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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 2 Hurenthränen brechen kein Herz.

Holl.: Het zijn hoerentranen. (Harrebomee, I, 312.)

3 Hurenthränen - Säckelzieher. - Simrock, 5114; Körte, 3092.


Hurentrost.

* Es ist ein Hurentrost.

Ich bin es nicht allein.

Dän.: Hore-tröst: Jeg er ikke den forste, je bliver ei heller den sidste. (Prov. dan., 300.)


Hurentugend.

Hurentugend und Rechenpfennig haben wenig Werth.

Die Russen: Wenn Keusche und Huren beisammen sind, gehen die Worte der Keuschheit von der letztern Lippen. (Altmann VI, 164.)


Hurenübel.

Dem ist das Hurenübel wohl vergangen. - Luther's Tischr., 503b.


Hurenwagen.

* Den Hurenwagen treiben. - Schottel, 1116a.


Hurenweib.

Hurenweib nimmt das Beste für ihren Leib.

Dän.: Hor-kone aeder blommen og giver hausbonden det hivede of aeget. (Prov. dan., 300.)


Hurenwirth.

Gegen en Horwerd kann man ni arbei'n. (Rendsburg.)


Hurer.

1 Der Hurer Spruch ist: der wald ist besser als ein baum. - Lehmann, 399, 21.

2 Der Hurer stirbt vom Mittelpunkt aus, der Keusche von der Krone herab. - Eiselein, 337.

3 Die Hurer legen den Leib zur bulschafft, die Seel zum Teuffel. - Lehmann, 399, 19.

4 Hurer suchen des Nachts jhre Hurengassen. - Petri, II, 386.

5 Hurer vnd Narren haben mehr glücks vnd rechts, denn andere Leuth. - Henisch, 1663, 25; Petri, II, 386.


Hurerei.

1 Hurerei ist bald gelernt.

Die Russen: Hurerei erlernt sich von selbst, sie braucht nicht in Schulen gelehrt zu werden. - Der Huren Handwerk ist leicht geübt, schwerer ist das Amt der Keuschen. (Altmann VI, 422 u. 468.)

2 Hurerei und Kuppelei enden meist in Bettelei. - Lohrengel, 381.

3 Hurerei und Mord bleiben nicht verborgen.

Dän.: Hoor og mord kand ey dölges. (Prov. dan., 299.)

Span.: Puteria ni hurto nunca se encubren mucho. (Bohn I, 242.)

4 Hurerei vnd Liebe machen manchen zum Diebe. - Petri, II, 386; Henisch, 694, 63.

5 Hurerei, Wein vnd Most machen toll. - Petri, II, 386.

6 Was auss Hurerei gepflantzet wird, wurtzelt nicht tieff. - Petri, II, 586.

Böhm.: Smilstvo jako louze: neodtece, ale vyschne. (Celakovsky, 122.)

7 Wer in der Hurerey begrünet, der begrawet auch drinnen. - Petri, II, 723.


Hurlemutz.

* Er war noch im Hurlemutz. - Eiselein, 337.

Im Hauskleide, Nachthabit, im Neglige, noch nicht ganz angekleidet. (Stalder, II, 64.)


Hurrah.

*1 Hurrah, die Enten. (Stettin.)

Um zu sagen: Jetzt haben wir gewonnen. Das kommt erwünscht. Darauf habe ich eben gewartet.

*2 Hurra, lostig öss de Els'. (Samland.) - Frischbier, 1771.


Hurre.

Hurre, hurre, hopp, ging's fort im Galop.


Hurtig.

1 Hurtig, meine alte Henne, sonst lehrt dich der Fuchs tanzen.

Aufforderung zu schnellem Handeln, auch wol zur Wohlthätigkeit gegen Arme.

2 Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss. - Eiselein, 342; Simrock, 5238.

Engl.: Quick at meat, quick at work. (Eiselein, 342.)

*3 Du bist so hortig 's bie1 Backof. (Henneberg.)

1) Bi-e = wie.

*4 Er ist hurtig als ein Aff. - Gessner, Thierbuch, 5.

[Spaltenumbruch] *5 Hurtig wie ein bleien Vögelein. - Moscherosch.

