 415.

31 De 't all hebben will, krigt nix. (Rastede.)

32 Es ist alles beschert Ding. - Agricola, 9; Egenolff, 5b; Bücking, 357; Blum, 8.

33 Es ist nicht alles aus England, worauf London steht. - Sprichwörtergarten, 256.

34 Et es alles op sech elfondertegs (auch: sestehalf). (Meurs.) - Firmenich, I, 403.

Elfunddreissig, d. h. vortrefflich.

35 O wat all, säd de Pracher, und as he toseg, härr he nix.

36 't is all as't is, säd Fehlmann, un trekt'n Vraak verkiert an.

37 't is all as't is, segt Hoppach, kickt in de Zeitung un hölt's verkirt.

38 Wenn alles vergeht, Tugend besteht.

39 Wer alles an einem Orte hat, der hat es im Feuer.

Es ist gewagt, alles auf ein Spiel zu setzen, oft so gut wie verloren zu achten.

40 Wer alles ist, ist nichts.

41 Wer alles kann, ist ein furchtbarer Mann.

Von denen zunächst, welche die höchste Macht haben, Gutes und Böses zu thun. Von Fürsten und im Scherz vom Gelde.

42 Wer alles thun will, thut nichts recht.

Lat.: Festinans ad duo diversa, neutrum bene peragit.

43 Wer alles verfechten will, darf das Schwert nie einstecken. - Siebenkees, 168; Egenolff, 119b.

Wo es ohne Aufopferung wichtiger Güter und Interessen geschehen kann, gibt der Weise gern etwas von seinem strengen. Recht auf, um den Frieden des Lebens zu wahren; aber "für Wahrheit und Recht kämpft er mit Klugheit und Kraft".

44 Wer alles will, drückt nichts an die Brust. - Steiger, 469.

45 Wer alles will, stirbt aus Raserei.

46 Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.

*47 Alles an alles setzen.

Lat.: Omnem jacere aleam. (Erasm., 192.)

*48 Alles in allem.

*49 Da ist alles zu haben, wie in Auerbach's Laden.

*50 Das ist sein ein und alles.


Alletag.

Alletag weh stirbt nimmermeh'.

Spöttelnder Trost, oder Ausdruck liebloser Ungeduld bei lästigen und durch ununterbrochene Klagen behelligenden Kränklichen.


Alle werden.

Es ist eben alle geworden, wie Uhden sein Pfeffer, da geht das Mädchen mit dem letzten hin.


Allezeit.

1 Aldidj krank, an nimmer duad. (Insel Amrum.)

Immer krank und nimmer todt.

2 Allezeit angel', so hast du keinen Mangel.

3 Altied is't keen Sömmer un Sönndag.

4 Man iss nich altied upp sin scharpste. (Ostfries.)

*5 Ich bin (er ist) allezeit derjenige, welcher. (Berlin.)

Nämlich kann, wenn er will, oder weis, was er in einem gewissen Falle zu thun hat.


Allgemach.

1 Allgemach kommt am ersten zum Ziel.

Lat.: Romanus sedendo vincit. (Varro.)

2 Allgemach kommt auch (wol) nach.

[Spaltenumbruch] 3 Allgemach kommt (man) auch weit.

It.: A penna a penna si pela un' oca, a passo a passo si fa di gran cammino.

4 Allgemaek küemet Hans int Wammes. (Westf.)


Allgemein.

Es ist nichts so allgemein, als falsche Worte in gutem Schein.


Allmann.

1 Allmanns Frund, mennig Manns Geck.

2 Allmanns Rath ist gute Theilung.

3 Was Allmann sagt, ist gern wahr.

Wenn auch nicht alles, doch etwas davon.

*4 Achter Allmanns Fers gan.

*5 En Allmanns Frund.

*6 Se is nich Allmanns Gadung.


Allmannsfreund.

Et is en Amannsfreund. (Westf.)

Tadelnd, von einem, der sich jedem ohne Prüfung anschliesst; auch von Hunden gebraucht.


Allmende.

Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten.

Lat.: Nemo ire quemquam prohibet publica via.


