Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635.

Bild:
<< vorherige Seite
Ihr ist von Hertzen wol/ Sie lebt in Frewd vnd Wonne
Sie leuchtet wie die Stern/ vnd wie die helle Sonne:
Da ist Sie kommen hin da ist Sie hin versetzt
Da in all' Ewigkeit kein Auge wird genetzt/
Da lebet Sie jtzund bey vielen tapffern Helden
Vnd Frawen/ derer Lob die Bücher noch vermelden
Wo Sie Ihr offt gewündscht wohin Sie offt begehrt
Da ist Sie endlich nun mit Ehren eingekehrt.
Vnd hat numehr erlangt darnach wir alle streben
Vnd preist den höchsten GOtt in jenem andern Leben
Sie hat für jhren Schatz den HErren JEsum Christ
Bey dem Sie jtzo wohnt vnd in Ihm selber ist.
Wolan Fraw Krecklerin wir gönnen Euch von Hertzen
Die nun erlangte ruh/ darnach Ihr euch mit schmertzen
Gar offt gesehnet habt vnd erwarten mit fleiß
Biß vns GOtt auch zu Euch versetzt ins Paradeiß.
F. A. M. L.


Moestisssimus Dominus Viduus, Pie
Defunctam Conjugem Alloquitur.
Ergone tam subito, conjux, mea sola voluptas
Exhalas animam? & recubas sub mole sepulchri?
Ergone tam subito nostris complexibus (eheu!)
Te tollis? nec (ut ante) mihi tua basia figis?
Conjugii, Elisabetha, sacrato foedere nostro
Tute toro, quondam dulci sociata fuisti:
Sed modo (proh!) illud bis quinos duximus annos:
En nimium fera mors in nostros saevit amores,
Ac te spem solam rapit (ah!) de pectore charo.
Est
Ihr iſt von Hertzen wol/ Sie lebt in Frewd vnd Wonne
Sie leuchtet wie die Stern/ vnd wie die helle Sonne:
Da iſt Sie kommen hin da iſt Sie hin verſetzt
Da in all’ Ewigkeit kein Auge wird genetzt/
Da lebet Sie jtzund bey vielen tapffern Helden
Vnd Frawen/ derer Lob die Buͤcher noch vermelden
Wo Sie Ihr offt gewuͤndſcht wohin Sie offt begehrt
Da iſt Sie endlich nun mit Ehren eingekehrt.
Vnd hat numehr erlangt darnach wir alle ſtreben
Vnd preiſt den hoͤchſten GOtt in jenem andern Leben
Sie hat fuͤr jhren Schatz den HErren JEſum Chriſt
Bey dem Sie jtzo wohnt vnd in Ihm ſelber iſt.
Wolan Fraw Krecklerin wir goͤnnen Euch von Hertzen
Die nun erlangte ruh/ darnach Ihr euch mit ſchmertzen
Gar offt geſehnet habt vnd erwarten mit fleiß
Biß vns GOtt auch zu Euch verſetzt ins Paradeiß.
F. A. M. L.


