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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 12 Die Hoffart misst sich nach der langen Elle. - Simrock, 4845.

Wähnt Hohes von sich. - "Der grosse Mann bleibt Mensch, selbst wenn er Ausserordentliches geleistet hat; und gerade sein Menschsein macht ihn erhaben in Hoheit und Hehrheit." (L. Jahn.)

13 Die Hoffart muss viel leiden. - Mayer, I, 214.

14 Die Hoffart sieht nicht auf den Fuss, darum sie öfters fallen mnss. - Bacmeister, 19.

15 Die Hoffart steiget in die Höh', damit man ihren Hintern seh'.

"Die Hoffart steiget manchen Tag, bis sie nicht höher kommen mag; so muss sie wieder fallen; die Lehre sag' ich allen." (Bacmeister, 18.)

16 Hauffarth mot Twank leien. - Lyra, 135; hochdeutsch bei Braun, I, 1427.

17 Hochfart ist die muter aller sünde. - Agricola II, 277.

"Die Hoffart stand, so viel mir kund, nie mit dem heil'gen Geist im Bund." (Bacmeister, 19.)

18 Hochfart ist in vilen stücken, da mans nicht mainet. - Agricula II, 303.

19 Hochfart kundt im himel nit bleiben. - Agricola II, 304.

20 Hochfart wirdt allweg gerochen. - Agricola II, 313.

21 Hoffart altet vnd stirbt auch nicht. - Lehmann, 392, 1.

22 Hoffart baut an die Gassen. - Hoffartsteuffel im Theatrum Diabolorum, 391a.

23 Hoffart besudelt alle Tugend.

24 Hoffart betrügt allezeit ihren Herrn.

Frz.: Orgueil decoit toaujours son maeitre. (Kritzinger, 494a.)

25 Hoffart bringt Armuth. - Luther's Werke, XXIV, 139.

26 Hoffart denckt stets vber sich, obenauss vnd nirgend an. - Lehmann, 393, 20.

27 Hoffart fället sich selbst. - Lehmann, 394, 27.

Die Russen: Wer auf der Schaukel der Hoffart sitzt, kann leicht herabfallen und sich Arm und Beine brechen. (Altmann VI, 387.)

Lat.: Magna cadunt, inflata crepant, tumefacta premuntur.

28 Hoffart, Frechmuth, Stolz und Pracht hat nie gutes End' gebracht.

"Hoffart war der erste Fall von Himmelshöhn ins Erdenthal." (Bacmeister, 19.) Bezieht sich auf den Sturz Lucifer's.

29 Hoffart führt allein das grosse Wort und höret nicht.

30 Hoffart geht voran, Schimpf tritt (Schande kommt) nach. - Winckler, XV, 55.

Mhd.: Wer sich von hochvart übertreit wirt der ze spot, wem is daz leit. (Boner.) - Ich sach ie, swer ze hohe strebt, daz er dar nach mit schanden saz. (Spervogel.) (Zingerle, 70.)

31 Hoffart geht vorm fal her. - Lehmann, 393, 15; Lehmann, II, 256, 60; Petri, II, 381; Gruter, III, 50; Henisch, 988, 45; Mayer, I, 214.

"Salomon spricht, die hoffart schwer geht vor dem Verderben her." (H. Sachs, V, CCCXXV, 1.)

Mhd.: Hochvart steiget manegen tac, unz si niht hocher komen mac; so muoz si nider vallen. (Freidank.) - Durch hochvart maneger vellet, der sich zuo ir gesellet. (Freidank.) - Hoffart dem mentschen angesiget, des kumpt er zuo dem vallen. (Muscatblut.) (Zingerle, 69.)

32 Hoffart guckt aus Werch wie aus Seide.

"Die Hoffart manche List erfand; sie schlüpft in ärmliches Gewand und lauert dann darinne gar ohne Gottesminne." (Bacmeister, 19.)

Holl.: De hoovaardij schuilt zoowel in wollen laken als in zijden stoffen; maar schaamte moet deksel hebben. (Harrebomee, I, 333.)

33 Hoffart hat arbeit. - Petri, II, 382.

34 Hoffart hat des Kranichs Schritt. - Eiselein, 314.

35 Hoffart hat kein gut Auge.

Frz.: Orgueil n'a bon oeil. (Kritzinger, 494a.)

