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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 29 Bliebe der Wolf im Walde und der Mönch in der Klausur, würden beide nicht beschrien. - Klosterspiegel, 21, 2; Eiselein, 647; Simrock, 11794; Sailer, 151; Körte, 6946; Blum, 337.

Durch seine räuberischen Streifzüge zieht er sich selbst die üble Nachrede zu.

30 Da der Wolff gefangen war, da wolt er fromb werden. - Henisch, 1254, 8; Petri, II, 54.

31 Da der Wolff ligt, da beist er nicht. - Henisch, 266, 50; Petri, II, 54.

32 Da es dem Wolfe nichts hilft, auf die Schafe zu lauern, so holt er sie aus der Hürde. - Altmann V, 127.

33 Da hant die Wölfe ein gämlich Uerten, wenn die Schaf spotten ihres Hirten.

34 Da hätt de Wulf dan, säd de Scheper, dor weier em 'n Schap stalen. (Eifel.) - Hoefer, 899; Schlingmann, 1224.

35 Das ist der gefährlichste Wolf, der als Schäferhund einhergeht. - Altmann VI, 491.

36 De eine Wulff vrit (frisst) vam anderen nich. - Neocorus, II, 380.

37 De Wulf fret äuk wal en getaiket (gezeichnetes) Schop. (Driburg.) - Firmenich, I, 363, 53.

38 De Wulf frietet ock van getallden Schoapen. - Woeste, 87, 378.

39 De Wulf fritt ok wol en tellt Schap. - Eichwald, 1637; Kern, 880.

40 De Wulf nömmt ok e getekent Schap. - Frischbier, 4104.

41 De Wulf verlüst wol de Hare, awer nich de Nupen. - Schambach, II, 80.

Der Wolf verliert die Haare, aber nicht seine Tücke. Neumark: Deär Wulf verliert de Hoare, aber ni de Nicken. (Engelien, 220, 95.)

Lat.: Lupus pilum mutat non mentem (animum.) (Schonheim, L, 12; Hanzely, 144; Philippi, I, 231; Hauer, 231.)

42 Dem liggende Wulf kömmt ok wat ön 't Maul. (Dönhofstädt.) - Frischbier, II, 2950.

43 Dem schlafenden Wolfe lauft kein Schaf ins Maul. - Schottel, 1130a; Gaal, 1370; Törning, 7; Simrock, 11780; Sailer, 60; Rossmässler, Heimat.

Bei Tunnicius (243): Dem slapenden wulve en löpt nein schap in den munt. (Agna lupo nunquam stertenti occurrit agresti.)

Mhd.: Dem schlummernden Wolf glückt selten ein fang noch schlafendem Mann ein sieg. (Hawamal, 57.) - Traeges wolves munde geschiht von speise selten guot. (Wigalois, 77, 19.) (Zingerle, 133.)

Holl.: Den slapenden wolf enloopt gheen schape in den mont. (Tunnicius, 7, 6; Harrebomee, II, 476b.)

Lat.: Si dormit lupula, non currit in os ovis ulla. (Fallersleben, 171.)

44 Dem Wolf braucht man den Weg (in den Wald, oder zu den Schafen) nicht zu zeigen.

45 Dem Wolf das Schaf, dem Fuchs die List, den Frauen Lob gefällig ist. - Birlinger, 765; Zinkgref, IV, 396.

"So nimbt der ochs der krippen war, also ist d' natur wunderbar."

Lat.: Fit melior laudando bonus, pejorque malignus, cautior astutus, simplicior stolidus. (Chaos, 475.) - Vulpes uult fraudem, lupus agnum, foemina laudem; bos ad praesepe conatur currere saepes. (Loci comm., 142.)

46 Dem Wolf entgeht man nicht so leicht als dem Bären. - Altmann V, 103.

47 Dem Wolf gefällt keine Predigt besser als über Lammfleisch und Schöpsenbraten.

Böhm.: Rci vlku pater, a on voli kozi mater. - Vlkovi mluv: nebe! on zuby vyceri na tebe. (Celakovsky, 36.)

Poln.: Mow wilku pacierz, a on woli kozia macierz. (Celakovsky, 36.)

