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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.
Zu des ersten blats ersten zeilen.

WIe man den drei lustigsten und
gleichsam vor andern blühenden mit-
telsten/ und straks aufeinander fol-
genden Mohnden unserer jahre ge-
meiniglich die drei fürnehmsten
Bluhmen zueignet/ nähmlich dem
fünften die Rosen/ dem sechsten die
Liljen/ dem stebenden die Näglein; weil eine iede
dieser Bluhmen in einem/ als ihrem eignen/ derselben
Mohnden am ersten oder meisten zu blühen pfleget: so
haben wir auch diese Mohnden selbst/ einen ieden/ nach
seiner zugeeigneten Bluhme/ benahmet. Nähmlich den
ersten benahmen wir den Rosenmohnd; den Karl
der Große
den Wonnemohnd/ der Sternschauer/
nach seinem eigenen Sternzeichen/ den Zwillings-
mohnd/
und die gemeine gewohnheit den Mai- als
auch den Blüh- oder Bluhmen-mohnd nennet:
den andern den Liljenmohnd; den wir auch ander-
wärts den Sommermohnd/ vom beginne des Som-
mers
in demselben/ als auch den Kräbsmohnd/
vom Kräbse/ dem so genenten vierden Stern- oder
himmels-zeichen des Tierkreuses/ welches in dieser
mohndzeit die sonne durchlauffet/ benahmet: und dan
den dritten den Nägleinmohnd; den man auch/ nach
seinem zugeeigneten Sternzeichen/ wie er anders gemei-
niglich/ vom heumachen in demselben/ der Heu-
mohnd
heisset/ den Leuenmohnd nennen könte.
Sonsten führet der mittelste von diesen dreien gemei-
niglich den nahmen des Brachmohndes/ vom blos-
sen brachen und ümpflügen der äkker/ das in diesem
mohnde geschiehet. Und wie die Lateiner den nachstvor-

her-
Ao!
Anmaͤrkungen.
Zu des erſten blats erſten zeilen.

WIe man den drei luſtigſten und
gleichſam vor andern bluͤhenden mit-
telſten/ und ſtraks aufeinander fol-
genden Mohnden unſerer jahre ge-
meiniglich die drei fuͤrnehmſten
Bluhmen zueignet/ naͤhmlich dem
fuͤnften die Roſen/ dem ſechſten die
Liljen/ dem ſtebenden die Naͤglein; weil eine iede
dieſer Bluhmen in einem/ als ihrem eignen/ derſelben
Mohnden am erſten oder meiſten zu bluͤhen pfleget: ſo
haben wir auch dieſe Mohnden ſelbſt/ einen ieden/ nach
ſeiner zugeeigneten Bluhme/ benahmet. Naͤhmlich den
erſten benahmen wir den Roſenmohnd; den Karl
der Große
den Wonnemohnd/ der Sternſchauer/
nach ſeinem eigenen Sternzeichen/ den Zwillings-
mohnd/
und die gemeine gewohnheit den Mai- als
auch den Bluͤh- oder Bluhmen-mohnd nennet:
den andern den Liljenmohnd; den wir auch ander-
waͤrts den Sommermohnd/ vom beginne des Som-
mers
in demſelben/ als auch den Kraͤbsmohnd/
vom Kraͤbſe/ dem ſo genenten vierden Stern- oder
himmels-zeichen des Tierkreuſes/ welches in dieſer
mohndzeit die ſonne durchlauffet/ benahmet: und dan
den dritten den Naͤgleinmohnd; den man auch/ nach
ſeinem zugeeigneten Sternzeichen/ wie er anders gemei-
niglich/ vom heumachen in demſelben/ der Heu-
mohnd
heiſſet/ den Leuenmohnd nennen koͤnte.
Sonſten fuͤhret der mittelſte von dieſen dreien gemei-
niglich den nahmen des Brachmohndes/ vom blos-
ſen brachen und uͤmpfluͤgen der aͤkker/ das in dieſem
mohnde geſchiehet. Und wie die Lateiner den nåchſtvor-

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[347/0371] Ao! Anmaͤrkungen. Zu des erſten blats erſten zeilen. WIe man den drei luſtigſten und gleichſam vor andern bluͤhenden mit- telſten/ und ſtraks aufeinander fol- genden Mohnden unſerer jahre ge- meiniglich die drei fuͤrnehmſten Bluhmen zueignet/ naͤhmlich dem fuͤnften die Roſen/ dem ſechſten die Liljen/ dem ſtebenden die Naͤglein; weil eine iede dieſer Bluhmen in einem/ als ihrem eignen/ derſelben Mohnden am erſten oder meiſten zu bluͤhen pfleget: ſo haben wir auch dieſe Mohnden ſelbſt/ einen ieden/ nach ſeiner zugeeigneten Bluhme/ benahmet. Naͤhmlich den erſten benahmen wir den Roſenmohnd; den Karl der Große den Wonnemohnd/ der Sternſchauer/ nach ſeinem eigenen Sternzeichen/ den Zwillings- mohnd/ und die gemeine gewohnheit den Mai- als auch den Bluͤh- oder Bluhmen-mohnd nennet: den andern den Liljenmohnd; den wir auch ander- waͤrts den Sommermohnd/ vom beginne des Som- mers in demſelben/ als auch den Kraͤbsmohnd/ vom Kraͤbſe/ dem ſo genenten vierden Stern- oder himmels-zeichen des Tierkreuſes/ welches in dieſer mohndzeit die ſonne durchlauffet/ benahmet: und dan den dritten den Naͤgleinmohnd; den man auch/ nach ſeinem zugeeigneten Sternzeichen/ wie er anders gemei- niglich/ vom heumachen in demſelben/ der Heu- mohnd heiſſet/ den Leuenmohnd nennen koͤnte. Sonſten fuͤhret der mittelſte von dieſen dreien gemei- niglich den nahmen des Brachmohndes/ vom blos- ſen brachen und uͤmpfluͤgen der aͤkker/ das in dieſem mohnde geſchiehet. Und wie die Lateiner den nåchſtvor- her-

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/371>, abgerufen am 16.04.2024.