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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Weltliche
An Herren Hanß Jacob Grob &c.
Meinen alten werthen vnd gelehrten
Freind.
ODessen wehrte werck vnd weißheit wol bezeugen/
Daß nichts dan nur dein Nam an dir zu nennen
Grob/
Grob wär ich selbs vnd böß/ lang vor der welt
dein lob/
Welches der Musen zunfft vermeldet/ zu ver-
schweigen.
Zwar dein verdienst bedarff nu weitter keine zeugen/
Weil Landgraff Moritz schon (den zwar/ wie ich
dich lob
Durch jhn/ ich mit dir ehr) auff vnfehlbare prob
Dein haupt gekrönet hat mit seinen gnaden-zweigen.
Darumb sehr grob gewiß ist deren vnverstand/
Die auß deines beruffs (dir noch vngleichen) ehren
Nicht abnemen den schmuck/ den dir gab Gottes
hand;
Noch gröber seind/ die dich zu ehren nicht begehren;
Vnd gröbest/ deren hertz nicht wünschet dem
Teutschland/
Daß deines lebens trumb mög/ zart vnd starck/
lang wehren.
Traum
Weltliche
An Herꝛen Hanß Jacob Grob &c.
Meinen alten werthen vnd gelehrten
Freind.
ODeſſen wehrte werck vnd weißheit wol bezeugen/
Daß nichts dan nur dein Nam an dir zu neñen
Grob/
Grob waͤr ich ſelbs vnd boͤß/ lang vor der welt
dein lob/
Welches der Muſen zunfft vermeldet/ zu ver-
ſchweigen.
Zwar dein verdienſt bedarff nu weitter keine zeugen/
Weil Landgraff Moritz ſchon (den zwar/ wie ich
dich lob
Durch jhn/ ich mit dir ehr) auff vnfehlbare prob
Dein haupt gekroͤnet hat mit ſeinē gnaden-zweigē.
Darumb ſehr grob gewiß iſt deren vnverſtand/
Die auß deines beruffs (dir noch vngleichen) ehren
Nicht abnemen den ſchmuck/ den dir gab Gottes
hand;
Noch groͤber ſeind/ die dich zu ehren nicht begehren;
Vnd groͤbeſt/ deren hertz nicht wuͤnſchet dem
Teutſchland/
Daß deines lebens trumb moͤg/ zart vnd ſtarck/
lang wehren.
Traum
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[162/0190] Weltliche An Herꝛen Hanß Jacob Grob &c. Meinen alten werthen vnd gelehrten Freind. ODeſſen wehrte werck vnd weißheit wol bezeugen/ Daß nichts dan nur dein Nam an dir zu neñen Grob/ Grob waͤr ich ſelbs vnd boͤß/ lang vor der welt dein lob/ Welches der Muſen zunfft vermeldet/ zu ver- ſchweigen. Zwar dein verdienſt bedarff nu weitter keine zeugen/ Weil Landgraff Moritz ſchon (den zwar/ wie ich dich lob Durch jhn/ ich mit dir ehr) auff vnfehlbare prob Dein haupt gekroͤnet hat mit ſeinē gnaden-zweigē. Darumb ſehr grob gewiß iſt deren vnverſtand/ Die auß deines beruffs (dir noch vngleichen) ehren Nicht abnemen den ſchmuck/ den dir gab Gottes hand; Noch groͤber ſeind/ die dich zu ehren nicht begehren; Vnd groͤbeſt/ deren hertz nicht wuͤnſchet dem Teutſchland/ Daß deines lebens trumb moͤg/ zart vnd ſtarck/ lang wehren. Traum

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/190>, abgerufen am 29.03.2024.