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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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*5 Meister Hämmerlein bosst an. - Eiselein, 275; Braun, I, 1078.

Eiselein hat Grimm hinter die Redensart geschrieben, aber nicht das Werk, aus der sie entlehnt (wahrscheinlich Mythologie), noch viel weniger die Seite. Zur Erläuterung findet sich dabei: der Teufel; Donner und Teufel, Donner und Doria.


Hämmern.

1 Vom blossen Hämmern wird der Thon nicht hart. - Altmann VI, 398.

2 Wer hämmern will, muss nicht zur Zange greifen.

Auch die Russen sprechen die Erfahrung aus: Es hat mancher hämmern wollen, der zur Zange griff. (Altmann VI, 412.)

3 Wohl gehämmert und übel gemacht, ist nur halbe Meisterschaft. - Körte, 4215.

Fleiss ohne Kunstgeschick.


Hammerschlag.

Ein Hammerschlag bringt den Nagel weiter als hundert Faustschläge.

Aehnlich russisch Altmann VI, 508.


Hampel.

* Er ist ein Hampel (Hampelmann). (Nassau.) - Kehrein, VII, 110.


Hamster.

1 Dem fleissigen Hamster schadet der Winter nicht. - Sprichwörtergarten, 28; Körte, 2547; Simrock, 4250; Deutsche Jungendblätter von Petermann, 1861, Nr. 18; Braun, I, 1079.

2 Der Hamster baut erst das Haus, dann geht er nach Körnern aus.

3 Der Hamster fragt nicht, wem er die Körner stiehlt.

4 Ein Hamster bestiehlt den andern.

5 Ein Hamster muss seine Taschen oft füllen, ehe der Keller voll wird.

6 Ein kluger (reicher) Hamster hat seine Keller tief.

7 Je mehr der Hamster einträgt, je mehr tragen seine Erben aus.

8 Sind zwei Hamster in Einem Haus, so ist bald der Friede aus.


Hand.

1 Alle Händ' voll to dohne, seggt de ol Zahlmann1, on heft man ene. (Insterburg.) - Frischbier2, 1469.

1) Der Name eines Feldwächters in Insterburg.

2 Alten Händen hilft kein Nagelschminken. - Laus. Magazin, XXX, 251.

Russisch Altmann V, 85.

3 An schlüpfrigen Händen bleibt leicht etwas kleben.

4 An schmierigen Händen bleibt viel hängen. - Eiselein, 278; Simrock, 4262.

5 Andere Hand, ander Glück.

Wendisch in der Oberlausitz: Druha ruka, druhje zbozo. - In der Niederlausitz: Druga ruka, druga glika.

Böhm.: Jina ruka, jine stesti. (Celakovsky, 150.)

6 Andere Hände haben immer die fettesten Schnitte.

Böhm.: V cizich rukou vzdy vetsi krajic. (Celakovsky, 109.)

7 Aene Hand giht än Gang. - Lohrengel, I, 15.

8 As man en Hand ümkeirt, ligt en Minsch up den annern, har jene lütj Diern seggt. (Holst.) - Schütze, III, 101; Hagen, 99, 23; Hoefer, 224.

9 Aus der Hand in den Mund gibt schlechte Nahrung (Haushaltung) kund. - Körte, 2560; Simrock, 4289.

10 Aus einer unglücklichen Hand muss man nicht wahrsagen.

D. h. aus einer solchen, die Schlimmes zu verkünden geböte. Sinn: man soll es vermeiden, sich zum Verkünder von Unglücksbotschaften zu machen.

Böhm.: Z nehezkych rukou nehadej. (Celakovsky, 248.)

11 Aus erster Hand ist der beste Kauf.

Dän.: Af förste haand er beste kiöb; thi i anden og tredie haand bliver det dyrere. (Prov. dan., 342.)

12 Auss flacher hand kan man kein Haar rupffen. - Lehmann, 836, 11.

Dän.: Ondt er at plukke haar of loe. (Prov. dan., 437.)

13 Beide Hände müssen dem (einen) Kopf dienen. - Schlechta, 111.

[Spaltenumbruch] 14 Bereite Hand lobt alles Land. - Simrock, 4256; Körte, 2551.

