Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Girbig, Matthaeus: Trewer vnd Beständiger Christ-Ritter Privilegium und Gnaden-Brieff. Liegnitz, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite

Fluck/ nachmals trewer und wohlverdienter Pfar-
rer zu Gleinitz/ nach Jhm Herr Caspar Sinner/
gewesener Juris Practicus in Breßlaw/ und dann
auch Herr Christophorus Scultetus, auch vor-
nehmer Practicus Juris, im Glogawischen. Wel-
che Jhn anfangs den Grund der Warheit/ der
Recht Evangelischen Religion unterwiesen/ da-
rinnen ER auch durch Göttliche Gnade so zuge-
nommen/ das Er solche in seiner Jugend/ also auch
bey seinen Männlichen Jahren/ und geführten
schweren Regiment/ absonderlich aber in seiner
Kranckheit und Tode/ rühmlich von sich hören
und spüren lassen/ und betrachtet/ was Claudia-
nus
saget: Virtute non decet Sangvine niti.
Non facit nobilem atrium plenum fumosis in
imaginibus, sed Virtus.
Derhalben Er auch
seine wolangefangene Studia continuiret, und sei-
ner Hertzliebsten Fraw Mutter gutten Willen er-
füllet/ und dem Herr Vater gehorsamet hette/ ja
Hertzlich gewünschet/ wenn es deß Herren Vatern
Zustand/ und die eingefallene beschwerte Zeit/
zulassen wollen/ ferner zu Studiren, und andere
Länder zu sehen. Weil aber solches die Umöglig-
keit verbothen/ hat Er doch solches/ was Er durch
GOTTES anade von seinen Hofemeistern er-
lernet/ dermassen wohl angeleget/ und Jhm nütze
gemacht/ daß Er nicht allein seinen Seeligen Her-
ren Vatern/ in vielen unter Händen gestossenen
Rechts-Händeln überheben können/ sondern auch

fol-

Fluck/ nachmals trewer und wohlverdienter Pfar-
rer zu Gleinitz/ nach Jhm Herr Caſpar Sinner/
geweſener Juris Practicus in Breßlaw/ und dann
auch Herr Chriſtophorus Scultetus, auch vor-
nehmer Practicus Juris, im Glogawiſchen. Wel-
che Jhn anfangs den Grund der Warheit/ der
Recht Evangeliſchen Religion unterwieſen/ da-
rinnen ER auch durch Goͤttliche Gnade ſo zuge-
nommen/ das Er ſolche in ſeiner Jugend/ alſo auch
bey ſeinen Maͤnnlichen Jahren/ und gefuͤhrten
ſchweren Regiment/ abſonderlich aber in ſeiner
Kranckheit und Tode/ ruͤhmlich von ſich hoͤren
und ſpuͤren laſſen/ und betrachtet/ was Claudia-
nus
ſaget: Virtute non decet Sangvine niti.
Non facit nobilem atrium plenum fumoſis in
imaginibus, ſed Virtus.
Derhalben Er auch
ſeine wolangefangene Studia continuiret, und ſei-
ner Hertzliebſten Fraw Mutter gutten Willen er-
fuͤllet/ und dem Herr Vater gehorſamet hette/ ja
Hertzlich gewuͤnſchet/ wenn es deß Herren Vatern
Zuſtand/ und die eingefallene beſchwerte Zeit/
zulaſſen wollen/ ferner zu Studiren, und andere
Laͤnder zu ſehen. Weil aber ſolches die Umoͤglig-
keit verbothen/ hat Er doch ſolches/ was Er durch
GOTTES anade von ſeinen Hofemeiſtern er-
lernet/ dermaſſen wohl angeleget/ und Jhm nuͤtze
gemacht/ daß Er nicht allein ſeinen Seeligen Her-
ren Vatern/ in vielen unter Haͤnden geſtoſſenen
Rechts-Haͤndeln uͤberheben koͤnnen/ ſondern auch