Allo.

Allo (= allons) derin, min Mour (Mutter) släd miek sou (ohnedies), har et Wecht (Mädchen) saght. (Halver, Grafsch. Mark.) - Frommann, III, 257.


Allzu.

Wenn Allzu dazukommt, taugt nichts was.


Allzu accurat.

Allto ackrat is börgerlick. (Oldenburg.)


Allzu behende.

Allzu behende hat's oft verfehlt.

Frz.: Vitement et bien ne s'accordent pas.

It.: Presto e bene, non si conviene.


Allzu bekannt.

Allzubekannt hat wenig Ehr' und viel Schand'.


Allzu eben.

Allto äben - halb unäben. (Strelitz.)


Allzu fein.

1 Allzu fein hält nicht.

2 Allzu fein ist eitel Schein.

Holl.: Al te fijn is maar schijn.


Allzu fett.

Allto fett is ungesund.


Allzu fromm.

Allto fram is Nabers Spott.


Allzu früh.

Allzu früh kommt auch unrecht.


Allzu gelinde.

Allzu gelinde ist verachtet geschwinde.


Allzu gemein.

1 Allzu gemein macht dich klein. (Darmstadt.)

Lat.: Contemtum parit nimia familiaritas.

2 Allzu gemein macht verachtet.


Allzu gerecht.

1 Allzu gerecht macht's meist schlecht.

2 Allzu gerecht thut Unrecht.


Allzu gleich.

Allto gliek, sä Beender Bor, hedd' een Perd vör de Wagen. (Ostfries.)


Allzu gut.

1 Allte gued is Annermanns Narre. (Westf.)

2 Allto good dögt ook nicht. (Ostfries.)

3 Allto good is ungesund.

Es ist ein Erfahrungssatz, dass die Menschen zu viel gute Tage nicht ertragen können, sondern leicht dabei verderben.

4 Allzu gut fördert Armuth.

5 Allzu gut ist eines andern (oder: Andermanns) Narr. - Sprichwörterschatz, 1.

6 Allzu gut ist liederlich.

7 Allzu gut ist, nicht gut. - Bücking, 311.

8 Allzu gut verdirbt's gar.

Holl.: Al te zoet, dat is niet goed.

Ung.: A lagy pasztor alatt gyapjut rag a farkas.

9 Ollte gud is des Nohwers (Nachbars) sin Hundsfutt. (Waldeck.) - Firmenich, I, 326.


Allzu hastig.

1 Allto hastig is quad. (Oberharz.)

Nachtheilig, gefährlich, schlecht.

2 Allzu hastig taugt nicht.

Holl.: Al te hastig deugt niet. (Magazijn, 62.)


[Spaltenumbruch] darauf ankommen lassen, ob sie in der letzten Zeit ihres Lebens noch etwas für die Befriedigung der nöthigsten Lebensbedürfnisse haben werden.

24 Alles vollauf.

Lat.: Cornu copiae.

25 Alles währt nur eine Weile.

Frz.: Toute chose n'a qu'un temps.

26 Alles, was geboren, hat der Tod erkoren.

27 Alles, was ich habe, ist des Höchsten Gabe.Sprichwörterschatz, 66.

28 Alles zu seiner Zeit, sagt der Prediger (Koheles).Tendlau, 886.

29 Alles zu seiner Zeit, sagt Salomo, zu seiner Zeit essen, zu seiner Zeit trinken und fasten und zu seiner Zeit an die Pumpe tasten.

30 Dâu is alles âfganga, wêi aff der Matthes'n- Hâuchzet. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 415.

31 De 't all hebben will, krigt nix. (Rastede.)

32 Es ist alles beschert Ding.Agricola, 9; Egenolff, 5b; Bücking, 357; Blum, 8.

33 Es ist nicht alles aus England, worauf London steht.Sprichwörtergarten, 256.

34 Et es alles op sech elfondertegs (auch: sestehalf). (Meurs.) – Firmenich, I, 403.

Elfunddreissig, d. h. vortrefflich.

35 O wat all, säd de Pracher, und as he toseg, härr he nix.

36 't is all as't is, säd Fehlmann, un trekt'n Vraak verkiert an.