15 Besser die Hand in einem Kuhfladen als in fremdem Golde. - Meisner, 29; Simrock, 6860.

16 Besser die Hand reichen, als stehlen.

Lieber die Hand nach einem Almosen ausstrecken, als nach fremdem Eigenthum und dann mit dem Halse büssen.

17 Besser die Hand schlägt, als die Zunge sticht.

Frz.: Myeulx vault des mains estre battu que de langue estre feru. (Bovill, II, 85.)

Lat.: Praestat manibus interdum quam labiis caedi. (Bovill, II, 85.)

18 Besser die Hand verlieren als den Kopf.

Frz.: Mieux vaut tendre la main que le cou. (Cahier, 981.)

19 Besser die Händ zittern von trincken als von hencken. - Gruter, III, 9; Körte, 2581.

20 Besser einmal helfen mit der Hand als zweimal mit dem Maul.

Dän.: Haande-hielp er bedre end munde-hielp. (Prov. dan., 265.)

21 Besser eins in der Hand als zwei über Land.

22 Besser in die Hand des Herrn fallen als in die Hand der Menschen. - Opel, 376.

23 Besser mit den Händen erwerben, als von reichen Vettern erben.

Holl.: Beter op eene eerlijke wijze mit de handen geld te winnen, dan dit op eene gemakkelijke wijze te erven. (Harrebomee, I, 276b.)

24 Betrügliche Hand macht arm.

Holl.: De bedriegelijke hand maakt arm. (Harrebomee, I, 276.)

25 Blutige Hand mag kein Erbgut empfahen. - Graf, 211, 201.

In Ostfriesland: De bloedige hand mach nicht Loffguit entfangen. (Wicht, II, 128, 431.)

26 Boshafte Hände nehmen ein schändliches Ende.

Dän.: Haand som vaade giörer sorg tilrede. (Prov. dan., 264.)

27 Chalt Händ, früsch Herz. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 79.

28 De eine Hand recket (reichet) der andern. (Hannover.) - Schambach, 75.

29 De in de en Hand fleut un in de anner wünscht, hett in beid lik väl. (Strelitz.) - Firmenich, III, 73, 118.

30 De lang Händ mäht der möde Mann. (Bedburg.)

31 De lang Händ mäht Heu un et Wedder noch besser. (Bedburg.)

32 De sein Hand tüschen Bom und Borke steckt, klemmt sick. (Ostfries.) - Frommann, IV, 142, 345; Eichwald, 717.

33 Dein eygen Hand dich nehren sol, so lebstu recht vnd geht dir wol. - Gesind Teufel im Theatrum Diabolorum, 235b.

34 Der freigebigen Hand fehlt es an Freunden nicht.

Dän.: Runde haender gjöre mange venner. (Bohn I, 396.)

35 Der gesammten Hand muss man Folge leisten. - Eisenhart, 691; Hillebrand, 84, 111; Pistor., V, 92; Hertius, 42; Simrock, 3462; Eiselein, 228.

Dies Sprichwort bezieht sich aufs Lehnrecht und erklärt sich aus demselben. Unter der "gesammten Hand" ist nämlich eine Art der Belehnung zu verstehen, die mehrern auf einmal geschieht, wobei jedoch nur einer der Belehnten zum wirklichen Besitz des Lehns gelangt, während die übrigen es erst nach demselben, dem Erbgangsrechte gemäss, erhalten. Es war nun die Pflicht jedes Mitbelehnten bei einer Veränderung des Lehnsherrn, sich dem Nachfolger desselben darzustellen und mittels Ablegung des Lehneides die Lehne zu erneuern. Dies nannte man: der "gesammten Hand Folge leisten". Das Wort "Folge" heisst hier so viel, wie es in den deutschen Lehnsgesetzen des Mittelalters häufig vorkommt, als Bitte um Erneuerung der Belehnung.

36 Der mit Händen vnnd Füssen in die sach ist gefallen, der fellet mit Händen vnnd Füssen wider darvon. - Lehmann, 277, 43.

37 Der muss eine glückliche Hand haben, der das Glück fassen (ergreifen) will.

Die Russen haben: Um das Glück zu greifen, muss man selbst eine glückliche Hand haben. (Altmann VI, 477.)

38 Der reinen Hand deckt Gott den Tisch.

Frz.: A main lavee Dieu envoie un bon repas. - A main lavee Dieu mande le repas. (Leroux, I, 173.)

