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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] It.: Nessuno nasce maestro. (Bohn II, 83.)

Schwed.: Alla barn i börian. - Ingen födes mästare. (Grubb, 386.)

49 Es ist kein Meister so gut, er findet einen über sich. - Simrock, 6949.

Lat.: Bono melius inveniri potest. (Seybold, 57; Binder I, 136; II, 356.)

50 Es ist kein Meister so gut, er ist vorher Lehrbube.

51 Es ist kein Meister so vollkommen, es gibt für ihn noch zu lernen.

Böhm.: I nejvetsim mistrum umeni chybuje. (Celakovsky, 217.)

52 Es ist keiner ein Meister allein. - Simrock, 6949a.

53 Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. - Bücking, 329; Simrock, 6931; Reinsberg III, 104; Lohrengel, I, 435; altmärkisch bei Schwerin, 97.

It.: Nissuno e mai caduto maestro dal cielo. (Gaal, 1146.)

Lat.: Nemo nascitur artifex. (Binder I, 1094; II, 2048; Buchler, 31; Schonheim, N, 12; Philippi, II, 15.) - Non quisquam sophiam, sapientia quae perhibetur, in somnis vidit, prius quam discere coepit. (Binder II, 2219.) - Quis puer auditus, uel uisus, in arte peritus? (Loci comm., 15.)

54 Es muss ein guter Meister sein, der ein alt verrostet Beil wol ausswetzen will. - Petri, II, 288.

55 Es sind schlechte Meister, die nichts mehr können, denn ander Leut Werck verdammen vnd nichts besser machen. - Petri, II, 294.

56 Es wollen viele Meister, aber wenig Lehrlinge sein.

Dän.: Der vil alt fleere vaere mestere end laere-draenge. (Prov. dan., 414.)

57 Es württ keyner meyster geborn. - Franck, I, 84b; Egenolff, 344b; Petri, II, 306; Gruter, I, 39; Lehmann, 363, 24; Schottel, 1127b; Eiselein, 458; Siebenkees, 104; Gaal, 1146; Sailer, 186; Körte, 4207; Schlechta, 34.

Zur Meisterschaft gelangt man nur durch Fleiss und lange Uebung. In Warschau jüdisch- deutsch: A Meister wert nit geboren. Bei Tunnicius (941): It wort mein meister geboren den ein. (Arte rudes omnes generati praeter Jesum.) Aber auch Jesum von Nazareth, der gemeint ist, finden wir als Knaben unter den Lehrern, dass er ihnen zuhörte und sie fragte.

Dän.: Der er ingen mester föd. (Prov. dan., 414.)

Engl.: None is born a Master. (Gaal, 1146; Eiselein, 458.)

Holl.: Ten wart nie meister gheboren. (Tunn., 23, 9; Harrebomee, II, 73b.)

Lat.: Nemo statim natus est rabbi iure vocatus. (Fallersleben, 633.) - Turpe quidem mansisse, vacuumque redisse. (Sutor, 750.)

Schwed.: Ingen födes mastare. (Marin, 17.)

58 Et äs ei Meister, dier ess gemacht huot. (Siebenbürg.-sächs.) (S. Mensch 55-57.) - Schuster, Buch 3, Note zu 1118.

59 Et huot es guor ei Meister gemacht. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, Buch 3, Note zu 1118.

60 Faule Meister machen reiche Knechte. - Winckler, VI, 4.

61 Guter Meister, guter Schüler. - Winckler, XVI, 16.

62 Hat der Meister das Fleisch gespeist, sagte der Gesell, so behalte er auch die Knochen.

63 Heiss nicht Meister, du seiest denn Meister. - Petri, II, 375.

64 Herr Meister, ich bin fertig, kann (darf) ich trennen? (Breslau.)

Darf ich's wieder auftrennen? Um schlechte Arbeit zu schildern.

65 Ich will keines Meister sein, sagt Luther.

Aber seine Nachtreter, die lange kein Luther sind, wollen unsere Meister sein.