37 't is all as't is, segt Hoppach, kickt in de Zeitung un hölt's verkirt.

38 Wenn alles vergeht, Tugend besteht.

39 Wer alles an einem Orte hat, der hat es im Feuer.

Es ist gewagt, alles auf ein Spiel zu setzen, oft so gut wie verloren zu achten.

40 Wer alles ist, ist nichts.

41 Wer alles kann, ist ein furchtbarer Mann.

Von denen zunächst, welche die höchste Macht haben, Gutes und Böses zu thun. Von Fürsten und im Scherz vom Gelde.

42 Wer alles thun will, thut nichts recht.

Lat.: Festinans ad duo diversa, neutrum bene peragit.

43 Wer alles verfechten will, darf das Schwert nie einstecken.Siebenkees, 168; Egenolff, 119b.

Wo es ohne Aufopferung wichtiger Güter und Interessen geschehen kann, gibt der Weise gern etwas von seinem strengen. Recht auf, um den Frieden des Lebens zu wahren; aber „für Wahrheit und Recht kämpft er mit Klugheit und Kraft“.

44 Wer alles will, drückt nichts an die Brust.Steiger, 469.

45 Wer alles will, stirbt aus Raserei.

46 Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.

*47 Alles an alles setzen.

Lat.: Omnem jacere aleam. (Erasm., 192.)

*48 Alles in allem.

*49 Da ist alles zu haben, wie in Auerbach's Laden.

*50 Das ist sein ein und alles.


Alletag.

Alletag weh stirbt nimmermeh'.

Spöttelnder Trost, oder Ausdruck liebloser Ungeduld bei lästigen und durch ununterbrochene Klagen behelligenden Kränklichen.


Alle werden.

Es ist eben alle geworden, wie Uhden sein Pfeffer, da geht das Mädchen mit dem letzten hin.


Allezeit.

1 Aldidj krank, an nimmer duad. (Insel Amrum.)

Immer krank und nimmer todt.

2 Allezeit angel', so hast du keinen Mangel.

3 Altied is't keen Sömmer un Sönndag.

4 Man iss nich altied upp sin scharpste. (Ostfries.)

*5 Ich bin (er ist) allezeit derjenige, welcher. (Berlin.)

Nämlich kann, wenn er will, oder weis, was er in einem gewissen Falle zu thun hat.


Allgemach.

1 Allgemach kommt am ersten zum Ziel.

Lat.: Romanus sedendo vincit. (Varro.)

2 Allgemach kommt auch (wol) nach.

[Spaltenumbruch] 3 Allgemach kommt (man) auch weit.

It.: A penna a penna si pela un' oca, a passo a passo si fa di gran cammino.

4 Allgemaek küemet Hans int Wammes. (Westf.)


Allgemein.

Es ist nichts so allgemein, als falsche Worte in gutem Schein.


Allmann.

1 Allmanns Frund, mennig Manns Geck.

2 Allmanns Rath ist gute Theilung.

3 Was Allmann sagt, ist gern wahr.

Wenn auch nicht alles, doch etwas davon.

*4 Achter Allmanns Fers gan.

*5 En Allmanns Frund.

*6 Se is nich Allmanns Gadung.


Allmannsfreund.

Et is en Amannsfreund. (Westf.)

Tadelnd, von einem, der sich jedem ohne Prüfung anschliesst; auch von Hunden gebraucht.


Allmende.

Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten.

Lat.: Nemo ire quemquam prohibet publica via.


Allo.

Allo (= allons) derin, min Mour (Mutter) släd miek sou (ohnedies), har et Wecht (Mädchen) saght. (Halver, Grafsch. Mark.) – Frommann, III, 257.


Allzu.

Wenn Allzu dazukommt, taugt nichts was.


Allzu accurat.

Allto ackrat is börgerlick. (Oldenburg.)


Allzu behende.

Allzu behende hat's oft verfehlt.

Frz.: Vitement et bien ne s'accordent pas.

It.: Presto e bene, non si conviene.


Allzu bekannt.