[Spaltenumbruch]

*5 Meister Hämmerlein bosst an.Eiselein, 275; Braun, I, 1078.

Eiselein hat Grimm hinter die Redensart geschrieben, aber nicht das Werk, aus der sie entlehnt (wahrscheinlich Mythologie), noch viel weniger die Seite. Zur Erläuterung findet sich dabei: der Teufel; Donner und Teufel, Donner und Doria.


Hämmern.

1 Vom blossen Hämmern wird der Thon nicht hart.Altmann VI, 398.

2 Wer hämmern will, muss nicht zur Zange greifen.

Auch die Russen sprechen die Erfahrung aus: Es hat mancher hämmern wollen, der zur Zange griff. (Altmann VI, 412.)

3 Wohl gehämmert und übel gemacht, ist nur halbe Meisterschaft.Körte, 4215.

Fleiss ohne Kunstgeschick.


Hammerschlag.

Ein Hammerschlag bringt den Nagel weiter als hundert Faustschläge.

Aehnlich russisch Altmann VI, 508.


Hampel.

* Er ist ein Hampel (Hampelmann). (Nassau.) – Kehrein, VII, 110.


Hamster.

1 Dem fleissigen Hamster schadet der Winter nicht.Sprichwörtergarten, 28; Körte, 2547; Simrock, 4250; Deutsche Jungendblätter von Petermann, 1861, Nr. 18; Braun, I, 1079.

2 Der Hamster baut erst das Haus, dann geht er nach Körnern aus.

3 Der Hamster fragt nicht, wem er die Körner stiehlt.

4 Ein Hamster bestiehlt den andern.

5 Ein Hamster muss seine Taschen oft füllen, ehe der Keller voll wird.

6 Ein kluger (reicher) Hamster hat seine Keller tief.

7 Je mehr der Hamster einträgt, je mehr tragen seine Erben aus.

8 Sind zwei Hamster in Einem Haus, so ist bald der Friede aus.


Hand.

1 Alle Händ' voll to dohne, seggt de ol Zahlmann1, on heft man êne. (Insterburg.) – Frischbier2, 1469.

1) Der Name eines Feldwächters in Insterburg.

2 Alten Händen hilft kein Nagelschminken.Laus. Magazin, XXX, 251.

Russisch Altmann V, 85.

3 An schlüpfrigen Händen bleibt leicht etwas kleben.

4 An schmierigen Händen bleibt viel hängen.Eiselein, 278; Simrock, 4262.

5 Andere Hand, ander Glück.

Wendisch in der Oberlausitz: Druha ruka, druhje zbożo. – In der Niederlausitz: Druga ruka, druga glika.

Böhm.: Jiná ruka, jiné štĕstí. (Čelakovsky, 150.)

6 Andere Hände haben immer die fettesten Schnitte.

Böhm.: V cizích rukou vždy vĕtší krajíc. (Čelakovsky, 109.)

7 Aene Hand giht än Gang.Lohrengel, I, 15.

8 As man en Hand ümkîrt, ligt en Minsch up den annern, har jene lütj Diern seggt. (Holst.) – Schütze, III, 101; Hagen, 99, 23; Hoefer, 224.

9 Aus der Hand in den Mund gibt schlechte Nahrung (Haushaltung) kund.Körte, 2560; Simrock, 4289.

10 Aus einer unglücklichen Hand muss man nicht wahrsagen.

D. h. aus einer solchen, die Schlimmes zu verkünden geböte. Sinn: man soll es vermeiden, sich zum Verkünder von Unglücksbotschaften zu machen.

Böhm.: Z nehezkých rukou nehádej. (Čelakovsky, 248.)

11 Aus erster Hand ist der beste Kauf.

Dän.: Af første haand er beste kiøb; thi i anden og tredie haand bliver det dyrere. (Prov. dan., 342.)

12 Auss flacher hand kan man kein Haar rupffen.Lehmann, 836, 11.

Dän.: Ondt er at plukke haar of loe. (Prov. dan., 437.)

13 Beide Hände müssen dem (einen) Kopf dienen.Schlechta, 111.

[Spaltenumbruch] 14 Bereite Hand lobt alles Land.Simrock, 4256; Körte, 2551.