48 Dem Wolf ist bange vor der Grube.

Bei Tunnicius (564): Dem wulfe is leide vor de kule. (Antra lupus, laqueos formidat subdola vulpes.)

49 Den Wolf beim Ohr fassen ist schwer. - Schlechta, 368.

50 Den Wolf kennt man bey den Haaren. - Petri, II, 80.

Lat.: Noticia didimus est suspicione lupinus. (Reuterdahl, 622.)

Schwed.: Weff aer ödhkavndir man. (Reuterdahl, 622.)

[Spaltenumbruch] 51 Den Wolf schlage nicht, und das Schaf lass nicht hungern. - Burckhardt, 738.

Sei liebreich und mild gegen Freund und Feind. Unter den vielen in Kairo umlaufenden Sprichwörtern soll dies, nach Burckhardt, der einzige Grundsatz sein, welcher allgemeine Menschenliebe empfiehlt.

52 Den Wölffen soll man kein Schaaf vertrawen. - Lehmann, II, 320, 35.

53 Der faule Wolf steht vor der Thür und spricht: Schaf, komm heraus zu mir!

54 Der grossgezogene Wolf kehrt in den Wald zurück.

55 Der junge Wolf wird ein alter Wolf, auch wenn er unter Menschen aufwächst. - Schlechta, 364.

56 Der schlafende Wolf ist nett (mager), der laufende fett.

Der Litauer will damit sagen, dass nur der etwas hat, der arbeitet.

57 Der Wauf verlüst (verliert) wal sing au (seine alten) Hore, marr (aber) nit sing au Krämp (Mucken, Streiche). (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 47; für Altmark: Danneil, 279.

58 Der Wäulf zecht de Schwäunz än. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 101.

59 Der Wolf ändert wol sein Haar1, aber er bleibt, wie er war. - Lehmann, II, 68, 205; Gaal, 1735; Eiselein, 647; Pistor., VIII, 20; Seybold, 286; Parömiakon, 500; Schlechta, 358; Blum, 129; Simrock, 11810; Körte, 6948.

1) Die Farbe desselben ist nämlich im Sommer lichter, im Winter dunkler. - "Sie singen vns ja recht das alte Liedelein von wohlversuchter vnnd bedachter Schalckheit vnd Hinderlist, noch jetziger Zeit vor. Der Wolff seine Haar zwar ändern thut im Alter, aber nicht den Muth, sein Art vnd Tück meynts nimmer gut." (Abel, 247.) Auch die Türken sagen: Der Wolf wechselt den Balg, aber nicht seine Natur. (Weigel, 319.)

Engl.: The wolf changes skin, but nature.

It.: Il lupo cangia il pelo, ma non il vizio. (Gaal, 1735.)

Lat.: Lupus pilum mutat, non animum. (Eiselein, 647; Gaal, 1735.)

60 Der Wolf behält seine Haut, aber das Schaf muss das Fell lassen.

Holl.: De wolf zal zijne vacht wel hooden, maar het schaap moet gestroopt zijn. (Harrebomee, II, 477b.)

61 Der Wolf betet kein Vaterunser, wäscht sich nicht und lebt doch.

Poln.: Wilk pacierza nie mowi, ani sie nie myje, a tez zyje (mowia leniwcy.) (Lompa, 33.)

62 Der Wolf beweint (beklagt) das Schaf erst, eh' er es frisst.

Holl.: De wolf beweent het schaap, en dan eet hij het. (Harrebomee, II, 477a.)

63 Der Wolf bleibt ein Wolf, auch wenn er einen Schafspelz trägt.

Schwed.: Ulfen är stundom hundalik. (Grubb, 832.)

64 Der Wolf erzeugte nie ein Lamm.

65 Der Wolf findet leicht eine Ursache, wenn er das Schaf fressen will. - Winckler, XII, 24; Simrock, 11774; Sailer, 151.

Holl.: De wolf vindt ligt eene oorzaak, waarom hij het lam eet. (Harrebomee, II, 477a.)

Schwed.: Ulfen far orsak med lambet, fast det drucke ned erst i bäcken. (Grubb, 831.)

