Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *218 Ein gefährlich Spiel spielen.

Frz.: Il danse sur la corde.

Holl.: Hij speelt een gewaagd spel. (Harrebomee, II, 286a.)

*219 Ein Spiel, das kein Dreierlicht werth ist.

*220 Einem das Spiel verderben. - Braun, I, 4197.

"Ich hetsch mit, wie der Schultheiss von Stechfelden, der hieng mit, man kann mir kein Spiel verderben." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 428.)

*221 Einem das Spiel zurichten. - Braun, I, 4205.

*222 Einem ein schlimmes Spiel anrichten.

Frz.: Faire un mauvais parti a quelqu'un. (Kritzinger, 511b.)

*223 Einem gewonnen Spiel geben.

Frz.: Donner beau jeu a quelqu'un. (Leroux, II, 66.) - Donner cause gagnee a quelqu'un. (Kritzinger, 112b.) - Je vous donne gaignee, mettez dans votre bourse. (Leroux, II, 214.)

*224 Einem ins Spiel reden. - Theatrum Diabolorum, 412b.

*225 Einem leichtes Spiel machen.

Eine gute Gelegenheit zu siegen verschaffen, ihm die Waffen in die Hand geben.

Frz.: Donner beau jeu a quelqu'un.

*226 Einen aus dem Spiel lassen. - Braun, I, 4193.

*227 Einen mit ins Spiel bringen.

Ihn in eine schlimme Sache verwickeln.

Frz.: Mettre quelqu'un en jeu. (Kritzinger, 388b.)

*228 Er bleibt ausser dem Spiel.

Ist dabei nicht betheiligt.

Holl.: Hij blijft buiten spel. (Harrebomee, II, 286b.)

*229 Er hat bei dem Spiel nicht viel gewonnen.

Schwed.: Han rosar intet mycket af den leken. (Grubb, 307.)

*230 Er hat das Spiel ohne seine Schuld verloren.

Poln.: Dostal cwika za nieboszczyka. (Lompa, 11.)

*231 Er hat das Spiel verdorben.

Holl.: Hij heeft het spel geheel verbakert (verbrod). (Harrebomee, II, 286b.)

*232 Er hört das Spiel im Paradies, aber er darf nicht eintreten.

Es ist ihm versagt, an den Ergötzlichkeiten, von denen ihm die Ohren klingen, theilzunehmen.

*233 Er ist überall im Spiel wie Pilatus im Credo.

Holl.: Overal in het spel, als Pilatus in het Credo. (Harrebomee, II, 287a.)

*234 Er kommt mit ins Spiel.

Holl.: Hij komt mede in het spel. ( Harrebomee, II, 286b.)

*235 Er macht kurz Spiel damit.

Holl.: Hij maakt er kort spel mede. (Harrebomee, II, 286b.)

*236 Er verdirbt kein Spiel.

Bringt keinen Miston in eine heitere Gesellschaft, keine Störung in ein Geschäft.

*237 Er zieht sich aus dem Spiel.

Holl.: Hij trekt zich uit het spel. (Harrebomee, II, 286b.)

*238 Es heysset: Spil, warte des munds. - Egenolff, 78b.

*239 Es ist ein gewagtes Spiel. - Eiselein, 573; Braun, I, 4192.

*240 Es ist ein verdecktes Spiel.

Es steckt eine Täuschung, ein Betrug dahinter.

Frz.: C'est un jeu couvert. (Kritzinger, 186b.)

*241 Es ist gewonnen Spiel.

Holl.: Het is al gewonnen spel. (Harrebomee, II, 286a.)

*242 Es ist ihm kein Spiel zu hoch, weil er nur Zuschauer ist.

Der Kalte bei fremdem Schaden.

*243 Es ist kein sauber Spiel.

Holl.: Het is geen zuiver spel. (Harrebomee, II, 286b.)

*244 Es steht alles auf dem Spiele. - Eiselein, 573.

*245 Etwas aufs Spiel setzen.

Holl.: Hij zet het op den teerling. ( Harrebomee, II, 327a.)

*246 Freies Spiel haben.

Frz.: Avoir ses coudees franches.

*247 Gewonnen Spiel verlieren.

Holl.: Een gewonnen spel verliezen. (Harrebomee, II, 285b.)

*248 Gewunnen Spiel in Händen haben. - Theatrum Diabolorum, 27a.

Frz.: Il a beau jeu avec vous. - La bete est dans nos filets. (Lendroy, 130.)

