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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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PERSONALIA.
treffen wären; würde es ihm doch wenig zu seiner zukünfftig
erlangenden Glückseligkeit im Himmel beförderlich seyn. Denn
dazu wird nach dem bereits geschehenen/ und niemals zur ge-
nüge bejammernden Sündenfall unserer ersten Stamm-Eltern/
eine noch gantz andere Geburt erfordert/ nemlich die geistli-
che Wieder-Geburt/ die Heil. Tauffe/ die nach dem Aus-
spruche unseres Heylandes beym Johanne am 3. Capitel/ aus
Wasser und Geist bestehet/ ohne welche das Reich GOttes
niemand sehen/ noch jemand/ es sey denn daß er auf den Nah-
men der hochgelobten Dreyeinigkeit GOttes getaufft sey/ und
bis an sein Ende beständig im Glauben/ verharre/ selig wer-
den kan. Dessen nun mit der Zeit in der That theilhafftig zu
werden/ liessen Dero oberwehnte Hochfreyherrliche Eltern,
Sie als ein erlangt herrlich Gnaden-Kleinod zu der immer-
währenden Crone des ewigen Lebens, darauff den 19. Tag
des obbemeldten 1667sten Jahres/ als am Trost-und Freuden-
vollen Himmelfahrts-Fest Christi, um Sie aus der Welt
in den Himmel zuleiten/ durch das heilige Tauff-Bad zu einer
Königlichen Priesterin salben, und mit ihren beyden geführ-1. Pet. 2. v. 9.
ten Nahmen Ursula Magdalena, in das immerwährende
Stamm-Register aller Auserwehlten Himmels-Regenten und
Regentinnin einprägen: Um Sie dadurch zu versichern/ daß
Jhr der HErr selber auf zeitlich und ewig nach dem Zeugnisse
Esaiae am 28. Eapitel eine liebliche Crone, und herrlicherEs. 28. v. 5.
Krantz seyn und bleiben werde.

Wie ihr nun gedachter massen hierdurch die erste Crone
der Gnaden wiederfahren/ wurde ihr zugleich der Weg zu
der andern/ nemlich darauf erfolgten Ehren-Crone ihres
gantzen wohlgeführten preißwürdigen Lebens-Wandels ge-
bähnet. Welcher Sie abermals auf dreyerley Art und Wei-
se theilhafftig wurde. (1.) Durch eine fromme Gottsfürchti-
ge Auferziehung. (2.) Vergnügt getroffene Vermählung/ und
(3.) erwünscht gesegnete Hoch-Freyherrliche Ehe.

Ist

PERSONALIA.
treffen waͤren; wuͤrde es ihm doch wenig zu ſeiner zukuͤnfftig
erlangenden Gluͤckſeligkeit im Himmel befoͤrderlich ſeyn. Denn
dazu wird nach dem bereits geſchehenen/ und niemals zur ge-
nuͤge bejammernden Suͤndenfall unſerer erſten Stamm-Eltern/
eine noch gantz andere Geburt erfordert/ nemlich die geiſtli-
che Wieder-Geburt/ die Heil. Tauffe/ die nach dem Aus-
ſpruche unſeres Heylandes beym Johanne am 3. Capitel/ aus
Waſſer und Geiſt beſtehet/ ohne welche das Reich GOttes
niemand ſehen/ noch jemand/ es ſey denn daß er auf den Nah-
men der hochgelobten Dreyeinigkeit GOttes getaufft ſey/ und
bis an ſein Ende beſtaͤndig im Glauben/ verharre/ ſelig wer-
den kan. Deſſen nun mit der Zeit in der That theilhafftig zu
werden/ lieſſen Dero oberwehnte Hochfreyherrliche Eltern,
Sie als ein erlangt herrlich Gnaden-Kleinod zu der immer-
waͤhrenden Crone des ewigen Lebens, darauff den 19. Tag
des obbemeldten 1667ſten Jahres/ als am Troſt-und Freuden-
vollen Himmelfahrts-Feſt Chriſti, um Sie aus der Welt
in den Himmel zuleiten/ durch das heilige Tauff-Bad zu einer
Koͤniglichen Prieſterin ſalben, und mit ihren beyden gefuͤhr-1. Pet. 2. v. 9.
ten Nahmen Urſula Magdalena, in das immerwaͤhrende
Stamm-Regiſter aller Auserwehlten Himmels-Regenten und
Regentinnin einpraͤgen: Um Sie dadurch zu verſichern/ daß
Jhr der HErr ſelber auf zeitlich und ewig nach dem Zeugniſſe
Eſaiæ am 28. Eapitel eine liebliche Crone, und herrlicherEſ. 28. v. 5.
Krantz ſeyn und bleiben werde.