66 Der Wolf fragt nicht nach seinem Kopf, wenn er auf Beute geht. - Schlechta, 357.

67 Der Wolf freut sich, wenn Sturm ist.

68 Der Wolf frisst (raubt) auch die gezeichneten Schafe. - Eiselein, 647; Blum, 665; Gesner, I, 765; Winckler, VII, 86; Schlechta, 360; Sailer, 60; Simrock, 11772; Körte, 6945; Schweiz, II, 243, 70; für Solothurn: Schild, 69, 149.

In Schwaben: Der Wolf frisst au de zoichnete Schauf.

Dän.: Ulf tager af talde faar. (Prov. dan., 564.)

Holl.: Die wolf it wael ghetelde schapen. (Tunn., 13, 17.)

Frz.: A brebis comptees le loup les mange. (Gaal, 1741.)

It.: Anche delle pecore annoverate mangia il lupo. (Pazzaglia, 205, 2; Gaal, 1741; Masson, 382.) - Pecore contate, il lupo se le mangin.

Lat.: Lupus nou veretur etiam numeratos oves devorare. - Quod lupus est gratos narratur oves numeratos. (Sutor, 143; Fallersleben, 316.) - Vulpes non curat numerum pecorum. (Gaal, 1741; Chaos, 306.)

Schwed.: Ulfwen biter ock räknade far. (Marin, 26.)

Ung.: Nem nezi farkas a' billeget. (Gaal, 1741.)

[Spaltenumbruch] 29 Bliebe der Wolf im Walde und der Mönch in der Klausur, würden beide nicht beschrien.Klosterspiegel, 21, 2; Eiselein, 647; Simrock, 11794; Sailer, 151; Körte, 6946; Blum, 337.

Durch seine räuberischen Streifzüge zieht er sich selbst die üble Nachrede zu.

30 Da der Wolff gefangen war, da wolt er fromb werden.Henisch, 1254, 8; Petri, II, 54.

31 Da der Wolff ligt, da beist er nicht.Henisch, 266, 50; Petri, II, 54.

32 Da es dem Wolfe nichts hilft, auf die Schafe zu lauern, so holt er sie aus der Hürde.Altmann V, 127.

33 Da hant die Wölfe ein gämlich Uerten, wenn die Schaf spotten ihres Hirten.

34 Da hätt de Wulf dân, säd de Schêper, dôr wîer em 'n Schâp stâlen. (Eifel.) – Hoefer, 899; Schlingmann, 1224.

35 Das ist der gefährlichste Wolf, der als Schäferhund einhergeht.Altmann VI, 491.

36 De eine Wulff vrit (frisst) vam anderen nich.Neocorus, II, 380.

37 De Wulf fret äuk wal en getaiket (gezeichnetes) Schop. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 53.

38 De Wulf frietet ock van getallden Schoapen.Woeste, 87, 378.

39 De Wulf fritt ok wol en tellt Schap.Eichwald, 1637; Kern, 880.

40 De Wulf nömmt ok e getêkent Schap.Frischbier, 4104.

41 De Wulf verlüst wol de Hâre, awer nich de Nupen.Schambach, II, 80.

Der Wolf verliert die Haare, aber nicht seine Tücke. Neumark: Deär Wulf verliert de Hoare, aber ni de Nicken. (Engelien, 220, 95.)

Lat.: Lupus pilum mutat non mentem (animum.) (Schonheim, L, 12; Hanzely, 144; Philippi, I, 231; Hauer, 231.)

42 Dem liggende Wulf kömmt ôk wat ön 't Mûl. (Dönhofstädt.) – Frischbier, II, 2950.

43 Dem schlafenden Wolfe lauft kein Schaf ins Maul.Schottel, 1130a; Gaal, 1370; Törning, 7; Simrock, 11780; Sailer, 60; Rossmässler, Heimat.

Bei Tunnicius (243): Dem slapenden wulve en löpt nein schâp in den munt. (Agna lupo nunquam stertenti occurrit agresti.)

Mhd.: Dem schlummernden Wolf glückt selten ein fang noch schlafendem Mann ein sieg. (Hawamal, 57.) – Traeges wolves munde geschiht von spîse selten guot. (Wigalois, 77, 19.) (Zingerle, 133.)