Frz.: Habile comme l'oiseau de S. Luc. (Moscherosch, 356.)


Husar.

1 Ein Husar, der ehrlich stirbt, ist so gut wie ein Pfarrer. - Gutzkow, Ritter vom Geist, II, 158.

2 Husaren beten um Krieg und der Doctor ums Fieber. - Simrock, 4144; Körte, 3093; Braun, I, 1598.

So sorgen sie fürs Wohl des Volks, das sie bezahlt.

*3 Sie ist ein rechter, wahrer Husar.

Ein Mannweib.

Holl.: Zij was goed bij het regiment huzaren. (Harrebomee, I, 348.)


Husarenliebe.

Husarenliebe dauert so lange wie ein Löffel von Brot. - Braun, I, 2299.


Husarensattel.

* He öss en afgedankter Husarre-Sadel. (Elbing.) - Frischbier2, 1772.


Husch.

1 Husch, wie das Birkhuhn in der Tanne. (Lit.)

2 Wammer säht husch, husch! dann meint mer de Höhnder all. (Köln.) - Weyden, III, 12; für Aachen: Firmenich, I, 494, 132.

Holl.: Als men kosch (kusch) zegt, meent men al de varkens. (Harrebomee, II, 358.) - Als men secht hus, so meint men die hoenre. (Fallersleben, 18; Harrebomee, I, 310.)

Lat.: Hus dum clamatur, gallus, gallina notatur. (Fallersleben, 18.)

3 Wenn man Husch ruft, meint man die Hühner alle. - Simrock, 5146; Körte, 2985.

Man kann in der Person eines einzelnen eine ganze Gesellschaft beleidigen.

4 Wenn man husk seggt, so ment man de Höhner alle. - Eichwald, 791.


Husche.

* Einem die Husche ziehen.

"Versieht a noch a mol wos, wil ich ihm desto besser die Kulbe laussen und su storck die Husche ziehn, doss em de Schworte knacken sol." (Keller, 160b.)


Hussit.

*1 Das ist einer wie die Hussiten. (Nürtingen.)

*2 Die Hussiten haben es zerstört.

In Schlesien, um die Urheber irgendeiner Verwüstung anzuzeigen, über die man nichts Genauer weiss. (Schles. Provinzialbl., 1868, S. 226.)

*3 Du bist ein Hussit.

In Böhmen von den Deutschen gebraucht, um jemand als freigeistig, ketzerisch zu bezeichnen, aber auch als allgemeines Smähhwort.


Hustag.

Im Hustag (Frühling) muss me nid nach Rege jammern. (Luzern.)


Hüsteln.

Hüsteln ist schlimmer als Husten.

Die Russen: Hüsteln meldet die Schwindsucht an. (Altmann VI, 414.)


Husten (Subst.).

1 Der Husten bringt nicht stets den Tod, er hilft oft auch aus Noth.

Dän.: Hoste hielper mangen praest og degn. (Prov. dan., 19 u. 301.)

2 Der Husten muss Grund tragen.

3 Ein trockener Husten ist des Todes Trompeter (Vorbote). - Eiselein, 338.

Simrock (5146) hat, wol nur als Druckfehler: ist des Trompeters Tod.

Böhm.: Kasel ze sucha spatna odtucha. (Celakovsky, 300.)

Engl.: A dry cough is the trumpeter of death. (Celakovsky, 300; Eiselein, 338.)

Holl.: Eene drooge kuch is de trompet van den dood. (Harrebomee, I, 455b.)

Kroat.: Kaselj suhi smert nazvestsa. (Celakovsky, 300.)

4 Es haben nicht alle den Husten, die sich räuspern.

5 Husten, Rauch und Liebe kann man nicht verbergen. - Sailer, 93; Lehmann, II, 262, 25.

Dän.: Han er ligesom hoste der er allevegne. (Prov. dan., 25.)

Lat.: Tussis amorque non celatur. (Seybold, 616.)

Ung.: Kevelyseget, reszegseget, szegenyseget nehez titkolni.

6 Husten und Kuchen ist keine phantasey. - Petri, II, 387.

7 Husten und Singen kann man nicht zugleich.

Die Russen: Ein Huster ist kein Sänger. (Altmann, VI, 464.)

