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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 37 Ein Schalk betreugt den andern nicht.

Frz.: Fin contre fin n'est pas bon a faire doublure. (Kritzinger, 247a.)

38 Ein Schalk bleibt ein Schalk und kröch' er auch in einen Zobelbalg.

Lat.: Qui semel est malus, is semper praesumitur esse. (Binder II, 2805; Seybold, 456.)

39 Ein Schalk hält's mit dem andern.

Frz.: Passez-moi la rhabarbe, je vous passerai le sene.

40 Ein Schalk haut den andern übers Ohr.

Holl.: Een schalk wordt dikwijls verschalkt. (Harrebomee, II, 242a.)

41 Ein Schalk im Spiel ist ein Schalk überall. - Lohrengel, I, 239.

42 Ein Schalk ist über den andern.

Ung.: Nincsen e' vilagon olly csalardsag, hogy azt mas meg-ne jatsza. (Gaal, 198.)

43 Ein Schalk kann sich leicht verbergen.

Lat.: Nocte latent fures. (Chaos, 314.)

44 Ein Schalk muss seinen Meister finden.

Es geht immer einer über den andern.

Frz.: A fourbe et demi.

Schwed.: Skalken wil hallas i twang. (Grubb, 675.)

45 Ein Schalk redet wie ein frommer Mann, denkt aber wie ein Schalk.

Dän.: Skalk taler som from mand, men taenker som en skalk. (Prov. dan., 501.)

46 Ein Schalk sein ist schlimm, ein Schalk heissen noch schlimmer.

It.: E una mala cosa l'esser furbo, ma peggio l'esser conosciuto per tale.

47 Ein Schalk überlistet selten den andern.

Frz.: Fin contre fin n'est pas bon a faire doublure. (Cahier, 725.)

It.: Tra furbo e furbo non si camuffa. (Gaal, 1352.)

Schwed.: Den ena räfwen har swart att lura den andra. (Marin, 7.)

48 Ein Schalk und Müller, eines Meisters Schüler, sind stets Gesellen, geschickt zum Stehlen. - Pistor., III, 49.

49 Ein quait Schalk wird dick verschalkt. - Körte, 5248.

50 Einem alten schalck ist übel abzubrechen. - Henisch, 491, 53; Petri, II, 175.

51 Einem Schalk braucht man keine Glocke anzuhängen.

Dän.: Man taar ei henge klokke paa en skalk. (Prov. dan., 542.)

52 Einem Schalk dreht man nicht leicht eine Nase.

53 Einem Schalk geht es oft gut.

Bei Tunnicius (897): Einen schalke schüt vake gaut.

54 Einem Schalk zündet man zwei Lichter an, einem Frommen kaum eins. (S. Teufel.) - Simrock, 8849; Braun, I, 3788.

Lat.: Corvi lusciniis honoratiores. (Binder I, 236; II, 588; Erasm., 277; Philippi, I, 95; Seybold, 92.)

55 Einen Schalck betriegen, ist Kunst. - Pauli, Postilla.

56 Einen Schalck erkennet man bey den Worten, ein Kraut bey dem Geruch. - Petri, II, 179; Lehmann, II, 130, 182; Henisch, 1524, 44.

"Den Schalck kennt man von seiner That, wie man den Baum an den Früchten kennt." (Petri, II, 79.) "Ein schalck erkennt man bey sein worten, der geruch die kreutlein meldt im garten."

Lat.: Nequam per uerba, per odorem noscitur herba. (Loci comm., 14.)

57 Einen Schalk fand ich, einen Schalk lass' ich; ein Schalk bist du, ein Schalk bleibst du.

Lat.: Nequam nequitiam monstrat ubique suam.

58 Eines Schalks Magen ist eher gefüllt als seine Augen.

Dän.: Man skal tör fylde öyet paa en skalk en maven. (Prov. dan., 209.)

59 Es geht keim Schalken wohl.

Lat.: Nemo malus felix. (Chaos, 314.)