*249 Gut Spiel bei jemand haben.

*250 He heft dat spöl in den grauen (Graben) geföret.

In einem Spottgedicht auf Luther heisst es: "He heft das spyl in den grauen geföhret, jd steyt tho merken he syck bedrövet." (Vgl. Zeitschrift für hamb. Gesch., II, 261, 24.)


[Spaltenumbruch]

*251 He hett dat Spill up'n Daum. (Holst.) - Schütze, I, 165.

Er hat es weg, besitzt Uebung darin, ist Meister darin.

*252 Ins spiel kommen. - Aventin, LXVIa.

*253 Jemand gewonnen Spiel geben.

Die Sache aufgeben.

Holl.: Dat is gewonnen spel. (Harrebomee, II, 285b.)

*254 Lass mich aus dem Spiel. - Eiselein, 573.

In Pommern: Lat mi ut'n Spill. (Dähnert, 448a.)

*255 Man hat das spiel noch nicht in kleidern gespielt. - Lehmann, 725, 24.

"Wenn man", heisst es bei Lehmann a. a. O., "die Comedie in Kleidern spielt, so hats eine gestalt."

*256 Man kann ihm kein Spiel verderben.

*257 'S is goar a klufft(?) Spiel. - Gomolcke, 983.

*258 Sein Spiel mit etwas haben.

Frz.: Jouer tout de bon. (Kritzinger, 401a.)

*259 Sein Spiel verlieren, ehe es begonnen.

Holl.: Een spel verliezen, eer het begonnen is. (Harrebomee, II, 286a.)

*260 Sich aus dem Spiele ziehen.

Sich mit guter Art aus einer schlimmen Angelegenheit losmachen.

Frz.: Retirer son en jeu, ou retirer son epingle du jeu.

*261 Sich bei den Leuten ein böses Spiel machen. - Braun, I, 4206.

*262 Sie haben einander ein böses Spiel gemacht.

Sie sind beide übel weggekommen.

Frz.: Ils sont a deux de jeu.

*263 Sie sind im Spiel einander gewachsen.

Sie können einander die Stange, die Wage halten, es hat keiner vor dem andern etwas voraus, es bleibt keiner dem andern etwas schuldig.

Frz.: Ils sont deux de jeu. (Kritzinger, 389a.)

*264 Spiel bei Nacht (oder: im Winter) in Karten. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Beim Spiele als Ausruf, wen die Karte verfolgt.


Spielball.

* Einen zu seinem Spielball machen.

Lat.: Me quasi pilam habet. (Binder I, 982; II, 1816; Frob., 442; Seybold, 304.)


Spielbank.

Warme Spielbank, kalter Rauchfang.


Spielchen.

1 Häst du dat Spilleken annesehn, mosst du auk den Büdel tehn. (Waldeck.) - Curtze, 357, 540.

*2 Da hat man das Spielchen gehen. - Schottel, 1117a.


Spielen.

1 Am besten spielt, wer gar nicht spielt.

In Russland sagt man: Wenn der Spieler den Trumpf hat, so hat der Nichtspieler den bessern. Und: Wer spielt, kann gewinnen, wer nicht spielt, wird nicht verlieren. (Altmann VI, 136.)

2 As män spielt sich bei Nacht mit Feuer, bepischt (bepisset) män sich. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Warnung an kleine Kinder, mit Feuer zu spielen.

3 Dar späll sick er tein arm as en reik. - Bueren, 165; Eichwald, 1803; Frommann, II, 355, 97; Kern, 1290; Hauskalender, I.

4 Das heisst gespielt, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier.

5 Das Spielen ist ein Laster.

6 Der hat gut spielen, der nicht setzen darf.

Dän.: Godt at spille, naar man ei saetter op. (Prov. dan., 380.)

Schwed.: Got spela utan upsatt. (Grubb, 272.)

7 Der spielt auff verlust, der die Karten schlägt, wie sie jhm in die Hand geben werden. - Lehmann, 726, 43.

8 Der spielt nicht schlecht, der seinen Einsatz gewinnt.

Schwed.: Han seglar intet illa ut, som far sin hambn igen. (Grubb, 303.) - Han spelar intet illa, som winner sitt upsatt. (Grubb, 292.)

9 Der spielt nicht zur kurtzweil, der auff gewinn setzt. - Lehmann, 724, 5.

10 Durch Spielen ist noch keiner reich worden.

"Es ist ein Sprichwort: Wer ist mit spielen reich worden? Item: ich hab mein Lebenlang keinen reichen Spieler gesehen." (Theatrum Diabolorum, 437a.)

