Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

Bild:
<< vorherige Seite

Ernst Wichert, am 11. März 1831 zu Insterburg in Ostpreußen geboren, wo damals sein Vater als Assessor beim Oberlandesgericht fungirte, besuchte in Königsberg Schule und Universität, machte 1858 in Berlin sein juristisches Staats-Examen, um dann, nachdem er in Memel commissarisch beschäftigt gewesen war, 1860 als Richter in dem kleinen littauischen Marktflecken Pröculs angestellt zu werden. Die drei Jahre, die er dort unter den allerbescheidensten Verhältnissen in einem einsamen Häuschen zwischen Wald und Haide als junger Familienvater verlebte, sind seinem dichterischen Schaffen vielfach zu Gute gekommen, und der Roman "Aus anständiger Familie", die Erzählungen "Für todt erklärt" und "Ansas und Grita" enthalten auch im Stoff und den Culturzuständen Spuren seines Aufenthalts in dieser eigenartigen Umgebung und des Verkehrs mit dem absterbenden Volksstamme der Littauer. -- Im Herbst 1863 nach Königsberg versetzt, wo er noch gegenwärtig eine Rathsstelle beim Stadtgericht bekleidet, hat Wichert seine Thätigkeit dem Drama wieder zugewendet und sich in jüngster Zeit besonders als fruchtbarer und glücklicher Luftspieldichter hervorgethan ("Ihr Taufschein" 1865; "Ein Narr des Glücks", 1868, womit er das Accessit des Wiener Preisausschreibens gewann; "Biegen oder Brechen"; "Ein Schritt vom Wege" und die patriotischen Gelegenheitsstücke "In Feindes Land", "Das eiserne Kreuz", "Einer vom York'schen Corps"). Daneben erschienen die Romane "Ein häßlicher Mensch" -- "Hinter den Coulissen", und eine Reihe von Erzählungen unter dem Titel "Kleine Romane" (3 Bände. 1871. Berlin. Otto Janke.)

Ernst Wichert, am 11. März 1831 zu Insterburg in Ostpreußen geboren, wo damals sein Vater als Assessor beim Oberlandesgericht fungirte, besuchte in Königsberg Schule und Universität, machte 1858 in Berlin sein juristisches Staats-Examen, um dann, nachdem er in Memel commissarisch beschäftigt gewesen war, 1860 als Richter in dem kleinen littauischen Marktflecken Pröculs angestellt zu werden. Die drei Jahre, die er dort unter den allerbescheidensten Verhältnissen in einem einsamen Häuschen zwischen Wald und Haide als junger Familienvater verlebte, sind seinem dichterischen Schaffen vielfach zu Gute gekommen, und der Roman „Aus anständiger Familie“, die Erzählungen „Für todt erklärt“ und „Ansas und Grita“ enthalten auch im Stoff und den Culturzuständen Spuren seines Aufenthalts in dieser eigenartigen Umgebung und des Verkehrs mit dem absterbenden Volksstamme der Littauer. — Im Herbst 1863 nach Königsberg versetzt, wo er noch gegenwärtig eine Rathsstelle beim Stadtgericht bekleidet, hat Wichert seine Thätigkeit dem Drama wieder zugewendet und sich in jüngster Zeit besonders als fruchtbarer und glücklicher Luftspieldichter hervorgethan („Ihr Taufschein“ 1865; „Ein Narr des Glücks“, 1868, womit er das Accessit des Wiener Preisausschreibens gewann; „Biegen oder Brechen“; „Ein Schritt vom Wege“ und die patriotischen Gelegenheitsstücke „In Feindes Land“, „Das eiserne Kreuz“, „Einer vom York'schen Corps“). Daneben erschienen die Romane „Ein häßlicher Mensch“ — „Hinter den Coulissen“, und eine Reihe von Erzählungen unter dem Titel „Kleine Romane“ (3 Bände. 1871. Berlin. Otto Janke.)