60 Es hilfft immer ein Schalck dem andern vber. - Petri, II, 252.

61 Es ist kein schalck so verschlagen, er wirt zuweilen von andern betrogen. - Petri, II, 270; Henisch, 352, 51.

62 Es ist kein Schalk so verschlagen, er muss einen Schalk übertragen.

[Spaltenumbruch] 63 Es kann kein Schalk den andern leicht betrügen.

Lat.: Haud facile astutus fallit astutum. (Philippi, I, 174.)

64 Es kann niemand seinen Schalk verbergen.

Schwed.: Hwar bär en egen skalk i barmen. - Ingen kan sin skalk umbära. (Grubb, 355 u. 394.)

65 Es kömpt immer Schalck vber Schalck. - Oec. rur., 644.

Holl.: Een quaet schalc wort dic verschalct.

Lat.: Astutus nequam per causam fallitur equam. - Inventa lege invenitur fraus legis. (Fallersleben, 351.)

66 Es ligt wol ein schalck vnter der brucken (oder: treppen) vnd lest einen ehrlichen Mann drüber hingehen. - Henisch, 528, 17; Petri, II, 286.

67 Es machet offt ein schalck, dass sein vil frommer leutte entgelten müssen. - Agricola I, 33.

68 Es muss kein kleiner Schalck seyn, der grosse Schelcke kennen kan. - Petri, II, 289.

69 Es sei der Schalk auch noch so klein, es kommt zuletzt sein Stündelein.

70 Es steckt auch wol ein Schalk unter dem Chorrock.

Dän.: En skalk kan vel skjules under en messesaerk. (Bohn I, 366.)

71 Für einen Schalck man helt, wer sich zu einem Schalck gesellt. - Henisch, 1557, 8; Petri, II, 320; Gaal, 689.

72 Für einen Schalck setzt man zwey Lichter. - Petri, II, 320.

73 Geh' und werd' ein Schalk, sagte der Schneider zu seinem Knecht, der ihm nichts taugte.

Holl.: Ga weg, word een schalk, zei de beul tot zijnen knecht. (Harrebomee, II, 242a.)

74 Gib dem Schalk einen Finger, so nimmt er die Hand.

Dän.: Giv skalken et spand, han tager vel heel alen. (Bohn I, 371.)

75 Grosse Schelcke straffen kleine Schelcke. - Petri, II, 361.

76 Hast du mit einem Schalk zu thun, lass deine Augen ja nicht ruhn.

77 Je älter Schalk, je grösser List.

Schwed.: Ju äldre skalk, ju större list. (Grubb, 241.)

78 Je ärger der Schalck, je besser das Glück (S. Stück.) - Petri, II, 389; Pauli, Postilla, I, 556a; Lehmann, II, 276, 2; Luther, 427; Luther's Tischr., 431b; Eisenhart, 152; Gaal, 1353; Eiselein, 543; Körte, 5252; Simrock, 8846; Braun, I, 3789; Henneberg, Anh. 13.

"Je böser schalck, je eh jms glückt." (Waldis, IV, 73, 81.) "Das wirt erfahren offt vnd dick, je erger schalck, je besser glück." (Loci comm., 69.)

Dän.: Jo argere skalk, jo bedre lykke. (Prov. dan., 402.)

Engl.: The more knave, the better luck.

Holl.: Hoe kwader schalk, hoe beter geluk. (Harrebomee, II, 242b.)

Lat.: Divitiae non semper optimis contingunt. - Passere sub tecto remanente vagatur hirundo. - Quo nequam peior, tanto sors est sibi maior. (Loci comm., 69 u. 111.)

Schwed.: Ju argare skalk, ju bättre lycka. (Grubb, 403.) - Ju större skälm, ju bättre lycka. (Marin, 18.)

79 Je grösser Schalck, je besser balg. - Henisch, 176, 58; Petri, II, 392.

80 Jeder Schalk hat seinen Balg.

Durch die sonderbare Tracht veranlasst, die den Schalksnarren von andern unterschied. (Vgl. Wurzbach I, 31.)

Poln.: Kazdy blazen swoim strojem. (Wurzbach I, 254, 194.)

