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Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.

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DAs walt der grosse Schatz-Meister des Himmelreichs/ Chri-
stus JEsus/ in welchem verborgen liegen alle Schütze der
Weißheit/ und Erkäntniß GOttes; Der wolle aus dem
reichen Schatz seines Hertzens/ uns/ so viel Gnade/ Licht
und Warheit geben/ daß wir aus seinem Wort/ den heil-
samen Rath erkennen/ und demselben zu Folge solchs
Schätze samlen/ die weder Motten noch Rost fressen/ noch
die Diebe darnach graben/ und stehlen können! Hoch-
gelobet und hertzlich geliebet/ in Leid und Freud/ in Zeit
und Ewigkeit/ Amen.

Fürchte dich nicht/ Abram/ ich bin dein
Schild/ und dein sehr grosser Lohn!
Das
war weyland die lieb- und Trost-reiche Anrede/
wormit der furchtsame Abram von GOtt
dem Allmächtigen gewaltig auffgerichtet
wurde/ in seinem damahligen hohen Betrüb-
niß/ Gen. 15. v. 1. Wir nennen sothane Anrede
1. Liebreich/ weiln selbige der liebreiche Sohn GOttes/ in
einer abermahligen/ so gar liebreichen Erscheinung verrichtete/
und den lieben Mann bey seinem liebreichen Nahmen/ Abram/
benennete/ welcher so viel heisset/ als: Hoher Vater/ denn
GOtt hatte schon allbereit/ Abram/ vor vielen tausend andern
Vätern/ hoch erhoben/ da er ihm zu dreyen mahlen war er-
schienen/ und herrliche Verheissung gethan. Er solte aber noch
höher erhoben/ und zum Vater vieler Völcker gemacht wer-
den/ drum auch gar bald ein Buchstabe/ nicht sonder Geheim-
nüß/ in den Nahmen eingerücket/ und Abraham genennet
wurde/ denn er solte nicht allein seyn nach dem Fleisch der Jü-
den Vater/ sondern nach dem Glauben auch ein Vater der Hey-

den/
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DAs walt der groſſe Schatz-Meiſter des Himmelreichs/ Chri-
ſtus JEſus/ in welchem verborgen liegen alle Schuͤtze der
Weißheit/ und Erkaͤntniß GOttes; Der wolle aus dem
reichen Schatz ſeines Hertzens/ uns/ ſo viel Gnade/ Licht
und Warheit geben/ daß wir aus ſeinem Wort/ den heil-
ſamen Rath erkennen/ und demſelben zu Folge ſolchs
Schaͤtze ſamlen/ die weder Motten noch Roſt freſſen/ noch
die Diebe darnach graben/ und ſtehlen koͤnnen! Hoch-
gelobet und hertzlich geliebet/ in Leid und Freud/ in Zeit
und Ewigkeit/ Amen.

Fuͤrchte dich nicht/ Abram/ ich bin dein
Schild/ und dein ſehr groſſer Lohn!
Das
war weyland die lieb- und Troſt-reiche Anrede/
wormit der furchtſame Abram von GOtt
dem Allmaͤchtigen gewaltig auffgerichtet
wurde/ in ſeinem damahligen hohen Betruͤb-
niß/ Gen. 15. v. 1. Wir nennen ſothane Anrede
1. Liebreich/ weiln ſelbige der liebreiche Sohn GOttes/ in
einer abermahligen/ ſo gar liebreichen Erſcheinung verrichtete/
und den lieben Mann bey ſeinem liebreichen Nahmen/ Abram/
benennete/ welcher ſo viel heiſſet/ als: Hoher Vater/ denn
GOtt hatte ſchon allbereit/ Abram/ vor vielen tauſend andern
Vaͤtern/ hoch erhoben/ da er ihm zu dreyen mahlen war er-
ſchienen/ und herrliche Verheiſſung gethan. Er ſolte aber noch
hoͤher erhoben/ und zum Vater vieler Voͤlcker gemacht wer-
den/ drum auch gar bald ein Buchſtabe/ nicht ſonder Geheim-
nuͤß/ in den Nahmen eingeruͤcket/ und Abraham genennet
wurde/ denn er ſolte nicht allein ſeyn nach dem Fleiſch der Juͤ-
den Vater/ ſondern nach dem Glauben auch ein Vater der Hey-

den/
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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392438/3>, abgerufen am 25.04.2024.