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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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der Gerechten.
und gnädigen Wohlthätern/ (die Er in allem zeitlichen und
ewigen Segen davor erhalte) insonderheit Jhro Hoch-Frey-
herrliche Gnaden, unsere Hoch-Freyherrliche Gnädige
Erb-und Lehns-Herrschafft
vor allen andern in der Welt
erweckt/ die mich nicht nur durch Göttliche Direction zu Füh-
rung meines H. Amtes hieher aus gar sonderbarer hohen Gnade
und Affection beruffen; sondern auch solcher bis anher stets theil-
hafftig gemacht/ und nach meiner schlechten Wenigkeit lieb und
werth gehalten; So kan ich diß von unserer Wohlseligsten
Frau Baroneßin,
als meiner im Leben gewesenen gnädigen
Frau Collatorin und Patronin, besonders rühmen. Da ich vor
9. Jahren Anno 1712. den 30. Tag des Monaths Octobris, das
erstemal die Gnade hatte/ bey meiner hier in Reesewitz gehal-
tenen und abgelegten Gast-Predigt/ Sie darauf in Ulberß-
dorff in Dero Hoch-Freyherrlichen Schlosse kennen zu lernen;
wurde ich nicht nur gnädig empfangen/ sondern auch bey
meiner dazumal erhaltenen Vocation mit Dero ersteren hohen
vergossenen Liebes-Thränen auf-und angenommen. Wie ich
mir nun damals schon hieraus viel Gutes ominirte/ hat sichs
auch in der That bis an Jhr seliges Ende erwiesen. Sind
Regenten, Obrigkeiten und Herrschafften, nach dem Aus-
spruche des gerechten GOttes/ Säug-Ammen und PflegerEs. 49. v. 23.
seiner Kirchen auf Erden; So kan ich diß aus eigener abge-
nommenen Erfahrung bekräfftigen/ daß/ gleichwie Jhro
Hoch-Freyherrliche Gnaden
nach Dero Dignität und Wür-
den/ ein Gnädiger Hoher Landes-Vater sind/ auch zu-
gleich mein Theurer und Hoher Pflege-Vater, ja Dero im
Leben innigst geliebteste Frau Gemahlin, meine und der Mei-
nigen Theure und Hohe Pflege-Mutter bis anher gewesen.
Daß mir also heute an Jhrem letzten Ehren-und Gedächtniß-
Tage niemand verargen wird/ wenn ich an statt Jhrer erst ge-

wür-
B

der Gerechten.
und gnaͤdigen Wohlthaͤtern/ (die Er in allem zeitlichen und
ewigen Segen davor erhalte) inſonderheit Jhro Hoch-Frey-
herrliche Gnaden, unſere Hoch-Freyherrliche Gnaͤdige
Erb-und Lehns-Herrſchafft
vor allen andern in der Welt
erweckt/ die mich nicht nur durch Goͤttliche Direction zu Fuͤh-
rung meines H. Amtes hieher aus gar ſonderbarer hohen Gnade
und Affection beruffen; ſondern auch ſolcher bis anher ſtets theil-
hafftig gemacht/ und nach meiner ſchlechten Wenigkeit lieb und
werth gehalten; So kan ich diß von unſerer Wohlſeligſten
Frau Baroneßin,
als meiner im Leben geweſenen gnaͤdigen
Frau Collatorin und Patronin, beſonders ruͤhmen. Da ich vor
9. Jahren Anno 1712. den 30. Tag des Monaths Octobris, das
erſtemal die Gnade hatte/ bey meiner hier in Reeſewitz gehal-
tenen und abgelegten Gaſt-Predigt/ Sie darauf in Ulberß-
dorff in Dero Hoch-Freyherrlichen Schloſſe kennen zu lernen;
wurde ich nicht nur gnaͤdig empfangen/ ſondern auch bey
meiner dazumal erhaltenen Vocation mit Dero erſteren hohen
vergoſſenen Liebes-Thraͤnen auf-und angenommen. Wie ich
mir nun damals ſchon hieraus viel Gutes ominirte/ hat ſichs
auch in der That bis an Jhr ſeliges Ende erwieſen. Sind
Regenten, Obrigkeiten und Herrſchafften, nach dem Aus-
ſpruche des gerechten GOttes/ Saͤug-Ammen und PflegerEſ. 49. v. 23.
ſeiner Kirchen auf Erden; So kan ich diß aus eigener abge-
nommenen Erfahrung bekraͤfftigen/ daß/ gleichwie Jhro
Hoch-Freyherrliche Gnaden
nach Dero Dignitaͤt und Wuͤr-
den/ ein Gnaͤdiger Hoher Landes-Vater ſind/ auch zu-
gleich mein Theurer und Hoher Pflege-Vater, ja Dero im
Leben innigſt geliebteſte Frau Gemahlin, meine und der Mei-
nigen Theure und Hohe Pflege-Mutter bis anher geweſen.
Daß mir alſo heute an Jhrem letzten Ehren-und Gedaͤchtniß-
Tage niemand verargen wird/ wenn ich an ſtatt Jhrer erſt ge-

