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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Der Haupt-Rebelle
was dran gelegen/ und der wird sich nimmermehr
in den Qvarck herunter stossen lassen.
Vierdter Handlung
Funffzehnder Aufftrit.
Die vorigen und Mattheo.
Matth. Was giebts zu berathschlagen jhr lieben
Weibergen? denn ich sehe wohl/ jhr habt die sorg-
fältigen Runtzeln treflich an die Stirne gehangen.

Vill. Ach hertzer Herr Sohn/ es gehet eine Sa-
che vor/ darüber unsere Köpffe gar zu Narren wer-
den.

Matth. Die Sache muß wichtig seyn: denn hat
sich der Adel in Neapolis zwingen lassen/ so wird
nunmehr das ander Unglück wie Kinderspiel geach-
tet werden.

Vill. Ja/ ja lieber Herr Sohn/ ich bin eine al-
te Frau/ ich weiß wohl was Kinderspiel ist: aber/
da sind die Weiber/ die mögens erzehlen.

Matth. Nun so last mich doch hören/ was der
Mühlstein auf euren Hertzen zubedeuten hat.

Zepp. Es gefällt uns so wohl/ daß wir so vor-
nehme Leute worden sind: und gleichwohl ist dieses
unser Hauß-Creutze/ daß wir nun hören sollen/ als
wolte Herr Thoms wieder abdancken/ und seine
Fischer-Hosen wieder anziehen: und wenn das ge-
schieht/
Der Haupt-Rebelle
was dran gelegen/ und der wird ſich nimmermehr
in den Qvarck herunter ſtoſſen laſſen.
Vierdter Handlung
Funffzehnder Aufftrit.
Die vorigen und Mattheo.
Matth. Was giebts zu berathſchlagen jhr lieben
Weibergen? denn ich ſehe wohl/ jhr habt die ſorg-
faͤltigen Runtzeln treflich an die Stirne gehangen.

Vill. Ach hertzer Herr Sohn/ es gehet eine Sa-
che vor/ daruͤber unſere Koͤpffe gar zu Narren wer-
den.

Matth. Die Sache muß wichtig ſeyn: denn hat
ſich der Adel in Neapolis zwingen laſſen/ ſo wird
nunmehr das ander Ungluͤck wie Kinderſpiel geach-
tet werden.

Vill. Ja/ ja lieber Herr Sohn/ ich bin eine al-
te Frau/ ich weiß wohl was Kinderſpiel iſt: aber/
da ſind die Weiber/ die moͤgens erzehlen.

Matth. Nun ſo laſt mich doch hoͤren/ was der
Muͤhlſtein auf euren Hertzen zubedeuten hat.

Zepp. Es gefaͤllt uns ſo wohl/ daß wir ſo vor-
nehme Leute worden ſind: und gleichwohl iſt dieſes
unſer Hauß-Creutze/ daß wir nun hoͤren ſollen/ als
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Fiſcher-Hoſen wieder anziehen: und wenn das ge-
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[186/0527] Der Haupt-Rebelle was dran gelegen/ und der wird ſich nimmermehr in den Qvarck herunter ſtoſſen laſſen. Vierdter Handlung Funffzehnder Aufftrit. Die vorigen und Mattheo. Matth. Was giebts zu berathſchlagen jhr lieben Weibergen? denn ich ſehe wohl/ jhr habt die ſorg- faͤltigen Runtzeln treflich an die Stirne gehangen. Vill. Ach hertzer Herr Sohn/ es gehet eine Sa- che vor/ daruͤber unſere Koͤpffe gar zu Narren wer- den. Matth. Die Sache muß wichtig ſeyn: denn hat ſich der Adel in Neapolis zwingen laſſen/ ſo wird nunmehr das ander Ungluͤck wie Kinderſpiel geach- tet werden. Vill. Ja/ ja lieber Herr Sohn/ ich bin eine al- te Frau/ ich weiß wohl was Kinderſpiel iſt: aber/ da ſind die Weiber/ die moͤgens erzehlen. Matth. Nun ſo laſt mich doch hoͤren/ was der Muͤhlſtein auf euren Hertzen zubedeuten hat. Zepp. Es gefaͤllt uns ſo wohl/ daß wir ſo vor- nehme Leute worden ſind: und gleichwohl iſt dieſes unſer Hauß-Creutze/ daß wir nun hoͤren ſollen/ als wolte Herr Thoms wieder abdancken/ und ſeine Fiſcher-Hoſen wieder anziehen: und wenn das ge- ſchieht/

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/527>, abgerufen am 28.03.2024.