Holl.: Den slapenden wolf enloopt gheen schape in den mont. (Tunnicius, 7, 6; Harrebomée, II, 476b.)

Lat.: Si dormit lupula, non currit in os ovis ulla. (Fallersleben, 171.)

44 Dem Wolf braucht man den Weg (in den Wald, oder zu den Schafen) nicht zu zeigen.

45 Dem Wolf das Schaf, dem Fuchs die List, den Frauen Lob gefällig ist.Birlinger, 765; Zinkgref, IV, 396.

„So nimbt der ochs der krippen war, also ist d' natur wunderbar.“

Lat.: Fit melior laudando bonus, pejorque malignus, cautior astutus, simplicior stolidus. (Chaos, 475.) – Vulpes uult fraudem, lupus agnum, foemina laudem; bos ad praesepe conatur currere saepes. (Loci comm., 142.)

46 Dem Wolf entgeht man nicht so leicht als dem Bären.Altmann V, 103.

47 Dem Wolf gefällt keine Predigt besser als über Lammfleisch und Schöpsenbraten.

Böhm.: Rci vlku páteř, a on volí kozí mateř. – Vlkovi mluv: nebe! on zuby vyceří na tebe. (Čelakovsky, 36.)

Poln.: Mów wilku pacierz, a on woli kozią macierz. (Čelakovsky, 36.)

48 Dem Wolf ist bange vor der Grube.

Bei Tunnicius (564): Dem wulfe is leide vor de kule. (Antra lupus, laqueos formidat subdola vulpes.)

49 Den Wolf beim Ohr fassen ist schwer.Schlechta, 368.

50 Den Wolf kennt man bey den Haaren.Petri, II, 80.

Lat.: Noticia didimus est suspicione lupinus. (Reuterdahl, 622.)

Schwed.: Weff aer ödhkavndir man. (Reuterdahl, 622.)

[Spaltenumbruch] 51 Den Wolf schlage nicht, und das Schaf lass nicht hungern.Burckhardt, 738.

Sei liebreich und mild gegen Freund und Feind. Unter den vielen in Kairo umlaufenden Sprichwörtern soll dies, nach Burckhardt, der einzige Grundsatz sein, welcher allgemeine Menschenliebe empfiehlt.

52 Den Wölffen soll man kein Schaaf vertrawen.Lehmann, II, 320, 35.

53 Der faule Wolf steht vor der Thür und spricht: Schaf, komm heraus zu mir!

54 Der grossgezogene Wolf kehrt in den Wald zurück.

55 Der junge Wolf wird ein alter Wolf, auch wenn er unter Menschen aufwächst.Schlechta, 364.

56 Der schlafende Wolf ist nett (mager), der laufende fett.

Der Litauer will damit sagen, dass nur der etwas hat, der arbeitet.

57 Der Wauf verlüst (verliert) wal sing au (seine alten) Hôre, mârr (aber) nit sing au Krämp (Mucken, Streiche). (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 47; für Altmark: Danneil, 279.

58 Der Wäulf zecht de Schwäunz än. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 101.

59 Der Wolf ändert wol sein Haar1, aber er bleibt, wie er war.Lehmann, II, 68, 205; Gaal, 1735; Eiselein, 647; Pistor., VIII, 20; Seybold, 286; Parömiakon, 500; Schlechta, 358; Blum, 129; Simrock, 11810; Körte, 6948.

1) Die Farbe desselben ist nämlich im Sommer lichter, im Winter dunkler. – „Sie singen vns ja recht das alte Liedelein von wohlversuchter vnnd bedachter Schalckheit vnd Hinderlist, noch jetziger Zeit vor. Der Wolff seine Haar zwar ändern thut im Alter, aber nicht den Muth, sein Art vnd Tück meynts nimmer gut.“ (Abel, 247.) Auch die Türken sagen: Der Wolf wechselt den Balg, aber nicht seine Natur. (Weigel, 319.)

Engl.: The wolf changes skin, but nature.

