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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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Metzgerhund.

* Der hat's besser als ein Metzgerhund, er därf kein Kalb in Hindern beissen. (Rottenburg.) - Birlinger, 373.


Metzgerisch.

Machs auf metzgerisch, kratz die Saw, dass sie sich legt, vnd stich jhr die gurgel ab. - Lehmann, 382, 12.


Metzgermesser.

* Er het 's Metzgermässer füre glo. - Sutermeister, 84.

Er hat das Metzgermesser hervorgelassen. D. h. hat sich gemein benommen.


Metzgerspass.

Es ist ein Metzgerspass, wie Judith ihn mit Holofernes trieb.


Meuchelgeist.

Es sind Meuchelgeister und Katzen, die vorn lecken und hinden kratzen. - Luther's Tischr., 336b.


Meuchler.

* Er hat den meuchler. (S. Mummeln.) - Franck, II, 10b.


Meuder.

* Er ist ein rechter Meuder1. (Schweiz.)

1) D. i. männliche Katze.


Meusch, s. Mösch.

Mexicaner.

Fünf Mexicaner auf einen Franzosen, drei Franzosen auf einen Briten, drei Briten auf einen Amerikaner.

Ein amerikanisches, das Selbstgefühl dieser Nation ausdrückendes Sprichwort. (S. Baseler 1 und Jude 35.)


Miau.

* Er darf nicht miau sagen, wenn er auch die Katze im Arm trägt. (Baiern.) - Mayer, I, 86.

Von einem Ehemanne, der unter der Herrschaft der Frau steht.


Miauen.

1 Es miauet gern, was von Katzen kommt.

Holl.: Het maauwt gaarne, dat van katten komt. (Harrebomee, I, 386b.)

2 Jeder miaut nach seiner Haut.


Mich.

1 An Mich und Mir und Mir und Mich kennt man Berliner sicherlich.

Die Engländer behaupten: Die Männer von Cornwall erkennt man an Tre (Stadt), Pol (Kopf) und Pen (Spitze, Berg), d. h. den drei Silben, die den echten Familiennamen von Cornwall stets vorgesetzt werden. (Reinsberg V, 115.)

2 Ohne mich und nochmals mich verginge der Erdball sicherlich.

Denkt der Ueberkluge, für sich selbst Eingenommene.


Michael.

1 An Michaeli (29. Sept.) kauft man gut Vieh.

2 Auf Sanct Michael beende die Saat, sonst wirst du's bereuen zu spat. (Westpreuss.) - Boebel, 47.

3 Bringt Michel nicht Regen, so bringt ein gut Frühjahr uns Segen. - Boebel, 46.

4 Bringt Michel Wind aus Nord und Ost, bedeutet's starken Winterfrost. - Boebel, 46.

5 Da Michel zündt's Liecht an und da Joseph löscht's aus. (Oberösterreich.)

6 Haben um Michaeli die Galläpfel Maden, im andern Jahr dann alle Früchte gerathen; sind sie früh dran und gibt es viel, dies Schnee und grosse Kält' bedeuten will. - Orakel, 788; Bair. Hauskalender.

7 Hat zu Michael die Sonne keinen Rand, so hat das Wetter vier Wochen Bestand. - Boebel, 47.

8 Heiliger Sanct Michel, b'hält mir d' Hand ob der Sichel. (Wurmlingen.) - Birlinger, 632.

9 Heiliger Sanct Michel, b'hüet is d' Hand über der Sichel. (Horgen.) - Birlinger, 633.

10 Kommt Michel heiter und schön, so wird es noch vier Wochen so gehn.

Wenn um Michaelis schön Wetter ist, so soll es noch vier Wochen dauern. (Orakel, 790.)

11 Michael mahnt und Martin zahlt. - Graf, 268, 258; Estor, I, 523, 1263; III, 349, 423.

Bezieht sich hauptsächlich auf die Zahlung des Pachtzinses, der meist jährlich abgeführt wurde und in die [Spaltenumbruch] Zeit fiel, in welcher der Pächter die Früchte bereits verwerthet haben konnte. Man zahlt Zins, wenn der Bär im Moose liegt im Winter, oder doch erst zwischen Michaelis- und Martinstag, sodass jener an die Zahlung erinnert, dieser sie spätestens leistet. (Vgl. Savigny, Zeitschrift für ges. Rechtw., II, 45.)

