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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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xx. gutt. Tinct. bezoardic. thun: Hierbey können mancherley Injectio-
nes
geschehen; statt aller kan das seyn, sonderlich wenn es mit man-
cherlcy heilenden Decocten vermischet wird.

Arteriae asperae vulnus, eine Wunde der Lufft-Röhre, diese tra-
cti
re man also, daß man ein Decoct von China mit herb. Veronic. Heder.
terrestr. Alchimill. Tussilag. Pulmonar. Pentaphyll. Pilosel. lign. Santal.

mit syrupo Jujubin. versüsset gebe. So dienen auch Pulder aus Lapid.
69. io diaphoretic. sigillat. Mastich. Myrrh. item Tinct. Hyperici.
balsam. Peruvian.
äusserlich dienet ein Epithema aus O Lumbricor. und
camphorat. warm appliciret: zur Heilung kan das Emplastr. stiptic.
Crollii
dienlich seyn: die Haemorrhagie dieser Wunden zu stillen, ist der
rectific. allein zulänglich und genug.

Arteria atrabiliaria, die schwartze Gallen- oder neben-Nieren-Puls-
Ader, kömmt öffters von der Lenden-Puls-Ader hervor.

Arteria axillaris, so wird die unter dem Schlüsselbein gelegene
Puls-Ader,
nachdem sie aus der Brust-Höle heraus gegangen, die Ach-
sel-Puls-Ader
geheissen, und in zwey Aeste getheilet; allein weil der letzte
viel kürtzer und kleinerist, so wird Unterscheids halber dieser der Ast, jener
der Stamm von Verheyen in der Anatomie genannt.

Arteriae brachiales, Arm-Puls-Adern.

Arteria bronchialis, die eigene Lungen-Puls-Ader, entspringet
von dem hintern Theile der herabsteigenden grossen Puls-Ader, ordentlich
über dem Grund des Hertzens, daher sie nach der rechten Hand zu gebogen
die Lufft-Röhre ergreiffet, und deren Zweige, nachdem sie etliche Spröß-
linge der Speiß-Röhre mitgetheilet, bis zu Ende begleitet.

Arteriae carotides, die Hals-Puls-Adern: deren sind vier, nem-
lich zwey inwendige und grössere an den Schläfen, und zwey kleinere im
Nacken oder Wirbel.

Arteriae cervicales, die Nacken- oder Würbelbein-Puls-
Adern.

Arteria coeliaca, die Magen-Puls-Ader, diese kommet mit einem
einzeln Stamme vom Vordertheil der grossen Puls-Ader, ein wenig unter
dem Zwerchfell, und wird alsobald in den rechten und lincken Ast unter-
schieden: der rechte Ast führet die rechte Magen-Puls-Ader zum Magen,
der lincke Ast bringet hervor die lincke Magen-Puls-Ader.

Arteriae coronariae, Krantz-Puls-Adern, sind eigene Gefässe des
Hertzens, werden also genannt, weil sie den Grund des Hertzens wie eine

Crone
M

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xx. gutt. Tinct. bezoardic. thun: Hierbey koͤnnen mancherley Injectio-
nes
geſchehen; ſtatt aller kan das 🜄♆ ſeyn, ſonderlich wenn es mit man-
cherlcy heilenden Decocten vermiſchet wird.

Arteriæ aſperæ vulnus, eine Wunde der Lufft-Roͤhre, dieſe tra-
cti
re man alſo, daß man ein Decoct von China mit herb. Veronic. Heder.
terreſtr. Alchimill. Tuſſilag. Pulmonar. Pentaphyll. Piloſel. lign. Santal.

mit ſyrupo Jujubin. verſuͤſſet gebe. So dienen auch Pulder aus Lapid.
69. ♁io diaphoretic. 🜃 ſigillat. Maſtich. Myrrh. item Tinct. Hyperici.
balſam. Peruvian.
aͤuſſerlich dienet ein Epithema aus Ω Lumbricor. und
🜈 camphorat. warm appliciret: zur Heilung kan das Emplaſtr. ſtiptic.
Crollii
dienlich ſeyn: die Hæmorrhagie dieſer Wunden zu ſtillen, iſt der
🜈 rectific. allein zulaͤnglich und genug.

Arteria atrabiliaria, die ſchwartze Gallen- oder neben-Nieren-Puls-
Ader, koͤmmt oͤffters von der Lenden-Puls-Ader hervor.

Arteria axillaris, ſo wird die unter dem Schluͤſſelbein gelegene
Puls-Ader,
nachdem ſie aus der Bruſt-Hoͤle heraus gegangen, die Ach-
ſel-Puls-Ader
geheiſſen, und in zwey Aeſte getheilet; allein weil der letzte
viel kuͤrtzer und kleineriſt, ſo wird Unterſcheids halber dieſer der Aſt, jener
der Stamm von Verheyen in der Anatomie genannt.