Allzubekannt hat wenig Ehr' und viel Schand'.


Allzu eben.

Allto äben – halb unäben. (Strelitz.)


Allzu fein.

1 Allzu fein hält nicht.

2 Allzu fein ist eitel Schein.

Holl.: Al te fijn is maar schijn.


Allzu fett.

Allto fett is ungesund.


Allzu fromm.

Allto fram is Nabers Spott.


Allzu früh.

Allzu früh kommt auch unrecht.


Allzu gelinde.

Allzu gelinde ist verachtet geschwinde.


Allzu gemein.

1 Allzu gemein macht dich klein. (Darmstadt.)

Lat.: Contemtum parit nimia familiaritas.

2 Allzu gemein macht verachtet.


Allzu gerecht.

1 Allzu gerecht macht's meist schlecht.

2 Allzu gerecht thut Unrecht.


Allzu gleich.

Allto gliek, sä Beender Bôr, hedd' een Perd vör de Wagen. (Ostfries.)


Allzu gut.

1 Allte gued is Annermanns Narre. (Westf.)

2 Allto good dögt ook nicht. (Ostfries.)

3 Allto good is ungesund.

Es ist ein Erfahrungssatz, dass die Menschen zu viel gute Tage nicht ertragen können, sondern leicht dabei verderben.

4 Allzu gut fördert Armuth.

5 Allzu gut ist eines andern (oder: Andermanns) Narr.Sprichwörterschatz, 1.

6 Allzu gut ist liederlich.

7 Allzu gut ist, nicht gut.Bücking, 311.

8 Allzu gut verdirbt's gar.

Holl.: Al te zoet, dat is niet goed.

Ung.: A lágy pásztor alatt gyapjut rág a farkas.

9 Ollte gud is des Nohwers (Nachbars) sin Hundsfutt. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326.


Allzu hastig.

1 Allto hastig is quâd. (Oberharz.)

Nachtheilig, gefährlich, schlecht.

