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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] *10 Hölzle spitzen.

Auch Hufen spitzen. In kleinen Sachen vergebens arbeiten.

*11 Mit einem spitzeten Hölzl rühret er s'nöt an. (Rott-Thal.)

Um Verachtung gegen eine Person auszudrücken.


Holzleute.

* Wilde Holzleute.

Indem Fischart (Geschichtsklitterung) das Fastnachtsleben schildert, sagt er: "Da gibts wild Holtzleut, tragen ein Dreck auff eim Kissen herumb, ein Pfaff drinn" u. s. w. (Kloster, VIII, 8.)


Holzmacher.

Jeder Holzmacher hat seine Keile.


Holzpantoffel.

Die Holzpantoffeln mit Sammt besohlen.


Holzsägen.

Holzsägen vnd Wassertragen wird mich noch auss der Statt jagen. - Petri, III, 7.


Holzschere.

* Etwas mit der Holzscher beschneiden. - Fischer, Psalter, 87a.


Holzschlägel.

*1 Den könnt' man mit einem Holzschlägel nicht erschlagen.

So sagt man im Rott-Thal bei Passau von einem gesunden und kräftigen Menschen.

*2 Der Holzschlegel chalberet em uff' em Esterig obe. (Solothurn.) - Schild, 73, 191; hochdeutsch bei Binder II, 1589.

Es geht ihm alles nach Wunsch.

Lat.: Jovis taxilli semper feliciter cadunt. (Binder II, 1589.)

*3 Es gibt nicht jeder Holzschlägel einen Beamten. - Sutor, 540.

Lat.: Non ex omni ligno fit Mercurius. (Sutor, 540.)

*4 Man muss ihm mit dem Holzschlägel winken. (S. Scheunthor.) - Für Franken: Frommann, VI, 323, 335.

Einem eine Sache, die er nach umständlichen Erklärungen nicht gefasst hat, noch handgreiflicher machen, ihm plumpe, fassliche, leicht verständliche Zeichen geben, auch wol ihn durch Schläge zu gehöriger Aufmerksamkeit ermuntern.

*5 Man muss ihm's mit dem Holzschlägel düte. (Luzern.)


Holzschuh.

1 In Holzschuhen ist nicht gut tanzen, aber sie halten die Füsse warm.

Holl.: Klompen geven warme voeten. (Harrebomee, I, 417a.)

*2 De hat ok Holschen an, horst du'ne wol gahn? (Wolfenbüttel.)

Wenn jemand ungeschickt zu sticheln versucht.

*3 He geit up Holschen.

Er verräth seine Gedanken und Pläne von fern.

*4 Loat di nitt in dine Holsken pissen. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 85, 92.

Leide nicht, dass man sich in deine häuslichen Angelegenheiten mische.

*5 Mit Holzschuhen aufs Eis gehen.

Holl.: Wat doet de man met de klompen op het ijs, (Harrebomee, I, 417a.)

*6 Mit Holzschuhen auftreten. (Oberösterreich.)

Derb, ungeschlacht, roh.

*7 Wann se opp'n Holsken steiht, kann se de Kluxe in'n Mäs keiken. (Sauerland.)


Holzschuher.

* Es sind Holzschuher.

Arme oder ungebildete Leute, früher wol mehr von den Mitgliedern eines frommen Ordens; denn Luther (Tischreden, 266a) sagt: "Die Mönche und Holtzschuher wurden von den Fürsten in Ehren gehalten."


Holzschuhmachen.

Das Holzschuhmachen versteht der hundertste nicht. - Fabricius, Jugendzeitung, 1861.

Im Sauerland: De Teinte (Zehnte) versteit sick nit op't Holskemachen.


Holzstock.

* Einen Holzstock für den David ausgeben. - Parömiakon, 1213.

Von Täuschungen oder Betrügereien.


Holzstoss.

* Er riecht nach dem Holzstoss. (Holl.)

Nach dem Scheiterhaufen, d. h. er ist der Ketzerei verdächtig.


Holzstrasse.

* Er geht die grosse Holzstrasse.

"Philippus (Joh. 14) wollte auch die Holzstrasse gehen und den Vater ohne Christum suchen." (Luther's Werke, II, 164b.)


[Spaltenumbruch]
Holzweg.