15 Besser die Hand in einem Kuhfladen als in fremdem Golde.Meisner, 29; Simrock, 6860.

16 Besser die Hand reichen, als stehlen.

Lieber die Hand nach einem Almosen ausstrecken, als nach fremdem Eigenthum und dann mit dem Halse büssen.

17 Besser die Hand schlägt, als die Zunge sticht.

Frz.: Myeulx vault des mains estre battu que de langue estre feru. (Bovill, II, 85.)

Lat.: Praestat manibus interdum quam labiis caedi. (Bovill, II, 85.)

18 Besser die Hand verlieren als den Kopf.

Frz.: Mieux vaut tendre la main que le cou. (Cahier, 981.)

19 Besser die Händ zittern von trincken als von hencken.Gruter, III, 9; Körte, 2581.

20 Besser einmal helfen mit der Hand als zweimal mit dem Maul.

Dän.: Haande-hielp er bedre end munde-hielp. (Prov. dan., 265.)

21 Besser eins in der Hand als zwei über Land.

22 Besser in die Hand des Herrn fallen als in die Hand der Menschen.Opel, 376.

23 Besser mit den Händen erwerben, als von reichen Vettern erben.

Holl.: Beter op eene eerlijke wijze mit de handen geld te winnen, dan dit op eene gemakkelijke wijze te erven. (Harrebomée, I, 276b.)

24 Betrügliche Hand macht arm.

Holl.: De bedriegelijke hand maakt arm. (Harrebomée, I, 276.)

25 Blutige Hand mag kein Erbgut empfahen.Graf, 211, 201.

In Ostfriesland: De bloedige hand mach nicht Loffguit entfangen. (Wicht, II, 128, 431.)

26 Boshafte Hände nehmen ein schändliches Ende.

Dän.: Haand som vaade giører sorg tilrede. (Prov. dan., 264.)

27 Chalt Händ, früsch Herz. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 79.

28 De eine Hand recket (reichet) der andern. (Hannover.) – Schambach, 75.

29 De in de en Hand fleut un in de anner wünscht, hett in beid lik väl. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 118.

30 De lang Händ mäht der möde Mann. (Bedburg.)

31 De lang Händ mäht Heu un et Wedder noch besser. (Bedburg.)

32 De sîn Hand tüschen Bôm und Borke steckt, klemmt sick. (Ostfries.) – Frommann, IV, 142, 345; Eichwald, 717.

33 Dein eygen Hand dich nehren sol, so lebstu recht vnd geht dir wol.Gesind Teufel im Theatrum Diabolorum, 235b.

34 Der freigebigen Hand fehlt es an Freunden nicht.

Dän.: Runde haender gjøre mange venner. (Bohn I, 396.)

35 Der gesammten Hand muss man Folge leisten.Eisenhart, 691; Hillebrand, 84, 111; Pistor., V, 92; Hertius, 42; Simrock, 3462; Eiselein, 228.

Dies Sprichwort bezieht sich aufs Lehnrecht und erklärt sich aus demselben. Unter der „gesammten Hand“ ist nämlich eine Art der Belehnung zu verstehen, die mehrern auf einmal geschieht, wobei jedoch nur einer der Belehnten zum wirklichen Besitz des Lehns gelangt, während die übrigen es erst nach demselben, dem Erbgangsrechte gemäss, erhalten. Es war nun die Pflicht jedes Mitbelehnten bei einer Veränderung des Lehnsherrn, sich dem Nachfolger desselben darzustellen und mittels Ablegung des Lehneides die Lehne zu erneuern. Dies nannte man: der „gesammten Hand Folge leisten“. Das Wort „Folge“ heisst hier so viel, wie es in den deutschen Lehnsgesetzen des Mittelalters häufig vorkommt, als Bitte um Erneuerung der Belehnung.

36 Der mit Händen vnnd Füssen in die sach ist gefallen, der fellet mit Händen vnnd Füssen wider darvon.Lehmann, 277, 43.

37 Der muss eine glückliche Hand haben, der das Glück fassen (ergreifen) will.

Die Russen haben: Um das Glück zu greifen, muss man selbst eine glückliche Hand haben. (Altmann VI, 477.)

