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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *31 Den Hecht fressen lassen.

Wenn man etwas nicht hindern kann. "Gelobet war Neutralität; jetzt aber sieht man, wie es geht: man muss den Hechten fressen lan." (Opel, 106, 66.)

*32 Den Hecht über den Karpfenteich setzen.

Als Ergänzung zu Fuchs 365 füge ich folgende Redensarten hier bei. Die Küssen sagen: Den Hecht zum Hüter des Karpfenteichs machen. Die Hechtbrut in den Karpfenteich setzen. - Um diesen Gedanken auszudrücken haben sie noch eine Menge anderer Redensarten, als: Der Nachtigall die Tarakenen anvertrauen. Das Quellwasser in den Sumpf leiten. Dem Wolf das Lamm in Obhut geben. Dem Blinden die Fackel leihen. Die Gans zum Fuchs senden. Das Pech im Schmelzofen aufheben. Das Pferd zum Heuhüter setzen. Dem Lüstling die Curkosen in Obhut geben. - Der Orient ist reich an hierhergehörigen Redensarten als: Den Kebsmann zum Schliesser des Harems machen. Vom Kamel Disteln fordern. Den Heringen den Walfisch zum Lehrmeister geben. Dem Ichneumon die Krokodileier anvertrauen, dem Sperber die Tauben zugesellen. Dem Hai die Rochen überantworten. Den Lichtzieher zum Schah der Sonne, eine Boa zur Hüterin des Pfauenhofs machen u. s. w. (Altmann VI, 523.)

*33 Er hat den Hecht in den Händen.

Holl.: Hij heeft een' snoek gevangen (of: op snoek gevischt). - Hij heeft het hecht in handen. (Harrebomee, II, 279 u. 292.)

*34 Er hat einen Hecht gefangen.

Scherzend von jemand, der ins Wasser gefallen ist, weil sich dieser Fisch an tiefen Uferplätzen aufzuhalten pflegt.

*35 Er hört die Hechte im Teiche husten und weiss von jedem Karpfen, oh (wenn) er den Schnupfen hat.

Holl.: Hij kan de snoeken in't water hooren hoesten. (Harrebomee, II, 280.)

*36 Er sagt von grossen hechten ob eim brei. - Franck, I, 49a; Sailer, 297; Körte, 2703.

Er, der bei einem Brei sitzt und bei dem Schmalhans Küchenmeister ist.

*37 Es ist ein Hecht im Karpfenteich.

Es ist ein Irrthum, anzunehmen, diese Redensart rühre vom Prof. Leo in Halle her; sie ist, wie schon Hecht 7 zu ersehen ist, älter. Nur die Anwendung derselben auf Napoleon III. gehört Leo. Und zwar findet sich dieselbe im Volksblatt für Stadt und Land, 1859, Nr. 69, wo es im Monatsbericht für Juni und Juli desselben Jahres heisst: "Im übrigen müssen wir gestehen, dass wir allmählich auch an eine göttliche Mission des Kaisers Napoleon glauben. Wer grosse Fischhaltereien kennt, wird wissen, dass die Karpfen leicht Krankheiten preisgegeben sind, wenn sie gar zu faul im Wasser liegen. Da pflegt man dann nach Bedürfniss Hechte in den Karpfenteich zu setzen, um die Karpfen munter zu erhalten; und da nun einmal Europa zu dem stillen Wasser eines Civilisationskarpfenteichs ausgebildet worden ist und unser Herrgott noch nicht Zeit zu haben scheint zum Jüngsten Tage, hat er einstweilen einen Haupthecht in den Teich gesetzt." (Büchmann, 190.)

*38 Hechte auf dem Boden (Söller) suchen.

Von verlorener Arbeit.

Holl.: Snoeken op zolder zoeken. ( Harrebomee, II, 280.)


Hecht (Mundart).

* In de Hecht1 kommen. - Richey, 91.

1) Haft, Gefängniss, in Hamburg das Büttelshaus, die Fronerei.


Hechtleber.

* Nach der Hechtleber langen.


Hechtzünglein.

Hechtzünglein vnd Barbenmäullein bringen den Reuter vmb sein Gäullein. - Gruter, III, 49; Lehmann, II, 264, 24; Gaal, 1793; Simrock, 4475.