1 Wer sucht einen Holzweg, wenn die Strasse gut ist?

*2 Auf dem Holzwege sein. - Körte, 2945a; Wurzbach II, 188; Braun, I, 1460.

Auf einem Irr- oder Abwege.

*3 Den Holzweg ausfahren.

"Zu beiden Seiten den Holtzweg aussfahren." (Sarcerius, Hirtenbuch, 118.)

*4 Den Holzweg gehen. - Eiselein, 320; Körte, 2945.

Weil die Holzwege in Wäldern und Gebirgen schmale und schlechte Wege sind und vom Hauptweg in der Regel ins pfadlose Dickicht abführen. Die Redensart wird daher gebraucht, um zu sagen, dass sich jemand in übler Lage befinde, hauptsächlich aber, wenn jemand in seinem Urtheil bedeutend irrt oder eine ganz ungegründete Vermuthung hegt, etwas verkehrt anfängt, oder die Rede eines andern falsch versteht. (Vgl. Frommann, III, 355.) Bei Tristan ist Holzweg ein Weg durch den Wald und ein verbotener Weg. "Die Welt will immerdar den Holzweg gehn, gar nichts thun oder nichts gläuben." (Luther's Werke, IV, 56.)

Lat.: A lineis excidis. (Tertull.) (Binder II, 10.) - A signo l. scopo aberras. (Lucrez.) - Avius a vera longe ratione vagaris. (Lucrez.) - Quis aberret a janua? (Philippi, I, 136.) - Toto coelo erras. (Macrobius.) (Hanzely, 1.) - Tota erras via. (Terenz.) (Hauer, Kij2; Hanzely, 1; Philippi, II, 221.) - Tota regione erras. (Lucrez.) - Viam in forum ignoras. (Lucrez.)

*5 Es gehet vom Holtzweg in das Lerchenfeld. - Luther's Tischr., 234b.

Von einem schechten Wege auf den andern.

*6 Offen Holswak sein. - Lohrengel, II, 412.

*7 Te büst af dem Haulzweig. (Siebenbürg.- sächs.) - Frommann, V, 325, 262.


Holzwurm.

1 Der Holtzwurm ist kein guter Würzkrämer. - Petri, II, 93.

2 Die Holzwürmer haben auch Ohren.

Auch wo man niemand sieht, kann man belauscht werden.

3 Ein Holtzwurm schadet dem Holtz, darin er ist, vnd sonst niemand. - Lehmann, 694, 63.

Dän.: Trae ormen skader ingen uden traeet han er i. (Prov. dan., 500.)

4 Was der Holzwurm durchfrisst, gibt schlechte Balken.

*5 Er ist wie ein Holzwurm in der Wand.

Von denen, die alle Augenblicke ihren Platz ändern, bald hierhin, bald dahin ziehen; sowie der Holzwurm, wenn er ein Stück Holz ausgefressen hat, in ein anderes zieht.


Homer.

Es ist ein anderes, wenn Homer schlummert und wenn Chörilus schnarcht. - Eiselein, 320.


Honig.

1 Aussen Honig, innen Galle.

Mhd.: AUzen hönik und innen gall. (Suchenwirth, XXIV, 238.)

2 Das ist schlechter Honig, den man erst mit Zucker süss machen muss.

3 Der bekommt keinen Honig zu lecken, der sich von der Bienen Stachel lässt schrecken. - Froschm., XVI.

4 Der beste Honig verdirbt im unreinen Glas.

5 Der Honig des Reichthums kommt aus dem Bienenstock des Fleisses.

6 Der Honig geht schwer ein, wenn man ihn essen muss.

Die Russen: Sauer ist der Honig dem, der ihn essen muss. (Altmann VI, 465.)

7 Der Honig im Bienenkorbe des Glücks wird leicht sauer. (Arab.)

8 Der Honig im sprachhause sucht, des lohn seind besissene hende. (Um das Jahr 1524.) - Schade, II, 257, 11.

9 Der Honig ist für kein Eselsmaul.

10 Der Honig ist nicht weit vom Stachel. - Eiselein, 320; Simrock, 4927; Braun, I, 1467.

Mhd.: In sime süezen honege leit ein giftig nagel. (Walther.) - Des honges süeze waere guot, wan daz sein angel we tuot. (Freidank.) - Nau seht, daz honc, swie süeze ez sei, da ist doch leihte ein angel bei. ( Zingerle, 71.)