It.: Il lupo cangia il pelo, ma non il vizio. (Gaal, 1735.)

Lat.: Lupus pilum mutat, non animum. (Eiselein, 647; Gaal, 1735.)

60 Der Wolf behält seine Haut, aber das Schaf muss das Fell lassen.

Holl.: De wolf zal zijne vacht wel hooden, maar het schaap moet gestroopt zijn. (Harrebomée, II, 477b.)

61 Der Wolf betet kein Vaterunser, wäscht sich nicht und lebt doch.

Poln.: Wilk pacierza nie mówi, ani się nie myje, a téż żyje (mówią leniwcy.) (Lompa, 33.)

62 Der Wolf beweint (beklagt) das Schaf erst, eh' er es frisst.

Holl.: De wolf beweent het schaap, en dan eet hij het. (Harrebomée, II, 477a.)

63 Der Wolf bleibt ein Wolf, auch wenn er einen Schafspelz trägt.

Schwed.: Ulfen är stundom hundalik. (Grubb, 832.)

64 Der Wolf erzeugte nie ein Lamm.

65 Der Wolf findet leicht eine Ursache, wenn er das Schaf fressen will.Winckler, XII, 24; Simrock, 11774; Sailer, 151.

Holl.: De wolf vindt ligt eene oorzaak, waarom hij het lam eet. (Harrebomée, II, 477a.)

Schwed.: Ulfen får orsak med lambet, fast det drucke ned erst i bäcken. (Grubb, 831.)

66 Der Wolf fragt nicht nach seinem Kopf, wenn er auf Beute geht.Schlechta, 357.

67 Der Wolf freut sich, wenn Sturm ist.

68 Der Wolf frisst (raubt) auch die gezeichneten Schafe.Eiselein, 647; Blum, 665; Gesner, I, 765; Winckler, VII, 86; Schlechta, 360; Sailer, 60; Simrock, 11772; Körte, 6945; Schweiz, II, 243, 70; für Solothurn: Schild, 69, 149.

In Schwaben: Der Wolf frisst au de zoichnete Schauf.

Dän.: Ulf tager af talde faar. (Prov. dan., 564.)

Holl.: Die wolf it wael ghetelde schapen. (Tunn., 13, 17.)

Frz.: A brebis comptées le loup les mange. (Gaal, 1741.)

It.: Anche delle pecore annoverate mangia il lupo. (Pazzaglia, 205, 2; Gaal, 1741; Masson, 382.) – Pecore contate, il lupo se le mangin.

Lat.: Lupus nou veretur etiam numeratos oves devorare. – Quod lupus est gratos narratur oves numeratos. (Sutor, 143; Fallersleben, 316.) – Vulpes non curat numerum pecorum. (Gaal, 1741; Chaos, 306.)

Schwed.: Ulfwen biter ock räknade får. (Marin, 26.)

