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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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Kropf gehalten/ worbey sich denn auch einige Lung- und Leber-
Sucht befunden/ welche sonderlich umb Michaelis verwiche-
nen Jahres außgebrochen/ worbey auch ein Blutt-Außwurff
den Herrn Patienten ausser seinem Ampte viel Kummer/ und
in Ampts-Verrichtungen grosse Beschwerden verursachet/
welche Er doch unnachläßig bey gehendem Leibe/ und schwerer
Sprache verrichtet/ und seine Noth GOtt geklaget. War
auch gesinnet wiederumb nechst Göttlicher Verleihung und
Seegen/ einiger Cur, wiewohl nicht ohne fleißige Vor-
sicht/ und Auf-Acht sich zu untergeben: Aber der Beherrscher
unsers Lebens/ der die Seinen nicht über Venmögen versuchet/
hat Jhn/ nach dem Er Jhn geschlagen/ selbst verbunden/ und
seine rechte Hand hat Jhn geheilet/ wenn Er verwichenen
Freytag vor 8. Tagen/ war der 11. Martii, dieses 1678. Jah-
res gegen Abend umb 4. Uhr/ bey wiederkommenden Blut-
Außwerffen/ in wahrer und hertzlicher Anruffung des Blutt-
rünstigen und Liebbrünstigen JEsu; mit diesem Gebete/
Cum me jubes emigrare,
JEsu care, tunc appare &c.

Jtem:
JEsu laß mich nicht verterben/
Noch im Leben/ noch im Sterben/ etc.

Und im wahren Glauben auf Sein theuerstes Verdienst/ (wel-
ches Er mit einem deutlichen Ja betheuret) gehlig/ doch see-
lig/ ohne einige Ungeberde seinen Geist Seel. abgefordert/ und
dem Tage seines Leidens ein Ende gemacht/ daß Er nu für
Jhm wandelt im Lande der Lebendigen.

Sein gantzes Alter erstrecket sich auf 47. Jahr/
weniger 4. Wochen.

Der

Kropf gehalten/ worbey ſich denn auch einige Lung- und Leber-
Sucht befunden/ welche ſonderlich umb Michaelis verwiche-
nen Jahres außgebrochen/ worbey auch ein Blutt-Außwurff
den Herrn Patienten auſſer ſeinem Ampte viel Kummer/ und
in Ampts-Verrichtungen groſſe Beſchwerden verurſachet/
welche Er doch unnachlaͤßig bey gehendem Leibe/ und ſchwerer
Sprache verrichtet/ und ſeine Noth GOtt geklaget. War
auch geſinnet wiederumb nechſt Goͤttlicher Verleihung und
Seegen/ einiger Cur, wiewohl nicht ohne fleißige Vor-
ſicht/ und Auf-Acht ſich zu untergeben: Aber der Beherrſcher
unſers Lebens/ der die Seinen nicht uͤber Venmoͤgen verſuchet/
hat Jhn/ nach dem Er Jhn geſchlagen/ ſelbſt verbunden/ und
ſeine rechte Hand hat Jhn geheilet/ wenn Er verwichenen
Freytag vor 8. Tagen/ war der 11. Martii, dieſes 1678. Jah-
res gegen Abend umb 4. Uhr/ bey wiederkommenden Blut-
Außwerffen/ in wahrer und hertzlicher Anruffung des Blutt-
ruͤnſtigen und Liebbruͤnſtigen JEſu; mit dieſem Gebete/
Cùm me jubes emigrare,
JEſu care, tunc appare &c.

Jtem:
JEſu laß mich nicht verterben/
Noch im Leben/ noch im Sterben/ etc.

Und im wahren Glauben auf Sein theuerſtes Verdienſt/ (wel-
ches Er mit einem deutlichen Ja betheuret) gehlig/ doch ſee-
lig/ ohne einige Ungeberde ſeinen Geiſt Seel. abgefordert/ und
dem Tage ſeines Leidens ein Ende gemacht/ daß Er nu fuͤr
Jhm wandelt im Lande der Lebendigen.

Sein gantzes Alter erſtrecket ſich auf 47. Jahr/
weniger 4. Wochen.

Der
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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/43>, abgerufen am 19.04.2024.