Arteriæ brachiales, Arm-Puls-Adern.

Arteria bronchialis, die eigene Lungen-Puls-Ader, entſpringet
von dem hintern Theile der herabſteigenden groſſen Puls-Ader, ordentlich
uͤber dem Grund des Hertzens, daher ſie nach der rechten Hand zu gebogen
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linge der Speiß-Roͤhre mitgetheilet, bis zu Ende begleitet.

Arteriæ carotides, die Hals-Puls-Adern: deren ſind vier, nem-
lich zwey inwendige und groͤſſere an den Schlaͤfen, und zwey kleinere im
Nacken oder Wirbel.

Arteriæ cervicales, die Nacken- oder Wuͤrbelbein-Puls-
Adern.

Arteria cœliaca, die Magen-Puls-Ader, dieſe kommet mit einem
einzeln Stamme vom Vordertheil der groſſen Puls-Ader, ein wenig unter
dem Zwerchfell, und wird alſobald in den rechten und lincken Aſt unter-
ſchieden: der rechte Aſt fuͤhret die rechte Magen-Puls-Ader zum Magen,
der lincke Aſt bringet hervor die lincke Magen-Puls-Ader.

Arteriæ coronariæ, Krantz-Puls-Adern, ſind eigene Gefaͤſſe des
Hertzens, werden alſo genannt, weil ſie den Grund des Hertzens wie eine

Crone
M
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[89/0101] AR xx. gutt. Tinct. bezoardic. thun: Hierbey koͤnnen mancherley Injectio- nes geſchehen; ſtatt aller kan das 🜄♆ ſeyn, ſonderlich wenn es mit man- cherlcy heilenden Decocten vermiſchet wird. Arteriæ aſperæ vulnus, eine Wunde der Lufft-Roͤhre, dieſe tra- ctire man alſo, daß man ein Decoct von China mit herb. Veronic. Heder. terreſtr. Alchimill. Tuſſilag. Pulmonar. Pentaphyll. Piloſel. lign. Santal. mit ſyrupo Jujubin. verſuͤſſet gebe. So dienen auch Pulder aus Lapid. 69. ♁io diaphoretic. 🜃 ſigillat. Maſtich. Myrrh. item Tinct. Hyperici. balſam. Peruvian. aͤuſſerlich dienet ein Epithema aus Ω Lumbricor. und 🜈 camphorat. warm appliciret: zur Heilung kan das Emplaſtr. ſtiptic. Crollii dienlich ſeyn: die Hæmorrhagie dieſer Wunden zu ſtillen, iſt der 🜈 rectific. allein zulaͤnglich und genug. Arteria atrabiliaria, die ſchwartze Gallen- oder neben-Nieren-Puls- Ader, koͤmmt oͤffters von der Lenden-Puls-Ader hervor. Arteria axillaris, ſo wird die unter dem Schluͤſſelbein gelegene Puls-Ader, nachdem ſie aus der Bruſt-Hoͤle heraus gegangen, die Ach- ſel-Puls-Ader geheiſſen, und in zwey Aeſte getheilet; allein weil der letzte viel kuͤrtzer und kleineriſt, ſo wird Unterſcheids halber dieſer der Aſt, jener der Stamm von Verheyen in der Anatomie genannt. Arteriæ brachiales, Arm-Puls-Adern. Arteria bronchialis, die eigene Lungen-Puls-Ader, entſpringet von dem hintern Theile der herabſteigenden groſſen Puls-Ader, ordentlich uͤber dem Grund des Hertzens, daher ſie nach der rechten Hand zu gebogen die Lufft-Roͤhre ergreiffet, und deren Zweige, nachdem ſie etliche Sproͤß- linge der Speiß-Roͤhre mitgetheilet, bis zu Ende begleitet. Arteriæ carotides, die Hals-Puls-Adern: deren ſind vier, nem- lich zwey inwendige und groͤſſere an den Schlaͤfen, und zwey kleinere im Nacken oder Wirbel. Arteriæ cervicales, die Nacken- oder Wuͤrbelbein-Puls- Adern. Arteria cœliaca, die Magen-Puls-Ader, dieſe kommet mit einem einzeln Stamme vom Vordertheil der groſſen Puls-Ader, ein wenig unter dem Zwerchfell, und wird alſobald in den rechten und lincken Aſt unter- ſchieden: der rechte Aſt fuͤhret die rechte Magen-Puls-Ader zum Magen, der lincke Aſt bringet hervor die lincke Magen-Puls-Ader. Arteriæ coronariæ, Krantz-Puls-Adern, ſind eigene Gefaͤſſe des Hertzens, werden alſo genannt, weil ſie den Grund des Hertzens wie eine Crone M

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/101>, abgerufen am 28.03.2024.