36 Hoffart hat viel Beschwerniss.

37 Hoffart hilfft nicht für die Straff. - Petri, II, 382.

38 Hoffart ist allenthalb sünd, sie hab dann ein helmlin auff vnd trag ein fornen (Fähnlein). - Franck, I, 83a; Petri, II, 382; Gruter, I, 48; Henisch, 997, 5; Lehmann, II, 267, 80; Sailer, 55; Eiselein, 314; Simrock, 4844; Körte, 2901.

"Als Otto von Vohenstein gefragt wurde, wann Hoffart ein Ehr sey, antwortete er: wann Fahnen im Feld fliegen." (Zinkgref, I, 167.)

[Spaltenumbruch] 39 Hoffart ist allenthalben Sünde, aber in Augsburg ist sie Wohlstand. - Körte, 2900; Simrock, 4843; Braun, I, 1426.

40 Hoffart ist auserkoren, Geduld hat den Streit verloren.

41 Hoffart ist bald zur Hellen gebracht. - Petri, II, 382.

42 Hoffart ist der Edelleute Erbsünde.

Dän.: Hoffart er adels arve-sygdom. (Prov. dan., 6.)

43 Hoffart ist der Vernunfft Geschwulst vnd Wassersucht. - Lehmann, 393, 9.

44 Hoffart ist der Weiber täglich Brot. - Parömiakon, 982.

45 Hoffart ist des Dünkels Wassersucht. - Sailer, 175; Simrock, 4846; Körte, 2904 u. 3610.

Ist windig.

Dän.: Hoffart er fornuftens vatteraot. (Prov. dan., 294.)

It.: La superbia e figlia dell' ignoranza. (Gaal, 898.)

46 Hoffart ist des Reichthums Motte. - Winckler, XVIII, 74.

47 Hoffart ist dess Teuffels Äff (oder Malzeichen). - Lehmann, 392, 4.

"Des Teufels liebstes ist allezeit die Hoffart, Buhlerei und Neid; die Demuth, die Geduld, die Treue, die sind des Teufels grösste Reue." (Bacmeister, 18.)

48 Hoffart ist die erste vnd gröst Sünd. - Lehmann, 392, 2.

Dän.: Det hoffaerdighed er for lasterne er ydmyghed for dyderne. (Prov. dan., 294.) - Hoffart förste og störste syud. (Prov. dan., 303.)

49 Hoffart ist die Tochter der Unwissenheit.

Die Russen: Wenn Hoffart eine Tochter hat, so heisst sie Verachtung. (Altmann VI, 466.)

Dän.: Hoffart er uvidenheds dotter. (Prov. dan., 294.)

50 Hoffart ist dreyerlei: ein Geistliche, kindische, bäwrische. - Lehmann, 394, 39; Eiselein, 314.

"Hoffart ist ein gemein Laster und regiert in allen Ständen. Ein Tagelöhner weiss nicht, wie er sich soll beschissen genug machen, wenn man sein darff." (Luther, Hauspostille.) "Es mag wol sein, dass ein Betler in einem grauen Filz und langem Barte einen hoffertigern Geist haben kan, denn etwa zehn Fürsten in güldenen Kleidern." (Luther's Werke, I, 403b.)

51 Hoffart ist ein Bärenstecher.

52 Hoffart ist ein süsses Leben. - Lehmann, II, 256, 62; Simrock, 4834.

53 Hoffart ist ein Ungewisses Gut.

54 Hoffart ist Höllenfahrt.

55 Hoffart ist im Himmel geboren, aber herabgestürzt worden.

Darum hängt sie sich an die, welche aus Hochmuth wieder in die Höhe steigen wollen.

56 Hoffart ist leicht gelernt, aber schwer vergessen.

57 Hoffart ist leicht gelernt, kostet aber viel zu unterhalten. - Müller, 31, 6; Winckler, VIII, 29; Simrock, 4839; Körte, 2903; Braun, I, 1424.

Holl.: Hoovaardij is ligt aan te leeren, het kost achter veel, haar te onderhouden. (Harrebomee, I, 333.)

58 Hoffart ist leicht zu fassen, sie pflegt den Schwanz übers Nest hängen zu lassen.

59 Hoffart ist nur eine Ehr', wenn Fahnen im Felde fliegen.

Nach Zinkgref, I, 167 ein Wort des Otto von Vohenstein.

60 Hoffart ist überall Sünde, sie hab' denn ein Helmlein auf oder trag' ein Fähnlein.

Denn wer sich im Kriege am meisten hervorthut, am meisten nach Auszeichnung strebt, der wird am meisten geehrt.