12 Michael, Michael! du hast keine Bienen und verkaufst Honig.

13 Michael mit Nord und Ost verkündet einen scharfen Frost. - Bair. Hauskalender.

In Spanien sagt man: Regen an Sanct-Matthä macht Schweine, Lesa und Lämmer fett. (Reinsberg VIII, 174.)

14 Michaele heizen vele, Galle (16. Oct.) alle. (Memel.) - Boebel, 46.

15 Michaeli kauf' am besten Vieh, den Verkauf aber brich nicht übers Knie. - Orakel, 799; Bair. Hauskalender.

16 Michalö macht Lauwar und Gras wälö. (Oberösterreich.) - Baumgarten, I, 52.

Um diese Zeit fängt Laub und Gras zu welken an.

17 Michel hät getutt1; Appeln und Bären2 sind geschutt. (Waldeck.) - Firmenich, I, 326, 39.

1) Getutet, geblasen.

2) Birnen.

18 Michel, im Juni greif' zur Sichel.

Juni ist Heumonat. Die Portugiesen sagen: Juni, mit der Sichel in der Faust, Heu hoch oder niedrig, im Juni wird's geschnitten. (Reinsberg VIII, 140.)

19 Michel steckt das Licht an, was das Gesinde zum Spinnen muss han. (Wohlau.) - Boebel, 47.

Die Franzosen stecken es schon eher an; sie sagen: A la saint Lou (Saint-Leu, 1. Sept.) la lampe un clou. (Leroux, I, 79.) Die Russen sagen: Was der Erzengel Michael (8. Nov.) zusammenschneidet, das schneidet Nikola (6. Dec.) auseinander. (Orakel, 949.)

20 Nach Micheli muss man's Grummet af da Blate dern. (Oberösterreich.) - Baumgarten, Ms.

Man muss dann das Grummt auf der Platte dörren, weil der Sonne die Kraft dazu bereits abgeht.

Frz.: A la sainct Michaut lon chacun fruit queaut. (Leroux, I, 80.)

21 Sanct Michael lässt sich wacker aufpfeifen und Sanct Salvator muss es theuer bezahlen. (Baiern.) - Sailer, 133.

In einem Orte Baierns sind zwei Kirchen; in einer derselben ist Sanct-Salvator, in der andern Sanct-Michael Patron. Die letztere, welche die Pfarrkirche ist, hat eine treffliche Kirchenmusik; da aber die Kirche wenig Einkommen hat, müssen die Kosten aus der Kasse der reichen Salvatorkirche bestritten werden.

22 Sanct Michel's Wein ist Herrenwein, Sanct Gallus Wein ist Bauernwein. - Bair. Hauskalender.

23 Sibe Mech'l gabe erst en Stoffel. (Meiningen.) - Frommann, II, 410, 94.

24 So viel mal es vor Michaeli reift, so viel mal soll es nach Georgi reifen. - Orakel, 777.

25 So viel Tag' es vor Michael reift, so viel Fröste nach Sanct Georg.

26 Um Michaeli die Saat, ist nicht zu früh und nicht zu spat. - Boebel, 46.

27 Um Michaeli viel Eicheln, um Weihnacht viel Schnee. - Orakel, 785.

28 Von Michel und Hieronymus mach' aufs Weihnachtswetter den Schluss. - Bair. Hauskalender.

29 Wenn es einige Tage vor Michaelis reift, so beschädigen die Maifröste den Weinberg. - Orakel, 778.

30 Wenn es vor Michaelis drei oder vier Wochen friert, so friert es auch drei oder vier Tage vor dem ersten Mai. - Orakel, 780.

31 Wenn Michael de Wind stieg, sau wet de Roggen düer. (Tecklenburg.) - Boebel, 48.

32 Wenn Michael viel Eicheln bringt, Weihnachten die Felder mit Schnee dann düngt. - Boebel, 48; Orakel, 786.

33 Wenn Michel das Wetter ist gut, steckt der Schäfer 'ne goldene Feder an Hut. (Arnsberg.) - Boebel, 48.

34 Wenn um Michael Gewitter sind, so deutet dies auf grossen Wind. - Orakel, 796.

Man bemerkt noch, dass Regen am Sanct-Michaelistage ohne Gewitter auf einen milden Winter, mit Gewitter auf viel Wind deutet. (Orakel, 792.)