Ung.: A nagy pompa erszeny koporsoja. - Skarlat, granat, nyust, Leva, Tata, Sust. (Gaal, 1732.)


Heck.

* Er ist gleich beim Heck. - Frischbier2, 1535.


Hecke.

1 An er klönen Höig sötzt däck'n got Bei. (Eifel.)

An einer kleinen Hecke sitzt oft ein guter Bienenstock.

2 Auch hinter Hecken darf man nichts entdecken.

Was geheim bleiben soll, jemand mittheilen; man kann belauscht werden.

It.: Le siepi non hanno occhi, ma orecchi. (Bohn I, 109.)

3 Daar t' Hecken op is, loopen de Verken in. (Niederlande.)

4 Der alle Hecken fürchtet, soll nicht in den Wald fahren (jagen). - Simrock, 2923.

5 Der eine schlägt auf die Hecke, der andere fängt die Vögel.

Holl.: De een klopt op de haag, terwijl de ander vogels vangt (oder: het nest haeft.) (Harrebomee, I, 264.)

[Spaltenumbruch] 6 Eine Hecke um den Kohl thut gegen Ziegen wohl.

Frz.: Bonne est la haye autour du ble. (Leroux, II, 13.)

7 En gued Heck ziyrt den Hoew. (Büren.)

8 Hecken haben keine Augen, aber Ohren.

9 In de nächste Hecke schneid't me de beste Stecke; weite Läff, böse Käff. (Kinzigthal.)

Weite Läufe, böse Käufe.

10 Is't Heck van'n damm, de schape gan darvan. - Eichwald, 1658; Lübben.

11 Jede Hecke fürchtet den Gärtner.

12 Lieber unter einer Hecke, als mit dem Igel unter einer Decke.

In Bezug auf zänkische Hausgenossen oder Nachbarschaft. Die Engländer: Besser unter einer alten Hecke bleiben, als unter einen neuen Ginsterbusch kriechen. (Reinsberg III, 115.)

13 Mau sucht keinen hinter der Hecke, man habe denn selbst dahinter gesessen.

14 Wä henger (hinter) d'r Häcke geläge hät, da söhk op Ene do. (Düren.) - Firmenich, I, 482, 26.

15 Wenn 's Heck einmal offen ist, wollen alle Kühe heraus. (Westf.)

16 Wenn 't Heck vör de Damm weg is, so gahn de Schapen averall. (Ostfries.) - Hauskalender, II.

Holl.: Waar het hek open is, loopen du varkens in het koren. (Harrebomee, I, 299.)

17 Wer sich vor Hecken fürchtet, wird nie zu einem Walde kommen.

"Wenn du jede Hecken fürchten willst, so wirstu dein Leben in keinen Wald kommen." (Sinplic. III, 66, auch in Springinsfeld.)

Lat.: Commoditas sequitur metuentem incommoda nunquam. (Binder II, 533; Seybold, 205.)

18 Wo de Hecke am seiesten (deipsten) is, da springet man ower. (S. Hagen, Knick u. Zaun.) (Hannover.) - Schambach, I, 203.

Frz.: Ou la haie est plus basse, on saute dessus. (Bohn I, 44.)

Holl.: Waar de haag het laagst is, wil elk er over. (Harrebomee, I, 265; Bohn I, 342.)

It.: Dove la siepe e bassa, ognun vuol passare. (Bohn I, 94.)

19 Wo die Hecke am niedrigsten ist, springt man drüber.

Frz.: L'en passe la haye par ou elle est la plus basse. (Leroux, II, 255.)

20 Wo Hegge sönd, da sönd ouch Mösche (Sperlinge). (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 167.

*21 Auf die Hecke klopfen. - Riehl, Geschichten aus alter Zeit (Stuttgart 1833), I, 181.

Soviel wie: auf den Strauch schlagen.

*22 Der kou nu (kann noch) über Heck'n und Staud'n springa. (Franken.) - Frommann, VI, 316.

*23 Er isch em uff der Hegg. (Solothurn.) - Schild, 84, 303.

Auf der Spur.