61 Hoffart kann grosse Bäume ausreissen.

62 Hoffart kauft noch grosse Schüsseln, auch wenn sie nichts zu essen hat.

"Hoffart wird gar leicht gelernt, aber schwer vergessen; grosse Schüsseln kauft sie noch, hat sie nichts zu essen." (W. Müller, 43.)

63 Hoffart kommt vor dem Fall. - Zeiller, 499; Parömiakon, 3177; Sailer, 175; Eiselein, 314.

Engl.: Pride goes before, and shame follows after. - Pride goes before the fall. (Eiselein, 314.)

It.: Quando la superbia comincia adalzarsi, comincia ad abbassarsi la fortuna. (Pazzaglia, 366, 2.)

64 Hoffart lässt vor der Nase den Kopf nicht sehen.

65 Hoffart leidet Gewalt.

Mag man sich noch so beengt um Kopf, Hals, Brust Leib, Füsse fühlen, wenn nur alles hübsch nett ist.

[Spaltenumbruch] 12 Die Hoffart misst sich nach der langen Elle.Simrock, 4845.

Wähnt Hohes von sich. – „Der grosse Mann bleibt Mensch, selbst wenn er Ausserordentliches geleistet hat; und gerade sein Menschsein macht ihn erhaben in Hoheit und Hehrheit.“ (L. Jahn.)

13 Die Hoffart muss viel leiden.Mayer, I, 214.

14 Die Hoffart sieht nicht auf den Fuss, darum sie öfters fallen mnss.Bacmeister, 19.

15 Die Hoffart steiget in die Höh', damit man ihren Hintern seh'.

„Die Hoffart steiget manchen Tag, bis sie nicht höher kommen mag; so muss sie wieder fallen; die Lehre sag' ich allen.“ (Bacmeister, 18.)

16 Hauffarth mot Twank lîen.Lyra, 135; hochdeutsch bei Braun, I, 1427.

17 Hochfart ist die muter aller sünde.Agricola II, 277.

„Die Hoffart stand, so viel mir kund, nie mit dem heil'gen Geist im Bund.“ (Bacmeister, 19.)

18 Hochfart ist in vilen stücken, da mans nicht mainet.Agricula II, 303.

19 Hochfart kundt im himel nit bleiben.Agricola II, 304.

20 Hochfart wirdt allweg gerochen.Agricola II, 313.

21 Hoffart altet vnd stirbt auch nicht.Lehmann, 392, 1.

22 Hoffart baut an die Gassen.Hoffartsteuffel im Theatrum Diabolorum, 391a.

23 Hoffart besudelt alle Tugend.

24 Hoffart betrügt allezeit ihren Herrn.

Frz.: Orgueil deçoit toûjours son maître. (Kritzinger, 494a.)

25 Hoffart bringt Armuth.Luther's Werke, XXIV, 139.

26 Hoffart denckt stets vber sich, obenauss vnd nirgend an.Lehmann, 393, 20.

27 Hoffart fället sich selbst.Lehmann, 394, 27.

Die Russen: Wer auf der Schaukel der Hoffart sitzt, kann leicht herabfallen und sich Arm und Beine brechen. (Altmann VI, 387.)

Lat.: Magna cadunt, inflata crepant, tumefacta premuntur.

28 Hoffart, Frechmuth, Stolz und Pracht hat nie gutes End' gebracht.

„Hoffart war der erste Fall von Himmelshöhn ins Erdenthal.“ (Bacmeister, 19.) Bezieht sich auf den Sturz Lucifer's.

29 Hoffart führt allein das grosse Wort und höret nicht.

30 Hoffart geht voran, Schimpf tritt (Schande kommt) nach.Winckler, XV, 55.

Mhd.: Wer sich von hôchvart übertreit wirt der ze spot, wem is daz leit. (Boner.) – Ich sach ie, swer ze hôhe strebt, daz er dar nâch mit schanden saz. (Spervogel.) (Zingerle, 70.)

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„Salomon spricht, die hoffart schwer geht vor dem Verderben her.“ (H. Sachs, V, CCCXXV, 1.)

Mhd.: Hôchvart stîget manegen tac, unz si niht hocher komen mac; so muoz si nider vallen. (Freidank.) – Durch hôchvart maneger vellet, der sich zuo ir gesellet. (Freidank.) – Hoffart dem mentschen angesiget, des kumpt er zuo dem vallen. (Muscatblut.) (Zingerle, 69.)