66 Ihr nennet mich Meister und - fraget mich nicht; ihr nennet mich Licht und - sehet mich nicht; ihr nennet mich Weg und - gehet mich nicht; ihr nennet mich Leben und - begehret mich nicht; ihr heisset mich weise und - folget mir nicht; ihr heisset mich schön und - liebet mich nicht; ihr heisset mich reich und - bittet mich nicht; ihr heisset mich ewig und - suchet mich nicht; ihr heisset mich barmherzig und - trauet mir nicht; ihr nennet mich allmächtig und - ehret mich nicht; ihr nennet mich gerecht und - [Spaltenumbruch] fürchtet euch nicht; werd' ich euch verdammen, - verdenket mir's nicht. - Hertz, 73.

Spruch auf einer alten Tafel am Dom zu Lübeck.

67 Jeder findet seinen Meister. - Braun, I, 2661.

Frz.: Il n'y a si vaillant qui ne trouve son maeitre. (Leroux, II, 69.)

68 Jeder ist Meister in seinem Hause. - Hillebrand, 195; Kirchhofer, 190.

69 Kein Meister so gut, der nicht noch zuzulernen hätte. - Simrock, 6954; Körte, 4214; Körte2, 5282; Braun, 2667; Masson, 227.

70 Kein so guter Meister, der nicht einmal fehlt. - Winckler, XVI, 17.

Holl.: Het moet wel een goed meester zijn, die nimmer fouten maakt. (Bohn I, 325.)

71 Kommt der rechte Meister her, gilt das Meisterlein (Magisterlein) nicht mehr. - Gaal, 1147.

72 Man ist nicht gleich ein Meister.

73 Man soll jedem Meister in seiner kunst glauben. - Lehmann, 450, 4.

Dän.: Man skal tro enhver mestre i sin kunst. (Prov. dan., 414.)

Lat.: Cuilibet artifici in arte sua credendum. (Schonheim, C, 17.)

74 Mancher will ein Meister seyn vnd ist kein Lehrjung gewesen. - Lehmann, 362, 13; Simrock, 6952; Körte, 4205; Braun, I, 2668; Reinsberg III, 105.

75 Meister, d' Arbet ist fertig, sagt der Lehrbub, soll i sie forts (glei) flicka. - Birlinger, 144; Schlingmann, 936.

76 Meister, de Vagel möt dem langen Zagel, öss dat nich e Heister? "Elster heisst der Vogel." Heisst er Elster? "Elster heisst er." - Frischbier2, 2603.

77 Meister, hesst jener Vogel Heister? "Es heisst nicht hesst, sondern heisst hesst es." (Jerrentowitz.)

Wird in Bezug auf Leute gebraucht, die von einer Sache sprechen, die sie nicht verstehen, die Sprach- und Sprechfehler verbessern und deren selber machen.

78 Meister ist, wer oben bleibt.

Frz.: Il est maistre, qui se scait aider de sa maistrisce. (Leroux, II, 69.)

79 Meister werden und Heirathen folgt Schlag auf Schlag.

80 Meister wie Meister.

Soll von einem Schuhmachermeister herrühren, der sich zu Prag im vornehmsten Hotel zu einem Rittmeister setzte, und, als man ihm dies als unschicklich verwies, obige Antwort gab.

81 Meisters Sohn bringt das Recht mit sich. - Eisenhart, 68; Eiselein, 459; Hillebrand, 39, 51a; Graf, 504, 155; Pistor., VIII, 56; Sailer, 255; Simrock, 6957; Braun, I, 2673.

Ein dem Zunftwesen entlehntes Sprichwort, welches sagen will, dass Meisterssöhne theils für Erlangung des Meisterrechts nichts bezahlen dürfen, manchmal auch von der Verfertigung eines Meisterstücks befreit sind, obwol der letztere Vorzug ein Misbrauch ist, den man auch an den meisten Orten verworfen hat. Es versteht sich von selbst, dass hier nur von solchen Meisterssöhnen die Rede ist, welche die Berufsart ihres Vaters erwählt haben.

82 Mester1 un Pastor moten sück verdragen as Speck un Kohl. - Kern, 345.

1) Es ist hier der Schulmeister gemeint. Lehrer und Prediger sollen in einem freundlichen Verhältniss zueinander zu stehen suchen.

83 Mester, wat lange daurt, ward god, sä' AUlenspeigel, do em de Winn' plagen. (Lüneburg.) - Hoefer, 1093; Schlingmann, 1373.