*24 Er isch uff der Hegg wie-n-e Nachtwächter. (Solothurn.) - Schild, 84, 304.

Ist pflichtgetreu.

*25 Er ist gleich beim Heck1. (Ostpreuss.) - Frischbier, 306; Frischbier2, 1535.

1) Hag, Gehäge, von hegen. Hier ein Lattenthor an den Wegen, welche aus den Dörfern führen und das gewöhnlich von Ortsarmen oder Kindern geöffnet wird. Sinn: Es ist ein dienstfertiger Mensch; auch: Er mischt sich in Dinge, die ihn nichts angehen.

*26 Er macht ihm das Heck zu. - Frischbier2, 1536, Hilft ihm bei seinen schlechten Streichen.

*27 Er muss das Heck zumachen. - Fnschbier2, 1537.

Den Schaden allein büssen.

*28 Es ist keiner Hecke zu trauen.

*29 Hä es glich bei der Heck. (Köln.) - Weyden, IV, 15.

Auch schlesisch; Bei der Hecke sein. (Weinhold, 35.) Besonnen, bereit, gerüstet, vorbereitet sein.

*30 Sie sind hinter den Hecken jung geworden. (Frankenwald.)

Von unehelichen Kindern.

*31 Sitt mi ümmer up't Heck (oder Brenn'n). (Mecklenburg.) - Dr. Schiller.

Er liegt mir immer auf dem Leibe.


Heokerhut.

Der Heckerhut macht böses Blut.

Bezieht sich auf die Kämpfer für die deutsche Reichsverfassung unter dem badischen, jetzt in Illinois lebenden Volksführer Fr. Hecker, dessen Hutform den Freischaren

[Spaltenumbruch] *31 Den Hecht fressen lassen.

Wenn man etwas nicht hindern kann. „Gelobet war Neutralität; jetzt aber sieht man, wie es geht: man muss den Hechten fressen lan.“ (Opel, 106, 66.)

*32 Den Hecht über den Karpfenteich setzen.

Als Ergänzung zu Fuchs 365 füge ich folgende Redensarten hier bei. Die Küssen sagen: Den Hecht zum Hüter des Karpfenteichs machen. Die Hechtbrut in den Karpfenteich setzen. – Um diesen Gedanken auszudrücken haben sie noch eine Menge anderer Redensarten, als: Der Nachtigall die Tarakenen anvertrauen. Das Quellwasser in den Sumpf leiten. Dem Wolf das Lamm in Obhut geben. Dem Blinden die Fackel leihen. Die Gans zum Fuchs senden. Das Pech im Schmelzofen aufheben. Das Pferd zum Heuhüter setzen. Dem Lüstling die Curkosen in Obhut geben. – Der Orient ist reich an hierhergehörigen Redensarten als: Den Kebsmann zum Schliesser des Harems machen. Vom Kamel Disteln fordern. Den Heringen den Walfisch zum Lehrmeister geben. Dem Ichneumon die Krokodileier anvertrauen, dem Sperber die Tauben zugesellen. Dem Hai die Rochen überantworten. Den Lichtzieher zum Schah der Sonne, eine Boa zur Hüterin des Pfauenhofs machen u. s. w. (Altmann VI, 523.)

*33 Er hat den Hecht in den Händen.

Holl.: Hij heeft een' snoek gevangen (of: op snoek gevischt). – Hij heeft het hecht in handen. (Harrebomée, II, 279 u. 292.)

*34 Er hat einen Hecht gefangen.

Scherzend von jemand, der ins Wasser gefallen ist, weil sich dieser Fisch an tiefen Uferplätzen aufzuhalten pflegt.

*35 Er hört die Hechte im Teiche husten und weiss von jedem Karpfen, oh (wenn) er den Schnupfen hat.

Holl.: Hij kan de snoeken in't water hooren hoesten. (Harrebomée, II, 280.)

*36 Er sagt von grossen hechten ob eim brei.Franck, I, 49a; Sailer, 297; Körte, 2703.

Er, der bei einem Brei sitzt und bei dem Schmalhans Küchenmeister ist.

*37 Es ist ein Hecht im Karpfenteich.