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Metzgerhund.

* Der hat's besser als ein Metzgerhund, er därf kein Kalb in Hindern beissen. (Rottenburg.) – Birlinger, 373.


Metzgerisch.

Machs auf metzgerisch, kratz die Saw, dass sie sich legt, vnd stich jhr die gurgel ab.Lehmann, 382, 12.


Metzgermesser.

* Er het 's Metzgermässer füre glo.Sutermeister, 84.

Er hat das Metzgermesser hervorgelassen. D. h. hat sich gemein benommen.


Metzgerspass.

Es ist ein Metzgerspass, wie Judith ihn mit Holofernes trieb.


Meuchelgeist.

Es sind Meuchelgeister und Katzen, die vorn lecken und hinden kratzen.Luther's Tischr., 336b.


Meuchler.

* Er hat den meuchler. (S. Mummeln.) – Franck, II, 10b.


Meuder.

* Er ist ein rechter Meuder1. (Schweiz.)

1) D. i. männliche Katze.


Meusch, s. Mösch.

Mexicaner.

Fünf Mexicaner auf einen Franzosen, drei Franzosen auf einen Briten, drei Briten auf einen Amerikaner.

Ein amerikanisches, das Selbstgefühl dieser Nation ausdrückendes Sprichwort. (S. Baseler 1 und Jude 35.)


Miau.

* Er darf nicht miau sagen, wenn er auch die Katze im Arm trägt. (Baiern.) – Mayer, I, 86.

Von einem Ehemanne, der unter der Herrschaft der Frau steht.


Miauen.

1 Es miauet gern, was von Katzen kommt.

Holl.: Het maauwt gaarne, dat van katten komt. (Harrebomée, I, 386b.)

2 Jeder miaut nach seiner Haut.


Mich.

1 An Mich und Mir und Mir und Mich kennt man Berliner sicherlich.

Die Engländer behaupten: Die Männer von Cornwall erkennt man an Tre (Stadt), Pol (Kopf) und Pen (Spitze, Berg), d. h. den drei Silben, die den echten Familiennamen von Cornwall stets vorgesetzt werden. (Reinsberg V, 115.)

2 Ohne mich und nochmals mich verginge der Erdball sicherlich.

Denkt der Ueberkluge, für sich selbst Eingenommene.


Michael.

1 An Michaeli (29. Sept.) kauft man gut Vieh.

2 Auf Sanct Michael beende die Saat, sonst wirst du's bereuen zu spat. (Westpreuss.) – Boebel, 47.

3 Bringt Michel nicht Regen, so bringt ein gut Frühjahr uns Segen.Boebel, 46.

4 Bringt Michel Wind aus Nord und Ost, bedeutet's starken Winterfrost.Boebel, 46.

5 Da Michel zündt's Liecht an und da Joseph löscht's aus. (Oberösterreich.)

6 Haben um Michaeli die Galläpfel Maden, im andern Jahr dann alle Früchte gerathen; sind sie früh dran und gibt es viel, dies Schnee und grosse Kält' bedeuten will.Orakel, 788; Bair. Hauskalender.

7 Hat zu Michael die Sonne keinen Rand, so hat das Wetter vier Wochen Bestand.Boebel, 47.

8 Heiliger Sanct Michel, b'hält mir d' Hand ob der Sichel. (Wurmlingen.) – Birlinger, 632.

9 Heiliger Sanct Michel, b'hüet is d' Hand über der Sichel. (Horgen.) – Birlinger, 633.

10 Kommt Michel heiter und schön, so wird es noch vier Wochen so gehn.

Wenn um Michaelis schön Wetter ist, so soll es noch vier Wochen dauern. (Orakel, 790.)

11 Michael mahnt und Martin zahlt.Graf, 268, 258; Estor, I, 523, 1263; III, 349, 423.

Bezieht sich hauptsächlich auf die Zahlung des Pachtzinses, der meist jährlich abgeführt wurde und in die [Spaltenumbruch] Zeit fiel, in welcher der Pächter die Früchte bereits verwerthet haben konnte. Man zahlt Zins, wenn der Bär im Moose liegt im Winter, oder doch erst zwischen Michaelis- und Martinstag, sodass jener an die Zahlung erinnert, dieser sie spätestens leistet. (Vgl. Savigny, Zeitschrift für ges. Rechtw., II, 45.)