[Spaltenumbruch] 2 Hurenthränen brechen kein Herz.

Holl.: Het zijn hoerentranen. (Harrebomée, I, 312.)

3 Hurenthränen – Säckelzieher.Simrock, 5114; Körte, 3092.


Hurentrost.

* Es ist ein Hurentrost.

Ich bin es nicht allein.

Dän.: Hore-trøst: Jeg er ikke den forste, je bliver ei heller den sidste. (Prov. dan., 300.)


Hurentugend.

Hurentugend und Rechenpfennig haben wenig Werth.

Die Russen: Wenn Keusche und Huren beisammen sind, gehen die Worte der Keuschheit von der letztern Lippen. (Altmann VI, 164.)


Hurenübel.

Dem ist das Hurenübel wohl vergangen.Luther's Tischr., 503b.


Hurenwagen.

* Den Hurenwagen treiben.Schottel, 1116a.


Hurenweib.

Hurenweib nimmt das Beste für ihren Leib.

Dän.: Hor-kone æder blommen og giver hausbonden det hivede of æget. (Prov. dan., 300.)


Hurenwirth.

Gegen ên Hôrwêrd kann man ni arbei'n. (Rendsburg.)


Hurer.

1 Der Hurer Spruch ist: der wald ist besser als ein baum.Lehmann, 399, 21.

2 Der Hurer stirbt vom Mittelpunkt aus, der Keusche von der Krone herab.Eiselein, 337.

3 Die Hurer legen den Leib zur bulschafft, die Seel zum Teuffel.Lehmann, 399, 19.

4 Hurer suchen des Nachts jhre Hurengassen.Petri, II, 386.

5 Hurer vnd Narren haben mehr glücks vnd rechts, denn andere Leuth.Henisch, 1663, 25; Petri, II, 386.


Hurerei.

1 Hurerei ist bald gelernt.

Die Russen: Hurerei erlernt sich von selbst, sie braucht nicht in Schulen gelehrt zu werden. – Der Huren Handwerk ist leicht geübt, schwerer ist das Amt der Keuschen. (Altmann VI, 422 u. 468.)

2 Hurerei und Kuppelei enden meist in Bettelei.Lohrengel, 381.

3 Hurerei und Mord bleiben nicht verborgen.

Dän.: Hoor og mord kand ey dølges. (Prov. dan., 299.)

Span.: Puteria ni hurto nunca se encubren mucho. (Bohn I, 242.)

4 Hurerei vnd Liebe machen manchen zum Diebe.Petri, II, 386; Henisch, 694, 63.

5 Hurerei, Wein vnd Most machen toll.Petri, II, 386.

6 Was auss Hurerei gepflantzet wird, wurtzelt nicht tieff.Petri, II, 586.

Böhm.: Smilstvo jako louže: neodteče, ale vyschne. (Čelakovsky, 122.)

7 Wer in der Hurerey begrünet, der begrawet auch drinnen.Petri, II, 723.


Hurlemutz.

* Er war noch im Hurlemutz.Eiselein, 337.

Im Hauskleide, Nachthabit, im Négligé, noch nicht ganz angekleidet. (Stalder, II, 64.)


Hurrah.

*1 Hurrah, die Enten. (Stettin.)

Um zu sagen: Jetzt haben wir gewonnen. Das kommt erwünscht. Darauf habe ich eben gewartet.

*2 Hurra, lostig öss de Els'. (Samland.) – Frischbier, 1771.


Hurre.

Hurre, hurre, hopp, ging's fort im Galop.


Hurtig.

1 Hurtig, meine alte Henne, sonst lehrt dich der Fuchs tanzen.

Aufforderung zu schnellem Handeln, auch wol zur Wohlthätigkeit gegen Arme.

2 Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss.Eiselein, 342; Simrock, 5238.

Engl.: Quick at meat, quick at work. (Eiselein, 342.)

*3 Du bist so hortig 's bië1 Backôf. (Henneberg.)

1) Bi-ë = wie.

*4 Er ist hurtig als ein Aff.Gessner, Thierbuch, 5.

[Spaltenumbruch] *5 Hurtig wie ein bleien Vögelein.Moscherosch.