11 Durch Spilen, Bulen, Pancketiren thut mancher Leib, Ehr vnd gut verlieren. - Gruter, III, 24; Lehmann, II, 88, 211; Zinkgref, IV, 366.

Lat.: Fili cede malis, si vis plus esse sodalis. (Chaos, 1080.)

[Spaltenumbruch] *218 Ein gefährlich Spiel spielen.

Frz.: Il danse sur la corde.

Holl.: Hij speelt een gewaagd spel. (Harrebomée, II, 286a.)

*219 Ein Spiel, das kein Dreierlicht werth ist.

*220 Einem das Spiel verderben.Braun, I, 4197.

„Ich hetsch mit, wie der Schultheiss von Stechfelden, der hieng mit, man kann mir kein Spiel verderben.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 428.)

*221 Einem das Spiel zurichten.Braun, I, 4205.

*222 Einem ein schlimmes Spiel anrichten.

Frz.: Faire un mauvais parti à quelqu'un. (Kritzinger, 511b.)

*223 Einem gewonnen Spiel geben.

Frz.: Donner beau jeu à quelqu'un. (Leroux, II, 66.) – Donner cause gagnée à quelqu'un. (Kritzinger, 112b.) – Je vous donne gaignée, mettez dans votre bourse. (Leroux, II, 214.)

*224 Einem ins Spiel reden.Theatrum Diabolorum, 412b.

*225 Einem leichtes Spiel machen.

Eine gute Gelegenheit zu siegen verschaffen, ihm die Waffen in die Hand geben.

Frz.: Donner beau jeu à quelqu'un.

*226 Einen aus dem Spiel lassen.Braun, I, 4193.

*227 Einen mit ins Spiel bringen.

Ihn in eine schlimme Sache verwickeln.

Frz.: Mettre quelqu'un en jeu. (Kritzinger, 388b.)

*228 Er bleibt ausser dem Spiel.

Ist dabei nicht betheiligt.

Holl.: Hij blijft buiten spel. (Harrebomée, II, 286b.)

*229 Er hat bei dem Spiel nicht viel gewonnen.

Schwed.: Han rosar intet mycket af den leken. (Grubb, 307.)

*230 Er hat das Spiel ohne seine Schuld verloren.

Poln.: Dostał ćwika za nieboszczyka. (Lompa, 11.)

*231 Er hat das Spiel verdorben.

Holl.: Hij heeft het spel geheel verbakert (verbrod). (Harrebomée, II, 286b.)

*232 Er hört das Spiel im Paradies, aber er darf nicht eintreten.

Es ist ihm versagt, an den Ergötzlichkeiten, von denen ihm die Ohren klingen, theilzunehmen.

*233 Er ist überall im Spiel wie Pilatus im Credo.

Holl.: Overal in het spel, als Pilatus in het Credo. (Harrebomée, II, 287a.)

*234 Er kommt mit ins Spiel.

Holl.: Hij komt mede in het spel. ( Harrebomée, II, 286b.)

*235 Er macht kurz Spiel damit.

Holl.: Hij maakt er kort spel mede. (Harrebomée, II, 286b.)

*236 Er verdirbt kein Spiel.

Bringt keinen Miston in eine heitere Gesellschaft, keine Störung in ein Geschäft.

*237 Er zieht sich aus dem Spiel.

Holl.: Hij trekt zich uit het spel. (Harrebomée, II, 286b.)

*238 Es heysset: Spil, warte des munds.Egenolff, 78b.

*239 Es ist ein gewagtes Spiel.Eiselein, 573; Braun, I, 4192.

*240 Es ist ein verdecktes Spiel.

Es steckt eine Täuschung, ein Betrug dahinter.

Frz.: C'est un jeu couvert. (Kritzinger, 186b.)

*241 Es ist gewonnen Spiel.

Holl.: Het is al gewonnen spel. (Harrebomée, II, 286a.)

*242 Es ist ihm kein Spiel zu hoch, weil er nur Zuschauer ist.

Der Kalte bei fremdem Schaden.

*243 Es ist kein sauber Spiel.

Holl.: Het is geen zuiver spel. (Harrebomée, II, 286b.)

*244 Es steht alles auf dem Spiele.Eiselein, 573.

*245 Etwas aufs Spiel setzen.

Holl.: Hij zet het op den teerling. ( Harrebomée, II, 327a.)