32 Hoffart guckt aus Werch wie aus Seide.

„Die Hoffart manche List erfand; sie schlüpft in ärmliches Gewand und lauert dann darinne gar ohne Gottesminne.“ (Bacmeister, 19.)

Holl.: De hoovaardij schuilt zoowel in wollen laken als in zijden stoffen; maar schaamte moet deksel hebben. (Harrebomée, I, 333.)

33 Hoffart hat arbeit.Petri, II, 382.

34 Hoffart hat des Kranichs Schritt.Eiselein, 314.

35 Hoffart hat kein gut Auge.

Frz.: Orgueil n'a bon oeil. (Kritzinger, 494a.)

36 Hoffart hat viel Beschwerniss.

37 Hoffart hilfft nicht für die Straff.Petri, II, 382.

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„Als Otto von Vohenstein gefragt wurde, wann Hoffart ein Ehr sey, antwortete er: wann Fahnen im Feld fliegen.“ (Zinkgref, I, 167.)

[Spaltenumbruch] 39 Hoffart ist allenthalben Sünde, aber in Augsburg ist sie Wohlstand.Körte, 2900; Simrock, 4843; Braun, I, 1426.

40 Hoffart ist auserkoren, Geduld hat den Streit verloren.

41 Hoffart ist bald zur Hellen gebracht.Petri, II, 382.

42 Hoffart ist der Edelleute Erbsünde.

Dän.: Hoffart er adels arve-sygdom. (Prov. dan., 6.)

43 Hoffart ist der Vernunfft Geschwulst vnd Wassersucht.Lehmann, 393, 9.

44 Hoffart ist der Weiber täglich Brot.Parömiakon, 982.

45 Hoffart ist des Dünkels Wassersucht.Sailer, 175; Simrock, 4846; Körte, 2904 u. 3610.

Ist windig.

Dän.: Hoffart er fornuftens vatteraot. (Prov. dan., 294.)

It.: La superbia è figlia dell' ignoranza. (Gaal, 898.)

46 Hoffart ist des Reichthums Motte.Winckler, XVIII, 74.

47 Hoffart ist dess Teuffels Äff (oder Malzeichen).Lehmann, 392, 4.

„Des Teufels liebstes ist allezeit die Hoffart, Buhlerei und Neid; die Demuth, die Geduld, die Treue, die sind des Teufels grösste Reue.“ (Bacmeister, 18.)

48 Hoffart ist die erste vnd gröst Sünd.Lehmann, 392, 2.

Dän.: Det hoffærdighed er for lasterne er ydmyghed for dyderne. (Prov. dan., 294.) – Hoffart første og største syud. (Prov. dan., 303.)

49 Hoffart ist die Tochter der Unwissenheit.

Die Russen: Wenn Hoffart eine Tochter hat, so heisst sie Verachtung. (Altmann VI, 466.)

Dän.: Hoffart er uvidenheds dotter. (Prov. dan., 294.)

50 Hoffart ist dreyerlei: ein Geistliche, kindische, bäwrische.Lehmann, 394, 39; Eiselein, 314.

„Hoffart ist ein gemein Laster und regiert in allen Ständen. Ein Tagelöhner weiss nicht, wie er sich soll beschissen genug machen, wenn man sein darff.“ (Luther, Hauspostille.) „Es mag wol sein, dass ein Betler in einem grauen Filz und langem Barte einen hoffertigern Geist haben kan, denn etwa zehn Fürsten in güldenen Kleidern.“ (Luther's Werke, I, 403b.)

51 Hoffart ist ein Bärenstecher.

52 Hoffart ist ein süsses Leben.Lehmann, II, 256, 62; Simrock, 4834.

53 Hoffart ist ein Ungewisses Gut.

54 Hoffart ist Höllenfahrt.

55 Hoffart ist im Himmel geboren, aber herabgestürzt worden.

Darum hängt sie sich an die, welche aus Hochmuth wieder in die Höhe steigen wollen.

56 Hoffart ist leicht gelernt, aber schwer vergessen.

57 Hoffart ist leicht gelernt, kostet aber viel zu unterhalten.Müller, 31, 6; Winckler, VIII, 29; Simrock, 4839; Körte, 2903; Braun, I, 1424.

Holl.: Hoovaardij is ligt aan te leeren, het kost achter veel, haar te onderhouden. (Harrebomée, I, 333.)

58 Hoffart ist leicht zu fassen, sie pflegt den Schwanz übers Nest hängen zu lassen.

59 Hoffart ist nur eine Ehr', wenn Fahnen im Felde fliegen.

Nach Zinkgref, I, 167 ein Wort des Otto von Vohenstein.