Frz.: Habile comme l'oiseau de S. Luc. (Moscherosch, 356.)


Husar.

1 Ein Husar, der ehrlich stirbt, ist so gut wie ein Pfarrer.Gutzkow, Ritter vom Geist, II, 158.

2 Husaren beten um Krieg und der Doctor ums Fieber.Simrock, 4144; Körte, 3093; Braun, I, 1598.

So sorgen sie fürs Wohl des Volks, das sie bezahlt.

*3 Sie ist ein rechter, wahrer Husar.

Ein Mannweib.

Holl.: Zij was goed bij het regiment huzaren. (Harrebomée, I, 348.)


Husarenliebe.

Husarenliebe dauert so lange wie ein Löffel von Brot.Braun, I, 2299.


Husarensattel.

* He öss ên afgedankter Husarre-Sadel. (Elbing.) – Frischbier2, 1772.


Husch.

1 Husch, wie das Birkhuhn in der Tanne. (Lit.)

2 Wammer säht husch, husch! dann meint mer de Höhnder all. (Köln.) – Weyden, III, 12; für Aachen: Firmenich, I, 494, 132.

Holl.: Als men kosch (kusch) zegt, meent men al de varkens. (Harrebomée, II, 358.) – Als men secht hus, so meint men die hoenre. (Fallersleben, 18; Harrebomée, I, 310.)

Lat.: Hus dum clamatur, gallus, gallina notatur. (Fallersleben, 18.)

3 Wenn man Husch ruft, meint man die Hühner alle.Simrock, 5146; Körte, 2985.

Man kann in der Person eines einzelnen eine ganze Gesellschaft beleidigen.

4 Wenn man husk seggt, so mênt man de Höhner alle.Eichwald, 791.


Husche.

* Einem die Husche ziehen.

„Versieht a nôch a mol wos, wil ich ihm desto besser die Kulbe laussen und su storck die Husche ziehn, doss em de Schworte knacken sol.“ (Keller, 160b.)


Hussit.

*1 Das ist einer wie die Hussiten. (Nürtingen.)

*2 Die Hussiten haben es zerstört.

In Schlesien, um die Urheber irgendeiner Verwüstung anzuzeigen, über die man nichts Genauer weiss. (Schles. Provinzialbl., 1868, S. 226.)

*3 Du bist ein Hussit.

In Böhmen von den Deutschen gebraucht, um jemand als freigeistig, ketzerisch zu bezeichnen, aber auch als allgemeines Smähhwort.


Hustag.

Im Hustag (Frühling) muss me nid nach Rege jammern. (Luzern.)


Hüsteln.

Hüsteln ist schlimmer als Husten.

Die Russen: Hüsteln meldet die Schwindsucht an. (Altmann VI, 414.)


Husten (Subst.).

1 Der Husten bringt nicht stets den Tod, er hilft oft auch aus Noth.

Dän.: Hoste hielper mangen præst og degn. (Prov. dan., 19 u. 301.)

2 Der Husten muss Grund tragen.

3 Ein trockener Husten ist des Todes Trompeter (Vorbote).Eiselein, 338.

Simrock (5146) hat, wol nur als Druckfehler: ist des Trompeters Tod.

Böhm.: Kašel ze sucha špatná odtucha. (Čelakovsky, 300.)

Engl.: A dry cough is the trumpeter of death. (Čelakovsky, 300; Eiselein, 338.)

Holl.: Eene drooge kuch is de trompet van den dood. (Harrebomée, I, 455b.)

Kroat.: Kašelj suhi smert nazvéstša. (Čelakovsky, 300.)

4 Es haben nicht alle den Husten, die sich räuspern.

5 Husten, Rauch und Liebe kann man nicht verbergen.Sailer, 93; Lehmann, II, 262, 25.

Dän.: Han er ligesom hoste der er allevegne. (Prov. dan., 25.)

Lat.: Tussis amorque non celatur. (Seybold, 616.)

Ung.: Kevélységet, részegséget, szegénységet nehez titkolni.

6 Husten und Kuchen ist keine phantasey.Petri, II, 387.

7 Husten und Singen kann man nicht zugleich.

Die Russen: Ein Huster ist kein Sänger. (Altmann, VI, 464.)