2 Allzu hastig taugt nicht.

Holl.: Al te hastig deugt niet. (Magazijn, 62.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0052" n="[24]"/><cb n="47"/>
darauf ankommen lassen, ob sie in der letzten Zeit ihres Lebens noch etwas für die Befriedigung der nöthigsten Lebensbedürfnisse haben werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Alles vollauf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cornu copiae.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Alles währt nur eine Weile.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Toute chose n'a qu'un temps.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Alles, was geboren, hat der Tod erkoren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Alles, was ich habe, ist des Höchsten Gabe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörterschatz, 66.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Alles zu seiner Zeit, sagt der Prediger (Koheles).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 886.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Alles zu seiner Zeit, sagt Salomo, zu seiner Zeit essen, zu seiner Zeit trinken und fasten und zu seiner Zeit an die Pumpe tasten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Dâu is alles âfganga, wêi aff der Matthes'n- Hâuchzet.</hi> (<hi rendition="#i">Nürnberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 415.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 De 't all hebben will, krigt nix.</hi> (<hi rendition="#i">Rastede.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Es ist alles beschert Ding.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola, 9; Egenolff, 5<hi rendition="#sup">b</hi>; Bücking, 357; Blum, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Es ist nicht alles aus England, worauf London steht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 256.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Et es alles op sech elfondertegs (auch: sestehalf).</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 403.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Elfunddreissig, d. h. vortrefflich.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 O wat all, säd de Pracher, und as he toseg, härr he nix.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 't is all as't is, säd Fehlmann, un trekt'n Vraak verkiert an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 't is all as't is, segt Hoppach, kickt in de Zeitung un hölt's verkirt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Wenn alles vergeht, Tugend besteht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Wer alles an einem Orte hat, der hat es im Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist gewagt, alles auf ein Spiel zu setzen, oft so gut wie verloren zu achten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Wer alles ist, ist nichts.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Wer alles kann, ist ein furchtbarer Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von denen zunächst, welche die höchste Macht haben, Gutes und Böses zu thun. Von Fürsten und im Scherz vom Gelde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Wer alles thun will, thut nichts recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Festinans ad duo diversa, neutrum bene peragit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Wer alles verfechten will, darf das Schwert nie einstecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Siebenkees, 168; Egenolff, 119<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo es ohne Aufopferung wichtiger Güter und Interessen geschehen kann, gibt der Weise gern etwas von seinem strengen. Recht auf, um den Frieden des Lebens zu wahren; aber &#x201E;für Wahrheit und Recht kämpft er mit Klugheit und Kraft&#x201C;.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Wer alles will, drückt nichts an die Brust.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steiger, 469.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Wer alles will, stirbt aus Raserei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*47 Alles an alles setzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omnem jacere aleam. (<hi rendition="#i">Erasm., 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*48 Alles in allem.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*49 Da ist alles zu haben, wie in Auerbach's Laden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*50 Das ist sein ein und alles.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Alletag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Alletag weh stirbt nimmermeh'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spöttelnder Trost, oder Ausdruck liebloser Ungeduld bei lästigen und durch ununterbrochene Klagen behelligenden Kränklichen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Alle werden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Es ist eben alle geworden, wie Uhden sein Pfeffer, da geht das Mädchen mit dem letzten hin.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allezeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Aldidj krank, an nimmer duad.</hi> (<hi rendition="#i">Insel Amrum.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Immer krank und nimmer todt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Allezeit angel', so hast du keinen Mangel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Altied is't keen Sömmer un Sönndag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Man iss nich altied upp sin scharpste.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Ich bin (er ist) allezeit derjenige, welcher.</hi> (<hi rendition="#i">Berlin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Nämlich kann, wenn er will, oder weis, was er in einem gewissen Falle zu thun hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allgemach.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Allgemach kommt am ersten zum Ziel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Romanus sedendo vincit. (<hi rendition="#i">Varro.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Allgemach kommt auch (wol) nach.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="48"/>