Es ist ein Irrthum, anzunehmen, diese Redensart rühre vom Prof. Leo in Halle her; sie ist, wie schon Hecht 7 zu ersehen ist, älter. Nur die Anwendung derselben auf Napoleon III. gehört Leo. Und zwar findet sich dieselbe im Volksblatt für Stadt und Land, 1859, Nr. 69, wo es im Monatsbericht für Juni und Juli desselben Jahres heisst: „Im übrigen müssen wir gestehen, dass wir allmählich auch an eine göttliche Mission des Kaisers Napoleon glauben. Wer grosse Fischhaltereien kennt, wird wissen, dass die Karpfen leicht Krankheiten preisgegeben sind, wenn sie gar zu faul im Wasser liegen. Da pflegt man dann nach Bedürfniss Hechte in den Karpfenteich zu setzen, um die Karpfen munter zu erhalten; und da nun einmal Europa zu dem stillen Wasser eines Civilisationskarpfenteichs ausgebildet worden ist und unser Herrgott noch nicht Zeit zu haben scheint zum Jüngsten Tage, hat er einstweilen einen Haupthecht in den Teich gesetzt.“ (Büchmann, 190.)

*38 Hechte auf dem Boden (Söller) suchen.

Von verlorener Arbeit.

Holl.: Snoeken op zolder zoeken. ( Harrebomée, II, 280.)


Hecht (Mundart).

* In de Hecht1 kommen.Richey, 91.

1) Haft, Gefängniss, in Hamburg das Büttelshaus, die Fronerei.


Hechtleber.

* Nach der Hechtleber langen.


Hechtzünglein.

Hechtzünglein vnd Barbenmäullein bringen den Reuter vmb sein Gäullein.Gruter, III, 49; Lehmann, II, 264, 24; Gaal, 1793; Simrock, 4475.

Ung.: A nagy pompa erszény koporsója. – Skarlát, gránát, nyust, Léva, Tata, Sust. (Gaal, 1732.)


Heck.

* Er ist gleich beim Heck.Frischbier2, 1535.


Hecke.

1 An er klönen Höig sötzt däck'n got Bei. (Eifel.)

An einer kleinen Hecke sitzt oft ein guter Bienenstock.

2 Auch hinter Hecken darf man nichts entdecken.

Was geheim bleiben soll, jemand mittheilen; man kann belauscht werden.

It.: Le siepi non hanno occhi, ma orecchi. (Bohn I, 109.)

3 Daar t' Hecken op is, loopen de Verken in. (Niederlande.)

4 Der alle Hecken fürchtet, soll nicht in den Wald fahren (jagen).Simrock, 2923.

5 Der eine schlägt auf die Hecke, der andere fängt die Vögel.

Holl.: De een klopt op de haag, terwijl de ander vogels vangt (oder: het nest haeft.) (Harrebomée, I, 264.)

[Spaltenumbruch] 6 Eine Hecke um den Kohl thut gegen Ziegen wohl.

Frz.: Bonne est la haye autour du blé. (Leroux, II, 13.)

7 En gued Heck ziyrt den Hoew. (Büren.)

8 Hecken haben keine Augen, aber Ohren.

9 In de nächste Hecke schneid't me de beste Stecke; weite Läff, böse Käff. (Kinzigthal.)

Weite Läufe, böse Käufe.

10 Is't Heck van'n damm, de schape gân darvan.Eichwald, 1658; Lübben.

11 Jede Hecke fürchtet den Gärtner.

12 Lieber unter einer Hecke, als mit dem Igel unter einer Decke.

In Bezug auf zänkische Hausgenossen oder Nachbarschaft. Die Engländer: Besser unter einer alten Hecke bleiben, als unter einen neuen Ginsterbusch kriechen. (Reinsberg III, 115.)

13 Mau sucht keinen hinter der Hecke, man habe denn selbst dahinter gesessen.

14 Wä henger (hinter) d'r Häcke geläge hät, da söhk op Êne dô. (Düren.) – Firmenich, I, 482, 26.

15 Wenn 's Heck einmal offen ist, wollen alle Kühe heraus. (Westf.)

16 Wenn 't Heck vör de Damm weg is, so gahn de Schâpen averall. (Ostfries.) – Hauskalender, II.

Holl.: Waar het hek open is, loopen du varkens in het koren. (Harrebomée, I, 299.)

