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Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640].

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Christliche Leich-Predigt.
stand des ewigen Lebens. Da allenthalben gewisse Lam-
pen vnd Leuchter seyn. Jn der Welt/ die Sternen:
in der Kirche/ Lehrer vnd Zuhörer; im Himmel/ Klar-
heit vnd Herrligkeit. Aber diese Deutung hat keinen
Grund in der Schrifft.

2. Mystica

Andere verstehen durch den güldenen Leuchter
JESum CHRJstum/ der gesagt hat: Jch bin das
Joh. 18. 12.Liecht der Welt: Wer mir nachfolget/ der wird
nicht wandeln im Finsternüß; sondern wird das

Apoc. 1. 13.Liecht des Lebens haben. Dieser JEsus wandelt
vnter den sieben Leuchtern: Für dessen Stuel brennen
Apoc. 4. 5.sieben Fackeln mit Fewer/ welches sind die sieben Gei-
ster GOttes/ oder die vielfältigen Gaben des Heiligen
Esa. 11. 1. 2.Geistes; Denn auff Jhm ruhet der Geist des HEr-
ren/ der Geist der Weißheit vnd des Verstandes/
der Geist des Rathes vnd der Stärcke/ der Geist
des Erkändtnüß vnd der Furcht des
Herren.
Die Röhre an diesem Leuchter sind die Heiligen Apostel/
welche heissen Liechter der Welt/ weil sie durch den Glantz
jhres Glaubens vnd Lebens leuchten/ die Welt reinigen/
vnd gar schön schmücken vnd zieren.

3. Oecono-
mica.

Aber Sirach hat eine besondere Meynung/
vnd vergleicht mit diesem Leuchter ein Weibesbild/ oder
eine Haußfraw; Nicht aber eine jedere: Nicht eine
2. Sir. 6. 16.Hoffertige/ wie Michol/ die jhren Mann/ den König
David/ verachtet/ alß er für der Bundes-Lade her tan-
Jud. 17. 4.tzete: Nicht eine Abgöttische/ wie die Mutter Micha/
welche ein silbern Bild zum Gottesdienst machen ließ:
Nicht eine Zänckerin: Denn es ist besser wohnen/

im

Chriſtliche Leich-Predigt.
ſtand des ewigen Lebens. Da allenthalben gewiſſe Lam-
pen vnd Leuchter ſeyn. Jn der Welt/ die Sternen:
in der Kirche/ Lehrer vnd Zuhoͤrer; im Himmel/ Klar-
heit vnd Herrligkeit. Aber dieſe Deutung hat keinen
Grund in der Schrifft.

2. Myſtica

Andere verſtehen durch den guͤldenen Leuchter
JESum CHRJſtum/ der geſagt hat: Jch bin das
Joh. 18. 12.Liecht der Welt: Wer mir nachfolget/ der wird
nicht wandeln im Finſternuͤß; ſondern wird das

Apoc. 1. 13.Liecht des Lebens haben. Dieſer JEſus wandelt
vnter den ſieben Leuchtern: Fuͤr deſſen Stuel brennen
Apoc. 4. 5.ſieben Fackeln mit Fewer/ welches ſind die ſieben Gei-
ſter GOttes/ oder die vielfaͤltigen Gaben des Heiligen
Eſa. 11. 1. 2.Geiſtes; Denn auff Jhm ruhet der Geiſt des HEr-
ren/ der Geiſt der Weißheit vnd des Verſtandes/
der Geiſt des Rathes vnd der Staͤrcke/ der Geiſt
des Erkaͤndtnuͤß vnd der Furcht des
Herren.
Die Roͤhre an dieſem Leuchter ſind die Heiligen Apoſtel/
welche heiſſen Liechter der Welt/ weil ſie durch den Glantz
jhres Glaubens vnd Lebens leuchten/ die Welt reinigen/
vnd gar ſchoͤn ſchmuͤcken vnd zieren.

3. Oecono-
mica.

Aber Sirach hat eine beſondere Meynung/
vnd vergleicht mit dieſem Leuchter ein Weibesbild/ oder
eine Haußfraw; Nicht aber eine jedere: Nicht eine
2. Sir. 6. 16.Hoffertige/ wie Michol/ die jhren Mann/ den Koͤnig
David/ verachtet/ alß er fuͤr der Bundes-Lade her tan-
Jud. 17. 4.tzete: Nicht eine Abgoͤttiſche/ wie die Mutter Micha/
welche ein ſilbern Bild zum Gottesdienſt machen ließ:
Nicht eine Zaͤnckerin: Denn es iſt beſſer wohnen/

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[0018] Chriſtliche Leich-Predigt. ſtand des ewigen Lebens. Da allenthalben gewiſſe Lam- pen vnd Leuchter ſeyn. Jn der Welt/ die Sternen: in der Kirche/ Lehrer vnd Zuhoͤrer; im Himmel/ Klar- heit vnd Herrligkeit. Aber dieſe Deutung hat keinen Grund in der Schrifft. Andere verſtehen durch den guͤldenen Leuchter JESum CHRJſtum/ der geſagt hat: Jch bin das Liecht der Welt: Wer mir nachfolget/ der wird nicht wandeln im Finſternuͤß; ſondern wird das Liecht des Lebens haben. Dieſer JEſus wandelt vnter den ſieben Leuchtern: Fuͤr deſſen Stuel brennen ſieben Fackeln mit Fewer/ welches ſind die ſieben Gei- ſter GOttes/ oder die vielfaͤltigen Gaben des Heiligen Geiſtes; Denn auff Jhm ruhet der Geiſt des HEr- ren/ der Geiſt der Weißheit vnd des Verſtandes/ der Geiſt des Rathes vnd der Staͤrcke/ der Geiſt des Erkaͤndtnuͤß vnd der Furcht des Herren. Die Roͤhre an dieſem Leuchter ſind die Heiligen Apoſtel/ welche heiſſen Liechter der Welt/ weil ſie durch den Glantz jhres Glaubens vnd Lebens leuchten/ die Welt reinigen/ vnd gar ſchoͤn ſchmuͤcken vnd zieren. Joh. 18. 12. Apoc. 1. 13. Apoc. 4. 5. Eſa. 11. 1. 2. Aber Sirach hat eine beſondere Meynung/ vnd vergleicht mit dieſem Leuchter ein Weibesbild/ oder eine Haußfraw; Nicht aber eine jedere: Nicht eine Hoffertige/ wie Michol/ die jhren Mann/ den Koͤnig David/ verachtet/ alß er fuͤr der Bundes-Lade her tan- tzete: Nicht eine Abgoͤttiſche/ wie die Mutter Micha/ welche ein ſilbern Bild zum Gottesdienſt machen ließ: Nicht eine Zaͤnckerin: Denn es iſt beſſer wohnen/ im 2. Sir. 6. 16. Jud. 17. 4.

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Zitationshilfe: Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/361724/18>, abgerufen am 28.03.2024.