fol-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0071" n="[71]"/>
Fluck/ nachmals trewer und wohlverdienter Pfar-<lb/>
rer zu Gleinitz/ nach Jhm Herr Ca&#x017F;par Sinner/<lb/>
gewe&#x017F;ener <hi rendition="#aq">Juris Practicus</hi> in Breßlaw/ und dann<lb/>
auch Herr <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tophorus Scultetus,</hi> auch vor-<lb/>
nehmer <hi rendition="#aq">Practicus Juris,</hi> im Glogawi&#x017F;chen. Wel-<lb/>
che Jhn anfangs den Grund der Warheit/ der<lb/>
Recht Evangeli&#x017F;chen Religion unterwie&#x017F;en/ da-<lb/>
rinnen ER auch durch Go&#x0364;ttliche Gnade &#x017F;o zuge-<lb/>
nommen/ das Er &#x017F;olche in &#x017F;einer Jugend/ al&#x017F;o auch<lb/>
bey &#x017F;einen Ma&#x0364;nnlichen Jahren/ und gefu&#x0364;hrten<lb/>
&#x017F;chweren Regiment/ ab&#x017F;onderlich aber in &#x017F;einer<lb/>
Kranckheit und Tode/ ru&#x0364;hmlich von &#x017F;ich ho&#x0364;ren<lb/>
und &#x017F;pu&#x0364;ren la&#x017F;&#x017F;en/ und betrachtet/ was <hi rendition="#aq">Claudia-<lb/>
nus</hi> &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">Virtute non decet Sangvine niti.<lb/>
Non facit nobilem atrium plenum fumo&#x017F;is in<lb/>
imaginibus, &#x017F;ed Virtus.</hi> Derhalben Er auch<lb/>
&#x017F;eine wolangefangene <hi rendition="#aq">Studia continuiret,</hi> und &#x017F;ei-<lb/>
ner Hertzlieb&#x017F;ten Fraw Mutter gutten Willen er-<lb/>
fu&#x0364;llet/ und dem Herr Vater gehor&#x017F;amet hette/ ja<lb/>
Hertzlich gewu&#x0364;n&#x017F;chet/ wenn es deß Herren Vatern<lb/>
Zu&#x017F;tand/ und die eingefallene be&#x017F;chwerte Zeit/<lb/>
zula&#x017F;&#x017F;en wollen/ ferner zu <hi rendition="#aq">Studiren,</hi> und andere<lb/>
La&#x0364;nder zu &#x017F;ehen. Weil aber &#x017F;olches die Umo&#x0364;glig-<lb/>
keit verbothen/ hat Er doch &#x017F;olches/ was Er durch<lb/>
GOTTES anade von &#x017F;einen Hofemei&#x017F;tern er-<lb/>
lernet/ derma&#x017F;&#x017F;en wohl angeleget/ und Jhm nu&#x0364;tze<lb/>
gemacht/ daß Er nicht allein &#x017F;einen Seeligen Her-<lb/>
ren Vatern/ in vielen unter Ha&#x0364;nden ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enen<lb/>
Rechts-Ha&#x0364;ndeln u&#x0364;berheben ko&#x0364;nnen/ &#x017F;ondern auch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fol-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[71]/0071] Fluck/ nachmals trewer und wohlverdienter Pfar- rer zu Gleinitz/ nach Jhm Herr Caſpar Sinner/ geweſener Juris Practicus in Breßlaw/ und dann auch Herr Chriſtophorus Scultetus, auch vor- nehmer Practicus Juris, im Glogawiſchen. Wel- che Jhn anfangs den Grund der Warheit/ der Recht Evangeliſchen Religion unterwieſen/ da- rinnen ER auch durch Goͤttliche Gnade ſo zuge- nommen/ das Er ſolche in ſeiner Jugend/ alſo auch bey ſeinen Maͤnnlichen Jahren/ und gefuͤhrten ſchweren Regiment/ abſonderlich aber in ſeiner Kranckheit und Tode/ ruͤhmlich von ſich hoͤren und ſpuͤren laſſen/ und betrachtet/ was Claudia- nus ſaget: Virtute non decet Sangvine niti. Non facit nobilem atrium plenum fumoſis in imaginibus, ſed Virtus. Derhalben Er auch ſeine wolangefangene Studia continuiret, und ſei- ner Hertzliebſten Fraw Mutter gutten Willen er- fuͤllet/ und dem Herr Vater gehorſamet hette/ ja Hertzlich gewuͤnſchet/ wenn es deß Herren Vatern Zuſtand/ und die eingefallene beſchwerte Zeit/ zulaſſen wollen/ ferner zu Studiren, und andere Laͤnder zu ſehen. Weil aber ſolches die Umoͤglig- keit verbothen/ hat Er doch ſolches/ was Er durch GOTTES anade von ſeinen Hofemeiſtern er- lernet/ dermaſſen wohl angeleget/ und Jhm nuͤtze gemacht/ daß Er nicht allein ſeinen Seeligen Her- ren Vatern/ in vielen unter Haͤnden geſtoſſenen Rechts-Haͤndeln uͤberheben koͤnnen/ ſondern auch fol-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354499
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354499/71
Zitationshilfe: Girbig, Matthaeus: Trewer vnd Beständiger Christ-Ritter Privilegium und Gnaden-Brieff. Liegnitz, 1653, S. [71]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354499/71>, abgerufen am 29.03.2024.