[Spaltenumbruch] *10 Hölzle spitzen.

Auch Hufen spitzen. In kleinen Sachen vergebens arbeiten.

*11 Mit einem spitzeten Hölzl rühret er s'nöt an. (Rott-Thal.)

Um Verachtung gegen eine Person auszudrücken.


Holzleute.

* Wilde Holzleute.

Indem Fischart (Geschichtsklitterung) das Fastnachtsleben schildert, sagt er: „Da gibts wild Holtzleut, tragen ein Dreck auff eim Kissen herumb, ein Pfaff drinn“ u. s. w. (Kloster, VIII, 8.)


Holzmacher.

Jeder Holzmacher hat seine Keile.


Holzpantoffel.

Die Holzpantoffeln mit Sammt besohlen.


Holzsägen.

Holzsägen vnd Wassertragen wird mich noch auss der Statt jagen.Petri, III, 7.


Holzschere.

* Etwas mit der Holzscher beschneiden.Fischer, Psalter, 87a.


Holzschlägel.

*1 Den könnt' man mit einem Holzschlägel nicht erschlagen.

So sagt man im Rott-Thal bei Passau von einem gesunden und kräftigen Menschen.

*2 Der Holzschlegel chalberet em uff' em Esterig obe. (Solothurn.) – Schild, 73, 191; hochdeutsch bei Binder II, 1589.

Es geht ihm alles nach Wunsch.

Lat.: Jovis taxilli semper feliciter cadunt. (Binder II, 1589.)

*3 Es gibt nicht jeder Holzschlägel einen Beamten.Sutor, 540.

Lat.: Non ex omni ligno fit Mercurius. (Sutor, 540.)

*4 Man muss ihm mit dem Holzschlägel winken. (S. Scheunthor.) – Für Franken: Frommann, VI, 323, 335.

Einem eine Sache, die er nach umständlichen Erklärungen nicht gefasst hat, noch handgreiflicher machen, ihm plumpe, fassliche, leicht verständliche Zeichen geben, auch wol ihn durch Schläge zu gehöriger Aufmerksamkeit ermuntern.

*5 Man muss ihm's mit dem Holzschlägel düte. (Luzern.)


Holzschuh.

1 In Holzschuhen ist nicht gut tanzen, aber sie halten die Füsse warm.

Holl.: Klompen geven warme voeten. (Harrebomée, I, 417a.)

*2 De hat ôk Holschen an, horst du'ne wol gahn? (Wolfenbüttel.)

Wenn jemand ungeschickt zu sticheln versucht.

*3 He geit up Holschen.

Er verräth seine Gedanken und Pläne von fern.

*4 Loat di nitt in dine Holsken pissen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 85, 92.

Leide nicht, dass man sich in deine häuslichen Angelegenheiten mische.

*5 Mit Holzschuhen aufs Eis gehen.

Holl.: Wat doet de man met de klompen op het ijs, (Harrebomée, I, 417a.)

*6 Mit Holzschuhen auftreten. (Oberösterreich.)

Derb, ungeschlacht, roh.

*7 Wann se opp'n Holsken stéiht, kann se de Kluxe in'n Mäs kîken. (Sauerland.)


Holzschuher.

* Es sind Holzschuher.

Arme oder ungebildete Leute, früher wol mehr von den Mitgliedern eines frommen Ordens; denn Luther (Tischreden, 266a) sagt: „Die Mönche und Holtzschuher wurden von den Fürsten in Ehren gehalten.“


Holzschuhmachen.

Das Holzschuhmachen versteht der hundertste nicht.Fabricius, Jugendzeitung, 1861.

Im Sauerland: De Téinte (Zehnte) verstéit sick nit op't Holskemachen.


Holzstock.

* Einen Holzstock für den David ausgeben.Parömiakon, 1213.

Von Täuschungen oder Betrügereien.


Holzstoss.

* Er riecht nach dem Holzstoss. (Holl.)

Nach dem Scheiterhaufen, d. h. er ist der Ketzerei verdächtig.


Holzstrasse.

* Er geht die grosse Holzstrasse.

„Philippus (Joh. 14) wollte auch die Holzstrasse gehen und den Vater ohne Christum suchen.“ (Luther's Werke, II, 164b.)