81 Jeder seinen Schalk verblümt und sich der werthen Tugend rühmt.

82 Jederman trägt ein Schalck im Busen. - Lehmann, 100, 43 u. 504, 14; Simrock, 8851; Braun, I, 3785.

83 Kein schälck kan sein also verlogen, er wird von andern auch betrogen. - Loci comm., 69; Gaal, 198; Simrock, 8838; Körte, 5246; Braun, I, 3786.

Lat.: Astutus nequam per causam fallitur aequam. (Loci comm., 71.)

84 Kein Schalk so gross, es gibt einen grössern.

85 Kleine Schelcke sind schwerlich fromm zu machen, viel weniger die grossen. - Petri, II, 424.

[Spaltenumbruch] 37 Ein Schalk betreugt den andern nicht.

Frz.: Fin contre fin n'est pas bon à faire doublure. (Kritzinger, 247a.)

38 Ein Schalk bleibt ein Schalk und kröch' er auch in einen Zobelbalg.

Lat.: Qui semel est malus, is semper praesumitur esse. (Binder II, 2805; Seybold, 456.)

39 Ein Schalk hält's mit dem andern.

Frz.: Passez-moi la rhabarbe, je vous passerai le séné.

40 Ein Schalk haut den andern übers Ohr.

Holl.: Een schalk wordt dikwijls verschalkt. (Harrebomée, II, 242a.)

41 Ein Schalk im Spiel ist ein Schalk überall.Lohrengel, I, 239.

42 Ein Schalk ist über den andern.

Ung.: Nincsen e' világon olly csalárdság, hogy azt más meg-ne játsza. (Gaal, 198.)

43 Ein Schalk kann sich leicht verbergen.

Lat.: Nocte latent fures. (Chaos, 314.)

44 Ein Schalk muss seinen Meister finden.

Es geht immer einer über den andern.

Frz.: A fourbe et demi.

Schwed.: Skalken wil hållas i twång. (Grubb, 675.)

45 Ein Schalk redet wie ein frommer Mann, denkt aber wie ein Schalk.

Dän.: Skalk taler som from mand, men tænker som en skalk. (Prov. dan., 501.)

46 Ein Schalk sein ist schlimm, ein Schalk heissen noch schlimmer.

It.: E una mala cosa l'esser furbo, ma peggio l'esser conosciuto per tale.

47 Ein Schalk überlistet selten den andern.

Frz.: Fin contre fin n'est pas bon à faire doublure. (Cahier, 725.)

It.: Tra furbo e furbo non si camuffa. (Gaal, 1352.)

Schwed.: Den ena räfwen har swårt att lura den andra. (Marin, 7.)

48 Ein Schalk und Müller, eines Meisters Schüler, sind stets Gesellen, geschickt zum Stehlen.Pistor., III, 49.

49 Ein quait Schalk wird dick verschalkt.Körte, 5248.

50 Einem alten schalck ist übel abzubrechen.Henisch, 491, 53; Petri, II, 175.

51 Einem Schalk braucht man keine Glocke anzuhängen.

Dän.: Man taar ei henge klokke paa en skalk. (Prov. dan., 542.)

52 Einem Schalk dreht man nicht leicht eine Nase.

53 Einem Schalk geht es oft gut.

Bei Tunnicius (897): Einen schalke schüt vake gût.

54 Einem Schalk zündet man zwei Lichter an, einem Frommen kaum eins. (S. Teufel.) – Simrock, 8849; Braun, I, 3788.

Lat.: Corvi lusciniis honoratiores. (Binder I, 236; II, 588; Erasm., 277; Philippi, I, 95; Seybold, 92.)

55 Einen Schalck betriegen, ist Kunst.Pauli, Postilla.

56 Einen Schalck erkennet man bey den Worten, ein Kraut bey dem Geruch.Petri, II, 179; Lehmann, II, 130, 182; Henisch, 1524, 44.

„Den Schalck kennt man von seiner That, wie man den Baum an den Früchten kennt.“ (Petri, II, 79.) „Ein schalck erkennt man bey sein worten, der geruch die kreutlein meldt im garten.“

Lat.: Nequam per uerba, per odorem noscitur herba. (Loci comm., 14.)

