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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Gedichte.
Von Herren Achseln Oxenstiern &c.
Schwedischen Reichs Cantzlern. &c.

MAn findet kein gestirn/ das mit so klarem brand
Vnd starckem gegenschein als diser Nord-
stern scheinet/
Stracks wider die zu weit vnd hart greiffende
hand/
Darunder dz numehr gejochte Teutschland weinet.
Man findet keine Stirn/ darunder mehr verstand/
Erfahrung/ weißheit/ kunst/ des Risen/ der ver-
meinet
Daß jhm gehorchen solt ein jedes Meer/ Volck/
Land/
Zu weit-gönenden munds welt-weitten lust ver-
neinet.
Hat scho dein Hercules (Gustav der Groß) mit muht
Sich durch der Risen heer den Göttern zuge-
schlagen/
So förcht/ O frommer hauff/ du doch nicht jhre
wuht.
Dan solt der himmel sich vil förchten oder klagen/
Alßlang des Höchsten hand/ Allmächtig vnnd
allgut/
Bewahret dise seul vnd Achsel jhn zu tragen.
Von
M 4
Gedichte.
Von Herꝛen Achſeln Oxenſtiern &c.
Schwediſchen Reichs Cantzlern. &c.

MAn findet kein geſtirn/ das mit ſo klarem brand
Vnd ſtarckem gegenſchein als diſer Nord-
ſtern ſcheinet/
Stracks wider die zu weit vnd hart greiffende
hand/
Darunder dz numehr gejochte Teutſchlãd weinet.
Man findet keine Stirn/ darunder mehr verſtand/
Erfahrung/ weißheit/ kunſt/ des Riſen/ der ver-
meinet
Daß jhm gehorchen ſolt ein jedes Meer/ Volck/
Land/
Zu weit-goͤnenden munds welt-weitten luſt ver-
neinet.
Hat ſchõ dein Hercules (Guſtav der Groß) mit muht
Sich durch der Riſen heer den Goͤttern zuge-
ſchlagen/
So foͤrcht/ O frommer hauff/ du doch nicht jhre
wuht.
Dan ſolt der himmel ſich vil foͤrchten oder klagen/
Alßlang des Hoͤchſten hand/ Allmaͤchtig vnnd
allgut/
Bewahret diſe ſeul vnd Achſel jhn zu tragen.
Von
M 4
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[167/0185] Gedichte. Von Herꝛen Achſeln Oxenſtiern &c. Schwediſchen Reichs Cantzlern. &c. 1633. MAn findet kein geſtirn/ das mit ſo klarem brand Vnd ſtarckem gegenſchein als diſer Nord- ſtern ſcheinet/ Stracks wider die zu weit vnd hart greiffende hand/ Darunder dz numehr gejochte Teutſchlãd weinet. Man findet keine Stirn/ darunder mehr verſtand/ Erfahrung/ weißheit/ kunſt/ des Riſen/ der ver- meinet Daß jhm gehorchen ſolt ein jedes Meer/ Volck/ Land/ Zu weit-goͤnenden munds welt-weitten luſt ver- neinet. Hat ſchõ dein Hercules (Guſtav der Groß) mit muht Sich durch der Riſen heer den Goͤttern zuge- ſchlagen/ So foͤrcht/ O frommer hauff/ du doch nicht jhre wuht. Dan ſolt der himmel ſich vil foͤrchten oder klagen/ Alßlang des Hoͤchſten hand/ Allmaͤchtig vnnd allgut/ Bewahret diſe ſeul vnd Achſel jhn zu tragen. Von M 4

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/185>, abgerufen am 20.04.2024.