17 Wer sich vor Hecken fürchtet, wird nie zu einem Walde kommen.

„Wenn du jede Hecken fürchten willst, so wirstu dein Leben in keinen Wald kommen.“ (Sinplic. III, 66, auch in Springinsfeld.)

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It.: Dove la siepe è bassa, ognun vuol passare. (Bohn I, 94.)

19 Wo die Hecke am niedrigsten ist, springt man drüber.

Frz.: L'en passe la haye par où elle est la plus basse. (Leroux, II, 255.)

20 Wo Hegge sönd, da sönd ouch Mösche (Sperlinge). (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 167.

*21 Auf die Hecke klopfen.Riehl, Geschichten aus alter Zeit (Stuttgart 1833), I, 181.

Soviel wie: auf den Strauch schlagen.

*22 Der kou nu (kann noch) über Heck'n und Staud'n springa. (Franken.) – Frommann, VI, 316.

*23 Er isch em uff der Hegg. (Solothurn.) – Schild, 84, 303.

Auf der Spur.

*24 Er isch uff der Hegg wie-n-e Nachtwächter. (Solothurn.) – Schild, 84, 304.

Ist pflichtgetreu.

*25 Er ist gleich beim Heck1. (Ostpreuss.) – Frischbier, 306; Frischbier2, 1535.

1) Hag, Gehäge, von hegen. Hier ein Lattenthor an den Wegen, welche aus den Dörfern führen und das gewöhnlich von Ortsarmen oder Kindern geöffnet wird. Sinn: Es ist ein dienstfertiger Mensch; auch: Er mischt sich in Dinge, die ihn nichts angehen.

*26 Er macht ihm das Heck zu.Frischbier2, 1536, Hilft ihm bei seinen schlechten Streichen.

*27 Er muss das Heck zumachen.Fnschbier2, 1537.

Den Schaden allein büssen.

*28 Es ist keiner Hecke zu trauen.

*29 Hä es glich bei der Heck. (Köln.) – Weyden, IV, 15.

Auch schlesisch; Bei der Hecke sein. (Weinhold, 35.) Besonnen, bereit, gerüstet, vorbereitet sein.

*30 Sie sind hinter den Hecken jung geworden. (Frankenwald.)

Von unehelichen Kindern.

*31 Sitt mi ümmer up't Heck (oder Brenn'n). (Mecklenburg.) – Dr. Schiller.

Er liegt mir immer auf dem Leibe.


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Der Heckerhut macht böses Blut.