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[[470]/0476] 2 Hurenthränen brechen kein Herz. Holl.: Het zijn hoerentranen. (Harrebomée, I, 312.) 3 Hurenthränen – Säckelzieher. – Simrock, 5114; Körte, 3092. Hurentrost. * Es ist ein Hurentrost. Ich bin es nicht allein. Dän.: Hore-trøst: Jeg er ikke den forste, je bliver ei heller den sidste. (Prov. dan., 300.) Hurentugend. Hurentugend und Rechenpfennig haben wenig Werth. Die Russen: Wenn Keusche und Huren beisammen sind, gehen die Worte der Keuschheit von der letztern Lippen. (Altmann VI, 164.) Hurenübel. Dem ist das Hurenübel wohl vergangen. – Luther's Tischr., 503b. Hurenwagen. * Den Hurenwagen treiben. – Schottel, 1116a. Hurenweib. Hurenweib nimmt das Beste für ihren Leib. Dän.: Hor-kone æder blommen og giver hausbonden det hivede of æget. (Prov. dan., 300.) Hurenwirth. Gegen ên Hôrwêrd kann man ni arbei'n. (Rendsburg.) Hurer. 1 Der Hurer Spruch ist: der wald ist besser als ein baum. – Lehmann, 399, 21. 2 Der Hurer stirbt vom Mittelpunkt aus, der Keusche von der Krone herab. – Eiselein, 337. 3 Die Hurer legen den Leib zur bulschafft, die Seel zum Teuffel. – Lehmann, 399, 19. 4 Hurer suchen des Nachts jhre Hurengassen. – Petri, II, 386. 5 Hurer vnd Narren haben mehr glücks vnd rechts, denn andere Leuth. – Henisch, 1663, 25; Petri, II, 386. Hurerei. 1 Hurerei ist bald gelernt. Die Russen: Hurerei erlernt sich von selbst, sie braucht nicht in Schulen gelehrt zu werden. – Der Huren Handwerk ist leicht geübt, schwerer ist das Amt der Keuschen. (Altmann VI, 422 u. 468.) 2 Hurerei und Kuppelei enden meist in Bettelei. – Lohrengel, 381. 3 Hurerei und Mord bleiben nicht verborgen. Dän.: Hoor og mord kand ey dølges. (Prov. dan., 299.) Span.: Puteria ni hurto nunca se encubren mucho. (Bohn I, 242.) 4 Hurerei vnd Liebe machen manchen zum Diebe. – Petri, II, 386; Henisch, 694, 63. 5 Hurerei, Wein vnd Most machen toll. – Petri, II, 386. 6 Was auss Hurerei gepflantzet wird, wurtzelt nicht tieff. – Petri, II, 586. Böhm.: Smilstvo jako louže: neodteče, ale vyschne. (Čelakovsky, 122.) 7 Wer in der Hurerey begrünet, der begrawet auch drinnen. – Petri, II, 723. Hurlemutz. * Er war noch im Hurlemutz. – Eiselein, 337. Im Hauskleide, Nachthabit, im Négligé, noch nicht ganz angekleidet. (Stalder, II, 64.) Hurrah. *1 Hurrah, die Enten. (Stettin.) Um zu sagen: Jetzt haben wir gewonnen. Das kommt erwünscht. Darauf habe ich eben gewartet. *2 Hurra, lostig öss de Els'. (Samland.) – Frischbier, 1771. Hurre. Hurre, hurre, hopp, ging's fort im Galop. Hurtig. 1 Hurtig, meine alte Henne, sonst lehrt dich der Fuchs tanzen. Aufforderung zu schnellem Handeln, auch wol zur Wohlthätigkeit gegen Arme. 2 Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss. – Eiselein, 342; Simrock, 5238. Engl.: Quick at meat, quick at work. (Eiselein, 342.) *3 Du bist so hortig 's bië1 Backôf. (Henneberg.) 1) Bi-ë = wie. *4 Er ist hurtig als ein Aff. – Gessner, Thierbuch, 5. *5 Hurtig wie ein bleien Vögelein. – Moscherosch. Frz.: Habile comme l'oiseau de S. Luc. (Moscherosch, 356.) Husar. 