*246 Freies Spiel haben.

Frz.: Avoir ses coudées franches.

*247 Gewonnen Spiel verlieren.

Holl.: Een gewonnen spel verliezen. (Harrebomée, II, 285b.)

*248 Gewunnen Spiel in Händen haben.Theatrum Diabolorum, 27a.

Frz.: Il a beau jeu avec vous. – La bête est dans nos filets. (Lendroy, 130.)

*249 Gut Spiel bei jemand haben.

*250 He heft dat spöl in den grauen (Graben) geföret.

In einem Spottgedicht auf Luther heisst es: „He heft das spyl in den grauen geföhret, jd steyt tho merken he syck bedrövet.“ (Vgl. Zeitschrift für hamb. Gesch., II, 261, 24.)


[Spaltenumbruch]

*251 He hett dat Spill up'n Dûm. (Holst.) – Schütze, I, 165.

Er hat es weg, besitzt Uebung darin, ist Meister darin.

*252 Ins spiel kommen.Aventin, LXVIa.

*253 Jemand gewonnen Spiel geben.

Die Sache aufgeben.

Holl.: Dat is gewonnen spel. (Harrebomée, II, 285b.)

*254 Lass mich aus dem Spiel.Eiselein, 573.

In Pommern: Lât mi ut'n Spill. (Dähnert, 448a.)

*255 Man hat das spiel noch nicht in kleidern gespielt.Lehmann, 725, 24.

„Wenn man“, heisst es bei Lehmann a. a. O., „die Comedie in Kleidern spielt, so hats eine gestalt.“

*256 Man kann ihm kein Spiel verderben.

*257 'S is goar a klufft(?) Spiel.Gomolcke, 983.

*258 Sein Spiel mit etwas haben.

Frz.: Jouer tout de bon. (Kritzinger, 401a.)

*259 Sein Spiel verlieren, ehe es begonnen.

Holl.: Een spel verliezen, eer het begonnen is. (Harrebomée, II, 286a.)

*260 Sich aus dem Spiele ziehen.

Sich mit guter Art aus einer schlimmen Angelegenheit losmachen.

Frz.: Retirer son en jeu, ou retirer son épingle du jeu.

*261 Sich bei den Leuten ein böses Spiel machen.Braun, I, 4206.

*262 Sie haben einander ein böses Spiel gemacht.

Sie sind beide übel weggekommen.

Frz.: Ils sont à deux de jeu.

*263 Sie sind im Spiel einander gewachsen.

Sie können einander die Stange, die Wage halten, es hat keiner vor dem andern etwas voraus, es bleibt keiner dem andern etwas schuldig.

Frz.: Ils sont deux de jeu. (Kritzinger, 389a.)

*264 Spiel bei Nacht (oder: im Winter) in Karten. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Beim Spiele als Ausruf, wen die Karte verfolgt.


Spielball.

* Einen zu seinem Spielball machen.

Lat.: Me quasi pilam habet. (Binder I, 982; II, 1816; Frob., 442; Seybold, 304.)


Spielbank.

Warme Spielbank, kalter Rauchfang.


Spielchen.

1 Häst du dat Spilleken annesehn, mosst du auk den Büdel tehn. (Waldeck.) – Curtze, 357, 540.

*2 Da hat man das Spielchen gehen.Schottel, 1117a.


Spielen.

1 Am besten spielt, wer gar nicht spielt.

In Russland sagt man: Wenn der Spieler den Trumpf hat, so hat der Nichtspieler den bessern. Und: Wer spielt, kann gewinnen, wer nicht spielt, wird nicht verlieren. (Altmann VI, 136.)

2 As män spielt sich bei Nacht mit Feuer, bepischt (bepisset) män sich. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Warnung an kleine Kinder, mit Feuer zu spielen.

3 Dar späll sick êr tein arm as ên rîk.Bueren, 165; Eichwald, 1803; Frommann, II, 355, 97; Kern, 1290; Hauskalender, I.

4 Das heisst gespielt, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier.

5 Das Spielen ist ein Laster.

6 Der hat gut spielen, der nicht setzen darf.

Dän.: Godt at spille, naar man ei sætter op. (Prov. dan., 380.)

Schwed.: Got spela utan upsatt. (Grubb, 272.)