38 Der reinen Hand deckt Gott den Tisch.

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[[147]/0153] *5 Meister Hämmerlein bosst an. – Eiselein, 275; Braun, I, 1078. Eiselein hat Grimm hinter die Redensart geschrieben, aber nicht das Werk, aus der sie entlehnt (wahrscheinlich Mythologie), noch viel weniger die Seite. Zur Erläuterung findet sich dabei: der Teufel; Donner und Teufel, Donner und Doria. Hämmern. 1 Vom blossen Hämmern wird der Thon nicht hart. – Altmann VI, 398. 2 Wer hämmern will, muss nicht zur Zange greifen. Auch die Russen sprechen die Erfahrung aus: Es hat mancher hämmern wollen, der zur Zange griff. (Altmann VI, 412.) 3 Wohl gehämmert und übel gemacht, ist nur halbe Meisterschaft. – Körte, 4215. Fleiss ohne Kunstgeschick. Hammerschlag. Ein Hammerschlag bringt den Nagel weiter als hundert Faustschläge. Aehnlich russisch Altmann VI, 508. Hampel. * Er ist ein Hampel (Hampelmann). (Nassau.) – Kehrein, VII, 110. Hamster. 1 Dem fleissigen Hamster schadet der Winter nicht. – Sprichwörtergarten, 28; Körte, 2547; Simrock, 4250; Deutsche Jungendblätter von Petermann, 1861, Nr. 18; Braun, I, 1079. 2 Der Hamster baut erst das Haus, dann geht er nach Körnern aus. 3 Der Hamster fragt nicht, wem er die Körner stiehlt. 4 Ein Hamster bestiehlt den andern. 5 Ein Hamster muss seine Taschen oft füllen, ehe der Keller voll wird. 6 Ein kluger (reicher) Hamster hat seine Keller tief. 7 Je mehr der Hamster einträgt, je mehr tragen seine Erben aus. 8 Sind zwei Hamster in Einem Haus, so ist bald der Friede aus. Hand. 1 Alle Händ' voll to dohne, seggt de ol Zahlmann1, on heft man êne. (Insterburg.) – Frischbier2, 1469. 1) Der Name eines Feldwächters in Insterburg. 2 Alten Händen hilft kein Nagelschminken. – Laus. Magazin, XXX, 251. Russisch Altmann V, 85. 3 An schlüpfrigen Händen bleibt leicht etwas kleben. 4 An schmierigen Händen bleibt viel hängen. – Eiselein, 278; Simrock, 4262. 5 Andere Hand, ander Glück. Wendisch in der Oberlausitz: Druha ruka, druhje zbożo. – In der Niederlausitz: Druga ruka, druga glika. Böhm.: Jiná ruka, jiné štĕstí. (Čelakovsky, 150.) 6 Andere Hände haben immer die fettesten Schnitte. Böhm.: V cizích rukou vždy vĕtší krajíc. (Čelakovsky, 109.) 7 Aene Hand giht än Gang. – Lohrengel, I, 15. 8 As man en Hand ümkîrt, ligt en Minsch up den annern, har jene lütj Diern seggt. (Holst.) – Schütze, III, 101; Hagen, 99, 23; Hoefer, 224. 9 Aus der Hand in den Mund gibt schlechte Nahrung (Haushaltung) kund. – Körte, 2560; Simrock, 4289. 10 Aus einer unglücklichen Hand muss man nicht wahrsagen. D. h. aus einer solchen, die Schlimmes zu verkünden geböte. Sinn: man soll es vermeiden, sich zum Verkünder von Unglücksbotschaften zu machen. Böhm.: Z nehezkých rukou nehádej. (Čelakovsky, 248.) 11 Aus erster Hand ist der beste Kauf. Dän.: Af første haand er beste kiøb; thi i anden og tredie haand bliver det dyrere. (Prov. dan., 342.) 12 Auss flacher hand kan man kein Haar rupffen. – Lehmann, 836, 11. Dän.: Ondt er at plukke haar of loe. (Prov. dan., 437.) 13 Beide Hände müssen dem (einen) Kopf dienen. – Schlechta, 111. 14 Bereite Hand lobt alles Land. – Simrock, 4256; Körte, 2551. 15 Besser die Hand in einem Kuhfladen als in fremdem Golde. – Meisner, 29; Simrock, 6860. 16 Besser die Hand reichen, als stehlen. Lieber die Hand nach einem Almosen ausstrecken, als nach fremdem Eigenthum und dann mit dem Halse büssen. 