84 Mesters werden nich geboren. - Bueren, 841; Hauskalender, I.

85 Mit dem Meister ist nicht gut scherzen.

Frz.: Il ne faut trop jouer a son maeitre. (Leroux, II, 69.)

86 Nemes wird osse Meister geboren. (Waldeck.) - Curtze, 331, 200.

87 Niemand wird Meister mit Einem Sprung. - Winckler, VIII, 58.

88 Noch nie kein Meister geboren ward, er musste lernen in der Jugend hart.

Lat.: Quis puer auditus, vel visus, in arte peritus. (Sutor, 729; Fallersleben, 633.)

[Spaltenumbruch] It.: Nessuno nasce maestro. (Bohn II, 83.)

Schwed.: Alla barn i börian. – Ingen födes mästare. (Grubb, 386.)

49 Es ist kein Meister so gut, er findet einen über sich.Simrock, 6949.

Lat.: Bono melius inveniri potest. (Seybold, 57; Binder I, 136; II, 356.)

50 Es ist kein Meister so gut, er ist vorher Lehrbube.

51 Es ist kein Meister so vollkommen, es gibt für ihn noch zu lernen.

Böhm.: I nejvĕtším mistrům umĕni chybuje. (Čelakovský, 217.)

52 Es ist keiner ein Meister allein.Simrock, 6949a.

53 Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.Bücking, 329; Simrock, 6931; Reinsberg III, 104; Lohrengel, I, 435; altmärkisch bei Schwerin, 97.

It.: Nissuno è mai caduto maestro dal cielo. (Gaal, 1146.)

Lat.: Nemo nascitur artifex. (Binder I, 1094; II, 2048; Buchler, 31; Schonheim, N, 12; Philippi, II, 15.) – Non quisquam sophiam, sapientia quae perhibetur, in somnis vidit, prius quam discere coepit. (Binder II, 2219.) – Quis puer auditus, uel uisus, in arte peritus? (Loci comm., 15.)

54 Es muss ein guter Meister sein, der ein alt verrostet Beil wol ausswetzen will.Petri, II, 288.

55 Es sind schlechte Meister, die nichts mehr können, denn ander Leut Werck verdammen vnd nichts besser machen.Petri, II, 294.

56 Es wollen viele Meister, aber wenig Lehrlinge sein.

Dän.: Der vil alt fleere være mestere end lære-drænge. (Prov. dan., 414.)

57 Es württ keyner meyster geborn.Franck, I, 84b; Egenolff, 344b; Petri, II, 306; Gruter, I, 39; Lehmann, 363, 24; Schottel, 1127b; Eiselein, 458; Siebenkees, 104; Gaal, 1146; Sailer, 186; Körte, 4207; Schlechta, 34.

Zur Meisterschaft gelangt man nur durch Fleiss und lange Uebung. In Warschau jüdisch- deutsch: A Meister wert nit geboren. Bei Tunnicius (941): It wort mein meister geboren den ein. (Arte rudes omnes generati praeter Jesum.) Aber auch Jesum von Nazareth, der gemeint ist, finden wir als Knaben unter den Lehrern, dass er ihnen zuhörte und sie fragte.

Dän.: Der er ingen mester fød. (Prov. dan., 414.)

Engl.: None is born a Master. (Gaal, 1146; Eiselein, 458.)

Holl.: Ten wart nie meister gheboren. (Tunn., 23, 9; Harrebomée, II, 73b.)

Lat.: Nemo statim natus est rabbi iure vocatus. (Fallersleben, 633.) – Turpe quidem mansisse, vacuumque redisse. (Sutor, 750.)

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58 Et äs î Mîster, dier ess gemacht huot. (Siebenbürg.-sächs.) (S. Mensch 55-57.) – Schuster, Buch 3, Note zu 1118.

59 Et huot es guor î Mîster gemacht. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, Buch 3, Note zu 1118.

60 Faule Meister machen reiche Knechte.Winckler, VI, 4.

61 Guter Meister, guter Schüler.Winckler, XVI, 16.

62 Hat der Meister das Fleisch gespeist, sagte der Gesell, so behalte er auch die Knochen.

63 Heiss nicht Meister, du seiest denn Meister.Petri, II, 375.

64 Herr Meister, ich bin fertig, kann (darf) ich trennen? (Breslau.)

Darf ich's wieder auftrennen? Um schlechte Arbeit zu schildern.