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[[176]/0188] 29 Bliebe der Wolf im Walde und der Mönch in der Klausur, würden beide nicht beschrien. – Klosterspiegel, 21, 2; Eiselein, 647; Simrock, 11794; Sailer, 151; Körte, 6946; Blum, 337. Durch seine räuberischen Streifzüge zieht er sich selbst die üble Nachrede zu. 30 Da der Wolff gefangen war, da wolt er fromb werden. – Henisch, 1254, 8; Petri, II, 54. 31 Da der Wolff ligt, da beist er nicht. – Henisch, 266, 50; Petri, II, 54. 32 Da es dem Wolfe nichts hilft, auf die Schafe zu lauern, so holt er sie aus der Hürde. – Altmann V, 127. 33 Da hant die Wölfe ein gämlich Uerten, wenn die Schaf spotten ihres Hirten. 34 Da hätt de Wulf dân, säd de Schêper, dôr wîer em 'n Schâp stâlen. (Eifel.) – Hoefer, 899; Schlingmann, 1224. 35 Das ist der gefährlichste Wolf, der als Schäferhund einhergeht. – Altmann VI, 491. 36 De eine Wulff vrit (frisst) vam anderen nich. – Neocorus, II, 380. 37 De Wulf fret äuk wal en getaiket (gezeichnetes) Schop. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 53. 38 De Wulf frietet ock van getallden Schoapen. – Woeste, 87, 378. 39 De Wulf fritt ok wol en tellt Schap. – Eichwald, 1637; Kern, 880. 40 De Wulf nömmt ok e getêkent Schap. – Frischbier, 4104. 41 De Wulf verlüst wol de Hâre, awer nich de Nupen. – Schambach, II, 80. Der Wolf verliert die Haare, aber nicht seine Tücke. Neumark: Deär Wulf verliert de Hoare, aber ni de Nicken. (Engelien, 220, 95.) Lat.: Lupus pilum mutat non mentem (animum.) (Schonheim, L, 12; Hanzely, 144; Philippi, I, 231; Hauer, 231.) 42 Dem liggende Wulf kömmt ôk wat ön 't Mûl. (Dönhofstädt.) – Frischbier, II, 2950. 43 Dem schlafenden Wolfe lauft kein Schaf ins Maul. – Schottel, 1130a; Gaal, 1370; Törning, 7; Simrock, 11780; Sailer, 60; Rossmässler, Heimat. Bei Tunnicius (243): Dem slapenden wulve en löpt nein schâp in den munt. (Agna lupo nunquam stertenti occurrit agresti.) Mhd.: Dem schlummernden Wolf glückt selten ein fang noch schlafendem Mann ein sieg. (Hawamal, 57.) – Traeges wolves munde geschiht von spîse selten guot. (Wigalois, 77, 19.) (Zingerle, 133.) Holl.: Den slapenden wolf enloopt gheen schape in den mont. (Tunnicius, 7, 6; Harrebomée, II, 476b.) Lat.: Si dormit lupula, non currit in os ovis ulla. (Fallersleben, 171.) 44 Dem Wolf braucht man den Weg (in den Wald, oder zu den Schafen) nicht zu zeigen. 45 Dem Wolf das Schaf, dem Fuchs die List, den Frauen Lob gefällig ist. – Birlinger, 765; Zinkgref, IV, 396. „So nimbt der ochs der krippen war, also ist d' natur wunderbar.“ Lat.: Fit melior laudando bonus, pejorque malignus, cautior astutus, simplicior stolidus. (Chaos, 475.) – Vulpes uult fraudem, lupus agnum, foemina laudem; bos ad praesepe conatur currere saepes. (Loci comm., 142.) 46 Dem Wolf entgeht man nicht so leicht als dem Bären. – Altmann V, 103. 47 Dem Wolf gefällt keine Predigt besser als über Lammfleisch und Schöpsenbraten. Böhm.: Rci vlku páteř, a on volí kozí mateř. – Vlkovi mluv: nebe! on zuby vyceří na tebe. (Čelakovsky, 36.) Poln.: Mów wilku pacierz, a on woli kozią macierz. (Čelakovsky, 36.) 48 Dem Wolf ist bange vor der Grube. Bei Tunnicius (564): Dem wulfe is leide vor de kule. (Antra lupus, laqueos formidat subdola vulpes.) 49 Den Wolf beim Ohr fassen ist schwer. – Schlechta, 368. 50 Den Wolf kennt man bey den Haaren. – Petri, II, 80. Lat.: Noticia didimus est suspicione lupinus. (Reuterdahl, 622.) Schwed.: Weff aer ödhkavndir man. (Reuterdahl, 622.) 51 Den Wolf schlage nicht, und das Schaf lass nicht hungern. – Burckhardt, 738. Sei liebreich und mild gegen Freund und Feind. Unter den vielen in Kairo umlaufenden Sprichwörtern soll dies, nach Burckhardt, der einzige Grundsatz sein, welcher allgemeine Menschenliebe empfiehlt. 