Moestisssimus Dominus Viduus, Pie
Defunctam Conjugem Alloquitur.
Ergonè tàm ſubitò, conjux, mea ſola voluptas
Exhalas animam? & recubas ſub mole ſepulchri?
Ergonè tàm ſubitò noſtris complexibus (eheu!)
Te tollis? nec (ut ante) mihi tua baſia figis?
Conjugii, Elisabetha, ſacrato fœdere noſtro
Tute toro, quondam dulci ſociata fuiſti:
Sed modò (proh!) illud bis quinos duximus annos:
En nimium fera mors in noſtros ſævit amores,
Ac te ſpem ſolam rapit (ah!) de pectore charo.
Eſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsEpicedia" n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0066"/>
            <l>Ihr i&#x017F;t von Hertzen wol/ Sie lebt in Frewd vnd Wonne</l><lb/>
            <l>Sie leuchtet wie die Stern/ vnd wie die helle Sonne:</l><lb/>
            <l>Da i&#x017F;t Sie kommen hin da i&#x017F;t Sie hin ver&#x017F;etzt</l><lb/>
            <l>Da in all&#x2019; Ewigkeit kein Auge wird genetzt/</l><lb/>
            <l>Da lebet Sie jtzund bey vielen tapffern Helden</l><lb/>
            <l>Vnd Frawen/ derer Lob die Bu&#x0364;cher noch vermelden</l><lb/>
            <l>Wo Sie Ihr offt gewu&#x0364;nd&#x017F;cht wohin Sie offt begehrt</l><lb/>
            <l>Da i&#x017F;t Sie endlich nun mit Ehren eingekehrt.</l><lb/>
            <l>Vnd hat numehr erlangt darnach wir alle &#x017F;treben</l><lb/>
            <l>Vnd prei&#x017F;t den ho&#x0364;ch&#x017F;ten GOtt in jenem andern Leben</l><lb/>
            <l>Sie hat fu&#x0364;r jhren Schatz den HErren JE&#x017F;um Chri&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Bey dem Sie jtzo wohnt vnd in Ihm &#x017F;elber i&#x017F;t.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Wolan Fraw Krecklerin</hi> wir go&#x0364;nnen Euch von Hertzen</l><lb/>
            <l>Die nun erlangte ruh/ darnach Ihr euch mit &#x017F;chmertzen</l><lb/>
            <l>Gar offt ge&#x017F;ehnet habt vnd erwarten mit fleiß</l><lb/>
            <l>Biß vns GOtt auch zu Euch ver&#x017F;etzt ins Paradeiß.</l>
          </lg><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">F. A. M. <hi rendition="#i">L.</hi></hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="fsEpitaph" n="1">
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Moestisssimus Dominus Viduus, Pie<lb/>
Defunctam Conjugem Alloquitur.</hi> </hi> </hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#in">E</hi> <hi rendition="#i">rgonè tàm &#x017F;ubitò, conjux, mea &#x017F;ola voluptas</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Exhalas animam? &amp; recubas &#x017F;ub mole &#x017F;epulchri?</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Ergonè tàm &#x017F;ubitò no&#x017F;tris complexibus (eheu!)</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Te tollis? nec (ut ante) mihi tua ba&#x017F;ia figis?</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Conjugii, <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Elisabetha,</hi></hi> &#x017F;acrato f&#x0153;dere no&#x017F;tro</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Tute toro, quondam dulci &#x017F;ociata fui&#x017F;ti:</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Sed modò (proh!) illud bis quinos duximus annos:</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">En nimium fera mors in no&#x017F;tros &#x017F;ævit amores,</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Ac te &#x017F;pem &#x017F;olam rapit (ah!) de pectore charo.</hi> </hi> </l><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">E&#x017F;t</hi> </hi> </fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0066] Ihr iſt von Hertzen wol/ Sie lebt in Frewd vnd Wonne Sie leuchtet wie die Stern/ vnd wie die helle Sonne: Da iſt Sie kommen hin da iſt Sie hin verſetzt Da in all’ Ewigkeit kein Auge wird genetzt/ Da lebet Sie jtzund bey vielen tapffern Helden Vnd Frawen/ derer Lob die Buͤcher noch vermelden Wo Sie Ihr offt gewuͤndſcht wohin Sie offt begehrt Da iſt Sie endlich nun mit Ehren eingekehrt. Vnd hat numehr erlangt darnach wir alle ſtreben Vnd preiſt den hoͤchſten GOtt in jenem andern Leben Sie hat fuͤr jhren Schatz den HErren JEſum Chriſt Bey dem Sie jtzo wohnt vnd in Ihm ſelber iſt. Wolan Fraw Krecklerin wir goͤnnen Euch von Hertzen Die nun erlangte ruh/ darnach Ihr euch mit ſchmertzen Gar offt geſehnet habt vnd erwarten mit fleiß Biß vns GOtt auch zu Euch verſetzt ins Paradeiß. F. A. M. L. Moestisssimus Dominus Viduus, Pie Defunctam Conjugem Alloquitur. Ergonè tàm ſubitò, conjux, mea ſola voluptas Exhalas animam? & recubas ſub mole ſepulchri? Ergonè tàm ſubitò noſtris complexibus (eheu!) Te tollis? nec (ut ante) mihi tua baſia figis? Conjugii, Elisabetha, ſacrato fœdere noſtro Tute toro, quondam dulci ſociata fuiſti: Sed modò (proh!) illud bis quinos duximus annos: En nimium fera mors in noſtros ſævit amores, Ac te ſpem ſolam rapit (ah!) de pectore charo. Eſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/386414
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/386414/66
Zitationshilfe: Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386414/66>, abgerufen am 19.04.2024.