60 Hoffart ist überall Sünde, sie hab' denn ein Helmlein auf oder trag' ein Fähnlein.

Denn wer sich im Kriege am meisten hervorthut, am meisten nach Auszeichnung strebt, der wird am meisten geehrt.

61 Hoffart kann grosse Bäume ausreissen.

62 Hoffart kauft noch grosse Schüsseln, auch wenn sie nichts zu essen hat.

„Hoffart wird gar leicht gelernt, aber schwer vergessen; grosse Schüsseln kauft sie noch, hat sie nichts zu essen.“ (W. Müller, 43.)

63 Hoffart kommt vor dem Fall.Zeiller, 499; Parömiakon, 3177; Sailer, 175; Eiselein, 314.

Engl.: Pride goes before, and shame follows after. – Pride goes before the fall. (Eiselein, 314.)

It.: Quando la superbia comincia adalzarsi, comincia ad abbassarsi la fortuna. (Pazzaglia, 366, 2.)

64 Hoffart lässt vor der Nase den Kopf nicht sehen.

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Mag man sich noch so beengt um Kopf, Hals, Brust Leib, Füsse fühlen, wenn nur alles hübsch nett ist.

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[[357]/0363] 12 Die Hoffart misst sich nach der langen Elle. – Simrock, 4845. Wähnt Hohes von sich. – „Der grosse Mann bleibt Mensch, selbst wenn er Ausserordentliches geleistet hat; und gerade sein Menschsein macht ihn erhaben in Hoheit und Hehrheit.“ (L. Jahn.) 13 Die Hoffart muss viel leiden. – Mayer, I, 214. 14 Die Hoffart sieht nicht auf den Fuss, darum sie öfters fallen mnss. – Bacmeister, 19. 15 Die Hoffart steiget in die Höh', damit man ihren Hintern seh'. „Die Hoffart steiget manchen Tag, bis sie nicht höher kommen mag; so muss sie wieder fallen; die Lehre sag' ich allen.“ (Bacmeister, 18.) 16 Hauffarth mot Twank lîen. – Lyra, 135; hochdeutsch bei Braun, I, 1427. 17 Hochfart ist die muter aller sünde. – Agricola II, 277. „Die Hoffart stand, so viel mir kund, nie mit dem heil'gen Geist im Bund.“ (Bacmeister, 19.) 18 Hochfart ist in vilen stücken, da mans nicht mainet. – Agricula II, 303. 19 Hochfart kundt im himel nit bleiben. – Agricola II, 304. 20 Hochfart wirdt allweg gerochen. – Agricola II, 313. 21 Hoffart altet vnd stirbt auch nicht. – Lehmann, 392, 1. 22 Hoffart baut an die Gassen. – Hoffartsteuffel im Theatrum Diabolorum, 391a. 23 Hoffart besudelt alle Tugend. 24 Hoffart betrügt allezeit ihren Herrn. Frz.: Orgueil deçoit toûjours son maître. (Kritzinger, 494a.) 25 Hoffart bringt Armuth. – Luther's Werke, XXIV, 139. 26 Hoffart denckt stets vber sich, obenauss vnd nirgend an. – Lehmann, 393, 20. 27 Hoffart fället sich selbst. – Lehmann, 394, 27. Die Russen: Wer auf der Schaukel der Hoffart sitzt, kann leicht herabfallen und sich Arm und Beine brechen. (Altmann VI, 387.) Lat.: Magna cadunt, inflata crepant, tumefacta premuntur. 28 Hoffart, Frechmuth, Stolz und Pracht hat nie gutes End' gebracht. „Hoffart war der erste Fall von Himmelshöhn ins Erdenthal.“ (Bacmeister, 19.) Bezieht sich auf den Sturz Lucifer's. 29 Hoffart führt allein das grosse Wort und höret nicht. 30 Hoffart geht voran, Schimpf tritt (Schande kommt) nach. – Winckler, XV, 55. Mhd.: Wer sich von hôchvart übertreit wirt der ze spot, wem is daz leit. (Boner.) – Ich sach ie, swer ze hôhe strebt, daz er dar nâch mit schanden saz. (Spervogel.) (Zingerle, 70.) 31 Hoffart geht vorm fal her. – Lehmann, 393, 15; Lehmann, II, 256, 60; Petri, II, 381; Gruter, III, 50; Henisch, 988, 45; Mayer, I, 214. „Salomon spricht, die hoffart schwer geht vor dem Verderben her.