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Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].

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Christliche Leich-Predigt.

Wenn nun David redet von der Erlösung aus der Höl-
len Gewalt/ welche geschehen ist durch den Sohn Gottes/ wel-
cher Mensch worden/ Jesum Christum unsern Heyland/ so wird
das Wort/ Gott/ hier personaliter zu verstehen seyn/ von demVide Ma-
gnif. D.
Geieri

versprochenen Meßia/ und uns demnach hiedurch zu Gemüthe
geführet/ daß diese Erlösung sey

Redemptio divinissima.   Eine göttlicheComment.
in h. l.

Erlösung.

Es gehörete hierzu ein göttlicher Erlöser. Denn wann
Er ein blosser Mensch gewesen wäre/ so hätte Er solches gros-
se Werck nicht hinaus führen können/ es hätte müssen ewiglich
anstehen/ wie v. 8. David saget: Aber Christus Jesus unser Er-
löser ist Gott/ über alles gelobet in Ewigkeit Rom. 9/ Er istRom. 9/ 5.
der Eingebohrne Sohn vom Vater Joh. 1/ Welcher ist ge-Joh. 1/ 14.
sand worden in die Welt/ daß wir durch Jhn leben sollen 1. Joh. 4.Joh. 4/ 9.
Oder wie es Paulus ausredet Tit. 2/ Daß Er uns erlöseteTit. 2/ 14.
von aller Ungerechtigkeit. Und eines solchen Erlösers hatten
wir von nöthen/ welcher reich und mächtig wäre ein gnugsames
und unendliches Lösegeld für uns zu geben:

Denn wir haben zu bedencken

2. Die Erlösungs-Art. Die Erlösung hat gesche-
hen müssen durch Auszehlung eines gewissen Lösegeldes: Wie
das Wörtlein in der Grundsprache angedeutet.

Radicem Padha, significare qvidem etiam talem re-
demptionem, qvae fit sola divina Potentia & Sapientia
abs persolutione alicujus Lytri, qvalis facta in Israe-
litis ex Egypto Devt.
13. v. 5. ast notare etiam talem,
qva pro captivo, vel alius substituitur, uti factum cum
primogenitis, pro qvibus Levitae substituti Num.
3/ 46.
vel certum Lytron numeratur, uti factum Num. 18. v.
16.

Diducit
Chriſtliche Leich-Predigt.

Wenn nun David redet von der Erloͤſung aus der Hoͤl-
len Gewalt/ welche geſchehen iſt durch den Sohn Gottes/ wel-
cher Menſch worden/ Jeſum Chriſtum unſern Heyland/ ſo wird
das Wort/ Gott/ hier perſonaliter zu verſtehen ſeyn/ von demVide Ma-
gnif. D.
Geieri

verſprochenen Meßia/ und uns demnach hiedurch zu Gemuͤthe
gefuͤhret/ daß dieſe Erloͤſung ſey

Redemptio divinisſima.   Eine goͤttlicheCom̃ent.
in h. l.

Erloͤſung.

Es gehoͤrete hierzu ein goͤttlicher Erloͤſer. Denn wann
Er ein bloſſer Menſch geweſen waͤre/ ſo haͤtte Er ſolches groſ-
ſe Werck nicht hinaus fuͤhren koͤnnen/ es haͤtte muͤſſen ewiglich
anſtehen/ wie v. 8. David ſaget: Aber Chriſtus Jeſus unſer Er-
loͤſer iſt Gott/ uͤber alles gelobet in Ewigkeit Rom. 9/ Er iſtRom. 9/ 5.
der Eingebohrne Sohn vom Vater Joh. 1/ Welcher iſt ge-Joh. 1/ 14.
ſand worden in die Welt/ daß wir durch Jhn leben ſollen 1. Joh. 4.Joh. 4/ 9.
Oder wie es Paulus ausredet Tit. 2/ Daß Er uns erloͤſeteTit. 2/ 14.
von aller Ungerechtigkeit. Und eines ſolchen Erloͤſers hatten
wir von noͤthen/ welcher reich und maͤchtig waͤre ein gnugſames
und unendliches Loͤſegeld fuͤr uns zu geben:

Denn wir haben zu bedencken

2. Die Erloͤſungs-Art. Die Erloͤſung hat geſche-
hen muͤſſen durch Auszehlung eines gewiſſen Loͤſegeldes: Wie
das Woͤrtlein in der Grundſprache angedeutet.

Radicem Padhá, ſignificare qvidem etiam talem re-
demptionem, qvæ fit ſolâ divinâ Potentiâ & Sapientiâ
absꝗ perſolutione alicujus Lytri, qvalis facta in Iſraë-
litis ex Egypto Devt.
13. v. 5. aſt notare etiam talem,
qvâ pro captivo, vel alius ſubſtituitur, uti factum cum
primogenitis, pro qvibus Levitæ ſubſtituti Num.
3/ 46.
vel certum Lytron numeratur, uti factum Num. 18. v.
16.

Diducit
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[[15]/0015] Chriſtliche Leich-Predigt. Wenn nun David redet von der Erloͤſung aus der Hoͤl- len Gewalt/ welche geſchehen iſt durch den Sohn Gottes/ wel- cher Menſch worden/ Jeſum Chriſtum unſern Heyland/ ſo wird das Wort/ Gott/ hier perſonaliter zu verſtehen ſeyn/ von dem verſprochenen Meßia/ und uns demnach hiedurch zu Gemuͤthe gefuͤhret/ daß dieſe Erloͤſung ſey Vide Ma- gnif. D. Geieri Redemptio divinisſima. Eine goͤttliche Erloͤſung. Com̃ent. in h. l. Es gehoͤrete hierzu ein goͤttlicher Erloͤſer. Denn wann Er ein bloſſer Menſch geweſen waͤre/ ſo haͤtte Er ſolches groſ- ſe Werck nicht hinaus fuͤhren koͤnnen/ es haͤtte muͤſſen ewiglich anſtehen/ wie v. 8. David ſaget: Aber Chriſtus Jeſus unſer Er- loͤſer iſt Gott/ uͤber alles gelobet in Ewigkeit Rom. 9/ Er iſt der Eingebohrne Sohn vom Vater Joh. 1/ Welcher iſt ge- ſand worden in die Welt/ daß wir durch Jhn leben ſollen 1. Joh. 4. Oder wie es Paulus ausredet Tit. 2/ Daß Er uns erloͤſete von aller Ungerechtigkeit. Und eines ſolchen Erloͤſers hatten wir von noͤthen/ welcher reich und maͤchtig waͤre ein gnugſames und unendliches Loͤſegeld fuͤr uns zu geben: Rom. 9/ 5. Joh. 1/ 14. Joh. 4/ 9. Tit. 2/ 14. Denn wir haben zu bedencken 2. Die Erloͤſungs-Art. Die Erloͤſung hat geſche- hen muͤſſen durch Auszehlung eines gewiſſen Loͤſegeldes: Wie das Woͤrtlein in der Grundſprache angedeutet. Radicem Padhá, ſignificare qvidem etiam talem re- demptionem, qvæ fit ſolâ divinâ Potentiâ & Sapientiâ absꝗ perſolutione alicujus Lytri, qvalis facta in Iſraë- litis ex Egypto Devt. 13. v. 5. aſt notare etiam talem, qvâ pro captivo, vel alius ſubſtituitur, uti factum cum primogenitis, pro qvibus Levitæ ſubſtituti Num. 3/ 46. vel certum Lytron numeratur, uti factum Num. 18. v. 16. Diducit

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671], S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354511/15>, abgerufen am 20.04.2024.