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[[226]/0232] *31 Den Hecht fressen lassen. Wenn man etwas nicht hindern kann. „Gelobet war Neutralität; jetzt aber sieht man, wie es geht: man muss den Hechten fressen lan.“ (Opel, 106, 66.) *32 Den Hecht über den Karpfenteich setzen. Als Ergänzung zu Fuchs 365 füge ich folgende Redensarten hier bei. Die Küssen sagen: Den Hecht zum Hüter des Karpfenteichs machen. Die Hechtbrut in den Karpfenteich setzen. – Um diesen Gedanken auszudrücken haben sie noch eine Menge anderer Redensarten, als: Der Nachtigall die Tarakenen anvertrauen. Das Quellwasser in den Sumpf leiten. Dem Wolf das Lamm in Obhut geben. Dem Blinden die Fackel leihen. Die Gans zum Fuchs senden. Das Pech im Schmelzofen aufheben. Das Pferd zum Heuhüter setzen. Dem Lüstling die Curkosen in Obhut geben. – Der Orient ist reich an hierhergehörigen Redensarten als: Den Kebsmann zum Schliesser des Harems machen. Vom Kamel Disteln fordern. Den Heringen den Walfisch zum Lehrmeister geben. Dem Ichneumon die Krokodileier anvertrauen, dem Sperber die Tauben zugesellen. Dem Hai die Rochen überantworten. Den Lichtzieher zum Schah der Sonne, eine Boa zur Hüterin des Pfauenhofs machen u. s. w. (Altmann VI, 523.) *33 Er hat den Hecht in den Händen. Holl.: Hij heeft een' snoek gevangen (of: op snoek gevischt). – Hij heeft het hecht in handen. (Harrebomée, II, 279 u. 292.) *34 Er hat einen Hecht gefangen. Scherzend von jemand, der ins Wasser gefallen ist, weil sich dieser Fisch an tiefen Uferplätzen aufzuhalten pflegt. *35 Er hört die Hechte im Teiche husten und weiss von jedem Karpfen, oh (wenn) er den Schnupfen hat. Holl.: Hij kan de snoeken in't water hooren hoesten. (Harrebomée, II, 280.) *36 Er sagt von grossen hechten ob eim brei. – Franck, I, 49a; Sailer, 297; Körte, 2703. Er, der bei einem Brei sitzt und bei dem Schmalhans Küchenmeister ist. *37 Es ist ein Hecht im Karpfenteich. Es ist ein Irrthum, anzunehmen, diese Redensart rühre vom Prof. Leo in Halle her; sie ist, wie schon Hecht 7 zu ersehen ist, älter. Nur die Anwendung derselben auf Napoleon III. gehört Leo. Und zwar findet sich dieselbe im Volksblatt für Stadt und Land, 1859, Nr. 69, wo es im Monatsbericht für Juni und Juli desselben Jahres heisst: „Im übrigen müssen wir gestehen, dass wir allmählich auch an eine göttliche Mission des Kaisers Napoleon glauben. Wer grosse Fischhaltereien kennt, wird wissen, dass die Karpfen leicht Krankheiten preisgegeben sind, wenn sie gar zu faul im Wasser liegen. Da pflegt man dann nach Bedürfniss Hechte in den Karpfenteich zu setzen, um die Karpfen munter zu erhalten; und da nun einmal Europa zu dem stillen Wasser eines Civilisationskarpfenteichs ausgebildet worden ist und unser Herrgott noch nicht Zeit zu haben scheint zum Jüngsten Tage, hat er einstweilen einen Haupthecht in den Teich gesetzt.“ (Büchmann, 190.) *38 Hechte auf dem Boden (Söller) suchen. Von verlorener Arbeit. Holl.: Snoeken op zolder zoeken. ( Harrebomée, II, 280.) Hecht (Mundart). * In de Hecht1 kommen. – Richey, 91. 1) Haft, Gefängniss, in Hamburg das Büttelshaus, die Fronerei. Hechtleber. * Nach der Hechtleber langen. Hechtzünglein. Hechtzünglein vnd Barbenmäullein bringen den Reuter vmb sein Gäullein. – Gruter, III, 49; Lehmann, II, 264, 24; Gaal, 1793; Simrock, 4475. Ung.: A nagy pompa erszény koporsója. – Skarlát, gránát, nyust, Léva, Tata, Sust. (Gaal, 1732.) Heck. * Er ist gleich beim Heck. – Frischbier2, 1535. Hecke. 1 An er klönen Höig sötzt däck'n got Bei. (Eifel.) An einer kleinen Hecke sitzt oft ein guter Bienenstock. 2 Auch hinter Hecken darf man nichts entdecken. Was geheim bleiben soll, jemand mittheilen; man kann belauscht werden. It.: Le siepi non hanno occhi, ma orecchi. (Bohn I, 109.) 3 Daar t' Hecken op is, loopen de Verken in. (Niederlande.) 