65 Ich will keines Meister sein, sagt Luther.

Aber seine Nachtreter, die lange kein Luther sind, wollen unsere Meister sein.

66 Ihr nennet mich Meister und – fraget mich nicht; ihr nennet mich Licht und – sehet mich nicht; ihr nennet mich Weg und – gehet mich nicht; ihr nennet mich Leben und – begehret mich nicht; ihr heisset mich weise und – folget mir nicht; ihr heisset mich schön und – liebet mich nicht; ihr heisset mich reich und – bittet mich nicht; ihr heisset mich ewig und – suchet mich nicht; ihr heisset mich barmherzig und – trauet mir nicht; ihr nennet mich allmächtig und – ehret mich nicht; ihr nennet mich gerecht und – [Spaltenumbruch] fürchtet euch nicht; werd' ich euch verdammen, – verdenket mir's nicht.Hertz, 73.

Spruch auf einer alten Tafel am Dom zu Lübeck.

67 Jeder findet seinen Meister.Braun, I, 2661.

Frz.: Il n'y a si vaillant qui ne trouve son maître. (Leroux, II, 69.)

68 Jeder ist Meister in seinem Hause.Hillebrand, 195; Kirchhofer, 190.

69 Kein Meister so gut, der nicht noch zuzulernen hätte.Simrock, 6954; Körte, 4214; Körte2, 5282; Braun, 2667; Masson, 227.

70 Kein so guter Meister, der nicht einmal fehlt.Winckler, XVI, 17.

Holl.: Het moet wel een goed meester zijn, die nimmer fouten maakt. (Bohn I, 325.)

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72 Man ist nicht gleich ein Meister.

73 Man soll jedem Meister in seiner kunst glauben.Lehmann, 450, 4.

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Lat.: Cuilibet artifici in arte sua credendum. (Schonheim, C, 17.)

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77 Meister, hêsst jener Vogel Heister? „Es heisst nicht hêsst, sondern heisst hêsst es.“ (Jerrentowitz.)

Wird in Bezug auf Leute gebraucht, die von einer Sache sprechen, die sie nicht verstehen, die Sprach- und Sprechfehler verbessern und deren selber machen.

78 Meister ist, wer oben bleibt.

Frz.: Il est maistre, qui se sçait aider de sa maistrisce. (Leroux, II, 69.)

79 Meister werden und Heirathen folgt Schlag auf Schlag.

80 Meister wie Meister.

Soll von einem Schuhmachermeister herrühren, der sich zu Prag im vornehmsten Hotel zu einem Rittmeister setzte, und, als man ihm dies als unschicklich verwies, obige Antwort gab.

81 Meisters Sohn bringt das Recht mit sich.Eisenhart, 68; Eiselein, 459; Hillebrand, 39, 51a; Graf, 504, 155; Pistor., VIII, 56; Sailer, 255; Simrock, 6957; Braun, I, 2673.

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82 Mester1 un Pastor moten sück verdragen as Speck un Kohl.Kern, 345.

1) Es ist hier der Schulmeister gemeint. Lehrer und Prediger sollen in einem freundlichen Verhältniss zueinander zu stehen suchen.

83 Mêster, wat lange dûrt, wârd gôd, sä' Ûlenspeigel, do em de Winn' plagen. (Lüneburg.) – Hoefer, 1093; Schlingmann, 1373.

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85 Mit dem Meister ist nicht gut scherzen.

Frz.: Il ne faut trop jouer à son maître. (Leroux, II, 69.)