wuͤr-
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[9/0009] der Gerechten. und gnaͤdigen Wohlthaͤtern/ (die Er in allem zeitlichen und ewigen Segen davor erhalte) inſonderheit Jhro Hoch-Frey- herrliche Gnaden, unſere Hoch-Freyherrliche Gnaͤdige Erb-und Lehns-Herrſchafft vor allen andern in der Welt erweckt/ die mich nicht nur durch Goͤttliche Direction zu Fuͤh- rung meines H. Amtes hieher aus gar ſonderbarer hohen Gnade und Affection beruffen; ſondern auch ſolcher bis anher ſtets theil- hafftig gemacht/ und nach meiner ſchlechten Wenigkeit lieb und werth gehalten; So kan ich diß von unſerer Wohlſeligſten Frau Baroneßin, als meiner im Leben geweſenen gnaͤdigen Frau Collatorin und Patronin, beſonders ruͤhmen. Da ich vor 9. Jahren Anno 1712. den 30. Tag des Monaths Octobris, das erſtemal die Gnade hatte/ bey meiner hier in Reeſewitz gehal- tenen und abgelegten Gaſt-Predigt/ Sie darauf in Ulberß- dorff in Dero Hoch-Freyherrlichen Schloſſe kennen zu lernen; wurde ich nicht nur gnaͤdig empfangen/ ſondern auch bey meiner dazumal erhaltenen Vocation mit Dero erſteren hohen vergoſſenen Liebes-Thraͤnen auf-und angenommen. Wie ich mir nun damals ſchon hieraus viel Gutes ominirte/ hat ſichs auch in der That bis an Jhr ſeliges Ende erwieſen. Sind Regenten, Obrigkeiten und Herrſchafften, nach dem Aus- ſpruche des gerechten GOttes/ Saͤug-Ammen und Pfleger ſeiner Kirchen auf Erden; So kan ich diß aus eigener abge- nommenen Erfahrung bekraͤfftigen/ daß/ gleichwie Jhro Hoch-Freyherrliche Gnaden nach Dero Dignitaͤt und Wuͤr- den/ ein Gnaͤdiger Hoher Landes-Vater ſind/ auch zu- gleich mein Theurer und Hoher Pflege-Vater, ja Dero im Leben innigſt geliebteſte Frau Gemahlin, meine und der Mei- nigen Theure und Hohe Pflege-Mutter bis anher geweſen. Daß mir alſo heute an Jhrem letzten Ehren-und Gedaͤchtniß- Tage niemand verargen wird/ wenn ich an ſtatt Jhrer erſt ge- wuͤr- Eſ. 49. v. 23. B

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/9>, abgerufen am 19.04.2024.