4 Der alle Hecken fürchtet, soll nicht in den Wald fahren (jagen). – Simrock, 2923. 5 Der eine schlägt auf die Hecke, der andere fängt die Vögel. Holl.: De een klopt op de haag, terwijl de ander vogels vangt (oder: het nest haeft.) (Harrebomée, I, 264.) 6 Eine Hecke um den Kohl thut gegen Ziegen wohl. Frz.: Bonne est la haye autour du blé. (Leroux, II, 13.) 7 En gued Heck ziyrt den Hoew. (Büren.) 8 Hecken haben keine Augen, aber Ohren. 9 In de nächste Hecke schneid't me de beste Stecke; weite Läff, böse Käff. (Kinzigthal.) Weite Läufe, böse Käufe. 10 Is't Heck van'n damm, de schape gân darvan. – Eichwald, 1658; Lübben. 11 Jede Hecke fürchtet den Gärtner. 12 Lieber unter einer Hecke, als mit dem Igel unter einer Decke. In Bezug auf zänkische Hausgenossen oder Nachbarschaft. Die Engländer: Besser unter einer alten Hecke bleiben, als unter einen neuen Ginsterbusch kriechen. (Reinsberg III, 115.) 13 Mau sucht keinen hinter der Hecke, man habe denn selbst dahinter gesessen. 14 Wä henger (hinter) d'r Häcke geläge hät, da söhk op Êne dô. (Düren.) – Firmenich, I, 482, 26. 15 Wenn 's Heck einmal offen ist, wollen alle Kühe heraus. (Westf.) 16 Wenn 't Heck vör de Damm weg is, so gahn de Schâpen averall. (Ostfries.) – Hauskalender, II. Holl.: Waar het hek open is, loopen du varkens in het koren. (Harrebomée, I, 299.) 17 Wer sich vor Hecken fürchtet, wird nie zu einem Walde kommen. „Wenn du jede Hecken fürchten willst, so wirstu dein Leben in keinen Wald kommen.“ (Sinplic. III, 66, auch in Springinsfeld.) Lat.: Commoditas sequitur metuentem incommoda nunquam. (Binder II, 533; Seybold, 205.) 18 Wô de Hecke am sîesten (deipsten) is, dâ springet man ôwer. (S. Hagen, Knick u. Zaun.) (Hannover.) – Schambach, I, 203. Frz.: Où la haie est plus basse, on saute dessus. (Bohn I, 44.) Holl.: Waar de haag het laagst is, wil elk er over. (Harrebomée, I, 265; Bohn I, 342.) It.: Dove la siepe è bassa, ognun vuol passare. (Bohn I, 94.) 19 Wo die Hecke am niedrigsten ist, springt man drüber. Frz.: L'en passe la haye par où elle est la plus basse. (Leroux, II, 255.) 20 Wo Hegge sönd, da sönd ouch Mösche (Sperlinge). (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 167. *21 Auf die Hecke klopfen. – Riehl, Geschichten aus alter Zeit (Stuttgart 1833), I, 181. Soviel wie: auf den Strauch schlagen. *22 Der kou nu (kann noch) über Heck'n und Staud'n springa. (Franken.) – Frommann, VI, 316. *23 Er isch em uff der Hegg. (Solothurn.) – Schild, 84, 303. Auf der Spur. *24 Er isch uff der Hegg wie-n-e Nachtwächter. (Solothurn.) – Schild, 84, 304. Ist pflichtgetreu. *25 Er ist gleich beim Heck1. (Ostpreuss.) – Frischbier, 306; Frischbier2, 1535. 1) Hag, Gehäge, von hegen. Hier ein Lattenthor an den Wegen, welche aus den Dörfern führen und das gewöhnlich von Ortsarmen oder Kindern geöffnet wird. Sinn: Es ist ein dienstfertiger Mensch; auch: Er mischt sich in Dinge, die ihn nichts angehen. *26 Er macht ihm das Heck zu. – Frischbier2, 1536, Hilft ihm bei seinen schlechten Streichen. *27 Er muss das Heck zumachen. – Fnschbier2, 1537. Den Schaden allein büssen. *28 Es ist keiner Hecke zu trauen. *29 Hä es glich bei der Heck. (Köln.) – Weyden, IV, 15. Auch schlesisch; Bei der Hecke sein. (Weinhold, 35.) Besonnen, bereit, gerüstet, vorbereitet sein. *30 Sie sind hinter den Hecken jung geworden. (Frankenwald.) Von unehelichen Kindern. *31 Sitt mi ümmer up't Heck (oder Brenn'n). (Mecklenburg.) – Dr. Schiller. Er liegt mir immer auf dem Leibe. Heokerhut. Der Heckerhut macht böses Blut. Bezieht sich auf die Kämpfer für die deutsche Reichsverfassung unter dem badischen, jetzt in Illinois lebenden Volksführer Fr. Hecker, dessen Hutform den Freischaren

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [226]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/232>, abgerufen am 28.03.2024.