86 Nêmes wird osse Meister geboren. (Waldeck.) – Curtze, 331, 200.

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[[291]/0305] It.: Nessuno nasce maestro. (Bohn II, 83.) Schwed.: Alla barn i börian. – Ingen födes mästare. (Grubb, 386.) 49 Es ist kein Meister so gut, er findet einen über sich. – Simrock, 6949. Lat.: Bono melius inveniri potest. (Seybold, 57; Binder I, 136; II, 356.) 50 Es ist kein Meister so gut, er ist vorher Lehrbube. 51 Es ist kein Meister so vollkommen, es gibt für ihn noch zu lernen. Böhm.: I nejvĕtším mistrům umĕni chybuje. (Čelakovský, 217.) 52 Es ist keiner ein Meister allein. – Simrock, 6949a. 53 Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. – Bücking, 329; Simrock, 6931; Reinsberg III, 104; Lohrengel, I, 435; altmärkisch bei Schwerin, 97. It.: Nissuno è mai caduto maestro dal cielo. (Gaal, 1146.) Lat.: Nemo nascitur artifex. (Binder I, 1094; II, 2048; Buchler, 31; Schonheim, N, 12; Philippi, II, 15.) – Non quisquam sophiam, sapientia quae perhibetur, in somnis vidit, prius quam discere coepit. (Binder II, 2219.) – Quis puer auditus, uel uisus, in arte peritus? (Loci comm., 15.) 54 Es muss ein guter Meister sein, der ein alt verrostet Beil wol ausswetzen will. – Petri, II, 288. 55 Es sind schlechte Meister, die nichts mehr können, denn ander Leut Werck verdammen vnd nichts besser machen. – Petri, II, 294. 56 Es wollen viele Meister, aber wenig Lehrlinge sein. Dän.: Der vil alt fleere være mestere end lære-drænge. (Prov. dan., 414.) 57 Es württ keyner meyster geborn. – Franck, I, 84b; Egenolff, 344b; Petri, II, 306; Gruter, I, 39; Lehmann, 363, 24; Schottel, 1127b; Eiselein, 458; Siebenkees, 104; Gaal, 1146; Sailer, 186; Körte, 4207; Schlechta, 34. Zur Meisterschaft gelangt man nur durch Fleiss und lange Uebung. In Warschau jüdisch- deutsch: A Meister wert nit geboren. Bei Tunnicius (941): It wort mein meister geboren den ein. (Arte rudes omnes generati praeter Jesum.) Aber auch Jesum von Nazareth, der gemeint ist, finden wir als Knaben unter den Lehrern, dass er ihnen zuhörte und sie fragte. Dän.: Der er ingen mester fød. (Prov. dan., 414.) Engl.: None is born a Master. (Gaal, 1146; Eiselein, 458.) Holl.: Ten wart nie meister gheboren. (Tunn., 23, 9; Harrebomée, II, 73b.) Lat.: Nemo statim natus est rabbi iure vocatus. (Fallersleben, 633.) – Turpe quidem mansisse, vacuumque redisse. (Sutor, 750.) Schwed.: Ingen födes mastare. (Marin, 17.) 58 Et äs î Mîster, dier ess gemacht huot. (Siebenbürg.-sächs.) (S. Mensch 55-57.) – Schuster, Buch 3, Note zu 1118. 59 Et huot es guor î Mîster gemacht. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, Buch 3, Note zu 1118. 60 Faule Meister machen reiche Knechte. – Winckler, VI, 4. 61 Guter Meister, guter Schüler. – Winckler, XVI, 16. 62 Hat der Meister das Fleisch gespeist, sagte der Gesell, so behalte er auch die Knochen. 63 Heiss nicht Meister, du seiest denn Meister. – Petri, II, 375. 64 Herr Meister, ich bin fertig, kann (darf) ich trennen? (Breslau.) Darf ich's wieder auftrennen? Um schlechte Arbeit zu schildern. 65 Ich will keines Meister sein, sagt Luther. Aber seine Nachtreter, die lange kein Luther sind, wollen unsere Meister sein. 66 Ihr nennet mich Meister und – fraget mich nicht; ihr nennet mich Licht und – sehet mich nicht; ihr nennet mich Weg und – gehet mich nicht; ihr nennet mich Leben und – begehret mich nicht; ihr heisset mich weise und – folget mir nicht; ihr heisset mich schön und – liebet mich nicht; ihr heisset mich reich und – bittet mich nicht; ihr heisset mich ewig und – suchet mich nicht; ihr heisset mich barmherzig und – trauet mir nicht; ihr nennet mich allmächtig und – ehret mich nicht; ihr nennet mich gerecht und – fürchtet euch nicht; werd' ich euch verdammen, – verdenket mir's nicht. – Hertz, 73. Spruch auf einer alten Tafel am Dom zu Lübeck. 