57 Einen Schalk fand ich, einen Schalk lass' ich; ein Schalk bist du, ein Schalk bleibst du.

Lat.: Nequam nequitiam monstrat ubique suam.

58 Eines Schalks Magen ist eher gefüllt als seine Augen.

Dän.: Man skal tør fylde øyet paa en skalk en maven. (Prov. dan., 209.)

59 Es geht keim Schalken wohl.

Lat.: Nemo malus felix. (Chaos, 314.)

60 Es hilfft immer ein Schalck dem andern vber.Petri, II, 252.

61 Es ist kein schalck so verschlagen, er wirt zuweilen von andern betrogen.Petri, II, 270; Henisch, 352, 51.

62 Es ist kein Schalk so verschlagen, er muss einen Schalk übertragen.

[Spaltenumbruch] 63 Es kann kein Schalk den andern leicht betrügen.

Lat.: Haud facile astutus fallit astutum. (Philippi, I, 174.)

64 Es kann niemand seinen Schalk verbergen.

Schwed.: Hwar bär en egen skalk i barmen. – Ingen kan sin skalk umbära. (Grubb, 355 u. 394.)

65 Es kömpt immer Schalck vber Schalck.Oec. rur., 644.

Holl.: Een quaet schalc wort dic verschalct.

Lat.: Astutus nequam per causam fallitur equam. – Inventa lege invenitur fraus legis. (Fallersleben, 351.)

66 Es ligt wol ein schalck vnter der brucken (oder: treppen) vnd lest einen ehrlichen Mann drüber hingehen.Henisch, 528, 17; Petri, II, 286.

67 Es machet offt ein schalck, dass sein vil frommer leutte entgelten müssen.Agricola I, 33.

68 Es muss kein kleiner Schalck seyn, der grosse Schelcke kennen kan.Petri, II, 289.

69 Es sei der Schalk auch noch so klein, es kommt zuletzt sein Stündelein.

70 Es steckt auch wol ein Schalk unter dem Chorrock.

Dän.: En skalk kan vel skjules under en messesærk. (Bohn I, 366.)

71 Für einen Schalck man helt, wer sich zu einem Schalck gesellt.Henisch, 1557, 8; Petri, II, 320; Gaal, 689.

72 Für einen Schalck setzt man zwey Lichter.Petri, II, 320.

73 Geh' und werd' ein Schalk, sagte der Schneider zu seinem Knecht, der ihm nichts taugte.

Holl.: Ga weg, word een schalk, zei de beul tot zijnen knecht. (Harrebomée, II, 242a.)

74 Gib dem Schalk einen Finger, so nimmt er die Hand.

Dän.: Giv skalken et spand, han tager vel heel alen. (Bohn I, 371.)

75 Grosse Schelcke straffen kleine Schelcke.Petri, II, 361.

76 Hast du mit einem Schalk zu thun, lass deine Augen ja nicht ruhn.

77 Je älter Schalk, je grösser List.

Schwed.: Ju äldre skalk, ju större list. (Grubb, 241.)

78 Je ärger der Schalck, je besser das Glück (S. Stück.) – Petri, II, 389; Pauli, Postilla, I, 556a; Lehmann, II, 276, 2; Luther, 427; Luther's Tischr., 431b; Eisenhart, 152; Gaal, 1353; Eiselein, 543; Körte, 5252; Simrock, 8846; Braun, I, 3789; Henneberg, Anh. 13.

„Je böser schalck, je eh jms glückt.“ (Waldis, IV, 73, 81.) „Das wirt erfahren offt vnd dick, je erger schalck, je besser glück.“ (Loci comm., 69.)

Dän.: Jo argere skalk, jo bedre lykke. (Prov. dan., 402.)

Engl.: The more knave, the better luck.

Holl.: Hoe kwader schalk, hoe beter geluk. (Harrebomée, II, 242b.)

Lat.: Divitiae non semper optimis contingunt. – Passere sub tecto remanente vagatur hirundo. – Quo nequam peior, tanto sors est sibi maior. (Loci comm., 69 u. 111.)

Schwed.: Ju argare skalk, ju bättre lycka. (Grubb, 403.) – Ju större skälm, ju bättre lycka. (Marin, 18.)

