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Schweinitz, Georg Hermann von: Auß Gottes Heiligem Rath und Willen Entspringende Ursprungs-Quelle/ Des Endziehls Menschlichen Lebens. Zittau, 1673.

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Wird/ grosser Festenberg/ bey stätem Welergehn
Dem Faß auf Ehren-Preiß/ auf Rosen Ewig stehen.
Jupiter.
WAs gutt ist/ zeigt sich bald/ Auch in der zarten Jugend
Ein edles Kind erweist/ wie Tapfferkeit und Tugend
Sein höchst Ergötzung sey; Wie sein nach blöder Sinn
Jn Kunst und Wissenschafft zuüben sich beginn;
Wires so eifrig sey den besten Schmuck der Helden/
W[i]tz und Geschickligkeit/ in weiser Leute Melden
Von Edler Ritters Ehr/ zusuchen vor der Welt
Daburch berühmt zu sein/ und in das rondte Zelt
Des Stern-Reviers zugehn/ Wer Adlich ist gesinnet/
Sieht/ wie Er Ruhm und Ehr bald da/ bald dort gewinnet.
Sein Math voll Tapfferkeit die Glieder frisch erregt/
Zu fechten Ritterlich Lust und belieben trägt.
Er scheuet keine Müh/ Er läst sich nichts aufhalten/
Was sonst die Mimmen schreckt/ den aller Muth erkalten
Und kraff[t]loß werden wil; durch Mauer festes stehn
Bey finstrem Pulver-Dampf/ und starcken Schütz-Ge-
   thön

Sucht Er den Sieges-Zweig mit Ehren zuerlangen!
Ob Jhn auch schon Fortun dem Feinde gibt gefangen/
Ja gar erlegen läst, bleibt doch sein Geist befreit/
Find seinen Rittersitz hier oben schon bereit.
Wer Ruhm und Ehre sucht/ in allen sich bemühet/
Daß Er nicht schläffrig sey, bald da/ bald dorchin siehet/
Wie er gelegenheit ergreifft/ und nach gebühr
Uhralten Ritters-Stand mit edler Leben Ziehr.
Er gleichet sich der Sonn/ und richtet seine Sinnen
Auf diß/ was lieblich ist/ was Adlich; Sein beginnen
Muß
Wird/ groſſer Feſtenberg/ bey ſtaͤtem Welergehn
Dem Faß auf Ehren-Preiß/ auf Roſen Ewig ſtehen.
Jupiter.
WAs gutt iſt/ zeigt ſich bald/ Auch in der zarten Jugend
Ein edles Kind erweiſt/ wie Tapfferkeit und Tugend
Sein hoͤchſt Ergoͤtzung ſey; Wie ſein nach bloͤder Sinn
Jn Kunſt und Wiſſenſchafft zuuͤben ſich beginn;
Wires ſo eifrig ſey den beſten Schmuck der Helden/
W[i]tz und Geſchickligkeit/ in weiſer Leute Melden
Von Edler Ritters Ehr/ zuſuchen vor der Welt
Daburch beruͤhmt zu ſein/ und in das rondte Zelt
Des Stern-Reviers zugehn/ Wer Adlich iſt geſinnet/
Sieht/ wie Er Ruhm und Ehr bald da/ bald dort gewinnet.
Sein Math voll Tapfferkeit die Glieder friſch erregt/
Zu fechten Ritterlich Luſt und belieben traͤgt.
Er ſcheuet keine Muͤh/ Er laͤſt ſich nichts aufhalten/
Was ſonſt die Mimmen ſchreckt/ den aller Muth erkalten
Und kraff[t]loß werden wil; durch Mauer feſtes ſtehn
Bey finſtrem Pulver-Dampf/ und ſtarcken Schuͤtz-Ge-
   thoͤn

Sucht Er den Sieges-Zweig mit Ehren zuerlangen!
Ob Jhn auch ſchon Fortun dem Feinde gibt gefangen/
Ja gar erlegen laͤſt, bleibt doch ſein Geiſt befreit/
Find ſeinen Ritterſitz hier oben ſchon bereit.
Wer Ruhm und Ehre ſucht/ in allen ſich bemuͤhet/
Daß Er nicht ſchlaͤffrig ſey, bald da/ bald dorchin ſiehet/
Wie er gelegenheit ergreifft/ und nach gebuͤhr
Uhralten Ritters-Stand mit edler Leben Ziehr.
Er gleichet ſich der Sonn/ und richtet ſeine Sinnen
Auf diß/ was lieblich iſt/ was Adlich; Sein beginnen
Muß
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[[88]/0014] Wird/ groſſer Feſtenberg/ bey ſtaͤtem Welergehn Dem Faß auf Ehren-Preiß/ auf Roſen Ewig ſtehen. Jupiter. WAs gutt iſt/ zeigt ſich bald/ Auch in der zarten Jugend Ein edles Kind erweiſt/ wie Tapfferkeit und Tugend Sein hoͤchſt Ergoͤtzung ſey; Wie ſein nach bloͤder Sinn Jn Kunſt und Wiſſenſchafft zuuͤben ſich beginn; Wires ſo eifrig ſey den beſten Schmuck der Helden/ Witz und Geſchickligkeit/ in weiſer Leute Melden Von Edler Ritters Ehr/ zuſuchen vor der Welt Daburch beruͤhmt zu ſein/ und in das rondte Zelt Des Stern-Reviers zugehn/ Wer Adlich iſt geſinnet/ Sieht/ wie Er Ruhm und Ehr bald da/ bald dort gewinnet. Sein Math voll Tapfferkeit die Glieder friſch erregt/ Zu fechten Ritterlich Luſt und belieben traͤgt. Er ſcheuet keine Muͤh/ Er laͤſt ſich nichts aufhalten/ Was ſonſt die Mimmen ſchreckt/ den aller Muth erkalten Und krafftloß werden wil; durch Mauer feſtes ſtehn Bey finſtrem Pulver-Dampf/ und ſtarcken Schuͤtz-Ge- thoͤn Sucht Er den Sieges-Zweig mit Ehren zuerlangen! Ob Jhn auch ſchon Fortun dem Feinde gibt gefangen/ Ja gar erlegen laͤſt, bleibt doch ſein Geiſt befreit/ Find ſeinen Ritterſitz hier oben ſchon bereit. Wer Ruhm und Ehre ſucht/ in allen ſich bemuͤhet/ Daß Er nicht ſchlaͤffrig ſey, bald da/ bald dorchin ſiehet/ Wie er gelegenheit ergreifft/ und nach gebuͤhr Uhralten Ritters-Stand mit edler Leben Ziehr. Er gleichet ſich der Sonn/ und richtet ſeine Sinnen Auf diß/ was lieblich iſt/ was Adlich; Sein beginnen Muß

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Zitationshilfe: Schweinitz, Georg Hermann von: Auß Gottes Heiligem Rath und Willen Entspringende Ursprungs-Quelle/ Des Endziehls Menschlichen Lebens. Zittau, 1673, S. [88]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492b/14>, abgerufen am 28.03.2024.