7 Der spielt auff verlust, der die Karten schlägt, wie sie jhm in die Hand geben werden.Lehmann, 726, 43.

8 Der spielt nicht schlecht, der seinen Einsatz gewinnt.

Schwed.: Han seglar intet illa ut, som får sin hambn igen. (Grubb, 303.) – Han spelar intet illa, som winner sitt upsatt. (Grubb, 292.)

9 Der spielt nicht zur kurtzweil, der auff gewinn setzt.Lehmann, 724, 5.

10 Durch Spielen ist noch keiner reich worden.

„Es ist ein Sprichwort: Wer ist mit spielen reich worden? Item: ich hab mein Lebenlang keinen reichen Spieler gesehen.“ (Theatrum Diabolorum, 437a.)

11 Durch Spilen, Bulen, Pancketiren thut mancher Leib, Ehr vnd gut verlieren.Gruter, III, 24; Lehmann, II, 88, 211; Zinkgref, IV, 366.

Lat.: Fili cede malis, si vis plus esse sodalis. (Chaos, 1080.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0358" n="[352]"/><cb n="703"/>
*218 Ein gefährlich Spiel spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il danse sur la corde.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij speelt een gewaagd spel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*219 Ein Spiel, das kein Dreierlicht werth ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*220 Einem das Spiel verderben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 4197.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ich hetsch mit, wie der Schultheiss von Stechfelden, der hieng mit, man kann mir kein Spiel verderben.&#x201C; (<hi rendition="#i">Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 428.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*221 Einem das Spiel zurichten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 4205.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*222 Einem ein schlimmes Spiel anrichten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Faire un mauvais parti à quelqu'un. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 511<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*223 Einem gewonnen Spiel geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Donner beau jeu à quelqu'un. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 66.</hi>) &#x2013; Donner cause gagnée à quelqu'un. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 112<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>) &#x2013; Je vous donne gaignée, mettez dans votre bourse. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 214.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*224 Einem ins Spiel reden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum, 412<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*225 Einem leichtes Spiel machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine gute Gelegenheit zu siegen verschaffen, ihm die Waffen in die Hand geben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Donner beau jeu à quelqu'un.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*226 Einen aus dem Spiel lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 4193.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*227 Einen mit ins Spiel bringen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn in eine schlimme Sache verwickeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mettre quelqu'un en jeu. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 388<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*228 Er bleibt ausser dem Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist dabei nicht betheiligt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij blijft buiten spel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*229 Er hat bei dem Spiel nicht viel gewonnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Han rosar intet mycket af den leken. (<hi rendition="#i">Grubb, 307.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*230 Er hat das Spiel ohne seine Schuld verloren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Dosta&#x0142; &#x0107;wika za nieboszczyka. (<hi rendition="#i">Lompa, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*231 Er hat das Spiel verdorben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft het spel geheel verbakert (verbrod). (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*232 Er hört das Spiel im Paradies, aber er darf nicht eintreten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist ihm versagt, an den Ergötzlichkeiten, von denen ihm die Ohren klingen, theilzunehmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*233 Er ist überall im Spiel wie Pilatus im Credo.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Overal in het spel, als Pilatus in het Credo. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 287<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*234 Er kommt mit ins Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij komt mede in het spel. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*235 Er macht kurz Spiel damit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij maakt er kort spel mede. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*236 Er verdirbt kein Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bringt keinen Miston in eine heitere Gesellschaft, keine Störung in ein Geschäft.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*237 Er zieht sich aus dem Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij trekt zich uit het spel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*238 Es heysset: Spil, warte des munds.