79 Je grösser Schalck, je besser balg.Henisch, 176, 58; Petri, II, 392.

80 Jeder Schalk hat seinen Balg.

Durch die sonderbare Tracht veranlasst, die den Schalksnarren von andern unterschied. (Vgl. Wurzbach I, 31.)

Poln.: Każdy błazen swoim strojem. (Wurzbach I, 254, 194.)

81 Jeder seinen Schalk verblümt und sich der werthen Tugend rühmt.

82 Jederman trägt ein Schalck im Busen.Lehmann, 100, 43 u. 504, 14; Simrock, 8851; Braun, I, 3785.

83 Kein schälck kan sein also verlogen, er wird von andern auch betrogen.Loci comm., 69; Gaal, 198; Simrock, 8838; Körte, 5246; Braun, I, 3786.

Lat.: Astutus nequam per causam fallitur aequam. (Loci comm., 71.)

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[[41]/0047] 37 Ein Schalk betreugt den andern nicht. Frz.: Fin contre fin n'est pas bon à faire doublure. (Kritzinger, 247a.) 38 Ein Schalk bleibt ein Schalk und kröch' er auch in einen Zobelbalg. Lat.: Qui semel est malus, is semper praesumitur esse. (Binder II, 2805; Seybold, 456.) 39 Ein Schalk hält's mit dem andern. Frz.: Passez-moi la rhabarbe, je vous passerai le séné. 40 Ein Schalk haut den andern übers Ohr. Holl.: Een schalk wordt dikwijls verschalkt. (Harrebomée, II, 242a.) 41 Ein Schalk im Spiel ist ein Schalk überall. – Lohrengel, I, 239. 42 Ein Schalk ist über den andern. Ung.: Nincsen e' világon olly csalárdság, hogy azt más meg-ne játsza. (Gaal, 198.) 43 Ein Schalk kann sich leicht verbergen. Lat.: Nocte latent fures. (Chaos, 314.) 44 Ein Schalk muss seinen Meister finden. Es geht immer einer über den andern. Frz.: A fourbe et demi. Schwed.: Skalken wil hållas i twång. (Grubb, 675.) 45 Ein Schalk redet wie ein frommer Mann, denkt aber wie ein Schalk. Dän.: Skalk taler som from mand, men tænker som en skalk. (Prov. dan., 501.) 46 Ein Schalk sein ist schlimm, ein Schalk heissen noch schlimmer. It.: E una mala cosa l'esser furbo, ma peggio l'esser conosciuto per tale. 47 Ein Schalk überlistet selten den andern. Frz.: Fin contre fin n'est pas bon à faire doublure. (Cahier, 725.) It.: Tra furbo e furbo non si camuffa. (Gaal, 1352.) Schwed.: Den ena räfwen har swårt att lura den andra. (Marin, 7.) 48 Ein Schalk und Müller, eines Meisters Schüler, sind stets Gesellen, geschickt zum Stehlen. – Pistor., III, 49. 49 Ein quait Schalk wird dick verschalkt. – Körte, 5248. 50 Einem alten schalck ist übel abzubrechen. – Henisch, 491, 53; Petri, II, 175. 51 Einem Schalk braucht man keine Glocke anzuhängen. Dän.: Man taar ei henge klokke paa en skalk. (Prov. dan., 542.) 52 Einem Schalk dreht man nicht leicht eine Nase. 53 Einem Schalk geht es oft gut. Bei Tunnicius (897): Einen schalke schüt vake gût. 54 Einem Schalk zündet man zwei Lichter an, einem Frommen kaum eins. (S. Teufel.) – Simrock, 8849; Braun, I, 3788. Lat.: Corvi lusciniis honoratiores. (Binder I, 236; II, 588; Erasm., 277; Philippi, I, 95; Seybold, 92.) 55 Einen Schalck betriegen, ist Kunst. – Pauli, Postilla. 56 Einen Schalck erkennet man bey den Worten, ein Kraut bey dem Geruch. – Petri, II, 179; Lehmann, II, 130, 182; Henisch, 1524, 44. „Den Schalck kennt man von seiner That, wie man den Baum an den Früchten kennt.