1 Ein Husar, der ehrlich stirbt, ist so gut wie ein Pfarrer. – Gutzkow, Ritter vom Geist, II, 158. 2 Husaren beten um Krieg und der Doctor ums Fieber. – Simrock, 4144; Körte, 3093; Braun, I, 1598. So sorgen sie fürs Wohl des Volks, das sie bezahlt. *3 Sie ist ein rechter, wahrer Husar. Ein Mannweib. Holl.: Zij was goed bij het regiment huzaren. (Harrebomée, I, 348.) Husarenliebe. Husarenliebe dauert so lange wie ein Löffel von Brot. – Braun, I, 2299. Husarensattel. * He öss ên afgedankter Husarre-Sadel. (Elbing.) – Frischbier2, 1772. Husch. 1 Husch, wie das Birkhuhn in der Tanne. (Lit.) 2 Wammer säht husch, husch! dann meint mer de Höhnder all. (Köln.) – Weyden, III, 12; für Aachen: Firmenich, I, 494, 132. Holl.: Als men kosch (kusch) zegt, meent men al de varkens. (Harrebomée, II, 358.) – Als men secht hus, so meint men die hoenre. (Fallersleben, 18; Harrebomée, I, 310.) Lat.: Hus dum clamatur, gallus, gallina notatur. (Fallersleben, 18.) 3 Wenn man Husch ruft, meint man die Hühner alle. – Simrock, 5146; Körte, 2985. Man kann in der Person eines einzelnen eine ganze Gesellschaft beleidigen. 4 Wenn man husk seggt, so mênt man de Höhner alle. – Eichwald, 791. Husche. * Einem die Husche ziehen. „Versieht a nôch a mol wos, wil ich ihm desto besser die Kulbe laussen und su storck die Husche ziehn, doss em de Schworte knacken sol.“ (Keller, 160b.) Hussit. *1 Das ist einer wie die Hussiten. (Nürtingen.) *2 Die Hussiten haben es zerstört. In Schlesien, um die Urheber irgendeiner Verwüstung anzuzeigen, über die man nichts Genauer weiss. (Schles. Provinzialbl., 1868, S. 226.) *3 Du bist ein Hussit. In Böhmen von den Deutschen gebraucht, um jemand als freigeistig, ketzerisch zu bezeichnen, aber auch als allgemeines Smähhwort. Hustag. Im Hustag (Frühling) muss me nid nach Rege jammern. (Luzern.) Hüsteln. Hüsteln ist schlimmer als Husten. Die Russen: Hüsteln meldet die Schwindsucht an. (Altmann VI, 414.) Husten (Subst.). 1 Der Husten bringt nicht stets den Tod, er hilft oft auch aus Noth. Dän.: Hoste hielper mangen præst og degn. (Prov. dan., 19 u. 301.) 2 Der Husten muss Grund tragen. 3 Ein trockener Husten ist des Todes Trompeter (Vorbote). – Eiselein, 338. Simrock (5146) hat, wol nur als Druckfehler: ist des Trompeters Tod. Böhm.: Kašel ze sucha špatná odtucha. (Čelakovsky, 300.) Engl.: A dry cough is the trumpeter of death. (Čelakovsky, 300; Eiselein, 338.) Holl.: Eene drooge kuch is de trompet van den dood. (Harrebomée, I, 455b.) Kroat.: Kašelj suhi smert nazvéstša. (Čelakovsky, 300.) 4 Es haben nicht alle den Husten, die sich räuspern. 5 Husten, Rauch und Liebe kann man nicht verbergen. – Sailer, 93; Lehmann, II, 262, 25. Dän.: Han er ligesom hoste der er allevegne. (Prov. dan., 25.) Lat.: Tussis amorque non celatur. (Seybold, 616.) Ung.: Kevélységet, részegséget, szegénységet nehez titkolni. 6 Husten und Kuchen ist keine phantasey. – Petri, II, 387. 7 Husten und Singen kann man nicht zugleich. Die Russen: Ein Huster ist kein Sänger. (Altmann, VI, 464.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [470]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/476>, abgerufen am 19.04.2024.