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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln. Die Pfeilerverbände.

Für innere Wände, welche schräge zusammenstoßen, geben die
Fig. 54 A--C die Art des Verbandes an.

In den meisten Fällen sind Schornsteine in der Kreuzung der
inneren Mauern vorhanden, wodurch die Lage der Steine etwas
anders ausfällt, indem man innerhalb der Läuferschaaren die zwei
gegenüber befindlichen Schornsteinseiten als Mauerendigungen an-
nimmt. -- Doch hiervon weiter unten bei "Schornsteinen."

V. Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln.
a) Die Pfeilerverbände

werden nach verschiedenen Regeln hergestellt, je nachdem der Pfeiler-
querschnitt viereckig oder polygonal gestaltet ist, und gewöhnliche oder
sogenannte Verblend- resp. Formsteine zur Verwendung gelangen.
Im Allgemeinen betrachtet man die viereckigen Pfeiler als kurze
Wände mit zwei vollen Mauerendigungen, so daß die für die
letzteren gegebenen Regeln auch bei Pfeilerverbänden Giltigkeit
haben. Ferner mauert man die Pfeiler meistens blos im Blockver-
bande, und ist der Kreuzverband überhaupt nur bei solchen Pfeilern
ausführbar, welche eine Breite von mindestens 31/2 Steinlängen
haben.

[Abbildung] Fig. 55 A--O.

Die mannigfachsten Pfeilerverbände mit Anwendung von Drei-
quartieren sind in Fig. 55 A--O dargestellt, und zwar:

A ist ein Pfeiler von 1 Stein Breite, 1 Stein Tiefe,
B " " " " 1 " " 11/2 " "
C " " " " 1 " " 2 " "
Wanderley, Bauconstr. II. 4
Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln. Die Pfeilerverbände.

Für innere Wände, welche ſchräge zuſammenſtoßen, geben die
Fig. 54 A—C die Art des Verbandes an.

In den meiſten Fällen ſind Schornſteine in der Kreuzung der
inneren Mauern vorhanden, wodurch die Lage der Steine etwas
anders ausfällt, indem man innerhalb der Läuferſchaaren die zwei
gegenüber befindlichen Schornſteinſeiten als Mauerendigungen an-
nimmt. — Doch hiervon weiter unten bei „Schornſteinen.“

V. Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln.
a) Die Pfeilerverbände

werden nach verſchiedenen Regeln hergeſtellt, je nachdem der Pfeiler-
querſchnitt viereckig oder polygonal geſtaltet iſt, und gewöhnliche oder
ſogenannte Verblend- reſp. Formſteine zur Verwendung gelangen.
Im Allgemeinen betrachtet man die viereckigen Pfeiler als kurze
Wände mit zwei vollen Mauerendigungen, ſo daß die für die
letzteren gegebenen Regeln auch bei Pfeilerverbänden Giltigkeit
haben. Ferner mauert man die Pfeiler meiſtens blos im Blockver-
bande, und iſt der Kreuzverband überhaupt nur bei ſolchen Pfeilern
ausführbar, welche eine Breite von mindeſtens 3½ Steinlängen
haben.

[Abbildung] Fig. 55 A—O.

Die mannigfachſten Pfeilerverbände mit Anwendung von Drei-
quartieren ſind in Fig. 55 A—O dargeſtellt, und zwar:

A iſt ein Pfeiler von 1 Stein Breite, 1 Stein Tiefe,
B „ „ „ „ 1 „ „ 1½ „ „
C „ „ „ „ 1 „ „ 2 „ „
Wanderley, Bauconſtr. II. 4
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[49/0065] Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln. Die Pfeilerverbände. Für innere Wände, welche ſchräge zuſammenſtoßen, geben die Fig. 54 A—C die Art des Verbandes an. In den meiſten Fällen ſind Schornſteine in der Kreuzung der inneren Mauern vorhanden, wodurch die Lage der Steine etwas anders ausfällt, indem man innerhalb der Läuferſchaaren die zwei gegenüber befindlichen Schornſteinſeiten als Mauerendigungen an- nimmt. — Doch hiervon weiter unten bei „Schornſteinen.“ V. Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln. a) Die Pfeilerverbände werden nach verſchiedenen Regeln hergeſtellt, je nachdem der Pfeiler- querſchnitt viereckig oder polygonal geſtaltet iſt, und gewöhnliche oder ſogenannte Verblend- reſp. Formſteine zur Verwendung gelangen. Im Allgemeinen betrachtet man die viereckigen Pfeiler als kurze Wände mit zwei vollen Mauerendigungen, ſo daß die für die letzteren gegebenen Regeln auch bei Pfeilerverbänden Giltigkeit haben. Ferner mauert man die Pfeiler meiſtens blos im Blockver- bande, und iſt der Kreuzverband überhaupt nur bei ſolchen Pfeilern ausführbar, welche eine Breite von mindeſtens 3½ Steinlängen haben. [Abbildung Fig. 55 A—O.] Die mannigfachſten Pfeilerverbände mit Anwendung von Drei- quartieren ſind in Fig. 55 A—O dargeſtellt, und zwar: A iſt ein Pfeiler von 1 Stein Breite, 1 Stein Tiefe, B „ „ „ „ 1 „ „ 1½ „ „ C „ „ „ „ 1 „ „ 2 „ „ Wanderley, Bauconſtr. II. 4

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/65>, abgerufen am 28.03.2024.