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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Gedichte.
Vber den Tod
Höchstermelter Jhrer Königl: Mayt:
Des Königs von Schweden.
DEin aigner muht/ O Held/ weil Gotsforcht/ Ehr
vnd Recht
Dein hertz vnd schwerd allein gestörcket vnd gewötzet/
Weil auch der erdenkraiß für dich zu eng vnnd
schlecht/
Hat in den himmel dich (zu früh für vns) versötzet.
Dan gleichwie deine faust der gläubigen geschlecht/
Als es in höchster noht/ erröttet vnd ergötzet:
Also hat durch dein haupt die kugel (layder!) recht
Der Teutschen Freyheit hertz vnd Tugent haupt
verlötzet.
Sigreich vnd seelig zwar hat dich/ weil in der schlacht
Du frey für Gottes wort dein thewres blut ver-
gossen
Jn die endlose frewd vnd ehr dein end gebracht:
Jedoch in layd vnd noht seind deine bunds-genossen/
Weil deine herrschung du mit sig/ triumff vnd
pracht
Dort in dem himmelreich anfangend/ hie be-
schlossen.
Von
Gedichte.
Vber den Tod
Hoͤchſtermelter Jhrer Koͤnigl: Mayt:
Des Koͤnigs von Schweden.
DEin aigner muht/ O Held/ weil Gotsforcht/ Ehr
vnd Recht
Dein hertz vñ ſchwerd allein geſtoͤrcket vñ gewoͤtzet/
Weil auch der erdenkraiß fuͤr dich zu eng vnnd
ſchlecht/
Hat in den himmel dich (zu fruͤh fuͤr vns) verſoͤtzet.
Dan gleichwie deine fauſt der glaͤubigen geſchlecht/
Als es in hoͤchſter noht/ erꝛoͤttet vnd ergoͤtzet:
Alſo hat durch dein haupt die kugel (layder!) recht
Der Teutſchen Freyheit hertz vnd Tugent haupt
verloͤtzet.
Sigreich vnd ſeelig zwar hat dich/ weil in der ſchlacht
Du frey fuͤr Gottes wort dein thewres blut ver-
goſſen
Jn die endloſe frewd vnd ehr dein end gebracht:
Jedoch in layd vnd noht ſeind deine bunds-genoſſen/
Weil deine herꝛſchung du mit ſig/ triumff vnd
pracht
Dort in dem himmelreich anfangend/ hie be-
ſchloſſen.
Von
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[159/0177] Gedichte. Vber den Tod Hoͤchſtermelter Jhrer Koͤnigl: Mayt: Des Koͤnigs von Schweden. DEin aigner muht/ O Held/ weil Gotsforcht/ Ehr vnd Recht Dein hertz vñ ſchwerd allein geſtoͤrcket vñ gewoͤtzet/ Weil auch der erdenkraiß fuͤr dich zu eng vnnd ſchlecht/ Hat in den himmel dich (zu fruͤh fuͤr vns) verſoͤtzet. Dan gleichwie deine fauſt der glaͤubigen geſchlecht/ Als es in hoͤchſter noht/ erꝛoͤttet vnd ergoͤtzet: Alſo hat durch dein haupt die kugel (layder!) recht Der Teutſchen Freyheit hertz vnd Tugent haupt verloͤtzet. Sigreich vnd ſeelig zwar hat dich/ weil in der ſchlacht Du frey fuͤr Gottes wort dein thewres blut ver- goſſen Jn die endloſe frewd vnd ehr dein end gebracht: Jedoch in layd vnd noht ſeind deine bunds-genoſſen/ Weil deine herꝛſchung du mit ſig/ triumff vnd pracht Dort in dem himmelreich anfangend/ hie be- ſchloſſen. Von

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/177>, abgerufen am 28.03.2024.