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Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1616.

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Vater lande vnnd gewüntschetem Feyerabendt derPhil. 3. v 10.
Ijob. 7. 2
Hebr. 4.
1

Ewigen ruhe mögen zubereitet werden. Wollen wir des
Herren wort/ die heilige Schrifft/ alß das aller bewerteste
dispensatorium vns lassen angelegen sein/ vnd daraus
vns bequeme vnd k[r]äfftige hertzens artzeney auffsuchen vnd
zubereiten. Welches/ damit es nit leer vnd ohne frucht/Esa. 55. v 11.
sondern mit grossem nutz möge abgehen vnd wircken/ wol-
len wir von hertzen grundt beten. Vnser Vater/ etc.

TEXTUS.
Hiob. 7. a . 1. usque ad 8.

MVs nit der Mensch immer im streit
sein auff Erden/ vnd seine tage sind
wie eines Taglöhners? Wie ein Knecht
sehnet sich nach dem schatten/ vnd ein Tag-
löhner das seine arbeit aus sey. Also habe
ich wol gantze Monden vergeblich gearbei-
tet/ vnnd elender Nächt sind mir viel wor-
den: Wenn ich mich leget/ sprach ich/ wenn
werd ich auffstehen? Vnd darnach rechnet
ich wens Abendt wolt werden/ denn ich
war gantz ein Schewsal jederman biß fin-
ster ward. Mein fleisch ist vmb vnnd vmb
würmicht vnnd kötticht/ meine haut ist
verschrumpfen vnnd zu nichte worden.

Meine
B iij

Vater lande vnnd gewuͤntſchetem Feyerabendt derPhil. 3. v 10.
Ijob. 7. 2
Hebr. 4.
1

Ewigen ruhe moͤgen zubereitet werden. Wollen wir des
Herren wort/ die heilige Schrifft/ alß das aller bewerteſte
diſpenſatorium vns laſſen angelegen ſein/ vnd daraus
vns bequeme vnd k[r]aͤfftige hertzens artzeney auffſuchen vnd
zubereiten. Welches/ damit es nit leer vnd ohne frucht/Eſa. 55. v 11.
ſondern mit groſſem nutz moͤge abgehen vnd wircken/ wol-
len wir von hertzen grundt beten. Vnſer Vater/ ꝛc.

TEXTUS.
Hiob. 7. à ꝟ. 1. uſq́ue ad 8.

MVs nit der Menſch immer im ſtreit
ſein auff Erden/ vnd ſeine tage ſind
wie eines Tagloͤhners? Wie ein Knecht
ſehnet ſich nach dem ſchatten/ vnd ein Tag-
loͤhner das ſeine arbeit aus ſey. Alſo habe
ich wol gantze Monden vergeblich gearbei-
tet/ vnnd elender Naͤcht ſind mir viel wor-
den: Wenn ich mich leget/ ſprach ich/ wenn
werd ich auffſtehen? Vnd darnach rechnet
ich wens Abendt wolt werden/ denn ich
war gantz ein Schewſal jederman biß fin-
ſter ward. Mein fleiſch iſt vmb vnnd vmb
wuͤrmicht vnnd koͤtticht/ meine haut iſt
verſchrumpfen vnnd zu nichte worden.

Meine
B iij
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[3.[13]/0013] Vater lande vnnd gewuͤntſchetem Feyerabendt der Ewigen ruhe moͤgen zubereitet werden. Wollen wir des Herren wort/ die heilige Schrifft/ alß das aller bewerteſte diſpenſatorium vns laſſen angelegen ſein/ vnd daraus vns bequeme vnd kraͤfftige hertzens artzeney auffſuchen vnd zubereiten. Welches/ damit es nit leer vñ ohne frucht/ ſondern mit groſſem nutz moͤge abgehen vnd wircken/ wol- len wir von hertzen grundt beten. Vnſer Vater/ ꝛc. Phil. 3. v 10. Ijob. 7. ꝟ 2 Hebr. 4. ꝟ 1 Eſa. 55. v 11. TEXTUS. Hiob. 7. à ꝟ. 1. uſq́; ad 8. MVs nit der Menſch immer im ſtreit ſein auff Erden/ vnd ſeine tage ſind wie eines Tagloͤhners? Wie ein Knecht ſehnet ſich nach dem ſchatten/ vñ ein Tag- loͤhner das ſeine arbeit aus ſey. Alſo habe ich wol gantze Monden vergeblich gearbei- tet/ vnnd elender Naͤcht ſind mir viel wor- den: Wenn ich mich leget/ ſprach ich/ wenn werd ich auffſtehen? Vnd darnach rechnet ich wens Abendt wolt werden/ denn ich war gantz ein Schewſal jederman biß fin- ſter ward. Mein fleiſch iſt vmb vnnd vmb wuͤrmicht vnnd koͤtticht/ meine haut iſt verſchrumpfen vnnd zu nichte worden. Meine B iij

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1616, S. 3.[13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508270/13>, abgerufen am 19.03.2024.