[Spaltenumbruch]
Holzweg.

1 Wer sucht einen Holzweg, wenn die Strasse gut ist?

*2 Auf dem Holzwege sein.Körte, 2945a; Wurzbach II, 188; Braun, I, 1460.

Auf einem Irr- oder Abwege.

*3 Den Holzweg ausfahren.

„Zu beiden Seiten den Holtzweg aussfahren.“ (Sarcerius, Hirtenbuch, 118.)

*4 Den Holzweg gehen.Eiselein, 320; Körte, 2945.

Weil die Holzwege in Wäldern und Gebirgen schmale und schlechte Wege sind und vom Hauptweg in der Regel ins pfadlose Dickicht abführen. Die Redensart wird daher gebraucht, um zu sagen, dass sich jemand in übler Lage befinde, hauptsächlich aber, wenn jemand in seinem Urtheil bedeutend irrt oder eine ganz ungegründete Vermuthung hegt, etwas verkehrt anfängt, oder die Rede eines andern falsch versteht. (Vgl. Frommann, III, 355.) Bei Tristan ist Holzweg ein Weg durch den Wald und ein verbotener Weg. „Die Welt will immerdar den Holzweg gehn, gar nichts thun oder nichts gläuben.“ (Luther's Werke, IV, 56.)

Lat.: A lineis excidis. (Tertull.) (Binder II, 10.) – A signo l. scopo aberras. (Lucrez.) – Avius a vera longe ratione vagaris. (Lucrez.) – Quis aberret a janua? (Philippi, I, 136.) – Toto coelo erras. (Macrobius.) (Hanzely, 1.) – Tota erras via. (Terenz.) (Hauer, Kij2; Hanzely, 1; Philippi, II, 221.) – Tota regione erras. (Lucrez.) – Viam in forum ignoras. (Lucrez.)

*5 Es gehet vom Holtzweg in das Lerchenfeld.Luther's Tischr., 234b.

Von einem schechten Wege auf den andern.

*6 Offen Holswâk sein.Lohrengel, II, 412.

*7 Te büst af dem Hûlzwîg. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 325, 262.


Holzwurm.

1 Der Holtzwurm ist kein guter Würzkrämer.Petri, II, 93.

2 Die Holzwürmer haben auch Ohren.

Auch wo man niemand sieht, kann man belauscht werden.

3 Ein Holtzwurm schadet dem Holtz, darin er ist, vnd sonst niemand.Lehmann, 694, 63.

Dän.: Træ ormen skader ingen uden traeet han er i. (Prov. dan., 500.)

4 Was der Holzwurm durchfrisst, gibt schlechte Balken.

*5 Er ist wie ein Holzwurm in der Wand.

Von denen, die alle Augenblicke ihren Platz ändern, bald hierhin, bald dahin ziehen; sowie der Holzwurm, wenn er ein Stück Holz ausgefressen hat, in ein anderes zieht.


Homer.

Es ist ein anderes, wenn Homer schlummert und wenn Chörilus schnarcht.Eiselein, 320.


Honig.

1 Aussen Honig, innen Galle.

Mhd.: Ûzen hönik und innen gall. (Suchenwirth, XXIV, 238.)

2 Das ist schlechter Honig, den man erst mit Zucker süss machen muss.

3 Der bekommt keinen Honig zu lecken, der sich von der Bienen Stachel lässt schrecken.Froschm., XVI.

4 Der beste Honig verdirbt im unreinen Glas.

5 Der Honig des Reichthums kommt aus dem Bienenstock des Fleisses.

6 Der Honig geht schwer ein, wenn man ihn essen muss.

Die Russen: Sauer ist der Honig dem, der ihn essen muss. (Altmann VI, 465.)

7 Der Honig im Bienenkorbe des Glücks wird leicht sauer. (Arab.)

8 Der Honig im sprachhause sucht, des lohn seind besissene hende. (Um das Jahr 1524.) – Schade, II, 257, 11.

9 Der Honig ist für kein Eselsmaul.

10 Der Honig ist nicht weit vom Stachel.Eiselein, 320; Simrock, 4927; Braun, I, 1467.

Mhd.: In sime süezen honege lît ein giftig nagel. (Walther.) – Des honges süeze waere guot, wan daz sîn angel we tuot. (Freidank.) – Nû seht, daz honc, swie süeze ez sî, da ist doch lîhte ein angel bî. ( Zingerle, 71.)