3 Allgemach kommt (man) auch weit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A penna a penna si pela un' oca, a passo a passo si fa di gran cammino.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Allgemaek küemet Hans int Wammes.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allgemein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Es ist nichts so allgemein, als falsche Worte in gutem Schein.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allmann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Allmanns Frund, mennig Manns Geck.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Allmanns Rath ist gute Theilung.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Was Allmann sagt, ist gern wahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn auch nicht alles, doch etwas davon.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Achter Allmanns Fers gan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 En Allmanns Frund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Se is nich Allmanns Gadung.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allmannsfreund.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Et is en Amannsfreund.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Tadelnd, von einem, der sich jedem ohne Prüfung anschliesst; auch von Hunden gebraucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allmende.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nemo ire quemquam prohibet publica via.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allo.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Allo (= allons) derin, min Mour (Mutter) släd miek sou (ohnedies), har et Wecht (Mädchen) saght.</hi> (<hi rendition="#i">Halver, Grafsch. Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 257.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wenn Allzu dazukommt, taugt nichts was.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu accurat.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Allto ackrat is börgerlick.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu behende.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Allzu behende hat's oft verfehlt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Vitement et bien ne s'accordent pas.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Presto e bene, non si conviene.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu bekannt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Allzubekannt hat wenig Ehr' und viel Schand'.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu eben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Allto äben &#x2013; halb unäben.</hi> (<hi rendition="#i">Strelitz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu fein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Allzu fein hält nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Allzu fein ist eitel Schein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Al te fijn is maar schijn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu fett.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Allto fett is ungesund.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu fromm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Allto fram is Nabers Spott.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu früh.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Allzu früh kommt auch unrecht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu gelinde.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Allzu gelinde ist verachtet geschwinde.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu gemein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Allzu gemein macht dich klein.</hi> (<hi rendition="#i">Darmstadt.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Contemtum parit nimia familiaritas.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Allzu gemein macht verachtet.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu gerecht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Allzu gerecht macht's meist schlecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Allzu gerecht thut Unrecht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu gleich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Allto gliek, sä Beender Bôr, hedd' een Perd vör de Wagen.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu gut.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Allte gued is Annermanns Narre.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Allto good dögt ook nicht.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Allto good is ungesund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist ein Erfahrungssatz, dass die Menschen zu viel gute Tage nicht ertragen können, sondern leicht dabei verderben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Allzu gut fördert Armuth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Allzu gut ist eines andern (oder: Andermanns) Narr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörterschatz, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Allzu gut ist liederlich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Allzu gut ist, nicht gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bücking, 311.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Allzu gut verdirbt's gar.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Al te zoet, dat is niet goed.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A lágy pásztor alatt gyapjut rág a farkas.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Ollte gud is des Nohwers (Nachbars) sin Hundsfutt.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 326.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allzu hastig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Allto hastig is quâd.