Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Astronomie.
vielen Grade/ als der Halb-Schatten auf
der Erde einnimmet/ mit dem AEquatore
zwey parallel-Linien herumb führen/ derge-
stalt/ daß zwischen ihnen der Mittelpunct des
Schattens jederzeit anzutreffen/ und nicht
mehr Raum nach der Länge in ihnen einge-
schlossen wird/ als etwa zwischen drey Stun-
den-Circuln enthalten ist; so werden alle Oer-
ter eingeschlossen/ wo die Finsternis zu sehen
ist.

Die 1. Anmerckung.

638. Jhr müsset nemlich den scheinbahren Diame-
ter des Halb-Schattens in Grade des AEquatoris
der Erdkugel verwandeln/ damit ihr wisset wie viel
derselben er einnimmet.

Der 3. Zusatz.

639. Wenn ihr den Raum/ welchen der
Halb-Schatten auf der Erdfläche einnim-
met/ in 12 Zolle auf gehörige Weise theilet;
sehet ihr zugleich/ wie groß an einem jeden
Orte die Finsternis sey.

Die 2. Anmerckung.

640. Die Zeit/ wie lange die Finsternis währet/
ingleichen wenn sie angehet und aufhöret/ wird fast
auf eben die Art wie in den Mond-Finsternissen (§. 6
[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]) gefunden.

Die 3. Anmerckung.

641. Jch habe nur den Anfängern zeigen wollen
wie man auf eine leichte Art die Beschaffenheit der
Sonnen-Finsterniße erkennen könne/ damit sie ih-
nen vorstellen mögen/ wie es möglich sey dergleichen
verborgene Dinge zu wissen. Es haben zwar Ricci-
olus
in seinem Almagesto Novo und de la Hire in sei-
nen Tabulis Astronomicis nebst anderen sich bemühet/

durch
(3) G g

der Aſtronomie.
vielen Grade/ als der Halb-Schatten auf
der Erde einnimmet/ mit dem Æquatore
zwey parallel-Linien herumb fuͤhren/ derge-
ſtalt/ daß zwiſchen ihnen der Mittelpunct des
Schattens jederzeit anzutreffen/ und nicht
mehr Raum nach der Laͤnge in ihnen einge-
ſchloſſen wird/ als etwa zwiſchen drey Stun-
den-Circuln enthalten iſt; ſo werden alle Oer-
ter eingeſchloſſen/ wo die Finſternis zu ſehen
iſt.

Die 1. Anmerckung.

638. Jhr muͤſſet nemlich den ſcheinbahren Diame-
ter des Halb-Schattens in Grade des Æquatoris
der Erdkugel verwandeln/ damit ihr wiſſet wie viel
derſelben er einnimmet.

Der 3. Zuſatz.

639. Wenn ihr den Raum/ welchen der
Halb-Schatten auf der Erdflaͤche einnim-
met/ in 12 Zolle auf gehoͤrige Weiſe theilet;
ſehet ihr zugleich/ wie groß an einem jeden
Orte die Finſternis ſey.

Die 2. Anmerckung.

640. Die Zeit/ wie lange die Finſternis waͤhret/
ingleichen wenn ſie angehet und aufhoͤret/ wird faſt
auf eben die Art wie in den Mond-Finſterniſſen (§. 6
[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]) gefunden.

Die 3. Anmerckung.

641. Jch habe nur den Anfaͤngern zeigen wollen
wie man auf eine leichte Art die Beſchaffenheit der
Sonnen-Finſterniße erkennen koͤnne/ damit ſie ih-
nen vorſtellen moͤgen/ wie es moͤglich ſey dergleichen
verborgene Dinge zu wiſſen. Es haben zwar Ricci-
olus
in ſeinem Almageſto Novo und de la Hire in ſei-
nen Tabulis Aſtronomicis nebſt anderen ſich bemuͤhet/