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egenolff, 78<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*239 Es ist ein gewagtes Spiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 573; Braun, I, 4192.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*240 Es ist ein verdecktes Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es steckt eine Täuschung, ein Betrug dahinter.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est un jeu couvert. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 186<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*241 Es ist gewonnen Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is al gewonnen spel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*242 Es ist ihm kein Spiel zu hoch, weil er nur Zuschauer ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Kalte bei fremdem Schaden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*243 Es ist kein sauber Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is geen zuiver spel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*244 Es steht alles auf dem Spiele.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 573.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*245 Etwas aufs Spiel setzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zet het op den teerling. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, II, 327<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*246 Freies Spiel haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Avoir ses coudées franches.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*247 Gewonnen Spiel verlieren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een gewonnen spel verliezen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 285<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*248 Gewunnen Spiel in Händen haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum, 27<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a beau jeu avec vous. &#x2013; La bête est dans nos filets. (<hi rendition="#i">Lendroy, 130.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*249 Gut Spiel bei jemand haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*250 He heft dat spöl in den grauen (Graben) geföret.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In einem Spottgedicht auf Luther heisst es: &#x201E;He heft das spyl in den grauen geföhret, jd steyt tho merken he syck bedrövet.&#x201C; (Vgl. <hi rendition="#i">Zeitschrift für hamb. Gesch., II, 261, 24.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="704"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*251 He hett dat Spill up'n Dûm.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat es weg, besitzt Uebung darin, ist Meister darin.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*252 Ins spiel kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, LXVI<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*253 Jemand gewonnen Spiel geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Sache aufgeben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is gewonnen spel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 285<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*254 Lass mich aus dem Spiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 573.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Pommern: Lât mi ut'n Spill. (<hi rendition="#i">Dähnert, 448<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*255 Man hat das spiel noch nicht in kleidern gespielt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 725, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wenn man&#x201C;, heisst es bei <hi rendition="#i">Lehmann</hi> a. a. O., &#x201E;die Comedie in Kleidern spielt, so hats eine gestalt.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*256 Man kann ihm kein Spiel verderben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*257 'S is goar a klufft(?) Spiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 983.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*258 Sein Spiel mit etwas haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Jouer tout de bon. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 401<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*259 Sein Spiel verlieren, ehe es begonnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een spel verliezen, eer het begonnen is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*260 Sich aus dem Spiele ziehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich mit guter Art aus einer schlimmen Angelegenheit losmachen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Retirer son en jeu, ou retirer son épingle du jeu.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*261 Sich bei den Leuten ein böses Spiel machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 4206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*262 Sie haben einander ein böses Spiel gemacht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie sind beide übel weggekommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ils sont à deux de jeu.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*263 Sie sind im Spiel einander gewachsen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie können einander die Stange, die Wage halten, es hat keiner vor dem andern etwas voraus, es bleibt keiner dem andern etwas schuldig.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ils sont deux de jeu. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 389<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*264 Spiel bei Nacht (oder: im Winter) in Karten.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Beim Spiele als Ausruf, wen die Karte verfolgt.</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Spielball.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Einen zu seinem Spielball machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Me quasi pilam habet. (<hi rendition="#i">Binder I, 982; II, 1816; Frob., 442; Seybold, 304.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Spielbank.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Warme Spielbank, kalter Rauchfang.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Spielchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Häst du dat Spilleken annesehn, mosst du auk den Büdel tehn.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 357, 540.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Da hat man das Spielchen gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1117<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Spielen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Am besten spielt, wer gar nicht spielt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Russland sagt man: Wenn der Spieler den Trumpf hat, so hat der Nichtspieler den bessern. Und: Wer spielt, kann gewinnen, wer nicht spielt, wird nicht verlieren. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 As män spielt sich bei Nacht mit Feuer, bepischt (bepisset) män sich.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Warnung an kleine Kinder, mit Feuer zu spielen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Dar späll sick êr tein arm as ên rîk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 165; Eichwald, 1803; Frommann, II, 355, 97; Kern, 1290; Hauskalender, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Das heisst gespielt, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Das Spielen ist ein Laster.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Der hat gut spielen, der nicht setzen darf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Godt at spille, naar man ei sætter op. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 380.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Got spela utan upsatt. (<hi rendition="#i">Grubb, 272.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Der spielt auff verlust, der die Karten schlägt, wie sie jhm in die Hand geben werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 726, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Der spielt nicht schlecht, der seinen Einsatz gewinnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Han seglar intet illa ut, som får sin hambn igen. (<hi rendition="#i">Grubb, 303.</hi>) &#x2013; Han spelar intet illa, som winner sitt upsatt. (<hi rendition="#i">Grubb, 292.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Der spielt nicht zur kurtzweil, der auff gewinn setzt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 724, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Durch Spielen ist noch keiner reich worden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es ist ein Sprichwort: Wer ist mit spielen reich worden? Item: ich hab mein Lebenlang keinen reichen Spieler gesehen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum, 437<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Durch Spilen, Bulen, Pancketiren thut mancher Leib, Ehr vnd gut verlieren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 24; Lehmann, II, 88, 211; Zinkgref, IV, 366.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fili cede malis, si vis plus esse sodalis. (<hi rendition="#i">Chaos, 1080.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[352]/0358] *218 Ein gefährlich Spiel spielen. Frz.: Il danse sur la corde. Holl.: Hij speelt een gewaagd spel. (Harrebomée, II, 286a.) *219 Ein Spiel, das kein Dreierlicht werth ist. *220 Einem das Spiel verderben. – Braun, I, 4197. „Ich hetsch mit, wie der Schultheiss von Stechfelden, der hieng mit, man kann mir kein Spiel verderben.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 428.) *221 Einem das Spiel zurichten. – Braun, I, 4205. *222 Einem ein schlimmes Spiel anrichten. Frz.: Faire un mauvais parti à quelqu'un. (Kritzinger, 511b.) *223 Einem gewonnen Spiel geben. Frz.: Donner beau jeu à quelqu'un. (Leroux, II, 66.) – Donner cause gagnée à quelqu'un. (Kritzinger, 112b.) – Je vous donne gaignée, mettez dans votre bourse. (Leroux, II, 214.) *224 Einem ins Spiel reden. – Theatrum Diabolorum, 412b. *225 Einem leichtes Spiel machen. Eine gute Gelegenheit zu siegen verschaffen, ihm die Waffen in die Hand geben. Frz.: Donner beau jeu à quelqu'un. *226 Einen aus dem Spiel lassen. – Braun, I, 4193. *227 Einen mit ins Spiel bringen. Ihn in eine schlimme Sache verwickeln. Frz.: Mettre quelqu'un en jeu. (Kritzinger, 388b.) *228 Er bleibt ausser dem Spiel. Ist dabei nicht betheiligt. Holl.: Hij blijft buiten spel. (Harrebomée, II, 286b.) *229 Er hat bei dem Spiel nicht viel gewonnen. Schwed.: Han rosar intet mycket af den leken. (Grubb, 307.) *230 Er hat das Spiel ohne seine Schuld verloren. Poln.: Dostał ćwika za nieboszczyka. (Lompa, 11.) *231 Er hat das Spiel verdorben. Holl.: Hij heeft het spel geheel verbakert (verbrod). (Harrebomée, II, 286b.) *232 Er hört das Spiel im Paradies, aber er darf nicht eintreten. Es ist ihm versagt, an