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Nachtheilig, gefährlich, schlecht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Allzu hastig taugt nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Al te hastig deugt niet. (<hi rendition="#i">Magazijn, 62.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[24]/0052] darauf ankommen lassen, ob sie in der letzten Zeit ihres Lebens noch etwas für die Befriedigung der nöthigsten Lebensbedürfnisse haben werden. 24 Alles vollauf. Lat.: Cornu copiae. 25 Alles währt nur eine Weile. Frz.: Toute chose n'a qu'un temps. 26 Alles, was geboren, hat der Tod erkoren. 27 Alles, was ich habe, ist des Höchsten Gabe. – Sprichwörterschatz, 66. 28 Alles zu seiner Zeit, sagt der Prediger (Koheles). – Tendlau, 886. 29 Alles zu seiner Zeit, sagt Salomo, zu seiner Zeit essen, zu seiner Zeit trinken und fasten und zu seiner Zeit an die Pumpe tasten. 30 Dâu is alles âfganga, wêi aff der Matthes'n- Hâuchzet. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 415. 31 De 't all hebben will, krigt nix. (Rastede.) 32 Es ist alles beschert Ding. – Agricola, 9; Egenolff, 5b; Bücking, 357; Blum, 8. 33 Es ist nicht alles aus England, worauf London steht. – Sprichwörtergarten, 256. 34 Et es alles op sech elfondertegs (auch: sestehalf). (Meurs.) – Firmenich, I, 403. Elfunddreissig, d. h. vortrefflich. 35 O wat all, säd de Pracher, und as he toseg, härr he nix. 36 't is all as't is, säd Fehlmann, un trekt'n Vraak verkiert an. 37 't is all as't is, segt Hoppach, kickt in de Zeitung un hölt's verkirt. 38 Wenn alles vergeht, Tugend besteht. 39 Wer alles an einem Orte hat, der hat es im Feuer. Es ist gewagt, alles auf ein Spiel zu setzen, oft so gut wie verloren zu achten. 40 Wer alles ist, ist nichts. 41 Wer alles kann, ist ein furchtbarer Mann. Von denen zunächst, welche die höchste Macht haben, Gutes und Böses zu thun. Von Fürsten und im Scherz vom Gelde. 42 Wer alles thun will, thut nichts recht. Lat.: Festinans ad duo diversa, neutrum bene peragit. 43 Wer alles verfechten will, darf das Schwert nie einstecken. – Siebenkees, 168; Egenolff, 119b. Wo es ohne Aufopferung wichtiger Güter und Interessen geschehen kann, gibt der Weise gern etwas von seinem strengen. Recht auf, um den Frieden des Lebens zu wahren; aber „für Wahrheit und Recht kämpft er mit Klugheit und Kraft“. 44 Wer alles will, drückt nichts an die Brust. – Steiger, 469. 45 Wer alles will, stirbt aus Raserei. 46 Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten. *47 Alles an alles setzen. Lat.: Omnem jacere aleam. (Erasm., 192.) *48 Alles in allem. *49 Da ist alles zu haben, wie in Auerbach's Laden. *50 Das ist sein ein und alles. Alletag. Alletag weh stirbt nimmermeh'. Spöttelnder Trost, oder Ausdruck liebloser Ungeduld bei lästigen und durch ununterbrochene Klagen behelligenden Kränklichen. Alle werden. Es ist eben alle geworden, wie Uhden sein Pfeffer, da geht das Mädchen mit dem letzten hin. Allezeit. 1 Aldidj krank, an nimmer duad. (Insel Amrum.) Immer krank und nimmer todt. 2 Allezeit angel', so hast du keinen Mangel. 3 Altied is't keen Sömmer un Sönndag. 4 Man iss nich altied upp sin scharpste. (Ostfries.) *5 Ich bin (er ist) allezeit derjenige, welcher. (Berlin.) Nämlich kann, wenn er will, oder weis, was er in einem gewissen Falle zu thun hat. Allgemach. 1 Allgemach kommt am ersten zum Ziel. Lat.: Romanus sedendo vincit. (Varro.) 2 Allgemach kommt auch (wol) nach. 3 Allgemach kommt (man) auch weit. It.: A penna a penna si pela un' oca, a passo a passo si fa di gran cammino. 4 Allgemaek küemet Hans int Wammes. (Westf.) Allgemein. Es ist nichts so allgemein, als falsche Worte in gutem Schein. Allmann. 1 Allmanns Frund, mennig Manns Geck. 2 Allmanns Rath ist gute Theilung. 3 Was Allmann sagt, ist gern wahr. Wenn auch nicht alles, doch etwas davon. *4 Achter Allmanns Fers gan. *5 En Allmanns Frund. *6 Se is nich Allmanns Gadung. Allmannsfreund. Et is en Amannsfreund. (Westf.) Tadelnd, von einem, der sich jedem ohne Prüfung anschliesst; auch von Hunden gebraucht. Allmende. Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten. Lat.: Nemo ire quemquam prohibet publica via. Allo. Allo (= allons) derin, min Mour (Mutter) släd miek sou (ohnedies), har et Wecht (Mädchen) saght. (Halver, Grafsch. Mark.) – Frommann, III, 257. Allzu. Wenn Allzu dazukommt, taugt nichts was. Allzu accurat. Allto ackrat is börgerlick. (Oldenburg.) Allzu behende. Allzu behende hat's oft verfehlt. Frz.: Vitement et bien ne s'accordent pas. It.: Presto e bene, non si conviene. Allzu bekannt. Allzubekannt hat wenig Ehr' und viel Schand'. Allzu eben. Allto äben – halb unäben. (Strelitz.) Allzu fein. 1 Allzu fein hält nicht. 2 Allzu fein ist eitel Schein. Holl.: Al te fijn is maar schijn. Allzu fett. Allto fett is ungesund. Allzu fromm. Allto fram is Nabers Spott. Allzu früh. Allzu früh kommt auch unrecht. Allzu gelinde. Allzu gelinde ist verachtet geschwinde. Allzu gemein. 1 Allzu gemein macht dich klein. (Darmstadt.) Lat.: Contemtum parit nimia familiaritas. 2 Allzu gemein macht verachtet. Allzu gerecht. 1 Allzu gerecht macht's meist schlecht. 2 Allzu gerecht thut Unrecht. Allzu gleich. Allto gliek, sä Beender Bôr, hedd' een Perd vör de Wagen. (Ostfries.) Allzu gut. 1 Allte gued is Annermanns Narre. (Westf.) 2 Allto good dögt ook nicht. (Ostfries.) 3 Allto good is ungesund. Es ist ein Erfahrungssatz, dass die Menschen zu viel gute Tage nicht ertragen können, sondern leicht dabei verderben. 4 Allzu gut fördert Armuth. 5 Allzu gut ist eines andern (oder: Andermanns) Narr. – Sprichwörterschatz, 1. 6 Allzu gut ist liederlich. 7 Allzu gut ist, nicht gut. – Bücking, 311. 8 Allzu gut verdirbt's gar. Holl.: Al te zoet, dat is niet goed. Ung.: A lágy pásztor alatt gyapjut rág a farkas. 9 Ollte gud is des Nohwers (Nachbars) sin Hundsfutt. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326. Allzu hastig. 1 Allto hastig is quâd. (Oberharz.) Nachtheilig, gefährlich, schlecht. 2 Allzu hastig taugt nicht. Holl.: Al te hastig deugt niet. (Magazijn, 62.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/52
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/52>, abgerufen am 18.04.2024.