durch
(3) G g
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0481" n="457"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi></fw><lb/>
vielen Grade/ als der Halb-Schatten auf<lb/>
der Erde einnimmet/ mit dem <hi rendition="#aq">Æquatore</hi><lb/>
zwey parallel-Linien herumb fu&#x0364;hren/ derge-<lb/>
&#x017F;talt/ daß zwi&#x017F;chen ihnen der Mittelpunct des<lb/>
Schattens jederzeit anzutreffen/ und nicht<lb/>
mehr Raum nach der La&#x0364;nge in ihnen einge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wird/ als etwa zwi&#x017F;chen drey Stun-<lb/>
den-Circuln enthalten i&#x017F;t; &#x017F;o werden alle Oer-<lb/>
ter einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ wo die Fin&#x017F;ternis zu &#x017F;ehen<lb/>
i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>638. Jhr mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et nemlich den &#x017F;cheinbahren Diame-<lb/>
ter des Halb-Schattens in Grade des <hi rendition="#aq">Æquatoris</hi><lb/>
der Erdkugel verwandeln/ damit ihr wi&#x017F;&#x017F;et wie viel<lb/>
der&#x017F;elben er einnimmet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>639. Wenn ihr den Raum/ welchen der<lb/>
Halb-Schatten auf der Erdfla&#x0364;che einnim-<lb/>
met/ in 12 Zolle auf geho&#x0364;rige Wei&#x017F;e theilet;<lb/>
&#x017F;ehet ihr zugleich/ wie groß an einem jeden<lb/>
Orte die Fin&#x017F;ternis &#x017F;ey.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>640. Die Zeit/ wie lange die Fin&#x017F;ternis wa&#x0364;hret/<lb/>
ingleichen wenn &#x017F;ie angehet und aufho&#x0364;ret/ wird fa&#x017F;t<lb/>
auf eben die Art wie in den Mond-Fin&#x017F;terni&#x017F;&#x017F;en (§. 6<lb/><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>) gefunden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 3. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>641. Jch habe nur den Anfa&#x0364;ngern zeigen wollen<lb/>
wie man auf eine leichte Art die Be&#x017F;chaffenheit der<lb/>
Sonnen-Fin&#x017F;terniße erkennen ko&#x0364;nne/ damit &#x017F;ie ih-<lb/>
nen vor&#x017F;tellen mo&#x0364;gen/ wie es mo&#x0364;glich &#x017F;ey dergleichen<lb/>
verborgene Dinge zu wi&#x017F;&#x017F;en. Es haben zwar <hi rendition="#aq">Ricci-<lb/>
olus</hi> in &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Almage&#x017F;to Novo</hi> und <hi rendition="#aq">de la Hire</hi> in &#x017F;ei-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">Tabulis A&#x017F;tronomicis</hi> neb&#x017F;t anderen &#x017F;ich bemu&#x0364;het/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(3) G g</fw><fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[457/0481] der Aſtronomie. vielen Grade/ als der Halb-Schatten auf der Erde einnimmet/ mit dem Æquatore zwey parallel-Linien herumb fuͤhren/ derge- ſtalt/ daß zwiſchen ihnen der Mittelpunct des Schattens jederzeit anzutreffen/ und nicht mehr Raum nach der Laͤnge in ihnen einge- ſchloſſen wird/ als etwa zwiſchen drey Stun- den-Circuln enthalten iſt; ſo werden alle Oer- ter eingeſchloſſen/ wo die Finſternis zu ſehen iſt. Die 1. Anmerckung. 638. Jhr muͤſſet nemlich den ſcheinbahren Diame- ter des Halb-Schattens in Grade des Æquatoris der Erdkugel verwandeln/ damit ihr wiſſet wie viel derſelben er einnimmet. Der 3. Zuſatz. 639. Wenn ihr den Raum/ welchen der Halb-Schatten auf der Erdflaͤche einnim- met/ in 12 Zolle auf gehoͤrige Weiſe theilet; ſehet ihr zugleich/ wie groß an einem jeden Orte die Finſternis ſey. Die 2. Anmerckung. 640. Die Zeit/ wie lange die Finſternis waͤhret/ ingleichen wenn ſie angehet und aufhoͤret/ wird faſt auf eben die Art wie in den Mond-Finſterniſſen (§. 6 _) gefunden. Die 3. Anmerckung. 641. Jch habe nur den Anfaͤngern zeigen wollen wie man auf eine leichte Art die Beſchaffenheit der Sonnen-Finſterniße erkennen koͤnne/ damit ſie ih- nen vorſtellen moͤgen/ wie es moͤglich ſey dergleichen verborgene Dinge zu wiſſen. Es haben zwar Ricci- olus in ſeinem Almageſto Novo und de la Hire in ſei- nen Tabulis Aſtronomicis nebſt anderen ſich bemuͤhet/ durch (3) G g

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/481
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/481>, abgerufen am 29.03.2024.