den Ergötzlichkeiten, von denen ihm die Ohren klingen, theilzunehmen. *233 Er ist überall im Spiel wie Pilatus im Credo. Holl.: Overal in het spel, als Pilatus in het Credo. (Harrebomée, II, 287a.) *234 Er kommt mit ins Spiel. Holl.: Hij komt mede in het spel. ( Harrebomée, II, 286b.) *235 Er macht kurz Spiel damit. Holl.: Hij maakt er kort spel mede. (Harrebomée, II, 286b.) *236 Er verdirbt kein Spiel. Bringt keinen Miston in eine heitere Gesellschaft, keine Störung in ein Geschäft. *237 Er zieht sich aus dem Spiel. Holl.: Hij trekt zich uit het spel. (Harrebomée, II, 286b.) *238 Es heysset: Spil, warte des munds. – Egenolff, 78b. *239 Es ist ein gewagtes Spiel. – Eiselein, 573; Braun, I, 4192. *240 Es ist ein verdecktes Spiel. Es steckt eine Täuschung, ein Betrug dahinter. Frz.: C'est un jeu couvert. (Kritzinger, 186b.) *241 Es ist gewonnen Spiel. Holl.: Het is al gewonnen spel. (Harrebomée, II, 286a.) *242 Es ist ihm kein Spiel zu hoch, weil er nur Zuschauer ist. Der Kalte bei fremdem Schaden. *243 Es ist kein sauber Spiel. Holl.: Het is geen zuiver spel. (Harrebomée, II, 286b.) *244 Es steht alles auf dem Spiele. – Eiselein, 573. *245 Etwas aufs Spiel setzen. Holl.: Hij zet het op den teerling. ( Harrebomée, II, 327a.) *246 Freies Spiel haben. Frz.: Avoir ses coudées franches. *247 Gewonnen Spiel verlieren. Holl.: Een gewonnen spel verliezen. (Harrebomée, II, 285b.) *248 Gewunnen Spiel in Händen haben. – Theatrum Diabolorum, 27a. Frz.: Il a beau jeu avec vous. – La bête est dans nos filets. (Lendroy, 130.) *249 Gut Spiel bei jemand haben. *250 He heft dat spöl in den grauen (Graben) geföret. In einem Spottgedicht auf Luther heisst es: „He heft das spyl in den grauen geföhret, jd steyt tho merken he syck bedrövet.“ (Vgl. Zeitschrift für hamb. Gesch., II, 261, 24.) *251 He hett dat Spill up'n Dûm. (Holst.) – Schütze, I, 165. Er hat es weg, besitzt Uebung darin, ist Meister darin. *252 Ins spiel kommen. – Aventin, LXVIa. *253 Jemand gewonnen Spiel geben. Die Sache aufgeben. Holl.: Dat is gewonnen spel. (Harrebomée, II, 285b.) *254 Lass mich aus dem Spiel. – Eiselein, 573. In Pommern: Lât mi ut'n Spill. (Dähnert, 448a.) *255 Man hat das spiel noch nicht in kleidern gespielt. – Lehmann, 725, 24. „Wenn man“, heisst es bei Lehmann a. a. O., „die Comedie in Kleidern spielt, so hats eine gestalt.“ *256 Man kann ihm kein Spiel verderben. *257 'S is goar a klufft(?) Spiel. – Gomolcke, 983. *258 Sein Spiel mit etwas haben. Frz.: Jouer tout de bon. (Kritzinger, 401a.) *259 Sein Spiel verlieren, ehe es begonnen. Holl.: Een spel verliezen, eer het begonnen is. (Harrebomée, II, 286a.) *260 Sich aus dem Spiele ziehen. Sich mit guter Art aus einer schlimmen Angelegenheit losmachen. Frz.: Retirer son en jeu, ou retirer son épingle du jeu. *261 Sich bei den Leuten ein böses Spiel machen. – Braun, I, 4206. *262 Sie haben einander ein böses Spiel gemacht. Sie sind beide übel weggekommen. Frz.: Ils sont à deux de jeu. *263 Sie sind im Spiel einander gewachsen. Sie können einander die Stange, die Wage halten, es hat keiner vor dem andern etwas voraus, es bleibt keiner dem andern etwas schuldig. Frz.: Ils sont deux de jeu. (Kritzinger, 389a.) *264 Spiel bei Nacht (oder: im Winter) in Karten. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Beim Spiele als Ausruf, wen die Karte verfolgt. Spielball. * Einen zu seinem Spielball machen. Lat.: Me quasi pilam habet. (Binder I, 982; II, 1816; Frob., 442; Seybold, 304.) Spielbank. Warme Spielbank, kalter Rauchfang. Spielchen. 1 Häst du dat Spilleken annesehn, mosst du auk den Büdel tehn. (Waldeck.) – Curtze, 357, 540. *2 Da hat man das Spielchen gehen. – Schottel, 1117a. Spielen. 1 Am besten spielt, wer gar nicht spielt. In Russland sagt man: Wenn der Spieler den Trumpf hat, so hat der Nichtspieler den bessern. Und: Wer spielt, kann gewinnen, wer nicht spielt, wird nicht verlieren. (Altmann VI, 136.) 2 As män spielt sich bei Nacht mit Feuer, bepischt (bepisset) män sich. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Warnung an kleine Kinder, mit Feuer zu spielen. 3 Dar späll sick êr tein arm as ên rîk. – Bueren, 165; Eichwald, 1803; Frommann, II, 355, 97; Kern, 1290; Hauskalender, I. 4 Das heisst gespielt, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier. 5 Das Spielen ist ein Laster. 6 Der hat gut spielen, der nicht setzen darf. Dän.: Godt at spille, naar man ei sætter op. (Prov. dan., 380.) Schwed.: Got spela utan upsatt. (Grubb, 272.) 7 Der spielt auff verlust, der die Karten schlägt, wie sie jhm in die Hand geben werden. – Lehmann, 726, 43. 8 Der spielt nicht schlecht, der seinen Einsatz gewinnt. Schwed.: Han seglar intet illa ut, som får sin hambn igen. (Grubb, 303.) – Han spelar intet illa, som winner sitt upsatt. (Grubb, 292.) 9 Der spielt nicht zur kurtzweil, der auff gewinn setzt. – Lehmann, 724, 5. 10 Durch Spielen ist noch keiner reich worden. „Es ist ein Sprichwort: Wer ist mit spielen reich worden? Item: ich hab mein Lebenlang keinen reichen Spieler gesehen.“ (Theatrum Diabolorum, 437a.) 11 Durch Spilen, Bulen, Pancketiren thut mancher Leib, Ehr vnd gut verlieren. – Gruter, III, 24; Lehmann, II, 88, 211; Zinkgref, IV, 366. Lat.: Fili cede malis, si vis plus esse sodalis. (Chaos, 1080.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/358
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [352]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/358>, abgerufen am 29.03.2024.