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[[383]/0389] *10 Hölzle spitzen. Auch Hufen spitzen. In kleinen Sachen vergebens arbeiten. *11 Mit einem spitzeten Hölzl rühret er s'nöt an. (Rott-Thal.) Um Verachtung gegen eine Person auszudrücken. Holzleute. * Wilde Holzleute. Indem Fischart (Geschichtsklitterung) das Fastnachtsleben schildert, sagt er: „Da gibts wild Holtzleut, tragen ein Dreck auff eim Kissen herumb, ein Pfaff drinn“ u. s. w. (Kloster, VIII, 8.) Holzmacher. Jeder Holzmacher hat seine Keile. Holzpantoffel. Die Holzpantoffeln mit Sammt besohlen. Holzsägen. Holzsägen vnd Wassertragen wird mich noch auss der Statt jagen. – Petri, III, 7. Holzschere. * Etwas mit der Holzscher beschneiden. – Fischer, Psalter, 87a. Holzschlägel. *1 Den könnt' man mit einem Holzschlägel nicht erschlagen. So sagt man im Rott-Thal bei Passau von einem gesunden und kräftigen Menschen. *2 Der Holzschlegel chalberet em uff' em Esterig obe. (Solothurn.) – Schild, 73, 191; hochdeutsch bei Binder II, 1589. Es geht ihm alles nach Wunsch. Lat.: Jovis taxilli semper feliciter cadunt. (Binder II, 1589.) *3 Es gibt nicht jeder Holzschlägel einen Beamten. – Sutor, 540. Lat.: Non ex omni ligno fit Mercurius. (Sutor, 540.) *4 Man muss ihm mit dem Holzschlägel winken. (S. Scheunthor.) – Für Franken: Frommann, VI, 323, 335. Einem eine Sache, die er nach umständlichen Erklärungen nicht gefasst hat, noch handgreiflicher machen, ihm plumpe, fassliche, leicht verständliche Zeichen geben, auch wol ihn durch Schläge zu gehöriger Aufmerksamkeit ermuntern. *5 Man muss ihm's mit dem Holzschlägel düte. (Luzern.) Holzschuh. 1 In Holzschuhen ist nicht gut tanzen, aber sie halten die Füsse warm. Holl.: Klompen geven warme voeten. (Harrebomée, I, 417a.) *2 De hat ôk Holschen an, horst du'ne wol gahn? (Wolfenbüttel.) Wenn jemand ungeschickt zu sticheln versucht. *3 He geit up Holschen. Er verräth seine Gedanken und Pläne von fern. *4 Loat di nitt in dine Holsken pissen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 85, 92. Leide nicht, dass man sich in deine häuslichen Angelegenheiten mische. *5 Mit Holzschuhen aufs Eis gehen. Holl.: Wat doet de man met de klompen op het ijs, (Harrebomée, I, 417a.) *6 Mit Holzschuhen auftreten. (Oberösterreich.) Derb, ungeschlacht, roh. *7 Wann se opp'n Holsken stéiht, kann se de Kluxe in'n Mäs kîken. (Sauerland.) Holzschuher. * Es sind Holzschuher. Arme oder ungebildete Leute, früher wol mehr von den Mitgliedern eines frommen Ordens; denn Luther (Tischreden, 266a) sagt: „Die Mönche und Holtzschuher wurden von den Fürsten in Ehren gehalten.“ Holzschuhmachen. Das Holzschuhmachen versteht der hundertste nicht. – Fabricius, Jugendzeitung, 1861. Im Sauerland: De Téinte (Zehnte) verstéit sick nit op't Holskemachen. Holzstock. * Einen Holzstock für den David ausgeben. – Parömiakon, 1213. Von Täuschungen oder Betrügereien. Holzstoss. * Er riecht nach dem Holzstoss. (Holl.) Nach dem Scheiterhaufen, d. h. er ist der Ketzerei verdächtig. Holzstrasse. * Er geht die grosse Holzstrasse. „Philippus (Joh. 14) wollte auch die Holzstrasse gehen und den Vater ohne Christum suchen.“ (Luther's Werke, II, 164b.) Holzweg. 