52 Den Wölffen soll man kein Schaaf vertrawen. – Lehmann, II, 320, 35. 53 Der faule Wolf steht vor der Thür und spricht: Schaf, komm heraus zu mir! 54 Der grossgezogene Wolf kehrt in den Wald zurück. 55 Der junge Wolf wird ein alter Wolf, auch wenn er unter Menschen aufwächst. – Schlechta, 364. 56 Der schlafende Wolf ist nett (mager), der laufende fett. Der Litauer will damit sagen, dass nur der etwas hat, der arbeitet. 57 Der Wauf verlüst (verliert) wal sing au (seine alten) Hôre, mârr (aber) nit sing au Krämp (Mucken, Streiche). (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 47; für Altmark: Danneil, 279. 58 Der Wäulf zecht de Schwäunz än. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 101. 59 Der Wolf ändert wol sein Haar1, aber er bleibt, wie er war. – Lehmann, II, 68, 205; Gaal, 1735; Eiselein, 647; Pistor., VIII, 20; Seybold, 286; Parömiakon, 500; Schlechta, 358; Blum, 129; Simrock, 11810; Körte, 6948. 1) Die Farbe desselben ist nämlich im Sommer lichter, im Winter dunkler. – „Sie singen vns ja recht das alte Liedelein von wohlversuchter vnnd bedachter Schalckheit vnd Hinderlist, noch jetziger Zeit vor. Der Wolff seine Haar zwar ändern thut im Alter, aber nicht den Muth, sein Art vnd Tück meynts nimmer gut.“ (Abel, 247.) Auch die Türken sagen: Der Wolf wechselt den Balg, aber nicht seine Natur. (Weigel, 319.) Engl.: The wolf changes skin, but nature. It.: Il lupo cangia il pelo, ma non il vizio. (Gaal, 1735.) Lat.: Lupus pilum mutat, non animum. (Eiselein, 647; Gaal, 1735.) 60 Der Wolf behält seine Haut, aber das Schaf muss das Fell lassen. Holl.: De wolf zal zijne vacht wel hooden, maar het schaap moet gestroopt zijn. (Harrebomée, II, 477b.) 61 Der Wolf betet kein Vaterunser, wäscht sich nicht und lebt doch. Poln.: Wilk pacierza nie mówi, ani się nie myje, a téż żyje (mówią leniwcy.) (Lompa, 33.) 62 Der Wolf beweint (beklagt) das Schaf erst, eh' er es frisst. Holl.: De wolf beweent het schaap, en dan eet hij het. (Harrebomée, II, 477a.) 63 Der Wolf bleibt ein Wolf, auch wenn er einen Schafspelz trägt. Schwed.: Ulfen är stundom hundalik. (Grubb, 832.) 64 Der Wolf erzeugte nie ein Lamm. 65 Der Wolf findet leicht eine Ursache, wenn er das Schaf fressen will. – Winckler, XII, 24; Simrock, 11774; Sailer, 151. Holl.: De wolf vindt ligt eene oorzaak, waarom hij het lam eet. (Harrebomée, II, 477a.) Schwed.: Ulfen får orsak med lambet, fast det drucke ned erst i bäcken. (Grubb, 831.) 66 Der Wolf fragt nicht nach seinem Kopf, wenn er auf Beute geht. – Schlechta, 357. 67 Der Wolf freut sich, wenn Sturm ist. 68 Der Wolf frisst (raubt) auch die gezeichneten Schafe. – Eiselein, 647; Blum, 665; Gesner, I, 765; Winckler, VII, 86; Schlechta, 360; Sailer, 60; Simrock, 11772; Körte, 6945; Schweiz, II, 243, 70; für Solothurn: Schild, 69, 149. In Schwaben: Der Wolf frisst au de zoichnete Schauf. Dän.: Ulf tager af talde faar. (Prov. dan., 564.) Holl.: Die wolf it wael ghetelde schapen. (Tunn., 13, 17.) Frz.: A brebis comptées le loup les mange. (Gaal, 1741.) It.: Anche delle pecore annoverate mangia il lupo. (Pazzaglia, 205, 2; Gaal, 1741; Masson, 382.) – Pecore contate, il lupo se le mangin. Lat.: Lupus nou veretur etiam numeratos oves devorare. – Quod lupus est gratos narratur oves numeratos. (Sutor, 143; Fallersleben, 316.) – Vulpes non curat numerum pecorum. (Gaal, 1741; Chaos, 306.) Schwed.: Ulfwen biter ock räknade får. (Marin, 26.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [176]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/188>, abgerufen am 29.03.2024.