12 Michael, Michael! du hast keine Bienen und verkaufst Honig.

13 Michael mit Nord und Ost verkündet einen scharfen Frost.Bair. Hauskalender.

In Spanien sagt man: Regen an Sanct-Matthä macht Schweine, Lesa und Lämmer fett. (Reinsberg VIII, 174.)

14 Michaele heizen vele, Galle (16. Oct.) alle. (Memel.) – Boebel, 46.

15 Michaeli kauf' am besten Vieh, den Verkauf aber brich nicht übers Knie.Orakel, 799; Bair. Hauskalender.

16 Michalö macht Lauwar und Gras wälö. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 52.

Um diese Zeit fängt Laub und Gras zu welken an.

17 Michel hät getutt1; Appeln und Bären2 sind geschutt. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 39.

1) Getutet, geblasen.

2) Birnen.

18 Michel, im Juni greif' zur Sichel.

Juni ist Heumonat. Die Portugiesen sagen: Juni, mit der Sichel in der Faust, Heu hoch oder niedrig, im Juni wird's geschnitten. (Reinsberg VIII, 140.)

19 Michel steckt das Licht an, was das Gesinde zum Spinnen muss han. (Wohlau.) – Boebel, 47.

Die Franzosen stecken es schon eher an; sie sagen: A la saint Lou (Saint-Leu, 1. Sept.) la lampe un clou. (Leroux, I, 79.) Die Russen sagen: Was der Erzengel Michael (8. Nov.) zusammenschneidet, das schneidet Nikola (6. Dec.) auseinander. (Orakel, 949.)

20 Nach Micheli muss man's Grummet af da Blate dern. (Oberösterreich.) – Baumgarten, Ms.

Man muss dann das Grummt auf der Platte dörren, weil der Sonne die Kraft dazu bereits abgeht.

Frz.: A la sainct Michaut lon chacun fruit queaut. (Leroux, I, 80.)

21 Sanct Michael lässt sich wacker aufpfeifen und Sanct Salvator muss es theuer bezahlen. (Baiern.) – Sailer, 133.

In einem Orte Baierns sind zwei Kirchen; in einer derselben ist Sanct-Salvator, in der andern Sanct-Michael Patron. Die letztere, welche die Pfarrkirche ist, hat eine treffliche Kirchenmusik; da aber die Kirche wenig Einkommen hat, müssen die Kosten aus der Kasse der reichen Salvatorkirche bestritten werden.

22 Sanct Michel's Wein ist Herrenwein, Sanct Gallus Wein ist Bauernwein.Bair. Hauskalender.

23 Sibe Mech'l gabe erst ên Stoffel. (Meiningen.) – Frommann, II, 410, 94.

24 So viel mal es vor Michaeli reift, so viel mal soll es nach Georgi reifen.Orakel, 777.

25 So viel Tag' es vor Michael reift, so viel Fröste nach Sanct Georg.

26 Um Michaeli die Saat, ist nicht zu früh und nicht zu spat.Boebel, 46.

27 Um Michaeli viel Eicheln, um Weihnacht viel Schnee.Orakel, 785.

28 Von Michel und Hieronymus mach' aufs Weihnachtswetter den Schluss.Bair. Hauskalender.

29 Wenn es einige Tage vor Michaelis reift, so beschädigen die Maifröste den Weinberg.Orakel, 778.

30 Wenn es vor Michaelis drei oder vier Wochen friert, so friert es auch drei oder vier Tage vor dem ersten Mai.Orakel, 780.

31 Wenn Michael de Wind stieg, sau wet de Roggen düer. (Tecklenburg.) – Boebel, 48.

32 Wenn Michael viel Eicheln bringt, Weihnachten die Felder mit Schnee dann düngt.Boebel, 48; Orakel, 786.

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34 Wenn um Michael Gewitter sind, so deutet dies auf grossen Wind.Orakel, 796.

