Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Astronomie.
die Erde wie die übrigen Planeten umb
ihre Axe herumb. Jn einer grösseren
Weite als sie beweget sich umb die
Sonne/ und allso umb sie zugleich / in
noch einer weiteren Jupiter und endlich in ei-
ner noch weiteren . Die Fixsterne a-
ber sind oben im Firmamente unbeweg-
lich/ ausser daß sie sich sonder Zweifel
umb ihre Axe bewegen. Der beweget
sich umb die Erde innerhalb 27 Tagen/
aber zugleich mit der Erde in Jahres-
Frist umb die Sonne: gleich wie die Ju-
piters- und Saturnus-Monden sich
umb den Jupiter und / aber zugleich mit ih-
nen umb die Sonne bewegen.

Beweiß.

Denn wenn ihr euch den Weltbau auf
solche Art vorstellet/ könnet ihr auf einmal
begreiffen/ woher es komme/ daß ihr von der
Bewegung der Planeten wahrnehmet/ was
aus den Observationen angeführet worden.
Denn weil die Erde sich innerhalb 24 Stun-
den umb ihre Axe herumb beweget; so muß
ein Stern nach dem andern umb den gantzen
Himmel herumb in eurem Horizont erschei-
nen. Und allso sehet ihr die Sterne nach
einander auf- und unter-gehen. Und aus
eben dieser Ursache gehet die Sonne alle Ta-
ge auf und unter/ und scheinet sich umb die
Erde herumb zu bewegen.

Wenn
Z 3

der Aſtronomie.
die Erde wie die uͤbrigen Planeten umb
ihre Axe herumb. Jn einer groͤſſeren
Weite als ſie beweget ſich umb die
Sonne/ und allſo umb ſie zugleich ♂/ in
noch einer weiteren ♃ und endlich in ei-
ner noch weiteren ♄. Die Fixſterne a-
ber ſind oben im Firmamente unbeweg-
lich/ auſſer daß ſie ſich ſonder Zweifel
umb ihre Axe bewegen. Der ☽ beweget
ſich umb die Erde innerhalb 27 Tagen/
aber zugleich mit der Erde in Jahres-
Friſt umb die Sonne: gleich wie die Ju-
piters- und Saturnus-Monden ſich
umb den ♃ und ♄/ aber zugleich mit ih-
nen umb die Sonne bewegen.

Beweiß.

Denn wenn ihr euch den Weltbau auf
ſolche Art vorſtellet/ koͤnnet ihr auf einmal
begreiffen/ woher es komme/ daß ihr von der
Bewegung der Planeten wahrnehmet/ was
aus den Obſervationen angefuͤhret worden.
Denn weil die Erde ſich innerhalb 24 Stun-
den umb ihre Axe herumb beweget; ſo muß
ein Stern nach dem andern umb den gantzen
Himmel herumb in eurem Horizont erſchei-
nen. Und allſo ſehet ihr die Sterne nach
einander auf- und unter-gehen. Und aus
eben dieſer Urſache gehet die Sonne alle Ta-
ge auf und unter/ und ſcheinet ſich umb die
Erde herumb zu bewegen.

Wenn
Z 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0373" n="349"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">die Erde wie die u&#x0364;brigen Planeten umb<lb/>
ihre Axe herumb. Jn einer gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eren<lb/>
Weite als &#x017F;ie beweget &#x017F;ich umb die<lb/>
Sonne/ und all&#x017F;o umb &#x017F;ie zugleich &#x2642;/ in<lb/>
noch einer weiteren &#x2643; und endlich in ei-<lb/>
ner noch weiteren &#x2644;. Die Fix&#x017F;terne a-<lb/>
ber &#x017F;ind oben im Firmamente unbeweg-<lb/>
lich/ au&#x017F;&#x017F;er daß &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;onder Zweifel<lb/>
umb ihre Axe bewegen. Der &#x263D; beweget<lb/>
&#x017F;ich umb die Erde innerhalb 27 Tagen/<lb/>
aber zugleich mit der Erde in Jahres-<lb/>
Fri&#x017F;t umb die Sonne: gleich wie die Ju-<lb/>
piters- und Saturnus-Monden &#x017F;ich<lb/>
umb den &#x2643; und &#x2644;/ aber zugleich mit ih-<lb/>
nen umb die Sonne bewegen.</hi> </p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Denn wenn ihr euch den Weltbau auf<lb/>
&#x017F;olche Art vor&#x017F;tellet/ ko&#x0364;nnet ihr auf einmal<lb/>
begreiffen/ woher es komme/ daß ihr von der<lb/>
Bewegung der Planeten wahrnehmet/ was<lb/>
aus den Ob&#x017F;ervationen angefu&#x0364;hret worden.<lb/>
Denn weil die Erde &#x017F;ich innerhalb 24 Stun-<lb/>
den umb ihre Axe herumb beweget; &#x017F;o muß<lb/>
ein Stern nach dem andern umb den gantzen<lb/>
Himmel herumb in eurem Horizont er&#x017F;chei-<lb/>
nen. Und all&#x017F;o &#x017F;ehet ihr die Sterne nach<lb/>
einander auf- und unter-gehen. Und aus<lb/>
eben die&#x017F;er Ur&#x017F;ache gehet die Sonne alle Ta-<lb/>
ge auf und unter/ und &#x017F;cheinet &#x017F;ich umb die<lb/>
Erde herumb zu bewegen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">Z 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0373] der Aſtronomie. die Erde wie die uͤbrigen Planeten umb ihre Axe herumb. Jn einer groͤſſeren Weite als ſie beweget ſich umb die Sonne/ und allſo umb ſie zugleich ♂/ in noch einer weiteren ♃ und endlich in ei- ner noch weiteren ♄. Die Fixſterne a- ber ſind oben im Firmamente unbeweg- lich/ auſſer daß ſie ſich ſonder Zweifel umb ihre Axe bewegen. Der ☽ beweget ſich umb die Erde innerhalb 27 Tagen/ aber zugleich mit der Erde in Jahres- Friſt umb die Sonne: gleich wie die Ju- piters- und Saturnus-Monden ſich umb den ♃ und ♄/ aber zugleich mit ih- nen umb die Sonne bewegen. Beweiß. Denn wenn ihr euch den Weltbau auf ſolche Art vorſtellet/ koͤnnet ihr auf einmal begreiffen/ woher es komme/ daß ihr von der Bewegung der Planeten wahrnehmet/ was aus den Obſervationen angefuͤhret worden. Denn weil die Erde ſich innerhalb 24 Stun- den umb ihre Axe herumb beweget; ſo muß ein Stern nach dem andern umb den gantzen Himmel herumb in eurem Horizont erſchei- nen. Und allſo ſehet ihr die Sterne nach einander auf- und unter-gehen. Und aus eben dieſer Urſache gehet die Sonne alle Ta- ge auf und unter/ und ſcheinet ſich umb die Erde herumb zu bewegen. Wenn Z 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/373
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/373>, abgerufen am 19.04.2024.