Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Mit den Saateicheln nicht sparsam um-
zugehen. Ein paar Scheffel mehr zu samm-
len oder zu kaufen, bedeutet nichts gegen den
Schaden; wenn der Frost, die Vögel, Mäuse
u. d. g. die dünngesäeten Eicheln heimsuchen,
dadurch auf den angesäeten Platz viel leere
Stellen entstehen. Man muß auf diese Feinde
der Aussaat sowohl, als auf alle nachherige
Unglücksfälle der bereits aufgegangenen jungen
Eichen schon bei der Aussaat rechnen, und der-
gestalt dick säen, daß noch immer eine starke
Anzahl junger Bäume übrig bleiben.

Dieses ist ein Hauptumstand, dessen Ver-
nachläßigung an den Untergang so vieler so
genannten Eichelkämpe schuld ist.

XIX.

Zur Anpflanzung der Eichbäume müs-
sen zeitig im Frühling von denen Stellen,
wo die gesäeten drei bis vierjährigen Eichen
zu dick stehen, die stärksten derselben aus
der im Anfang des Frühlings allemahl sehr
lockeren Erde nicht ausgegraben, sondern
behutsam ausgezogen, und in einen guten
Boden zwei bis höchstens drei Fuß im
Quadrat gehörig gepflanzet werden.

Anmer-

2. Mit den Saateicheln nicht ſparſam um-
zugehen. Ein paar Scheffel mehr zu ſamm-
len oder zu kaufen, bedeutet nichts gegen den
Schaden; wenn der Froſt, die Voͤgel, Maͤuſe
u. d. g. die duͤnngeſaͤeten Eicheln heimſuchen,
dadurch auf den angeſaͤeten Platz viel leere
Stellen entſtehen. Man muß auf dieſe Feinde
der Ausſaat ſowohl, als auf alle nachherige
Ungluͤcksfaͤlle der bereits aufgegangenen jungen
Eichen ſchon bei der Ausſaat rechnen, und der-
geſtalt dick ſaͤen, daß noch immer eine ſtarke
Anzahl junger Baͤume uͤbrig bleiben.

Dieſes iſt ein Hauptumſtand, deſſen Ver-
nachlaͤßigung an den Untergang ſo vieler ſo
genannten Eichelkaͤmpe ſchuld iſt.

XIX.

Zur Anpflanzung der Eichbaͤume muͤſ-
ſen zeitig im Fruͤhling von denen Stellen,
wo die geſaͤeten drei bis vierjaͤhrigen Eichen
zu dick ſtehen, die ſtaͤrkſten derſelben aus
der im Anfang des Fruͤhlings allemahl ſehr
lockeren Erde nicht ausgegraben, ſondern
behutſam ausgezogen, und in einen guten
Boden zwei bis hoͤchſtens drei Fuß im
Quadrat gehoͤrig gepflanzet werden.

Anmer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0175" n="157"/>
              <p>2. Mit den Saateicheln nicht &#x017F;par&#x017F;am um-<lb/>
zugehen. Ein paar Scheffel mehr zu &#x017F;amm-<lb/>
len oder zu kaufen, bedeutet nichts gegen den<lb/>
Schaden; wenn der Fro&#x017F;t, die Vo&#x0364;gel, Ma&#x0364;u&#x017F;e<lb/>
u. d. g. die du&#x0364;nnge&#x017F;a&#x0364;eten Eicheln heim&#x017F;uchen,<lb/>
dadurch auf den ange&#x017F;a&#x0364;eten Platz viel leere<lb/>
Stellen ent&#x017F;tehen. Man muß auf die&#x017F;e Feinde<lb/>
der Aus&#x017F;aat &#x017F;owohl, als auf alle nachherige<lb/>
Unglu&#x0364;cksfa&#x0364;lle der bereits aufgegangenen jungen<lb/>
Eichen &#x017F;chon bei der Aus&#x017F;aat rechnen, und der-<lb/>
ge&#x017F;talt dick &#x017F;a&#x0364;en, daß noch immer eine &#x017F;tarke<lb/>
Anzahl junger Ba&#x0364;ume u&#x0364;brig bleiben.</p><lb/>
              <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t ein Hauptum&#x017F;tand, de&#x017F;&#x017F;en Ver-<lb/>
nachla&#x0364;ßigung an den Untergang &#x017F;o vieler &#x017F;o<lb/>
genannten Eichelka&#x0364;mpe &#x017F;chuld i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">XIX.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#b">Zur Anpflanzung der Eichba&#x0364;ume mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en zeitig im Fru&#x0364;hling von denen Stellen,<lb/>
wo die ge&#x017F;a&#x0364;eten drei bis vierja&#x0364;hrigen Eichen<lb/>
zu dick &#x017F;tehen, die &#x017F;ta&#x0364;rk&#x017F;ten der&#x017F;elben aus<lb/>
der im Anfang des Fru&#x0364;hlings allemahl &#x017F;ehr<lb/>
lockeren Erde nicht ausgegraben, &#x017F;ondern<lb/>
behut&#x017F;am ausgezogen, und in einen guten<lb/>
Boden zwei bis ho&#x0364;ch&#x017F;tens drei Fuß im<lb/>
Quadrat geho&#x0364;rig gepflanzet werden.</hi> </p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Anmer-</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157/0175] 2. Mit den Saateicheln nicht ſparſam um- zugehen. Ein paar Scheffel mehr zu ſamm- len oder zu kaufen, bedeutet nichts gegen den Schaden; wenn der Froſt, die Voͤgel, Maͤuſe u. d. g. die duͤnngeſaͤeten Eicheln heimſuchen, dadurch auf den angeſaͤeten Platz viel leere Stellen entſtehen. Man muß auf dieſe Feinde der Ausſaat ſowohl, als auf alle nachherige Ungluͤcksfaͤlle der bereits aufgegangenen jungen Eichen ſchon bei der Ausſaat rechnen, und der- geſtalt dick ſaͤen, daß noch immer eine ſtarke Anzahl junger Baͤume uͤbrig bleiben. Dieſes iſt ein Hauptumſtand, deſſen Ver- nachlaͤßigung an den Untergang ſo vieler ſo genannten Eichelkaͤmpe ſchuld iſt. XIX. Zur Anpflanzung der Eichbaͤume muͤſ- ſen zeitig im Fruͤhling von denen Stellen, wo die geſaͤeten drei bis vierjaͤhrigen Eichen zu dick ſtehen, die ſtaͤrkſten derſelben aus der im Anfang des Fruͤhlings allemahl ſehr lockeren Erde nicht ausgegraben, ſondern behutſam ausgezogen, und in einen guten Boden zwei bis hoͤchſtens drei Fuß im Quadrat gehoͤrig gepflanzet werden. Anmer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/175
Zitationshilfe: Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/175>, abgerufen am 19.04.2024.