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Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

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Christliche
lusus und Spiele haben/ wie sie in ihren finstern Kammer[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]
gegen gesetzte Sachen bald auff recht bald auff verkehret/
nachdem die eingesetzten Augen-Gläser sind/ und die Strah-
len des Lichts hinein fallen/ wunderlich stellen können/ daß
es wohl die Unwissenden vor Zauberey halten sollen.

Es braucht keiner weitläufftigen Außführung/ wie in
Göttlicher Schrifft Finsternüs/ Trübsal/ Elend und Trau-
rigkeit bedente/ die Finsternüs machts kein Ende mit mir
a Hiob.
23. v.
17.
und das Dunckele wil von mir nicht verdecket werden. Hiob.
XXIII. v. 17. a
Das ist Trübsal und Unglück will noch kein
b Ps. 18, 29.Ende nehmen. Jm Gegentheil stehet. b Ps. XIIX. Der HErr
mein GOtt machet meine Finsternüs lichte.

Was es vor einen Jammer-Stand zur selbigen Zeit
mit dem Volck gehabt/ unter deme der Prophet geweissa-
get/ erhellet gnugsamb aus den Klage-Liedern: Unsers
Hertzens Freude hat ein Ende/ unser Reigen ist in Weh-
klagen verwandelt/ die Cron unsers Häupts ist abgefallen.
O wehe daß wir so gesündiget haben. Darumb ist unser
Hertz betrübt und unser Augen sind finster worden. c

c Thren.
5, 15. 16. 17
Mir kommet es vor/ als sey vom 27. Februar. an/ in
dem Hoch Adelichen Hause Jupendorff eben diese Kla-
ge gehöret worden: Er har mich geführet/ und lassen
gehen ins Finsternüs/ und nicht ans Licht:
Nach-
dem dem Allerheiligsten GOtt gefallen ins Fünsternis zu
legen/ wie die Todten in der Welt/ zu reden mit dem Heil.
d Ps. 143, 3
Thr.
3, 6.
Psalmisten Ps. CXLIII. d Oder vielmehr/ die GOtt gehei-
ligte Seele zu versetzen in das ewige Licht/ der weyland
HochEdelgebohrnen Frauen/ Frauen Bar-
bara Elisabeth/ Vermählten von Kreckwitz/ ge-

bohren

Chriſtliche
luſus und Spiele haben/ wie ſie in ihren finſtern Kammer[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]
gegen geſetzte Sachen bald auff recht bald auff verkehret/
nachdem die eingeſetzten Augen-Glaͤſer ſind/ und die Strah-
len des Lichts hinein fallen/ wunderlich ſtellen koͤnnen/ daß
es wohl die Unwiſſenden vor Zauberey halten ſollen.

Es braucht keiner weitlaͤufftigen Außfuͤhrung/ wie in
Goͤttlicher Schrifft Finſternuͤs/ Truͤbſal/ Elend und Trau-
rigkeit bedente/ die Finſternuͤs machts kein Ende mit mir
a Hiob.
23. v.
17.
und das Dunckele wil von mir nicht verdecket werden. Hiob.
XXIII. v. 17. a
Das iſt Truͤbſal und Ungluͤck will noch kein
b Pſ. 18, 29.Ende nehmen. Jm Gegentheil ſtehet. b Pſ. XIIX. Der HErꝛ
mein GOtt machet meine Finſternuͤs lichte.

Was es vor einen Jammer-Stand zur ſelbigen Zeit
mit dem Volck gehabt/ unter deme der Prophet geweiſſa-
get/ erhellet gnugſamb aus den Klage-Liedern: Unſers
Hertzens Freude hat ein Ende/ unſer Reigen iſt in Weh-
klagen verwandelt/ die Cron unſers Haͤupts iſt abgefallen.
O wehe daß wir ſo geſuͤndiget haben. Darumb iſt unſer
Hertz betruͤbt und unſer Augen ſind finſter worden. c

c Thren.
5, 15. 16. 17
Mir kommet es vor/ als ſey vom 27. Februar. an/ in
dem Hoch Adelichen Hauſe Jupendorff eben dieſe Kla-
ge gehoͤret worden: Er har mich gefuͤhret/ und laſſen
gehen ins Finſternuͤs/ und nicht ans Licht:
Nach-
dem dem Allerheiligſten GOtt gefallen ins Fuͤnſternis zu
legen/ wie die Todten in der Welt/ zu reden mit dem Heil.
d Pſ. 143, 3
Thr.
3, 6.
Pſalmiſten Pſ. CXLIII. d Oder vielmehr/ die GOtt gehei-
ligte Seele zu verſetzen in das ewige Licht/ der weyland
HochEdelgebohrnen Frauen/ Frauen Bar-
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[4/0004] Chriſtliche luſus und Spiele haben/ wie ſie in ihren finſtern Kammer__ gegen geſetzte Sachen bald auff recht bald auff verkehret/ nachdem die eingeſetzten Augen-Glaͤſer ſind/ und die Strah- len des Lichts hinein fallen/ wunderlich ſtellen koͤnnen/ daß es wohl die Unwiſſenden vor Zauberey halten ſollen. Es braucht keiner weitlaͤufftigen Außfuͤhrung/ wie in Goͤttlicher Schrifft Finſternuͤs/ Truͤbſal/ Elend und Trau- rigkeit bedente/ die Finſternuͤs machts kein Ende mit mir und das Dunckele wil von mir nicht verdecket werden. Hiob. XXIII. v. 17. a Das iſt Truͤbſal und Ungluͤck will noch kein Ende nehmen. Jm Gegentheil ſtehet. b Pſ. XIIX. Der HErꝛ mein GOtt machet meine Finſternuͤs lichte. a Hiob. 23. v. 17. b Pſ. 18, 29. Was es vor einen Jammer-Stand zur ſelbigen Zeit mit dem Volck gehabt/ unter deme der Prophet geweiſſa- get/ erhellet gnugſamb aus den Klage-Liedern: Unſers Hertzens Freude hat ein Ende/ unſer Reigen iſt in Weh- klagen verwandelt/ die Cron unſers Haͤupts iſt abgefallen. O wehe daß wir ſo geſuͤndiget haben. Darumb iſt unſer Hertz betruͤbt und unſer Augen ſind finſter worden. c Mir kommet es vor/ als ſey vom 27. Februar. an/ in dem Hoch Adelichen Hauſe Jupendorff eben dieſe Kla- ge gehoͤret worden: Er har mich gefuͤhret/ und laſſen gehen ins Finſternuͤs/ und nicht ans Licht: Nach- dem dem Allerheiligſten GOtt gefallen ins Fuͤnſternis zu legen/ wie die Todten in der Welt/ zu reden mit dem Heil. Pſalmiſten Pſ. CXLIII. d Oder vielmehr/ die GOtt gehei- ligte Seele zu verſetzen in das ewige Licht/ der weyland HochEdelgebohrnen Frauen/ Frauen Bar- bara Eliſabeth/ Vermaͤhlten von Kreckwitz/ ge- bohren c Thren. 5, 15. 16. 17 d Pſ. 143, 3 Thr. 3, 6.

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Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/4>, abgerufen am 18.04.2024.