17 Besser die Hand schlägt, als die Zunge sticht. Frz.: Myeulx vault des mains estre battu que de langue estre feru. (Bovill, II, 85.) Lat.: Praestat manibus interdum quam labiis caedi. (Bovill, II, 85.) 18 Besser die Hand verlieren als den Kopf. Frz.: Mieux vaut tendre la main que le cou. (Cahier, 981.) 19 Besser die Händ zittern von trincken als von hencken. – Gruter, III, 9; Körte, 2581. 20 Besser einmal helfen mit der Hand als zweimal mit dem Maul. Dän.: Haande-hielp er bedre end munde-hielp. (Prov. dan., 265.) 21 Besser eins in der Hand als zwei über Land. 22 Besser in die Hand des Herrn fallen als in die Hand der Menschen. – Opel, 376. 23 Besser mit den Händen erwerben, als von reichen Vettern erben. Holl.: Beter op eene eerlijke wijze mit de handen geld te winnen, dan dit op eene gemakkelijke wijze te erven. (Harrebomée, I, 276b.) 24 Betrügliche Hand macht arm. Holl.: De bedriegelijke hand maakt arm. (Harrebomée, I, 276.) 25 Blutige Hand mag kein Erbgut empfahen. – Graf, 211, 201. In Ostfriesland: De bloedige hand mach nicht Loffguit entfangen. (Wicht, II, 128, 431.) 26 Boshafte Hände nehmen ein schändliches Ende. Dän.: Haand som vaade giører sorg tilrede. (Prov. dan., 264.) 27 Chalt Händ, früsch Herz. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 79. 28 De eine Hand recket (reichet) der andern. (Hannover.) – Schambach, 75. 29 De in de en Hand fleut un in de anner wünscht, hett in beid lik väl. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 118. 30 De lang Händ mäht der möde Mann. (Bedburg.) 31 De lang Händ mäht Heu un et Wedder noch besser. (Bedburg.) 32 De sîn Hand tüschen Bôm und Borke steckt, klemmt sick. (Ostfries.) – Frommann, IV, 142, 345; Eichwald, 717. 33 Dein eygen Hand dich nehren sol, so lebstu recht vnd geht dir wol. – Gesind Teufel im Theatrum Diabolorum, 235b. 34 Der freigebigen Hand fehlt es an Freunden nicht. Dän.: Runde haender gjøre mange venner. (Bohn I, 396.) 35 Der gesammten Hand muss man Folge leisten. – Eisenhart, 691; Hillebrand, 84, 111; Pistor., V, 92; Hertius, 42; Simrock, 3462; Eiselein, 228. Dies Sprichwort bezieht sich aufs Lehnrecht und erklärt sich aus demselben. Unter der „gesammten Hand“ ist nämlich eine Art der Belehnung zu verstehen, die mehrern auf einmal geschieht, wobei jedoch nur einer der Belehnten zum wirklichen Besitz des Lehns gelangt, während die übrigen es erst nach demselben, dem Erbgangsrechte gemäss, erhalten. Es war nun die Pflicht jedes Mitbelehnten bei einer Veränderung des Lehnsherrn, sich dem Nachfolger desselben darzustellen und mittels Ablegung des Lehneides die Lehne zu erneuern. Dies nannte man: der „gesammten Hand Folge leisten“. Das Wort „Folge“ heisst hier so viel, wie es in den deutschen Lehnsgesetzen des Mittelalters häufig vorkommt, als Bitte um Erneuerung der Belehnung. 36 Der mit Händen vnnd Füssen in die sach ist gefallen, der fellet mit Händen vnnd Füssen wider darvon. – Lehmann, 277, 43. 37 Der muss eine glückliche Hand haben, der das Glück fassen (ergreifen) will. Die Russen haben: Um das Glück zu greifen, muss man selbst eine glückliche Hand haben. (Altmann VI, 477.) 38 Der reinen Hand deckt Gott den Tisch. Frz.: A main lavée Dieu envoie un bon repas. – A main lavée Dieu mande le repas. (Leroux, I, 173.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [147]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/153>, abgerufen am 29.03.2024.