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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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Contracten.
macht worden, so muß der Käufer
den Preis der gantzen Sache zahlen,
welchen dieselbe nach geschehener Aus-
messung beträgt
(§. 318. 438.).

§. 592.

Es wird etwas im Pausch und Bo-Vom
Kaufen
im
Pausch u.
Bogen.

gen gekauft (per aversionem emi), wenn
eine gewisse Sache dergestalt gekauft wird,
daß der Preiß auf keine gewisse Qvantität ge-
setzt wird, nach welcher man ihn ausrechnet.
Derowegen muß der Preiß, welchen man
ausgemacht hat, gantz gezahlt wer-
den; ob man gleich eine andere Qvan-
tität nach geschehener Ausmessung fin-
det, als man vermeinte
(§. 318. 438.).

§. 593.

Weil der, welcher nicht EigenthumsherrWenn ei-
ne frem-
de Sache
verkauft
worden.

ist, eine fremde Sache nicht verkaufen kann
(§. 588.); folglich der Verkauf einer frem-
den Sache null und nichtig ist; so muß eine
fremde gekaufte Sache dem Eigen-
thumsherrn, ohne daß er dafür etwas
geben darf, wieder zugestellt werden
(§. 261.); der Verkäufer
aber muß dem
Käufer, was er gegeben, wiedergeben

(§. 271.); folglich ist es nicht erlaubt die
Sache dem Verkäufer wiederzugeben,
damit man von demselben das, was
man gezahlet, wiederbekomme.

§. 594.

Weil eine Sache, die uns verkauftVon ei-
ner Sa-
che, die

worden, unser ist, ob sie uns gleich noch

nicht

Contracten.
macht worden, ſo muß der Kaͤufer
den Preis der gantzen Sache zahlen,
welchen dieſelbe nach geſchehener Aus-
meſſung betraͤgt
(§. 318. 438.).

§. 592.

Es wird etwas im Pauſch und Bo-Vom
Kaufen
im
Pauſch u.
Bogen.

gen gekauft (per averſionem emi), wenn
eine gewiſſe Sache dergeſtalt gekauft wird,
daß der Preiß auf keine gewiſſe Qvantitaͤt ge-
ſetzt wird, nach welcher man ihn ausrechnet.
Derowegen muß der Preiß, welchen man
ausgemacht hat, gantz gezahlt wer-
den; ob man gleich eine andere Qvan-
titaͤt nach geſchehener Ausmeſſung fin-
det, als man vermeinte
(§. 318. 438.).

§. 593.

Weil der, welcher nicht EigenthumsherrWenn ei-
ne frem-
de Sache
verkauft
worden.

iſt, eine fremde Sache nicht verkaufen kann
(§. 588.); folglich der Verkauf einer frem-
den Sache null und nichtig iſt; ſo muß eine
fremde gekaufte Sache dem Eigen-
thumsherrn, ohne daß er dafuͤr etwas
geben darf, wieder zugeſtellt werden
(§. 261.); der Verkaͤufer
aber muß dem
Kaͤufer, was er gegeben, wiedergeben

(§. 271.); folglich iſt es nicht erlaubt die
Sache dem Verkaͤufer wiederzugeben,
damit man von demſelben das, was
man gezahlet, wiederbekomme.

§. 594.

Weil eine Sache, die uns verkauftVon ei-
ner Sa-
che, die

worden, unſer iſt, ob ſie uns gleich noch

nicht
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[381/0417] Contracten. macht worden, ſo muß der Kaͤufer den Preis der gantzen Sache zahlen, welchen dieſelbe nach geſchehener Aus- meſſung betraͤgt (§. 318. 438.). §. 592. Es wird etwas im Pauſch und Bo- gen gekauft (per averſionem emi), wenn eine gewiſſe Sache dergeſtalt gekauft wird, daß der Preiß auf keine gewiſſe Qvantitaͤt ge- ſetzt wird, nach welcher man ihn ausrechnet. Derowegen muß der Preiß, welchen man ausgemacht hat, gantz gezahlt wer- den; ob man gleich eine andere Qvan- titaͤt nach geſchehener Ausmeſſung fin- det, als man vermeinte (§. 318. 438.). Vom Kaufen im Pauſch u. Bogen. §. 593. Weil der, welcher nicht Eigenthumsherr iſt, eine fremde Sache nicht verkaufen kann (§. 588.); folglich der Verkauf einer frem- den Sache null und nichtig iſt; ſo muß eine fremde gekaufte Sache dem Eigen- thumsherrn, ohne daß er dafuͤr etwas geben darf, wieder zugeſtellt werden (§. 261.); der Verkaͤufer aber muß dem Kaͤufer, was er gegeben, wiedergeben (§. 271.); folglich iſt es nicht erlaubt die Sache dem Verkaͤufer wiederzugeben, damit man von demſelben das, was man gezahlet, wiederbekomme. Wenn ei- ne frem- de Sache verkauft worden. §. 594. Weil eine Sache, die uns verkauft worden, unſer iſt, ob ſie uns gleich noch nicht Von ei- ner Sa- che, die

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/417>, abgerufen am 19.04.2024.