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0005"/>
      <div type="preface">
        <p>Ernst Wichert, am 11. März 1831 zu Insterburg in Ostpreußen geboren, wo damals sein                 Vater als Assessor beim Oberlandesgericht fungirte, besuchte in Königsberg Schule                 und Universität, machte 1858 in Berlin sein juristisches Staats-Examen, um dann,                 nachdem er in Memel commissarisch beschäftigt gewesen war, 1860 als Richter in dem                 kleinen littauischen Marktflecken Pröculs angestellt zu werden. Die drei Jahre, die                 er dort unter den allerbescheidensten Verhältnissen in einem einsamen Häuschen                 zwischen Wald und Haide als junger Familienvater verlebte, sind seinem dichterischen                 Schaffen vielfach zu Gute gekommen, und der Roman &#x201E;Aus anständiger Familie&#x201C;, die                 Erzählungen &#x201E;Für todt erklärt&#x201C; und &#x201E;Ansas und Grita&#x201C; enthalten auch im Stoff und den                 Culturzuständen Spuren seines Aufenthalts in dieser eigenartigen Umgebung und des                 Verkehrs mit dem absterbenden Volksstamme der Littauer. &#x2014; Im Herbst 1863 nach                 Königsberg versetzt, wo er noch gegenwärtig eine Rathsstelle beim Stadtgericht                 bekleidet, hat Wichert seine Thätigkeit dem Drama wieder zugewendet und sich in                 jüngster Zeit besonders als fruchtbarer und glücklicher Luftspieldichter                 hervorgethan (&#x201E;Ihr Taufschein&#x201C; 1865; &#x201E;Ein Narr des Glücks&#x201C;, 1868, womit er das                 Accessit des Wiener Preisausschreibens gewann; &#x201E;Biegen oder Brechen&#x201C;; &#x201E;Ein Schritt                 vom Wege&#x201C; und die patriotischen Gelegenheitsstücke &#x201E;In Feindes Land&#x201C;, &#x201E;Das eiserne                 Kreuz&#x201C;, &#x201E;Einer vom York'schen Corps&#x201C;). Daneben erschienen die Romane &#x201E;Ein häßlicher                 Mensch&#x201C; &#x2014; &#x201E;Hinter den Coulissen&#x201C;, und eine Reihe von Erzählungen unter dem Titel                 &#x201E;Kleine Romane&#x201C; (3 Bände. 1871. Berlin. Otto Janke.)</p><lb/>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0005] Ernst Wichert, am 11. März 1831 zu Insterburg in Ostpreußen geboren, wo damals sein Vater als Assessor beim Oberlandesgericht fungirte, besuchte in Königsberg Schule und Universität, machte 1858 in Berlin sein juristisches Staats-Examen, um dann, nachdem er in Memel commissarisch beschäftigt gewesen war, 1860 als Richter in dem kleinen littauischen Marktflecken Pröculs angestellt zu werden. Die drei Jahre, die er dort unter den allerbescheidensten Verhältnissen in einem einsamen Häuschen zwischen Wald und Haide als junger Familienvater verlebte, sind seinem dichterischen Schaffen vielfach zu Gute gekommen, und der Roman „Aus anständiger Familie“, die Erzählungen „Für todt erklärt“ und „Ansas und Grita“ enthalten auch im Stoff und den Culturzuständen Spuren seines Aufenthalts in dieser eigenartigen Umgebung und des Verkehrs mit dem absterbenden Volksstamme der Littauer. — Im Herbst 1863 nach Königsberg versetzt, wo er noch gegenwärtig eine Rathsstelle beim Stadtgericht bekleidet, hat Wichert seine Thätigkeit dem Drama wieder zugewendet und sich in jüngster Zeit besonders als fruchtbarer und glücklicher Luftspieldichter hervorgethan („Ihr Taufschein“ 1865; „Ein Narr des Glücks“, 1868, womit er das Accessit des Wiener Preisausschreibens gewann; „Biegen oder Brechen“; „Ein Schritt vom Wege“ und die patriotischen Gelegenheitsstücke „In Feindes Land“, „Das eiserne Kreuz“, „Einer vom York'schen Corps“). Daneben erschienen die Romane „Ein häßlicher Mensch“ — „Hinter den Coulissen“, und eine Reihe von Erzählungen unter dem Titel „Kleine Romane“ (3 Bände. 1871. Berlin. Otto Janke.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:07:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:07:21Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910/5
Zitationshilfe: Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910/5>, abgerufen am 19.04.2024.