Wie ihr nun gedachter maſſen hierdurch die erſte Crone
der Gnaden wiederfahren/ wurde ihr zugleich der Weg zu
der andern/ nemlich darauf erfolgten Ehren-Crone ihres
gantzen wohlgefuͤhrten preißwuͤrdigen Lebens-Wandels ge-
baͤhnet. Welcher Sie abermals auf dreyerley Art und Wei-
ſe theilhafftig wurde. (1.) Durch eine fromme Gottsfuͤrchti-
ge Auferziehung. (2.) Vergnuͤgt getroffene Vermaͤhlung/ und
(3.) erwuͤnſcht geſegnete Hoch-Freyherrliche Ehe.

Iſt
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[47/0047] PERSONALIA. treffen waͤren; wuͤrde es ihm doch wenig zu ſeiner zukuͤnfftig erlangenden Gluͤckſeligkeit im Himmel befoͤrderlich ſeyn. Denn dazu wird nach dem bereits geſchehenen/ und niemals zur ge- nuͤge bejammernden Suͤndenfall unſerer erſten Stamm-Eltern/ eine noch gantz andere Geburt erfordert/ nemlich die geiſtli- che Wieder-Geburt/ die Heil. Tauffe/ die nach dem Aus- ſpruche unſeres Heylandes beym Johanne am 3. Capitel/ aus Waſſer und Geiſt beſtehet/ ohne welche das Reich GOttes niemand ſehen/ noch jemand/ es ſey denn daß er auf den Nah- men der hochgelobten Dreyeinigkeit GOttes getaufft ſey/ und bis an ſein Ende beſtaͤndig im Glauben/ verharre/ ſelig wer- den kan. Deſſen nun mit der Zeit in der That theilhafftig zu werden/ lieſſen Dero oberwehnte Hochfreyherrliche Eltern, Sie als ein erlangt herrlich Gnaden-Kleinod zu der immer- waͤhrenden Crone des ewigen Lebens, darauff den 19. Tag des obbemeldten 1667ſten Jahres/ als am Troſt-und Freuden- vollen Himmelfahrts-Feſt Chriſti, um Sie aus der Welt in den Himmel zuleiten/ durch das heilige Tauff-Bad zu einer Koͤniglichen Prieſterin ſalben, und mit ihren beyden gefuͤhr- ten Nahmen Urſula Magdalena, in das immerwaͤhrende Stamm-Regiſter aller Auserwehlten Himmels-Regenten und Regentinnin einpraͤgen: Um Sie dadurch zu verſichern/ daß Jhr der HErr ſelber auf zeitlich und ewig nach dem Zeugniſſe Eſaiæ am 28. Eapitel eine liebliche Crone, und herrlicher Krantz ſeyn und bleiben werde. 1. Pet. 2. v. 9. Eſ. 28. v. 5. Wie ihr nun gedachter maſſen hierdurch die erſte Crone der Gnaden wiederfahren/ wurde ihr zugleich der Weg zu der andern/ nemlich darauf erfolgten Ehren-Crone ihres gantzen wohlgefuͤhrten preißwuͤrdigen Lebens-Wandels ge- baͤhnet. Welcher Sie abermals auf dreyerley Art und Wei- ſe theilhafftig wurde. (1.) Durch eine fromme Gottsfuͤrchti- ge Auferziehung. (2.) Vergnuͤgt getroffene Vermaͤhlung/ und (3.) erwuͤnſcht geſegnete Hoch-Freyherrliche Ehe. Iſt

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/47>, abgerufen am 28.03.2024.