“ (H. Sachs, V, CCCXXV, 1.) Mhd.: Hôchvart stîget manegen tac, unz si niht hocher komen mac; so muoz si nider vallen. (Freidank.) – Durch hôchvart maneger vellet, der sich zuo ir gesellet. (Freidank.) – Hoffart dem mentschen angesiget, des kumpt er zuo dem vallen. (Muscatblut.) (Zingerle, 69.) 32 Hoffart guckt aus Werch wie aus Seide. „Die Hoffart manche List erfand; sie schlüpft in ärmliches Gewand und lauert dann darinne gar ohne Gottesminne.“ (Bacmeister, 19.) Holl.: De hoovaardij schuilt zoowel in wollen laken als in zijden stoffen; maar schaamte moet deksel hebben. (Harrebomée, I, 333.) 33 Hoffart hat arbeit. – Petri, II, 382. 34 Hoffart hat des Kranichs Schritt. – Eiselein, 314. 35 Hoffart hat kein gut Auge. Frz.: Orgueil n'a bon oeil. 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(Prov. dan., 6.) 43 Hoffart ist der Vernunfft Geschwulst vnd Wassersucht. – Lehmann, 393, 9. 44 Hoffart ist der Weiber täglich Brot. – Parömiakon, 982. 45 Hoffart ist des Dünkels Wassersucht. – Sailer, 175; Simrock, 4846; Körte, 2904 u. 3610. Ist windig. Dän.: Hoffart er fornuftens vatteraot. (Prov. dan., 294.) It.: La superbia è figlia dell' ignoranza. (Gaal, 898.) 46 Hoffart ist des Reichthums Motte. – Winckler, XVIII, 74. 47 Hoffart ist dess Teuffels Äff (oder Malzeichen). – Lehmann, 392, 4. „Des Teufels liebstes ist allezeit die Hoffart, Buhlerei und Neid; die Demuth, die Geduld, die Treue, die sind des Teufels grösste Reue.“ (Bacmeister, 18.) 48 Hoffart ist die erste vnd gröst Sünd. – Lehmann, 392, 2. Dän.: Det hoffærdighed er for lasterne er ydmyghed for dyderne. (Prov. dan., 294.) – Hoffart første og største syud. (Prov. dan., 303.) 49 Hoffart ist die Tochter der Unwissenheit. Die Russen: Wenn Hoffart eine Tochter hat, so heisst sie Verachtung. (Altmann VI, 466.) Dän.: Hoffart er uvidenheds dotter. (Prov. dan., 294.) 50 Hoffart ist dreyerlei: ein Geistliche, kindische, bäwrische. – Lehmann, 394, 39; Eiselein, 314. „Hoffart ist ein gemein Laster und regiert in allen Ständen. Ein Tagelöhner weiss nicht, wie er sich soll beschissen genug machen, wenn man sein darff.“ (Luther, Hauspostille.) „Es mag wol sein, dass ein Betler in einem grauen Filz und langem Barte einen hoffertigern Geist haben kan, denn etwa zehn Fürsten in güldenen Kleidern.“ (Luther's Werke, I, 403b.) 51 Hoffart ist ein Bärenstecher. 52 Hoffart ist ein süsses Leben. – Lehmann, II, 256, 62; Simrock, 4834. 53 Hoffart ist ein Ungewisses Gut. 54 Hoffart ist Höllenfahrt. 55 Hoffart ist im Himmel geboren, aber herabgestürzt worden. Darum hängt sie sich an die, welche aus Hochmuth wieder in die Höhe steigen wollen. 56 Hoffart ist leicht gelernt, aber schwer vergessen. 57 Hoffart ist leicht gelernt, kostet aber viel zu unterhalten. – Müller, 31, 6; Winckler, VIII, 29; Simrock, 4839; Körte, 2903; Braun, I, 1424. Holl.: Hoovaardij is ligt aan te leeren, het kost achter veel, haar te onderhouden. (Harrebomée, I, 333.) 58 Hoffart ist leicht zu fassen, sie pflegt den Schwanz übers Nest hängen zu lassen. 59 Hoffart ist nur eine Ehr', wenn Fahnen im Felde fliegen. Nach Zinkgref, I, 167 ein Wort des Otto von Vohenstein. 60 Hoffart ist überall Sünde, sie hab' denn ein Helmlein auf oder trag' ein Fähnlein. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [357]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/363>, abgerufen am 25.04.2024.