“ (Petri, II, 79.) „Ein schalck erkennt man bey sein worten, der geruch die kreutlein meldt im garten.“ Lat.: Nequam per uerba, per odorem noscitur herba. (Loci comm., 14.) 57 Einen Schalk fand ich, einen Schalk lass' ich; ein Schalk bist du, ein Schalk bleibst du. Lat.: Nequam nequitiam monstrat ubique suam. 58 Eines Schalks Magen ist eher gefüllt als seine Augen. Dän.: Man skal tør fylde øyet paa en skalk en maven. (Prov. dan., 209.) 59 Es geht keim Schalken wohl. Lat.: Nemo malus felix. (Chaos, 314.) 60 Es hilfft immer ein Schalck dem andern vber. – Petri, II, 252. 61 Es ist kein schalck so verschlagen, er wirt zuweilen von andern betrogen. – Petri, II, 270; Henisch, 352, 51. 62 Es ist kein Schalk so verschlagen, er muss einen Schalk übertragen. 63 Es kann kein Schalk den andern leicht betrügen. Lat.: Haud facile astutus fallit astutum. (Philippi, I, 174.) 64 Es kann niemand seinen Schalk verbergen. Schwed.: Hwar bär en egen skalk i barmen. – Ingen kan sin skalk umbära. (Grubb, 355 u. 394.) 65 Es kömpt immer Schalck vber Schalck. – Oec. rur., 644. Holl.: Een quaet schalc wort dic verschalct. Lat.: Astutus nequam per causam fallitur equam. – Inventa lege invenitur fraus legis. (Fallersleben, 351.) 66 Es ligt wol ein schalck vnter der brucken (oder: treppen) vnd lest einen ehrlichen Mann drüber hingehen. – Henisch, 528, 17; Petri, II, 286. 67 Es machet offt ein schalck, dass sein vil frommer leutte entgelten müssen. – Agricola I, 33. 68 Es muss kein kleiner Schalck seyn, der grosse Schelcke kennen kan. – Petri, II, 289. 69 Es sei der Schalk auch noch so klein, es kommt zuletzt sein Stündelein. 70 Es steckt auch wol ein Schalk unter dem Chorrock. Dän.: En skalk kan vel skjules under en messesærk. (Bohn I, 366.) 71 Für einen Schalck man helt, wer sich zu einem Schalck gesellt. – Henisch, 1557, 8; Petri, II, 320; Gaal, 689. 72 Für einen Schalck setzt man zwey Lichter. – Petri, II, 320. 73 Geh' und werd' ein Schalk, sagte der Schneider zu seinem Knecht, der ihm nichts taugte. Holl.: Ga weg, word een schalk, zei de beul tot zijnen knecht. (Harrebomée, II, 242a.) 74 Gib dem Schalk einen Finger, so nimmt er die Hand. 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Lat.: Divitiae non semper optimis contingunt. – Passere sub tecto remanente vagatur hirundo. – Quo nequam peior, tanto sors est sibi maior. (Loci comm., 69 u. 111.) Schwed.: Ju argare skalk, ju bättre lycka. (Grubb, 403.) – Ju större skälm, ju bättre lycka. (Marin, 18.) 79 Je grösser Schalck, je besser balg. – Henisch, 176, 58; Petri, II, 392. 80 Jeder Schalk hat seinen Balg. Durch die sonderbare Tracht veranlasst, die den Schalksnarren von andern unterschied. (Vgl. Wurzbach I, 31.) Poln.: Każdy błazen swoim strojem. (Wurzbach I, 254, 194.) 81 Jeder seinen Schalk verblümt und sich der werthen Tugend rühmt. 82 Jederman trägt ein Schalck im Busen. – Lehmann, 100, 43 u. 504, 14; Simrock, 8851; Braun, I, 3785. 83 Kein schälck kan sein also verlogen, er wird von andern auch betrogen. – Loci comm., 69; Gaal, 198; Simrock, 8838; Körte, 5246; Braun, I, 3786. Lat.: Astutus nequam per causam fallitur aequam. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/47>, abgerufen am 18.04.2024.