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[[326]/0340] Metzgerhund. * Der hat's besser als ein Metzgerhund, er därf kein Kalb in Hindern beissen. (Rottenburg.) – Birlinger, 373. Metzgerisch. Machs auf metzgerisch, kratz die Saw, dass sie sich legt, vnd stich jhr die gurgel ab. – Lehmann, 382, 12. Metzgermesser. * Er het 's Metzgermässer füre glo. – Sutermeister, 84. Er hat das Metzgermesser hervorgelassen. D. h. hat sich gemein benommen. Metzgerspass. Es ist ein Metzgerspass, wie Judith ihn mit Holofernes trieb. Meuchelgeist. Es sind Meuchelgeister und Katzen, die vorn lecken und hinden kratzen. – Luther's Tischr., 336b. Meuchler. * Er hat den meuchler. (S. Mummeln.) – Franck, II, 10b. Meuder. * Er ist ein rechter Meuder1. (Schweiz.) 1) D. i. männliche Katze. Meusch, s. Mösch. Mexicaner. Fünf Mexicaner auf einen Franzosen, drei Franzosen auf einen Briten, drei Briten auf einen Amerikaner. Ein amerikanisches, das Selbstgefühl dieser Nation ausdrückendes Sprichwort. (S. Baseler 1 und Jude 35.) Miau. * Er darf nicht miau sagen, wenn er auch die Katze im Arm trägt. (Baiern.) – Mayer, I, 86. Von einem Ehemanne, der unter der Herrschaft der Frau steht. Miauen. 1 Es miauet gern, was von Katzen kommt. Holl.: Het maauwt gaarne, dat van katten komt. (Harrebomée, I, 386b.) 2 Jeder miaut nach seiner Haut. Mich. 1 An Mich und Mir und Mir und Mich kennt man Berliner sicherlich. Die Engländer behaupten: Die Männer von Cornwall erkennt man an Tre (Stadt), Pol (Kopf) und Pen (Spitze, Berg), d. h. den drei Silben, die den echten Familiennamen von Cornwall stets vorgesetzt werden. (Reinsberg V, 115.) 2 Ohne mich und nochmals mich verginge der Erdball sicherlich. Denkt der Ueberkluge, für sich selbst Eingenommene. Michael. 1 An Michaeli (29. Sept.) kauft man gut Vieh. 2 Auf Sanct Michael beende die Saat, sonst wirst du's bereuen zu spat. (Westpreuss.) – Boebel, 47. 3 Bringt Michel nicht Regen, so bringt ein gut Frühjahr uns Segen. – Boebel, 46. 4 Bringt Michel Wind aus Nord und Ost, bedeutet's starken Winterfrost. – Boebel, 46. 5 Da Michel zündt's Liecht an und da Joseph löscht's aus. (Oberösterreich.) 6 Haben um Michaeli die Galläpfel Maden, im andern Jahr dann alle Früchte gerathen; sind sie früh dran und gibt es viel, dies Schnee und grosse Kält' bedeuten will. – Orakel, 788; Bair. Hauskalender. 7 Hat zu Michael die Sonne keinen Rand, so hat das Wetter vier Wochen Bestand. – Boebel, 47. 8 Heiliger Sanct Michel, b'hält mir d' Hand ob der Sichel. (Wurmlingen.) – Birlinger, 632. 9 Heiliger Sanct Michel, b'hüet is d' Hand über der Sichel. (Horgen.) – Birlinger, 633. 10 Kommt Michel heiter und schön, so wird es noch vier Wochen so gehn. Wenn um Michaelis schön Wetter ist, so soll es noch vier Wochen dauern. (Orakel, 790.) 11 Michael mahnt und Martin zahlt. – Graf, 268, 258; Estor, I, 523, 1263; III, 349, 423. Bezieht sich hauptsächlich auf die Zahlung des Pachtzinses, der meist jährlich abgeführt wurde und in die Zeit fiel, in welcher der Pächter die Früchte bereits verwerthet haben konnte. Man zahlt Zins, wenn der Bär im Moose liegt im Winter, oder doch erst zwischen Michaelis- und Martinstag, sodass jener an die Zahlung erinnert, dieser sie spätestens leistet. (Vgl. Savigny, Zeitschrift für ges. Rechtw., II, 45.) 12 Michael, Michael! du hast keine Bienen und verkaufst Honig. 