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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
1. Ein williges Ohr/
2. Ein mächtige Hand/
3. Ein mitleidiges Auge.
4. Ein gnädiges Hertz.

Das sind die Stücke/ damit der Allerhöheste aller Men-
schen Reichthum übertrifft/ dadurch auch wir von ihm an
Seel und Leib zeitlich und ewig reich gemacht und beseliget
werden.

I.
Ein willi-
ges Ohr.

Das unser GOtt in dem Reichthum seiner Güte
I. Ein williges Ohr habe (auf Menschliche Art und
Weise in diesen und folgenden Gleichnis-Namen von
seiner unbegreiflichen Majestät zulallen) wil uns David/
und mit ihm unser sel. Herr Mitbruder zuerkennen geben/
mit der Klage im Anfang des Texts; Die Angst mei-
nes Hertzens ist groß.
Die Klage thut David nicht
Menschen/ als von denen er wohl weiß/ daß Menschen-
Psa. 60, 13.Hülffe hier kein nütze; Und ob sie offters helffen/ oder ra-
then könten/ doch ihre Ohren verstopffen für dem Schreyen
Prov. 21, 13des Armen; Weniger thut er die Klage den nichtigen
Ps. 115, 6.Götzen/ die zwar Ohren haben/ aber nicht hören; Son-
dern dem/ von dem er anderweit spricht: Der das Ohr ge-
Ps. 94, 9.pflantzet hat/ solt der nicht hören? Seinem einigen Trö-
ster/ Retter und Helffer in aller Angst/ zu dem er sonst fle-
het; Aus der Tieffen ruff ich Herr zu dir/ Herr/ höre
Ps. 130, 1. 2.meine Stimme/ laß deine Ohren mercken auf die Stim-
me meines Flehens. Er bekennet mit der Kirchen selbiger
Zeit: Jch wil auf den Herrn schauen/ und des Gottes
Mich. 7, 7.
DemDavid
klaget seine
Angst.
meines Heils erwarten/ mein GOtt wird mich erhören.
Dessen willigem Ohr legt er eine bittere Klage/ und

trägt
Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
1. Ein williges Ohr/
2. Ein maͤchtige Hand/
3. Ein mitleidiges Auge.
4. Ein gnaͤdiges Hertz.

Das ſind die Stuͤcke/ damit der Allerhoͤheſte aller Men-
ſchen Reichthum uͤbertrifft/ dadurch auch wir von ihm an
Seel und Leib zeitlich und ewig reich gemacht und beſeliget
werden.

I.
Ein willi-
ges Ohr.

Das unſer GOtt in dem Reichthum ſeiner Guͤte
I. Ein williges Ohr habe (auf Menſchliche Art und
Weiſe in dieſen und folgenden Gleichnis-Namen von
ſeiner unbegreiflichen Majeſtaͤt zulallen) wil uns David/
und mit ihm unſer ſel. Herr Mitbruder zuerkennen geben/
mit der Klage im Anfang des Texts; Die Angſt mei-
nes Hertzens iſt groß.
Die Klage thut David nicht
Menſchen/ als von denen er wohl weiß/ daß Menſchen-
Pſa. 60, 13.Huͤlffe hier kein nuͤtze; Und ob ſie offters helffen/ oder ra-
then koͤnten/ doch ihre Ohren verſtopffen fuͤr dem Schreyen
Prov. 21, 13des Armen; Weniger thut er die Klage den nichtigen
Pſ. 115, 6.Goͤtzen/ die zwar Ohren haben/ aber nicht hoͤren; Son-
dern dem/ von dem er anderweit ſpricht: Der das Ohr ge-
Pſ. 94, 9.pflantzet hat/ ſolt der nicht hoͤren? Seinem einigen Troͤ-
ſter/ Retter und Helffer in aller Angſt/ zu dem er ſonſt fle-
het; Aus der Tieffen ruff ich Herr zu dir/ Herr/ hoͤre
Pſ. 130, 1. 2.meine Stimme/ laß deine Ohren mercken auf die Stim-
me meines Flehens. Er bekennet mit der Kirchen ſelbiger
Zeit: Jch wil auf den Herrn ſchauen/ und des Gottes
Mich. 7, 7.
DemDavid
klaget ſeine
Angſt.
meines Heils erwarten/ mein GOtt wird mich erhoͤren.
Deſſen willigem Ohr legt er eine bittere Klage/ und

traͤgt
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[10/0010] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. 1. Ein williges Ohr/ 2. Ein maͤchtige Hand/ 3. Ein mitleidiges Auge. 4. Ein gnaͤdiges Hertz. Das ſind die Stuͤcke/ damit der Allerhoͤheſte aller Men- ſchen Reichthum uͤbertrifft/ dadurch auch wir von ihm an Seel und Leib zeitlich und ewig reich gemacht und beſeliget werden. Das unſer GOtt in dem Reichthum ſeiner Guͤte I. Ein williges Ohr habe (auf Menſchliche Art und Weiſe in dieſen und folgenden Gleichnis-Namen von ſeiner unbegreiflichen Majeſtaͤt zulallen) wil uns David/ und mit ihm unſer ſel. Herr Mitbruder zuerkennen geben/ mit der Klage im Anfang des Texts; Die Angſt mei- nes Hertzens iſt groß. Die Klage thut David nicht Menſchen/ als von denen er wohl weiß/ daß Menſchen- Huͤlffe hier kein nuͤtze; Und ob ſie offters helffen/ oder ra- then koͤnten/ doch ihre Ohren verſtopffen fuͤr dem Schreyen des Armen; Weniger thut er die Klage den nichtigen Goͤtzen/ die zwar Ohren haben/ aber nicht hoͤren; Son- dern dem/ von dem er anderweit ſpricht: Der das Ohr ge- pflantzet hat/ ſolt der nicht hoͤren? Seinem einigen Troͤ- ſter/ Retter und Helffer in aller Angſt/ zu dem er ſonſt fle- het; Aus der Tieffen ruff ich Herr zu dir/ Herr/ hoͤre meine Stimme/ laß deine Ohren mercken auf die Stim- me meines Flehens. Er bekennet mit der Kirchen ſelbiger Zeit: Jch wil auf den Herrn ſchauen/ und des Gottes meines Heils erwarten/ mein GOtt wird mich erhoͤren. Deſſen willigem Ohr legt er eine bittere Klage/ und traͤgt Pſa. 60, 13. Prov. 21, 13 Pſ. 115, 6. Pſ. 94, 9. Pſ. 130, 1. 2. Mich. 7, 7. DemDavid klaget ſeine Angſt.

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/10>, abgerufen am 28.03.2024.