Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite
Erklärung.

VNser Prophet saget: Fürchte dich
nicht/ ich habe dich bey deinem
Nahmen geruffen/ du bist mein.

Es wird mit Jsrael und Jacob geredet. Jm vorher-
gehenden sagt der HErr: Fürchte dich nicht/XLI. 14.
du Würmlein Jacob. GOtt hat Jacob also
in seinen Augen/ als wie es ein Kindlein wäre/ das
auff der Erden kriche/ einen jeden Sopantz für einen
Riesen ansehe/ und einen jeden taumelnden Schrit
für einen Todesfall halte. Die Furcht/ ist ein eige-
ner Zufall bey den Kindern. Der HErr sagt deß-
wegen: Fürchte dich nicht. Der HErr redet
nicht so wol/ das Jsrael nach dem Fleisch/ als das im
Geiste an/ welches entweder damals an den kommen
sollenden/ oder folgends an den gekommenen Mes-
sias
geglaubet. Dieses hatte lauter Bilder deß To-
des für Augen. Jm vorangehenden stellets der
HErr/ von seinen Feinden verurthelt/ und dem To-
de übergeben/ als in einem Kercker dar: Es ist einXLII. 22.
beraubt/ und geplündert Volck/ sie sind
allzumal verstrickt in Hölen/ und ver-
steckt in den Kerck[ern]/ sie sind zum Rau-
be worden/ und [verlorenes Material - 3 Zeichen fehlen]ein Erretter da/ ge-

plün-
B 3
Erklaͤrung.

VNſer Prophet ſaget: Fuͤrchte dich
nicht/ ich habe dich bey deinem
Nahmen geruffen/ du biſt mein.

Es wird mit Jſrael und Jacob geredet. Jm vorher-
gehenden ſagt der HErꝛ: Fuͤrchte dich nicht/XLI. 14.
du Wuͤrmlein Jacob. GOtt hat Jacob alſo
in ſeinen Augen/ als wie es ein Kindlein waͤre/ das
auff der Erden kriche/ einen jeden Sopantz fuͤr einen
Rieſen anſehe/ und einen jeden taumelnden Schrit
fuͤr einen Todesfall halte. Die Furcht/ iſt ein eige-
ner Zufall bey den Kindern. Der HErꝛ ſagt deß-
wegen: Fuͤrchte dich nicht. Der HErꝛ redet
nicht ſo wol/ das Jſrael nach dem Fleiſch/ als das im
Geiſte an/ welches entweder damals an den kommen
ſollenden/ oder folgends an den gekommenen Mes-
ſias
geglaubet. Dieſes hatte lauter Bilder deß To-
des fuͤr Augen. Jm vorangehenden ſtellets der
HErꝛ/ von ſeinen Feinden verurthelt/ und dem To-
de uͤbergeben/ als in einem Kercker dar: Es iſt einXLII. 22.
beraubt/ und gepluͤndert Volck/ ſie ſind
allzumal verſtrickt in Hoͤlen/ und ver-
ſteckt in den Kerck[ern]/ ſie ſind zum Rau-
be worden/ und [verlorenes Material – 3 Zeichen fehlen]ein Erretter da/ ge-

pluͤn-
B 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <pb facs="#f0013" n="[11]"/>
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Erkla&#x0364;rung.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">V</hi>N&#x017F;er Prophet &#x017F;aget: <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rchte dich<lb/>
nicht/ ich habe dich bey deinem<lb/>
Nahmen geruffen/ du bi&#x017F;t mein.</hi><lb/>
Es wird mit J&#x017F;rael und Jacob geredet. Jm vorher-<lb/>
gehenden &#x017F;agt der HEr&#xA75B;: <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rchte dich nicht/</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">XLI.</hi> 14.</note><lb/><hi rendition="#fr">du Wu&#x0364;rmlein Jacob.</hi> GOtt hat Jacob al&#x017F;o<lb/>
in &#x017F;einen Augen/ als wie es ein Kindlein wa&#x0364;re/ das<lb/>
auff der Erden kriche/ einen jeden <hi rendition="#aq">Sopantz</hi> fu&#x0364;r einen<lb/>
Rie&#x017F;en an&#x017F;ehe/ und einen jeden taumelnden Schrit<lb/>
fu&#x0364;r einen Todesfall halte. Die Furcht/ i&#x017F;t ein eige-<lb/>
ner Zufall bey den Kindern. Der HEr&#xA75B; &#x017F;agt deß-<lb/>
wegen: <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rchte dich nicht.</hi> Der HEr&#xA75B; redet<lb/>
nicht &#x017F;o wol/ das J&#x017F;rael nach dem Flei&#x017F;ch/ als das im<lb/>
Gei&#x017F;te an/ welches entweder damals an den kommen<lb/>
&#x017F;ollenden/ oder folgends an den gekommenen <hi rendition="#aq">Mes-<lb/>
&#x017F;ias</hi> geglaubet. Die&#x017F;es hatte lauter Bilder deß To-<lb/>
des fu&#x0364;r Augen. Jm vorangehenden &#x017F;tellets der<lb/>
HEr&#xA75B;/ von &#x017F;einen Feinden verurthelt/ und dem To-<lb/>
de u&#x0364;bergeben/ als in einem Kercker dar: <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t ein</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">XLII.</hi> 22.</note><lb/><hi rendition="#fr">beraubt/ und geplu&#x0364;ndert Volck/ &#x017F;ie &#x017F;ind<lb/>
allzumal ver&#x017F;trickt in Ho&#x0364;len/ und ver-<lb/>
&#x017F;teckt in den Kerck<supplied>ern</supplied>/ &#x017F;ie &#x017F;ind zum Rau-<lb/>
be worden/ und <gap reason="lost" unit="chars" quantity="3"/>ein Erretter da/ ge-</hi><lb/>
<fw type="sig" place="bottom"><hi rendition="#fr">B</hi> 3</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">plu&#x0364;n-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[11]/0013] Erklaͤrung. VNſer Prophet ſaget: Fuͤrchte dich nicht/ ich habe dich bey deinem Nahmen geruffen/ du biſt mein. Es wird mit Jſrael und Jacob geredet. Jm vorher- gehenden ſagt der HErꝛ: Fuͤrchte dich nicht/ du Wuͤrmlein Jacob. GOtt hat Jacob alſo in ſeinen Augen/ als wie es ein Kindlein waͤre/ das auff der Erden kriche/ einen jeden Sopantz fuͤr einen Rieſen anſehe/ und einen jeden taumelnden Schrit fuͤr einen Todesfall halte. Die Furcht/ iſt ein eige- ner Zufall bey den Kindern. Der HErꝛ ſagt deß- wegen: Fuͤrchte dich nicht. Der HErꝛ redet nicht ſo wol/ das Jſrael nach dem Fleiſch/ als das im Geiſte an/ welches entweder damals an den kommen ſollenden/ oder folgends an den gekommenen Mes- ſias geglaubet. Dieſes hatte lauter Bilder deß To- des fuͤr Augen. Jm vorangehenden ſtellets der HErꝛ/ von ſeinen Feinden verurthelt/ und dem To- de uͤbergeben/ als in einem Kercker dar: Es iſt ein beraubt/ und gepluͤndert Volck/ ſie ſind allzumal verſtrickt in Hoͤlen/ und ver- ſteckt in den Kerckern/ ſie ſind zum Rau- be worden/ und ___ein Erretter da/ ge- pluͤn- XLI. 14. XLII. 22. B 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354525
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354525/13
Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Sterbe- und Begräbnüß-Tag. Breslau, 1669, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354525/13>, abgerufen am 20.04.2024.