13 Michael mit Nord und Ost verkündet einen scharfen Frost. – Bair. Hauskalender. In Spanien sagt man: Regen an Sanct-Matthä macht Schweine, Lesa und Lämmer fett. (Reinsberg VIII, 174.) 14 Michaele heizen vele, Galle (16. Oct.) alle. (Memel.) – Boebel, 46. 15 Michaeli kauf' am besten Vieh, den Verkauf aber brich nicht übers Knie. – Orakel, 799; Bair. Hauskalender. 16 Michalö macht Lauwar und Gras wälö. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 52. Um diese Zeit fängt Laub und Gras zu welken an. 17 Michel hät getutt1; Appeln und Bären2 sind geschutt. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 39. 1) Getutet, geblasen. 2) Birnen. 18 Michel, im Juni greif' zur Sichel. Juni ist Heumonat. Die Portugiesen sagen: Juni, mit der Sichel in der Faust, Heu hoch oder niedrig, im Juni wird's geschnitten. (Reinsberg VIII, 140.) 19 Michel steckt das Licht an, was das Gesinde zum Spinnen muss han. (Wohlau.) – Boebel, 47. Die Franzosen stecken es schon eher an; sie sagen: A la saint Lou (Saint-Leu, 1. Sept.) la lampe un clou. (Leroux, I, 79.) Die Russen sagen: Was der Erzengel Michael (8. Nov.) zusammenschneidet, das schneidet Nikola (6. Dec.) auseinander. (Orakel, 949.) 20 Nach Micheli muss man's Grummet af da Blate dern. (Oberösterreich.) – Baumgarten, Ms. Man muss dann das Grummt auf der Platte dörren, weil der Sonne die Kraft dazu bereits abgeht. Frz.: A la sainct Michaut lon chacun fruit queaut. (Leroux, I, 80.) 21 Sanct Michael lässt sich wacker aufpfeifen und Sanct Salvator muss es theuer bezahlen. (Baiern.) – Sailer, 133. In einem Orte Baierns sind zwei Kirchen; in einer derselben ist Sanct-Salvator, in der andern Sanct-Michael Patron. Die letztere, welche die Pfarrkirche ist, hat eine treffliche Kirchenmusik; da aber die Kirche wenig Einkommen hat, müssen die Kosten aus der Kasse der reichen Salvatorkirche bestritten werden. 22 Sanct Michel's Wein ist Herrenwein, Sanct Gallus Wein ist Bauernwein. – Bair. Hauskalender. 23 Sibe Mech'l gabe erst ên Stoffel. (Meiningen.) – Frommann, II, 410, 94. 24 So viel mal es vor Michaeli reift, so viel mal soll es nach Georgi reifen. – Orakel, 777. 25 So viel Tag' es vor Michael reift, so viel Fröste nach Sanct Georg. 26 Um Michaeli die Saat, ist nicht zu früh und nicht zu spat. – Boebel, 46. 27 Um Michaeli viel Eicheln, um Weihnacht viel Schnee. – Orakel, 785. 28 Von Michel und Hieronymus mach' aufs Weihnachtswetter den Schluss. – Bair. Hauskalender. 29 Wenn es einige Tage vor Michaelis reift, so beschädigen die Maifröste den Weinberg. – Orakel, 778. 30 Wenn es vor Michaelis drei oder vier Wochen friert, so friert es auch drei oder vier Tage vor dem ersten Mai. – Orakel, 780. 31 Wenn Michael de Wind stieg, sau wet de Roggen düer. (Tecklenburg.) – Boebel, 48. 32 Wenn Michael viel Eicheln bringt, Weihnachten die Felder mit Schnee dann düngt. – Boebel, 48; Orakel, 786. 33 Wenn Michel das Wetter ist gut, steckt der Schäfer 'ne goldene Feder an Hut. (Arnsberg.) – Boebel, 48. 34 Wenn um Michael Gewitter sind, so deutet dies auf grossen Wind. – Orakel, 796. Man bemerkt noch, dass Regen am Sanct-Michaelistage ohne Gewitter auf einen milden Winter, mit Gewitter auf viel Wind deutet. (Orakel, 792.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [326]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/340>, abgerufen am 19.04.2024.