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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.

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lich, ein bestimmter Zehend von allerlei Korn-
früchten (§. 77.)

2. Jn Absicht der Entfernung gewisse
Dienste bei der Ackerarbeit.

§. 80.

Bei der Anwendung der Entschädigungs-
mittel aber werden folgende Fälle genau zu un-
terscheiden sein, nemlich:

1. Jst der Acker nahe und gut, so leistet der
Besitzer beide Arten der Entschädigung (§. 79.)

2. Jst er nahe und schlecht und nur durch
bessere Cultur wegen der Nähe am Dorf, und
hauptsächlich durch das viele Stroh von dem
anderen guten Acker, den der Besitzer nun ver-
lieret, zu diesen Grad der Fruchtbarkeit ge-
kommen, so würde er wegen diesen Umstand
entweder bei der Taxe begünstiget, und der
Ertrag herunter gesetzt werden müssen, oder
man bewilligte ihm den Zehenden von den gu-
ten Aeckern, damit er in diesem Zustande der
Fruchtbarkeit bleiben könnte.

3. Jst der Acker entlegen, dennoch aber gut,
und nur wegen Weite des Weges nicht in ge-
höriger Cultur zu unterhalten, so erhält der
Besitzer die Entschädigung der Entfernung.
(§. 79. No. 2.)

4. Jst

lich, ein beſtimmter Zehend von allerlei Korn-
fruͤchten (§. 77.)

2. Jn Abſicht der Entfernung gewiſſe
Dienſte bei der Ackerarbeit.

§. 80.

Bei der Anwendung der Entſchaͤdigungs-
mittel aber werden folgende Faͤlle genau zu un-
terſcheiden ſein, nemlich:

1. Jſt der Acker nahe und gut, ſo leiſtet der
Beſitzer beide Arten der Entſchaͤdigung (§. 79.)

2. Jſt er nahe und ſchlecht und nur durch
beſſere Cultur wegen der Naͤhe am Dorf, und
hauptſaͤchlich durch das viele Stroh von dem
anderen guten Acker, den der Beſitzer nun ver-
lieret, zu dieſen Grad der Fruchtbarkeit ge-
kommen, ſo wuͤrde er wegen dieſen Umſtand
entweder bei der Taxe beguͤnſtiget, und der
Ertrag herunter geſetzt werden muͤſſen, oder
man bewilligte ihm den Zehenden von den gu-
ten Aeckern, damit er in dieſem Zuſtande der
Fruchtbarkeit bleiben koͤnnte.

3. Jſt der Acker entlegen, dennoch aber gut,
und nur wegen Weite des Weges nicht in ge-
hoͤriger Cultur zu unterhalten, ſo erhaͤlt der
Beſitzer die Entſchaͤdigung der Entfernung.
(§. 79. No. 2.)

4. Jſt
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[130/0148] lich, ein beſtimmter Zehend von allerlei Korn- fruͤchten (§. 77.) 2. Jn Abſicht der Entfernung gewiſſe Dienſte bei der Ackerarbeit. §. 80. Bei der Anwendung der Entſchaͤdigungs- mittel aber werden folgende Faͤlle genau zu un- terſcheiden ſein, nemlich: 1. Jſt der Acker nahe und gut, ſo leiſtet der Beſitzer beide Arten der Entſchaͤdigung (§. 79.) 2. Jſt er nahe und ſchlecht und nur durch beſſere Cultur wegen der Naͤhe am Dorf, und hauptſaͤchlich durch das viele Stroh von dem anderen guten Acker, den der Beſitzer nun ver- lieret, zu dieſen Grad der Fruchtbarkeit ge- kommen, ſo wuͤrde er wegen dieſen Umſtand entweder bei der Taxe beguͤnſtiget, und der Ertrag herunter geſetzt werden muͤſſen, oder man bewilligte ihm den Zehenden von den gu- ten Aeckern, damit er in dieſem Zuſtande der Fruchtbarkeit bleiben koͤnnte. 3. Jſt der Acker entlegen, dennoch aber gut, und nur wegen Weite des Weges nicht in ge- hoͤriger Cultur zu unterhalten, ſo erhaͤlt der Beſitzer die Entſchaͤdigung der Entfernung. (§. 79. No. 2.) 4. Jſt

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Zitationshilfe: Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/148>, abgerufen am 25.04.2024.