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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Erstes Kapitel.

Dieser Strebenschub zerlegt sich an den Unterstützungspunkten in
einen Horizontal- und Verticalschub und zwar beträgt der Horizon-
talschub
[Formel 1] und der Verticalschub
[Formel 2]

Aufgabe. Ein einfaches Hängewerk trage eine hölzerne Balken-
decke, das Gewicht derselben betrage 20000 Kilogr.; diese vertheilen
sich gleichmäßig auf den Träger resp. Hängebalken, ferner sei die
Höhe der Hängesäule 3,75m und die Länge des Hängebalkens 12m.
Wie stark sind die Dimensionen der Hölzer und des Hängeeisens zu
machen?

Antwort. Die ganze Belastung beträgt

P = 20000 Kilogr.,
demnach Q = 5/8 P = 5/8 . 20000 Kilogr.
Q = 12500 Kilogr.

1. Der Querschnitt der Hängesäule. Die Hängesäule wird
auf absolute Festigkeit in Anspruch genommen, d. h. sie (entweder
aus Holz oder Eisen) wird in ihrer Längenrichtung (Schwerpunkts-
axe) durch das angehängte Gewicht so gezogen, daß schließlich bei
einer zu großen Belastung ein Zerreißen stattfinden würde. In
der Praxis aber werden die Hängesäulen nur so stark belastet, daß
sie bei Holz eine zehnfache, bei Schmiedeeisen eine sechsfache Sicher-
heit gegen Bruch gewähren.

Unter Berücksichtigung dieser Sicherheit empfehlen sich folgende
erthe für den Sicherheitscoefficient k:

für Holz     k pr. #zm 70 Kilogr.
" Schmiedeeisen, dünne " " 700 "
" " dicke " " 525 "
" Eisendraht     " " 1000 "

Bezeichnet

f die Querschnittsfläche in #zm,
p die daran hängende Belastung in Kilogr.,
k den Sicherheitscoefficient,

so ist [Formel 3]

Erſtes Kapitel.

Dieſer Strebenſchub zerlegt ſich an den Unterſtützungspunkten in
einen Horizontal- und Verticalſchub und zwar beträgt der Horizon-
talſchub
[Formel 1] und der Verticalſchub
[Formel 2]

Aufgabe. Ein einfaches Hängewerk trage eine hölzerne Balken-
decke, das Gewicht derſelben betrage 20000 Kilogr.; dieſe vertheilen
ſich gleichmäßig auf den Träger reſp. Hängebalken, ferner ſei die
Höhe der Hängeſäule 3,75m und die Länge des Hängebalkens 12m.
Wie ſtark ſind die Dimenſionen der Hölzer und des Hängeeiſens zu
machen?

Antwort. Die ganze Belaſtung beträgt

P = 20000 Kilogr.,
demnach Q = ⅝ P = ⅝ . 20000 Kilogr.
Q = 12500 Kilogr.

1. Der Querſchnitt der Hängeſäule. Die Hängeſäule wird
auf abſolute Feſtigkeit in Anſpruch genommen, d. h. ſie (entweder
aus Holz oder Eiſen) wird in ihrer Längenrichtung (Schwerpunkts-
axe) durch das angehängte Gewicht ſo gezogen, daß ſchließlich bei
einer zu großen Belaſtung ein Zerreißen ſtattfinden würde. In
der Praxis aber werden die Hängeſäulen nur ſo ſtark belaſtet, daß
ſie bei Holz eine zehnfache, bei Schmiedeeiſen eine ſechsfache Sicher-
heit gegen Bruch gewähren.

Unter Berückſichtigung dieſer Sicherheit empfehlen ſich folgende
erthe für den Sicherheitscoefficient k:

für Holz     k pr.zm 70 Kilogr.
„ Schmiedeeiſen, dünne „ „ 700 „
„ „ dicke „ „ 525 „
„ Eiſendraht     „ „ 1000 „

Bezeichnet

f die Querſchnittsfläche in □zm,
p die daran hängende Belaſtung in Kilogr.,
k den Sicherheitscoefficient,

ſo iſt [Formel 3]

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[32/0044] Erſtes Kapitel. Dieſer Strebenſchub zerlegt ſich an den Unterſtützungspunkten in einen Horizontal- und Verticalſchub und zwar beträgt der Horizon- talſchub [FORMEL] und der Verticalſchub [FORMEL] Aufgabe. Ein einfaches Hängewerk trage eine hölzerne Balken- decke, das Gewicht derſelben betrage 20000 Kilogr.; dieſe vertheilen ſich gleichmäßig auf den Träger reſp. Hängebalken, ferner ſei die Höhe der Hängeſäule 3,75m und die Länge des Hängebalkens 12m. Wie ſtark ſind die Dimenſionen der Hölzer und des Hängeeiſens zu machen? Antwort. Die ganze Belaſtung beträgt P = 20000 Kilogr., demnach Q = ⅝ P = ⅝ . 20000 Kilogr. Q = 12500 Kilogr. 1. Der Querſchnitt der Hängeſäule. Die Hängeſäule wird auf abſolute Feſtigkeit in Anſpruch genommen, d. h. ſie (entweder aus Holz oder Eiſen) wird in ihrer Längenrichtung (Schwerpunkts- axe) durch das angehängte Gewicht ſo gezogen, daß ſchließlich bei einer zu großen Belaſtung ein Zerreißen ſtattfinden würde. In der Praxis aber werden die Hängeſäulen nur ſo ſtark belaſtet, daß ſie bei Holz eine zehnfache, bei Schmiedeeiſen eine ſechsfache Sicher- heit gegen Bruch gewähren. Unter Berückſichtigung dieſer Sicherheit empfehlen ſich folgende erthe für den Sicherheitscoefficient k: für Holz k pr. □zm 70 Kilogr. „ Schmiedeeiſen, dünne „ „ 700 „ „ „ dicke „ „ 525 „ „ Eiſendraht „ „ 1000 „ Bezeichnet f die Querſchnittsfläche in □zm, p die daran hängende Belaſtung in Kilogr., k den Sicherheitscoefficient, ſo iſt [FORMEL]

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/44>, abgerufen am 29.03.2024.