1 Wer sucht einen Holzweg, wenn die Strasse gut ist? *2 Auf dem Holzwege sein. – Körte, 2945a; Wurzbach II, 188; Braun, I, 1460. Auf einem Irr- oder Abwege. *3 Den Holzweg ausfahren. „Zu beiden Seiten den Holtzweg aussfahren.“ (Sarcerius, Hirtenbuch, 118.) *4 Den Holzweg gehen. – Eiselein, 320; Körte, 2945. Weil die Holzwege in Wäldern und Gebirgen schmale und schlechte Wege sind und vom Hauptweg in der Regel ins pfadlose Dickicht abführen. Die Redensart wird daher gebraucht, um zu sagen, dass sich jemand in übler Lage befinde, hauptsächlich aber, wenn jemand in seinem Urtheil bedeutend irrt oder eine ganz ungegründete Vermuthung hegt, etwas verkehrt anfängt, oder die Rede eines andern falsch versteht. (Vgl. Frommann, III, 355.) Bei Tristan ist Holzweg ein Weg durch den Wald und ein verbotener Weg. „Die Welt will immerdar den Holzweg gehn, gar nichts thun oder nichts gläuben.“ (Luther's Werke, IV, 56.) Lat.: A lineis excidis. (Tertull.) (Binder II, 10.) – A signo l. scopo aberras. (Lucrez.) – Avius a vera longe ratione vagaris. (Lucrez.) – Quis aberret a janua? (Philippi, I, 136.) – Toto coelo erras. (Macrobius.) (Hanzely, 1.) – Tota erras via. (Terenz.) (Hauer, Kij2; Hanzely, 1; Philippi, II, 221.) – Tota regione erras. (Lucrez.) – Viam in forum ignoras. (Lucrez.) *5 Es gehet vom Holtzweg in das Lerchenfeld. – Luther's Tischr., 234b. Von einem schechten Wege auf den andern. *6 Offen Holswâk sein. – Lohrengel, II, 412. *7 Te büst af dem Hûlzwîg. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 325, 262. Holzwurm. 1 Der Holtzwurm ist kein guter Würzkrämer. – Petri, II, 93. 2 Die Holzwürmer haben auch Ohren. Auch wo man niemand sieht, kann man belauscht werden. 3 Ein Holtzwurm schadet dem Holtz, darin er ist, vnd sonst niemand. – Lehmann, 694, 63. Dän.: Træ ormen skader ingen uden traeet han er i. (Prov. dan., 500.) 4 Was der Holzwurm durchfrisst, gibt schlechte Balken. *5 Er ist wie ein Holzwurm in der Wand. Von denen, die alle Augenblicke ihren Platz ändern, bald hierhin, bald dahin ziehen; sowie der Holzwurm, wenn er ein Stück Holz ausgefressen hat, in ein anderes zieht. Homer. Es ist ein anderes, wenn Homer schlummert und wenn Chörilus schnarcht. – Eiselein, 320. Honig. 1 Aussen Honig, innen Galle. Mhd.: Ûzen hönik und innen gall. (Suchenwirth, XXIV, 238.) 2 Das ist schlechter Honig, den man erst mit Zucker süss machen muss. 3 Der bekommt keinen Honig zu lecken, der sich von der Bienen Stachel lässt schrecken. – Froschm., XVI. 4 Der beste Honig verdirbt im unreinen Glas. 5 Der Honig des Reichthums kommt aus dem Bienenstock des Fleisses. 6 Der Honig geht schwer ein, wenn man ihn essen muss. Die Russen: Sauer ist der Honig dem, der ihn essen muss. (Altmann VI, 465.) 7 Der Honig im Bienenkorbe des Glücks wird leicht sauer. (Arab.) 8 Der Honig im sprachhause sucht, des lohn seind besissene hende. (Um das Jahr 1524.) – Schade, II, 257, 11. 9 Der Honig ist für kein Eselsmaul. 10 Der Honig ist nicht weit vom Stachel. – Eiselein, 320; Simrock, 4927; Braun, I, 1467. Mhd.: In sime süezen honege lît ein giftig nagel. (Walther.) – Des honges süeze waere guot, wan daz sîn angel we tuot. (Freidank.) – Nû seht, daz honc, swie süeze ez sî, da ist doch lîhte ein angel bî. ( Zingerle, 71.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [383]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/389>, abgerufen am 29.03.2024.