67 Jeder findet seinen Meister. – Braun, I, 2661. Frz.: Il n'y a si vaillant qui ne trouve son maître. (Leroux, II, 69.) 68 Jeder ist Meister in seinem Hause. – Hillebrand, 195; Kirchhofer, 190. 69 Kein Meister so gut, der nicht noch zuzulernen hätte. – Simrock, 6954; Körte, 4214; Körte2, 5282; Braun, 2667; Masson, 227. 70 Kein so guter Meister, der nicht einmal fehlt. – Winckler, XVI, 17. Holl.: Het moet wel een goed meester zijn, die nimmer fouten maakt. (Bohn I, 325.) 71 Kommt der rechte Meister her, gilt das Meisterlein (Magisterlein) nicht mehr. – Gaal, 1147. 72 Man ist nicht gleich ein Meister. 73 Man soll jedem Meister in seiner kunst glauben. – Lehmann, 450, 4. Dän.: Man skal tro enhver mestre i sin kunst. (Prov. dan., 414.) Lat.: Cuilibet artifici in arte sua credendum. (Schonheim, C, 17.) 74 Mancher will ein Meister seyn vnd ist kein Lehrjung gewesen. – Lehmann, 362, 13; Simrock, 6952; Körte, 4205; Braun, I, 2668; Reinsberg III, 105. 75 Meister, d' Arbet ist fertig, sagt der Lehrbub, soll i sie forts (glei) flicka. – Birlinger, 144; Schlingmann, 936. 76 Meister, de Vagel möt dem langen Zagel, öss dat nich e Heister? „Elster heisst der Vogel.“ Heisst er Elster? „Elster heisst er.“ – Frischbier2, 2603. 77 Meister, hêsst jener Vogel Heister? „Es heisst nicht hêsst, sondern heisst hêsst es.“ (Jerrentowitz.) Wird in Bezug auf Leute gebraucht, die von einer Sache sprechen, die sie nicht verstehen, die Sprach- und Sprechfehler verbessern und deren selber machen. 78 Meister ist, wer oben bleibt. Frz.: Il est maistre, qui se sçait aider de sa maistrisce. (Leroux, II, 69.) 79 Meister werden und Heirathen folgt Schlag auf Schlag. 80 Meister wie Meister. Soll von einem Schuhmachermeister herrühren, der sich zu Prag im vornehmsten Hotel zu einem Rittmeister setzte, und, als man ihm dies als unschicklich verwies, obige Antwort gab. 81 Meisters Sohn bringt das Recht mit sich. – Eisenhart, 68; Eiselein, 459; Hillebrand, 39, 51a; Graf, 504, 155; Pistor., VIII, 56; Sailer, 255; Simrock, 6957; Braun, I, 2673. Ein dem Zunftwesen entlehntes Sprichwort, welches sagen will, dass Meisterssöhne theils für Erlangung des Meisterrechts nichts bezahlen dürfen, manchmal auch von der Verfertigung eines Meisterstücks befreit sind, obwol der letztere Vorzug ein Misbrauch ist, den man auch an den meisten Orten verworfen hat. Es versteht sich von selbst, dass hier nur von solchen Meisterssöhnen die Rede ist, welche die Berufsart ihres Vaters erwählt haben. 82 Mester1 un Pastor moten sück verdragen as Speck un Kohl. – Kern, 345. 1) Es ist hier der Schulmeister gemeint. Lehrer und Prediger sollen in einem freundlichen Verhältniss zueinander zu stehen suchen. 83 Mêster, wat lange dûrt, wârd gôd, sä' Ûlenspeigel, do em de Winn' plagen. (Lüneburg.) – Hoefer, 1093; Schlingmann, 1373. 84 Mesters werden nich geboren. – Bueren, 841; Hauskalender, I. 85 Mit dem Meister ist nicht gut scherzen. Frz.: Il ne faut trop jouer à son maître. (Leroux, II, 69.) 86 Nêmes wird osse Meister geboren. (Waldeck.) – Curtze, 331, 200. 87 Niemand wird Meister mit Einem Sprung. – Winckler, VIII, 58. 88 Noch nie kein Meister geboren ward, er musste lernen in der Jugend hart. Lat.: Quis puer auditus, vel visus, in arte peritus. (Sutor, 729; Fallersleben, 633.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [291]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/305>, abgerufen am 25.04.2024.